Ente am Ende
Samstag, 4. April 2009
Na so was...
Samstag, 4. April 2009, 23:03

Da sitze ich gerade nichtsahnend vor der 1973er-Folge von "60 x Deutschland" auf Phoenix und sehe unvermittelt meinen alten Herrn vor mir...

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Wie geil!!!
Samstag, 4. April 2009, 21:59

Cutest Goal Ever? Jedenfalls ein unvergleichlicher Genuss, wie der für den VfL Wolfsburg spielende Brasilianer Grafite (Aussprache des Namens umstritten) heute nach einem feinen Solo-Sturmlauf per aufreizend kullerigem Hackenkick zum 5:1-Endstand(!) gegen die Scheiß-Bayern eingelocht (und sich selbst so eine schöne nachträgliche Freude zum 30. am Donnerstag bereitet und die Spitze der Torjägerliste sowie mit seinem Club die der Tabelle erklommen) hat... sollte in Kürze bei YouTube verfügbar sein und wird dann hier reingemacht.

Nachtrag 23:00 Uhr: Na also, da isses - schon in drei Dutzend Versionen... : )

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Chronisches Erschöpfungssyndrom
Samstag, 4. April 2009, 15:12

(= CFS) - dazu evtl. später mehr...

Auch eine Immuninsuffizienz ist immerhin denkbar - oder ist´s einfach nur die fällige Frühjahrsmüdigkeit nach ausgedehntem Winterschlaf?!?

Literarisches Denkmal der Antriebslosigkeit...

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Donnerstag, 2. April 2009
Ich bin stinksauer!
Donnerstag, 2. April 2009, 14:32

Auf alles und jeden - "Gott, warum hast Du mich in diese Welt geschissen???", um es mal frei übersetzt mit Hiob (oder war´s Jesus?) zu klagen...

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Mittwoch, 1. April 2009
Die Bahn macht Geschichten...
Mittwoch, 1. April 2009, 09:33

Da ich mein Lebtag (obwohl seit über 20 Jahren unstolzer Inhaber einer Fahrerlaubnis) nie ein Auto mein Eigen nannte, geschweige denn ein anderes motorisiertes Gefährt, war ich früher (als ich dies noch zu erschwingen vermochte und man für den Erwerb seines Fahrscheins noch kein Studium der Ökonomie und Verfahrenstechnik benötigte) oft und gern mit der Bahn unterwegs; so verbrachte ich z.B. einen Sommerferienmonat kurz nach meinem 16. Geburtstag mit zwei Schulfreunden als Inhaber des sogenannten "Tramper-Tickets" auf und nahebei dem Schienennetz der DB (die europaweite Variante "Interrail" war uns damals zu teuer), und im Schuljahr 1992/1993 (das für mich ein Lehrerjahr war) pendelte ich an die 20 Mal von Leszno über Poznań nach Düsseldorf und zurück, wobei ich erstere Strecke stets nächtens im "Moskau-Paris-Express" zurücklegte (was oft recht abenteuerlich war, u.a. auch, was den Zustand der jeweils bereits seit zwei Tagen sich auf Reisen befindlichen Bordtoiletten anbelangte), während ich retour meist tagsüber mit einem zusätzlichen Umstieg in Berlin unterwegs war...

Auf diesen jeweils etwa 15stündigen Fahrten entstanden zwei Sujets für in der Bahn spielende Kurzgeschichten, die beide leicht surreal bis unheimlich waren. Die nächtliche Geschichte sollte ungefähr so gehen:

Ein Mann (= mein alter ego natürlich) steigt an nichtgenanntem Ort spät abends in einen Zug, freut sich, gleich ein leeres Abteil vorzufinden, macht es sich dort gemütlich, zieht die Vorhänge zum Gang zu (ja, das war noch vor der Zeit der Großraumwagen) und beginnt zu dösen... im Halbschlaf hängt er so seinen Gedanken nach, schläft dabei zwischendurch immer mal wieder ein, draußen ist es stockduster, nur die Streckenpositionslichter ziehen in immergleichen Abständen vorbei.
Nach einer beträchtlichen Weile (seine Uhr ist stehengeblieben) wundert sich der Mann, dass der Zug nicht irgendwo mal einen Halt einlegt, ja, nicht einmal durch Bahnhöfe oder Städte durchzufahren scheint, und auch sein Fahrausweis noch gar nicht kontrolliert wurde; außerdem muss er aufs Klo. Auf dem Weg dorthin stellt er fest, dass die anderen Abteile in seinem Waggon allesamt leer sind, und mit einem unbehaglichen Gefühl lässt er sich wieder auf seinem Platz nieder... nach wiederum einer Weile (seinem Zeitgefühl nach müsste es eigentlich schon längst wieder hell werden) und mit langsam aufsteigenden Angstgefühlen beschließt er, sich auf die Suche nach Mitreisenden oder dem Schaffner zu machen. Er schreitet den Zug ab, Waggon nach Waggon, nirgends eine Menschenseele...
An dieser Stelle wusste ich nicht mehr so recht weiter. Sollte der Reisende im letzten Abteil doch noch eine Person vorfinden, vielleicht einen uralten Greis, der erratische und/oder philosophische Weisheiten von sich geben könnte? Oder sollte ich stattdessen einen geheimnisvollen Zugbegleiter einführen, etwa so einen wie den vom genialischen Crispin Glover gespielten Maschinisten am Anfang von Dead Man? Wie gesagt: mir fiel nichts ein, und die Geschichte blieb ungeschrieben. (Vielleicht waren meine Zugfahrten doch nicht lang genug, und ich sollte einmal mit der Transsib verreisen...)

Die zweite, tagsüber beginnende Geschichte sollte ungefähr so gehen: wiederum ein Mann, allerdings schon recht betagt (= ein späteres alter ego?!), steigt in der Provinzhauptstadt aus dem Flugzeug; er hatte als junger Mann seine Heimat verlassen, jahrzehntelang in Übersee gelebt und gut verdient; nun will er ganz sentimental noch einmal die Stätten seiner Jugend aufsuchen.
Er fährt zum Hauptbahnhof und nimmt die alte Linie zur nächsten größeren Stadt, die erfahrungsgemäß über sein kleines Heimatörtchen (fiktiver Name: "Strauchen") führt. Er hängt alten Kindheitserinnerungen nach, denkt an seine Familie, zu der er jeglichen Kontakt abgebrochen hatte, und ob er wohl noch jemanden aus seiner Verwandtschaft vorfinden werde... und auch er döst ein, eingelullt vom monotonen Rattern der Schienen, dem leichten Wiegen der Waggons...
Als er erwacht, ist er bereits am Zielbahnhof des Regionalzuges angekommen. Wie ärgerlich! Gleich setzt er sich in den auf dem gegenüberliegenden Gleis wartenden Zug, holt sich noch einen starken Kaffee, die Sonne steht schon tief überm Horizont, bald wird es dunkel... er ist diesmal ganz konzentriert, wartet darauf, dass sein Ziel ausgerufen wird, studiert an allen Haltepunkten die Ortsschilder, aber vergebens: wieder landet er unverrichteter Dinge an der Endstation.
Er will sich bei der Auskunft erkundigen, denn offenbar wird Strauchen auf dieser Linie nicht angefahren - aber siehe da, auch keine andere Bahnverbindung führt mehr dort hin.
Leicht befremdet und auch etwas verärgert geht der Mann zum Taxistand und verlangt, nach Strauchen gebracht zu werden. Aber das ist doch zu dumm: der Fahrer kennt den Ort auch nicht. Er nennt ihm die grobe Richtung, und sie fahren los. Aber seltsam: auch unterwegs kein Hinweisschild, nichts... am Ende geht der Mann zu Fuß weiter (man darf sich das Ganze jetzt ungefähr so vorstellen wie die Anfangsszene von American Werewolf im englischen Hochmoor), es fängt an zu schneien, er kehrt in eine einsame Gaststätte ein, auch dort kennt keiner diesen Ort namens "Strauchen", er zieht wieder los, hinaus ins Schneetreiben...
Tja, irgendwie wollte sich diese Geschichte am Ende auch nicht so recht runden und blieb unvollendet.
Aber immerhin konnte ich die Grundideen hier nochmal verbraten.

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Ach du grüne Neune...
Mittwoch, 1. April 2009, 08:24

Jetzt kommt´s aber knüppelhageldick: Auf die Opel-Werke in Rüsselsheim verübten sogenannte autonome Mineure offenbar ein unterirdisches Attentat. Teile der Produktionshallen verschwanden in einem sich plötzlich auftuenden Riesenloch - geschätzter Sachschaden: mindestens 600 Euro.
Merkel hat endgültig genug und schmeißt die Brocken hin...

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Montag, 30. März 2009
Dass ich das noch erleben darf...
Montag, 30. März 2009, 22:04

Die Kulturzeit auf 3sat sendet "Keine Macht für Niemand" von Ton Steine Scherben - und der blöde Mehdorn hat sich endlich von seinem beknackten Vornamen "Bahnchef" getrennt...

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Samstag, 28. März 2009
Czy mówisz po polsku?
Samstag, 28. März 2009, 15:33

Hier eine höchst erbauliche, mit wunderbaren Bildern bestückte Hymne an den guten alten Polski Fiat († 1990), polnische Entsprechung des Trabbi (aber um Längen cooler), von der nicht minder sympathischen Band Big Cyc aus Łódź. (Bei der Gelegenheit: es spricht sich nicht so aus, wie es Vicky Leandros gesungen hat - "*Lotsch" [lotʃ] - sondern vielmehr "Uudsch" [wudʒ] und schreibt sich mit insgesamt drei accenti acuti!)

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Unfrommer Wunsch
Samstag, 28. März 2009, 12:07

"Wer wirklich Arbeit sucht, der findet auch welche!"Ätsch! - so oder so ähnlich lautet seit je her das wenig originelle Mantra der Verkünder des freien Unternehmertums.
Mögen diese Arschgeigen mit ihrer beschissenen Devise genauso elendiglich Schiffbruch erleiden wie seinerzeit ihr englischer Namensvetter...

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Offener Brief an "Künstlervater" Marek Lieberberg
Samstag, 28. März 2009, 09:08

Betrifft: Das wollt ihr nicht wirklich Der Raub des Urheberrechts von Dichtern, Musikern, Filmern und Journalisten muss aufhören. Der Gastbeitrag eines Künstlervaters / Von Marek Lieberberg (SZ online vom 28.03.2009, 05:00 Uhr)

Lieber Marek Lieberberg,

ich erlaube mir, Dich als offenbar 1968ff Sozialisierten mit "Du" anzuschreiben, auch wenn diese blümeranten Zeiten, die Du zu Anfang deines eloquenten Artikels (oder sollte ich sagen: Aufschreis?) so plastisch wieder heraufbeschwörst, Dir offenbar in zweifelhafter Erinnerung geblieben sind: Zersplitterte Türen, verletzte Fans und Ordner, Konzertabsagen und haufenweise Hallenverbote. Those were the days... Die Leiden des jungen Konzertveranstalters.

Nun bist Du angetreten, um den Niedergang der künstlerischen Freiheit die flächendeckende Enteignung derer zu beklagen, die wir mit Kreativen Geschäfte machen und/oder die Schätze ihrer Arbeit lieben - ein Schelm, wer böse dabei denkt, dass es da bei Dir persönlich eher "oder" heißen dürfte? ; ) Aber Moment, halt, du hast ja von "Schätzen" gesprochen, nicht etwa von "Früchten"...

Du berufst Dich recht eindrucksvoll auf den "Heidelberger Appell", den so großartige Leute wie Michael Krüger, Georges-Arthur Goldschmidt und Vittorio Klostermann unterfertigten, während mich persönlich Namen wie Klaus Theweleit, Julia Franck, Matthias Politycki, Ulrich Beck und Kay Sokolowsky mehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt haben, weil sie glauben, dass "das verfassungsmäßig verbürgte Grundrecht von Urhebern auf freie und selbstbestimmte Publikation (...) derzeit massiven Angriffen ausgesetzt und nachhaltig bedroht" sei.

Bei Dir liest sich das dann allerdings so: Selbst die Gema hat das Handtuch geworfen, was den Rechte-Raubbau im Internet anbelangt. Die Monopolverwertungsgesellschaft versucht sich nun an uns Konzertveranstaltern schadlos zu halten, die wir mit Forderungen nach Gebührenerhöhungen von über 500 Prozent konfrontiert werden.

Daher weht also der Wind: Deine gutgehende Konzertagentur, die schon Acts wie The Who, Pink Floyd, Depeche Mode, Madonna, Bob Dylan, Bruce Springsteen und viele andere gewinnbringend vermarktete und z.B. demnächst die Spitzen(?)-Combo U 2 mit ihrem kapitalismuskritischen(??) Frontmann Bono Vox für Ticketpreise von schlappen 89 bis gediegenen 179 Euro nach Berlin bringen wird, könnte in Schwierigkeiten geraten, in Zeiten der Rezession solche Preisaufschläge dem zahlenden Publikum zu vermitteln...?! Und wer ist es Schuld? Natürlich die Pest der Raub- und Privatkopien, dieser Virus (...), an dem die Musikindustrie zugrunde geht!

Und nicht nur die: Auch die Filmindustrie zappelt mehr oder weniger hilflos im Netz. Seltsam, war da nicht letztens zu lesen, dass die Kinos aktuell Rekordeinnahmen verzeichnen, wie ja auch der Ticketverkauf bei Konzerten brummt wie nie zuvor? Aber wehe, die Gewinnmargen wachsen hier nicht mit - gleich scheint der Untergang des Abendlandes nahe: flink weist Du darauf hin, dass auch der Amoklauf von Winnenden gezeigt hat, wie schnell die Öffentlichkeit samt Politik und hochseriösen Blättern den Falschinformationen von flinken Netz-Desperados aufsitzen, baust auch noch die Finanzkrise in dieses düstere Szenario ein, an dessen Ende der "Tag, an dem die Musik starb" dämmert...

Ist man rückständig und (daran bin ich als Konzertveranstalter, wie gesagt, gewohnt) ein Brutalkapitalist, wenn man diesen free flow im Internet für verhängnisvoll hält?, fragst Du in einem Anflug von Selbstzweifel; ich möchte diese Frage gerne mit einem vollmundigen JA! beantworten.

Du sprichst vom "Raub geistigen Eigentums". Die Antwort auf den Vorwurf solch (übrigens ja längst mit teilweise drakonischen Strafen bewehrten) "Verbrechens" hast Du an anderer Stelle selbst gegeben: "Die Gedanken sind frei" - und im Gegensatz zu Dir glaube ich nicht, gemeint war da was ganz anderes.

Der möglichst ungehinderte Zugang zu Information - nenne ich es einmal "Informationsfreiheit" - ist m.E. nicht nur ein Menschenrecht, sondern für das etwaige Funktionieren irgendeiner künftig vielleicht (hoffentlich!) einmal stattfindenden Demokratie unabdinglich! Immerhin gibt es heute schon in vielen (reichen) Ländern die (bereits durch Gebühren wieder zunehmend eingeschränkte) Möglichkeit, sich in Leihbibliotheken, per Radio und Fernsehen Zugang zu Informationen zu verschaffen, die sich die weniger Begüterten sonst kaum leisten könnten.

Menschen, die Literatur, Musik oder Filmkunst produzieren, werden dies sicher auch weiterhin tun, auch wenn ihre Gagen nicht wie bisher weiter in den Himmel wachsen sollten. Die großen Verwertungsindustriellen (zu denen Du ja sicherlich gehörst) werden im Laufe der Zeit womöglich oder sicherlich einiges verlieren - aber wie überall, wo die Kluft zwischen uns (vielen) Armen und euch (wenigen) Reichen sich nicht weiter öffnet, sondern vielleicht sogar ein wenig schließt, gilt: Euer Verlust ist unser Gewinn!

Die Welt, wie sie dann aussehen wird, die wollen wir alle nicht wirklich? Du und Deine kunstverwertenden Kollegen sicherlich nicht; wir kunstliebhabenden "Netz-Des Esperados" aber vielleicht schon.

Mit respektvollen Grüßen,

(Mit gleicher Post an die SZ-Leserbriefredaktion)

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Donnerstag, 26. März 2009
Das perfekte Verbrechen
Donnerstag, 26. März 2009, 13:01

Eine UWP (= "Unbekannte weibliche Person"), genannt "das Phantom", ist bei ungefähr jedem zweiten in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa verübtem Verbrechen beteiligt - vom Hühnerdiebstahl über Polizistinnenmord bis hin zu Grobem Unfug - und weiß sich dadurch glänzend zu tarnen, dass sie im bürgerlichen Leben in der Wattestäbchenproduktion tätig ist - einfach genial!
Ein Stoff, wie geschaffen für einen Krimi-Bestseller...

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Mittwoch, 25. März 2009
Es sieht einfach nur Scheiße aus!
Mittwoch, 25. März 2009, 10:57

Und hier ein kleiner Video speziell für meine Cousine und all die anderen Verblö Verblendeten, etwa die arg angegrauten Fifty- and Sixtysomethings mit den Studienratsfrisuren und Bibliothekarinnen-brillen, die (wie letztens versehentlich in der Glotze mitbekommen) ihrem auf einer Bühne schwadronierenden Guru stock*schwingend zujubelten, nachdem dieser ihnen zuzurufen sich nicht entblödet hatte: "Wer nordic walkt, hat besseren Sex!"
Nee, nee...



* Z.B. unverbindliche Preisempfehlung: Leki Speed Pacer Vario 2009, 129,95 € zzgl. Versandkosten

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Wie die "Pfennigfuchser-Depesche" meine Ehe ruinierte
Mittwoch, 25. März 2009, 09:47

Im Wirtschaftsteil der SZ gibt es seit einiger Zeit eine Artikelserie mit dem schönen Titel "Leben in der Krise" (heute z.B.: Wie sagen wir's den Kindern?), und das ließ mich zurückdenken an die Zeit Anfang/Mitte der 1990er, als ich - damals frischgebackener Familienvater - zum ersten Mal arbeitslos wurde...
Zwar hatte ich im Jahr zuvor als Angestellter des BVA, in dessen Auftrag ich, mit einem roten Diplomatenpass ausgestattet, in Polen unterrichtete, gut verdient, aber trotzdem bemühte ich mich nun, als Erwerbsloser, im täglichen Haushalt sparsam zu wirtschaften. So war es für mich selbstverständlich, an den Tagen, an denen ich zu Hause bleiben und mich um das Baby kümmern musste durfte (es gab eine streng paritätische Regelung: zwei Tage sie zur Uni, zwei Tage ich; drei Tage keiner Uni, beide daheim), auch bei den zu erledigenden Einkäufen nach den günstigsten Preisen zu fahnden und dafür auch mancherlei Umweg in Kauf zu nehmen (unfassbar, was für Preisunterschiede z.B. bei Windeln existierten), wozu ich auch meine Gattin anzuhalten versuchte, allerdings ohne Erfolg; auch gab es später, als unser Sohn eine KiTa besuchte, immer wieder Reibereien, wenn ich dafür plädierte, den Wettbewerb der Eltern um immer schickere und vor allem neue Klamotten (am liebsten von H&M) für ihre Ein- bis Dreijährigen nicht mitzumachen und stattdessen, soweit möglich, verstärkt auf Second-Hand-Bekleidung zurückzugreifen, wofür ich von der Kindsmutter natürlich der Schäbigkeit geziehen wurde; richtig übel wurde es allerdings, als sie herausfand, dass ich mir per Internet einmal ein (natürlich kostenloses) Probeexemplar der Pfennigfuchser-Depesche (Untertitel: "Maßvoll wirtschaften, Geld sparen, Natur und Ressourcen schonen") bestellt hatte, ein schmuckloses, ungeheftetes, acht Seiten starkes(?) Schwarz-Weiß-Blättchen, in dem wenig originelle Tipps zum Letzte-Reste-aus-der-Tube-quetschen oder Tolle-Geschenke-selber-basteln gegeben wurden... heute glaube ich, dies war der Anfang vom Ende dieser Ehe.
Heute lebt Madame samt Sohnemann und gutverdienendem neuen Stecher Gatten in Barcelona, muss selbst nicht arbeiten und shoppt die Ramblas rauf und runter, derweil ich als alter Hartz-IV-Hase die damals verinnerlichten Pfennigfuchsereien gut gebrauchen kann... so hat doch alles wenn auch kein unbedingt schönes, so doch zumindest gerechtes Ende gefunden. AMEN

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Dienstag, 24. März 2009
Seehunde unter sich
Dienstag, 24. März 2009, 23:15


Im Bild: Андрей Вячеславович Кураев и тюлень

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Nie wieder Langeweile und die Taschen voller Kohle
Dienstag, 24. März 2009, 18:37

Hurra, jetzt ist es soweit: endlich darf ich auch so einen Ein-Euro-Job machen! Vielleicht ja sogar so was Umweltfreundliches wie unten zu sehen?

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Montag, 23. März 2009
Das Grauen in Rosa
Montag, 23. März 2009, 19:08

Als ich vor gut einem halben Jahr die ungeliebte Diddl-Maus zum Teufel wünschte, ahnte ich nicht, dass mittlerweile eine noch viel erzreaktionärere Kommerzkacke* die Zimmer und Köpfe der (v.a. weiblichen?!?) Kinder flutet - und jetzt soll dieser elende Premiumschrott auch noch das Kino verpesten...
Wahrlich, es bleibt dabei: wir leben in der miesesten aller möglichen Welten!
___________________________________________________________
* Bezeichnender Seitenuntertitel: "Besuche Prinzessin Lillifee in ihrer zauberhaften Welt. Hier erfährst du, was es alles von Prinzessin Lillifee gibt."
Ja, scheiß die Wand an - wenn das nicht hochgradig jugend-gefährdende und elternverachtende Konsumpropaganda ist...

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Was sagt man dazu?
Montag, 23. März 2009, 10:19

100 Beutel Cannabis im Haus eines 114-jährigen gefunden - und da behaupte noch einer, Kiffen sei nicht gesund...

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Freitag, 20. März 2009
Marktlücke?
Freitag, 20. März 2009, 14:10

Letztens saublöde Idee gehabt: politisch korrekte Biere für verschiedene Zielgruppen. Zum Beispiel für die rechtsradikale Klientel: ein arisch koscheres Gebräu, soll heißen: in Produktion und Vertrieb kommen ausschließlich blondbehaarte, blaubeaugte, reinrassige Germanisten zum Einsatz. Der Alkoholgehalt sollte stimmige 8,8 Prozent betragen. Arbeitstitel: "Landsers Liebstes"...

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Nur ganz kurz
Freitag, 20. März 2009, 12:04

Äquinoktikum - Tag- und Nachtgleiche. Ab 12:44 also endlich auch offiziell-kalendarisch Frühling, und das Wetter spielt mit.
Gestern hat mein lieber Opa, genannt "Vati" (16.12.1914 - 19.3.2009), das Zeitliche gesegnet. Bei einem Interview, dass ich zu seinem 70. Geburtstag mit ihm durchführte, sagte er: "Mein Leben stand unter einem glücklichen Stern!" Ich hoffe und wünsche mir und ihm, dass er das auch mit seinem letzten Atemzug noch so hat unterschreiben können.
Requiescat In Pace

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Mittwoch, 18. März 2009
Ex contemplatione felicitas
Mittwoch, 18. März 2009, 16:00

In dieser unserer ach so schnellebigen, vergnügungssüchtigen Zeit, in der Jedermann allezeit aufgerufen ist, auch noch aus der letzten freien Minute ein Höchstmaß an Spaß, Abenteuer und Erlebnis zu quetschen; in der es verpönt ist, nicht pausenlos kräftig Gas zu geben und es heftigst krachen zu lassen; und in der es unbedingt gilt, immerzu in Bewegung und gut drauf zu sein - da ist es doch sehr erholsam, einmal ein paar Zeilen wie diese lesen zu dürfen:
"Glück - eine Sekunde für Sekunde gefühlte Freude und Dankbarkeit darüber, am Leben und bei Bewusstsein zu sein - liegt auf der anderen Seite von furchtbarer, furchtbarer Langeweile. Verfolge so aufmerksam wie möglich das Langweiligste, was du dir vorstellen kannst (Steuererklärung, Golf im Fernsehen), und eine Langeweile, wie du sie nie für möglich gehalten hast, wird in Wellen über dich fluten und dich fast umbringen. Aber wenn du diesen Wellen standhältst, ist es als würdest du aus dem Schwarzweiß in die Farbe treten. Wie Wasser nach Tagen in der Wüste. Ein augenblickliches Glück in jedem Atom."
Schade nur, dass der Autor David Foster Wallace diese schönen Worte offenbar unter dem Einfluss starker Antidepressiva verfasste und sich nach deren Absetzen prompt erhängte...

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Einges, was mir sauer aufstößt
Mittwoch, 18. März 2009, 08:39

Eine Woche ist das jüngste Schulmassaker jetzt her, und in allen Blättern und auf allen Kanälen rauscht es hochgradig erregt weiter vor sich hin - am liebsten nach dem Motto: schaut her, wie rücksichtslos ranschmeißerisch sich die (anderen) Medien da wieder alle verhalten haben; und natürlich mit der altbekannten Debatte über "Horrorvideos" und "Gewaltspiele", bei denen die altbekannten Repressionsverfechter wieder ihre großen Stunden erleben.
Was privaten Waffenbesitz betrifft, teile ich die Meinung, dass es nicht angehen kann, zu Hause scharfe Wummen rumliegen zu haben - allerdings sehe ich das vor allem als Problem der waffenproduzierenden und -verkaufenden Industrie an, der (Exportschlager!) aber natürlich niemand an den Karren fahren will. Und was die Ausübung des sogenannten Schieß"sports" anbelangt, müsste dieser sich doch allen gegenteiligen Behauptungen ihrer Lobbyisten zum Trotz auch mit ungefährlichen Projektilen aus Leichtplastik o.ä. betreiben lassen, wenn nicht gar gleich "virtuell"...
Und damit sind wir beim immerheißen Thema: Sind gewaltverharmlosende bzw. gar -verherrlichende Spiele und Filme Mitursache für die allgemein attestierte (wenn auch kaum empirisch belegbare) "Verrohung der Jugend" und explizit für Tötungsexzesse wie gerade gehabt? Und sollen sie (und wenn ja, in welcher Form und welchem Ausmaß) verboten werden?
Nun ist ja beispielsweise aus der Drogenpolitik hinlänglich bekannt: Verbote verhindern nicht den Konsum, sondern erschweren und verteuern ihn allenfalls und machen ihn aber eben dadurch (gerade für Jugendliche) nur noch interessanter. Aber wie steht es mit der vielbeschworenen "Nachahmungswirkung" - ist die wirklich gegeben?
Die Dar- und Zurschaustellung von Gewalt ist ja per se ein uraltes Phänomen. Öffentliche Folterungen und Hinrichtungen sollten seit je her der Abschreckung dienen - ob sie es denn getan haben oder ob sie (zumindest bei einem Teil des Publikums) eher Abstumpfung oder gar perverse Schaulust zur Folge hatten, sei dahingestellt. Sagen, Märchen, Geschichten, auch Kindergeschichten sind seit je her voll von Gewalt, was ja altbekanntlich durchaus kathartische Wirkung entfalten kann. Eine besonders drastische, eben realistische Darstellung der (Folgen von) Gewalt mag durchaus geeignet sein, bei den (meisten) Betrachtern Abscheu und infolgedessen friedfertige Gefühle zu erregen (wenn sich auch manch verrohte Gemüter daran ergötzen mögen) - ich verweise beispielsweise auf Ernst Friedrichs "Krieg dem Kriege". Und ist eine besonders bluttriefende, grauenhafte Gewaltszene im Film wirklich verharmlosend oder gar verherrlichend, oder trifft dies nicht vielmehr auf einen klassischen Western zu, in dem Erschossene ohne äußerliche Verletzung und ohne einen sichtbaren Tropfen Blut einfach nur umfallen oder aber zu launiger Musik in einer Saloonschlägerei Leuten reihenweise Stühle auf den Köpfen zerschlagen werden, ohne dass deswegen einer mehr als einen "Brummschädel" davonträgt? Was ist wirklich gewaltverniedlichend - ein Horrorthriller der Reihe "Saw" oder eine durchschnittliche Bud-Spencer-"Komödie", freigegeben ab sechs Jahren?
Und wer gibt mehr Anlass zur Sorge: Jugendliche, die exzessiv "Counterstrike" spielen, oder solche, die von ihren Eltern schon im Vorschulalter in Kampf"sport"vereine und "Selbstverteidigung"skurse geschickt werden und dann darauf brennen, ihre neugewonnen Fähigkeiten auf dem Schulhof vorzuführen?
(Ich bitte um Nachsicht, dass diesmal das Apostroph mit mir duchgegangen ist...)

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Dienstag, 17. März 2009
Na also - geht doch!
Dienstag, 17. März 2009, 20:18

Der NRW-Gesundheitsminister meint: In Eckkneipen darf soll muss weiter geraucht werden - das will gefeiert werden!
Bau ma gleich ei'n... (man verzeihe mir großmütig den nun folgenden Rückfall in frühpubertäre Text- und Bilderwelten)

Und als Dreingabe noch ein feines Zitat aus Thomas Manns "Zauberberg":

"Ich verstehe nicht, wie jemand nicht rauchen kann, - er bringt sich doch, sozusagen, um des Lebens bestes Teil und jedenfalls um ein ganz eminentes Vergnügen! Wenn ich aufwache, so freue ich mich, dass ich tagsüber werde rauchen dürfen, und wenn ich esse, so freue ich mich wieder darauf, ja ich kann sagen, dass ich eigentlich bloß esse, um rauchen zu können, wenn ich damit natürlich auch etwas übertreibe. Aber ein Tag ohne Tabak, das wäre für mich der Gipfel der Schalheit, ein vollständig öder und reizloser Tag, und wenn ich mir morgens sagen müsste: heut gibt's nichts zu rauchen, - ich glaube, ich fände den Mut gar nicht, aufzustehen, wahrhaftig, ich bliebe liegen."

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Auf meinem Weg zur Fettleibigkeit
Dienstag, 17. März 2009, 06:11

... fiel mir gerade auf, dass in letzter Zeit fast alle meine Träume an einer Stelle enden, in der es ums Essen geht - und dann das erste, dessen ich beim Erwachen gewahr werde, mein knurrender Magen ist...
Da fällt mir aber immerhin auch ein Beitrag zu Herrn von Krapendorfs schöne Aktion bei "Arschgurkenschweißwasser" ein:

When You Feel Like Shit - Stop Eatin' It!

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Montag, 16. März 2009
Steile These
Montag, 16. März 2009, 04:35

Amstetten, Emsdetten, Littleton, Winnenden - könnte es sein, dass die Bewohner kleiner Orte mit dreisilbigen Namen auf "-(e)n" ein signifikant erhöhtes Risiko* tragen, Opfer bzw. Urheber einer bizarren Gewalttat zu werden?
Oder waren´s doch eher die Ballerspiele?
___________________________________________________________
* Man vergleiche hierzu auch die merkwürdige Namensähnlichkeit der beiden Katastrophenorte Eschede (Zugunglück 1998; 101 Tote, 88 Schwerverletzte) und Enschede (Explosion einer Feuerwerksfabrik 2000; 22 Tote, 947 Verletzte)

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Sonntag, 15. März 2009
An jedem verdammten Sonntag
Sonntag, 15. März 2009, 21:47

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Weiber wie die
Sonntag, 15. März 2009, 03:04

Nach dem musikalischen Overkill von gestern heute mal was Gediegenes - erinnert sich vielleicht noch jemand an diese äußerst sympathische (und leider ziemlich kurzlebige) Combo?
Die vier Mädels hatten zwar alle keine Gitarre, machten aber (oder grade drum?) ziemlich phatten Sound... hört selbst:

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Das Prinzip Permanentes Plebiszit

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