Ente am Ende
Skylla und Charibdis
Donnerstag, 7. März 2024, 12:36

Anlässlich der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1968 schrieb Charles Bukowski: when you are given a choice between Nixon and Humphrey it’s like being given a choice between eating warm shit or cold shit*, und vor ähnlich unattraktiven Alternativen stehen die Wähler in den USA in diesem Jahr wieder einmal, nämlich zwischen einem Vertreter des neoliberalen, global-kapitalistischen Establishments (Biden) und dem Repräsentanten eines eher nationalistisch-populistisch ausgerichteten Imperialismus (Trump). Vertreter der althergebrachten Eigentums- und Ausbeutungsverhältnisse sind beide, und es steht zu befürchten, dass angesichts dieser immergleichen alten Scheiße viele fortschrittlich Gesinnte sich gänzlich enthalten werden, denn ein Kandidat für globalen, echt demokratischen Sozialismus steht leider nicht zur Wahl. Und auch in den allermeisten anderen Ländern, in denen überhaupt gewählt wird, existiert solch eine internationalistisch-demokratisch ausgerichtete Partei nicht.

Und das ist zutiefst bedauerlich, denn um unsere Probleme als Menschheit in den Griff zu bekommen, müssten wir uns endlich weltweit zusammenfinden, die Macht und den Besitz gerecht aufteilen und unsere politischen Strukturen dahingehend reformieren, dass nicht mehr ein paar große und viele kleine "Nationalstaaten" gegeneinander operieren, sondern etwa gleich große gleichberechtigte regionale Einheiten miteinander die bestmöglichen Lösungen für unser Zusammenleben finden.

Genau diese momentane, ererbte Struktur der großen "Nationalstaaten" (die ja meist nicht wirklich "Nationen" im Sinne von Sprachgemeinschaften repräsentieren, sondern oft viele kleinere Sprachgemeinschaften umfassen und m.o.w. unterdrücken) verhindert aber, dass wir Menschen bei Wahlen (so solche überhaupt stattfinden) unsere gemeinsamen Interessen wahrnehmen können und zwingen uns statt dessen dazu, innerhalb unserer staatlichen Grenzen das subjektiv "kleinste Übel" auszuwählen, also Parteien, die immer eine gewissen Klientelpolitik betreiben und somit oft die Spaltung der Gesellschaft eher vertiefen, anstatt gemeinschaftliches Vorgehen zu ermöglichen.

Ich möchte daher die Gründung einer Partei anregen, welche weltweit in allen Ländern zu Wahlen antritt und nur einen Programmpunkt kennt: Alle Entscheidungen sollen von allen Betroffenen gleichberechtigt diskutiert und demokratisch (mehrheitlich) entschieden werden.

Eine solche Global-Demokratische Partei könnte sich dann intern schon nach diesem Prinzip des permanenten Plebiszits organisieren und (falls in Regierungsmitverantwortung) ihre jeweilige Positionen auch hier nach der Mehrheitsentscheidung aller Betroffenen, die sich an einer entsprechenden Abstimmung beteiligen, ausrichten - bis dann hoffentlich eines schönen Tages via UNO oder anderswie dieses Prinzip der gleichberechtigten Selbstorganisation in einem bestmöglich ausgehandelten Miteinander weltweit durchgesetzt haben wird.

Wer wäre dabei?

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* Charles Bukowski: "You Say You Want a Revolution?", in: Notes of a Dirty Old Man (1968)

senf dazu


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Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski