
Der Herbst fängt ja standesgemäß beschissen an: auf fast allen Kanälen (ARD, ZDF, RTL, PRO7 und sogar PHOENIX) läuft derselbe durch- und totchoreographierte, als "Duell" angepriesene Mist, der uns weismachen soll, wir hätten tatsächlich so etwas wie eine Wahl - da lobe ich mir doch ausnahmsweise mal RTL2, wo zur gleichen Zeit mit V wie Vendetta die Obstruktion ins Bild gesetzt wird (wenn auch - den elenden Zeiten und der Verfasstheit unserer Welt geschuldet - durch regelmäßige Konsumpropaganda-Blöcke verunstaltet bzw. inhaltlich konterkariert).
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Der geplante Militärschlag westlicher Staaten gegen das syrische Regime wird sich womöglich verzögern - ja, wahrscheinlich bis nach den Bundestagswahlen, damit Mutti nicht noch an irgendwelche (zum grünen Teil vermeintlichen) "Friedens"-Parteien Stimmen verliert...
Aber vielleicht könnte man ja Ex-Bahn-, jetzt BER-Chef Hartmut Mehdorn (schneidiger Name übrigens) zum Truppenkommandanten ernennen - dann würde sich das Ganze voraussichtlich bis zum St.-Nimmerleins-Tag verzögern?!?
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Wg. Syrienkrieg:
Was war am durch Bomben oder Kugeln in blutige Stücke gerissen zu werden jetzt eigentlich nochmal so viel weniger schlimm, als an Giftgas zu sterben?
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Heute vor 50 Jahren: Martin Luther King hatte einen Traum...

Heute: Der erste schwarze Präsident der USA (nebenbei Friedensnobelpreisträger) beginnt den 3. Weltkrieg - ein echter Alptraum!

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Wagner? Moment mal...
Ach, war das nicht dieser Tiefkühlpizzen-Tycoon?!?
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Betreff: BGE
Liebe Genossinnen und Genossen,
in der August-Ausgabe finde ich auf S. 13 den Artikel "Als Gorbatschow nach Frisco einlud", in dem ein "Bedingunsloses Grundeinkommen" (BGE) als "reaktionär, entsolidarisierend und spaltend" bezeichnet wird; "es könnte das System eher zementieren."
Natürlich muss es uns Sozialisten u.a. darum gehen, die weniger werdende gesellschaftlich notwendige Arbeit (die laut Artikel von 20% der Bevölkerung allein geleistet werden könnte) möglichst gerecht und zweckmäßig zu verteilen und zu entlohnen. Dass es dazu aber auch eines BGEs (oder anders gesagt, einer "Grundsicherung") bedarf, um nicht in einen fatalen Wettstreit um ebendiese verbliebene(n) Arbeit(slöhne) zu geraten, halte ich (mit vielen Linken) für selbstverständlich und somit die Forderung für durchaus fortschrittlich. Sie als "Luftschloßbauten" und "ideologische Seifenblasen" zu bezeichnen, finde ich dagegen angesichts des Elends von Obdachlosen, Asylsuchenden, Hartz-IV-Beziehern, Leiharbeitern, Niedriglohnempfängern (und des weltweiten Hungers ohnehin) nachgerade zynisch.
Mit sozialistischen Grüßen usw.
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Brauchen wir ein Anti-Doping-Gesetz, wie es zur Zeit hier und da diskutiert wird? Nein! Was wir brauchen, ist die absolute Freigabe von Rauschmitteln aller Art.
Kinder bekommen Ritalin, damit sie in der Schule länger stillsitzen. Sportler nehmen Medikamente, damit sie schneller (höher, weiter) ins Ziel kommen. Wo ist der Unterschied? Letztere sind erwachsen und dürfen es nicht; Erstere sind minderjährig und bekommen es von Ärzten auf Betreiben von „Erziehungsberechtigten“ (Eltern und/oder Lehrern) verschrieben.
Pervitin hieß die „Wunderpille der Wehrmacht“, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg so manchen Höhenrausch beflügelte – etwa die Erstbesteigung des Nanga Parbat 1953 oder das „Wunder von Bern“ ein Jahr später. Dabei handelte es sich schlicht um Methamphetamin, heute als Speed oder (z.B. aus der Serie Breaking Bad) Crystal Meth bekannt. Dessen leistungssteigernde Wirkung war und ist aber nicht nur Sportlern und Soldaten bekannt, sondern etwa auch Börsenspekulanten und Discodauertänzern.
Andere, vom kapitalistischen Verwertungsstandpunkt her „ineffektive“ Drogen wie THC (Cannabis bzw. Hanf) oder LSD sind hingegen aus leicht nachvollziehbaren, aber niederen Beweggründen verboten und verpönt. Dennoch verdankt sich so manches Meisterwerk in Kunst, Musik, Literatur und Philosophie eben solchen Substanzen. Sicherlich: solcherlei Bewusstseinserweiterung oder zumindest -veränderung ließe sich eventuell auch ohne Hilfsmittel (etwa durch Meditation) erreichen – aber warum jahrelang mühselig und vielleicht erfolglos auf etwas hinarbeiten, was ich auch durch den (idealerweise aber nicht allzu gedankenlosen) Einwurf einer Pille erreichen kann?
Pervers ist nicht die freiwillige Einnahme bewusstseinsverändernder Stoffe, sondern z.B. der Hochleistungs- und Wettkampfgedanke, wie er auch und gerade im Sport zum Ausdruck kommt. Erst die absurd hohen Summen, um die es dort geht, können Aktive dazu verleiten, auch entgegen etwaiger gesundheitlicher Bedenken zu zweifelhaften Methoden zu greifen. Und ist es nicht noch viel perverser, ein (vermeintlich) begabtes Kind schon im Vorschulalter zu „fördern“ (soll heißen: zu täglich stundenlangem Training zu drängen), bloß auf die vage Aussicht hin, es könne einmal ein hochdotierter Weltrekord dabei herausspringen?
Also: gebt das Dope frei – und überlasst es den (hoffentlich) aufgeklärten und mündigen Menschen, selber zu entscheiden, ob (und wenn ja, wann) sie es sich geben.
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Ein Brandloch ist ein Ärgernis -
zwölf Brandlöcher sind ein Muster!
(Funktioniert auch mit Weinflecken)
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"Ich kenne keine Parteien mehr - ich kenne nur noch Deutsche!" Mit diesen dämlichen Worten brachte Kaiser Wilhelm II. 1914 die Abgeordneten der SPD dazu, den zur Weltkriegsführung benötigten Krediten zuzustimmen. Ähnliches wiederholte sich 1992, als nach der (politisch offenbar provozierten oder zumindest wohlwollend in Kauf genommenen) Pogromstimmung in Rostock-Lichtenhagen die Spezialdemokraten mit CDU/CSU den sogenannten "Asylkompromiss" (i.e. ein Asylbeschiss) vereinbarten, durch den das im Grundgesetz garantierte Recht durch das "Prinzip der sicheren Drittstaaten" praktisch abgeschafft wurde.
Heute nun ist zu lesen: Zahl der Asylbewerber steigt weiter an - und Innenminister Hans-Peter Friedrich nennt den Anstieg alarmierend. Was ich allerdings viel alarmierender finde als die Tatsache, dass in diesem Jahr die Marke von 100.000 Asylerstanträgen erreicht werden könnte (also gerade einmal 0,12 % der BRD-Bevölkerung, was angesichts der Flüchtlingszahlen in anderen Ländern der Welt, z.B. rund um Syrien, aber auch an den Außengrenzen der EU, etwa in Griechenland, Italien und Spanien, lächerlich wenig wäre), ist die pünktlich zur Bundestagswahl geschürte und wahlstimmenversprechende Ausländerfeindlichkeit und allgemein der ihr zugrundeliegende Nationalismus.
Bei Wikipedia ist nachzulesen: Volk im Sinne von Nation (...) gilt (...) als ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts mit erheblicher Wirkungsmacht. Und tatsächlich definieren sich heutzutage und hierzulande auch viele (vermeintlich) "Linke" als "Deutsche" - freilich ohne genau benennen zu können, was damit genau gemeint und wie es definiert sein sein soll und wieso z.B. die Österreicher oder die Deutschschweizer nicht (oder doch?) dazugehören sollten.
Das, was heute als "das Deutsche Volk" beschworen wird, ist eben ein historisch sehr junges (wenn auch ganz und gar nicht mehr "unschuldiges") Gebilde, das allerdings (wie alle anderen Nationen auch) angesichts eines global vernetzt agierenden und dabei völlig entfesselten Kapitalismus (sprich: "Weltwirtschaft") auch schon wieder überholt ist. Denn merke: Die Arbeiter haben kein Vaterland (Marx & Engels, Manifest der Kommunistischen Partei).
(Interessant in diesem Zusammenhang wäre übrigens auch die Frage, inwiefern z.B. die aus Kolonien hervorgegangenen Staaten im subsaharischen Afrika, bei denen heute noch die durch imperialistische Federstriche gezogenen Grenzen Sprach- und Religionsgemeinschaften einerseits zerschneiden, andererseits zusammenzwingen, "Nationen" sein oder jemals werden sollten.)
In diesem Sinne möchte ich den kaiserlichen Unfug von vor 99 Jahren zu einem (immer noch) zeitgemäßen Diktum umformulieren:
Ich kenne keine Deutschen mehr - ich kenne nur noch Ausbeuter und Ausgebeutete!
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(Mit Extra-Katzen-Content zum Weltkatzentag)

Ich bin in einer rauen Gegend (Düsseldorf-Garath und -Reisholz) aufgewachsen und war als Kind oft mit Provokationen und Gewalt konfrontiert. Ich war aber Keiner von denen, die sich (gerne oder zur Not) geschlagen haben, sondern Einer, der dem Ärger eher aus dem Weg gegangen (oder gelaufen) ist – wodurch ich heute immerhin sagen kann (was mir Viele als Schwäche auslegen mögen), noch nie jemanden geboxt zu haben (oder, wie Funny van Dannen über Jesus sang: "er hat sich als Kind schon nicht richtig gewehrt"). Auch später, als (zumindest optischer) Punk-Rocker, war ich mancherlei Verfolgung ausgesetzt; und als mich einmal mit 16 in Frankfurt ein Dutzend Skinheads in die Mitte nahm und zusammenstiefeln wollte, hatte ich sogar echte Todesangst.
Vielleicht kommt es daher, dass ich heute an dem leide, was gemeinhin "Lampenfieber" genannt wird und was ich als eine gewisse Gehemmtheit (oder meinetwegen Verklemmtheit, oder schon eine leichte bis mittelschwere Form von Paranoia?) beschreiben möchte – der bange Hintergedanke, was das oder vielmehr die Gegenüber (je mehr, desto schlimmer) von einem halten mögen. Und ich beneide Leute, die in Gesellschaft entspannt, schlagfertig und ganz bei sich sind.
Dabei können Drogen natürlich sehr helfen...
Nur leider sind viele dieser Menschen (beileibe nicht alle), welche die Gabe zum Mitreißen haben, nicht unbedingt auch besonders – wie soll ich sagen – vertrauenswürdig. Ich kenne zwar viele großartige (und noch mehr halbgare bis miserable) Rampensäue (meist Kabarettisten oder "Komödianten"); aber gerade auf der politischen Bühne weiß ich nur ganz wenige Figuren, denen ich gute Absichten und Kompetenz zutrauen würde – Gregor Gysi vielleicht oder auch Jutta Ditfurth (aber die wirkt ja wegen ihres ausgeprägten Selbstbewusstseins auf Viele eher anstoßanregend als überzeugend).
Wahrscheinlich ist das wiederum der Grund, weshalb ich mich so sehr für politische Partizipation per Internet und die Organisationsform des permanenten Plebiszits begeistere und einsetze – weil ich selbst in nicht-virtuellen Runden, in Konfrontation mit Vielen und/oder Unbekannten, zu Schüchternheit und Zurückhaltung neige und nicht dazu komme, meine Positionen offensiv und ebenbürtig zu vertreten (was ich nur zu gerne tun würde, da ich andererseits ja auch gerne den Schlaumeier spiele). Da ich aber glaube, dass dies Vielen so geht, halte ich indirekt vermittelte (wenn auch nicht unbedingt anonyme) Formen der Mitbestimmung tatsächlich für angemessener und gerechter als das Plenum, in dem sich Emotionen oft unnötig hochschaukeln und sich am Ende nicht selten die Penetrantesten durchsetzen.
Außerdem bin ich, weil früher wohl zu oft direkt neben den Boxen gestanden, sehr schwerhörig und daher fixen Diskussionsrunden kaum noch gewachsen.
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Ius est ars boni et aequi
Celsus

Es sind wohl vor allem zwei Hindernisse im weltweiten menschlichen Miteinander, die einer effektiven Lösung der globalen Probleme im Wege stehen.
Das Eine ist die eklatante Ungleichheit in der Verteilung von Ressourcen; es werden wohl fast Alle einsehen, dass es nicht gerecht sein kann, wenn einige Wenige in Saus und Braus leben, mit mehreren Luxusvillen, Privatinsel und 100-Meter-Yacht, während nicht weit davon Millionen und Milliarden von Mitmenschen in unverschuldetem Elend leben, hungern und weit vor der Zeit unnötig sterben; und kaum Einer wird es verdient finden, wenn Manche mit einem Milliardenvermögen geboren werden und viele Andere mit Schulden und Hypotheken.
Das Andere ist die Rückständigkeit der politischen Organisation, die ebenfalls Ungerechtigkeit (re)produziert. Es leuchtet wohl nur noch den Wenigsten ein, warum Einige mehr (oder gar absolute) Macht innehaben, während die Mehrheit dazu verurteilt ist, alle Jubeljahre eine(n) von wenigen Kandidaten bzw. Listen auszuwählen (wenn überhaupt) und ansonsten klaglos hinzunehmen, was über und meist gegen sie entschieden wird.
Diese beiden Hauptprobleme hängen freilich untrennbar miteinander zusammen und ließen sich auch nur gemeinsam beheben. Zudem treten sie in zwei organisatorischen Ebenen auf: einmal innerhalb jeden Staatsgebildes zwischen den einzelnen Individuen, und dann auch zwischen Staaten, unter denen es eben auch (wenige) Reiche und Mächtige und (viele relativ) Arme und Ohnmächtige gibt (wobei diese Unterschiede nicht immer deutlich, sondern teilweise fein gestaffelt und daher umso schwerer zu erkennen sind).
Es ist leicht einzusehen, dass eine auf größtmöglicher Gerechtigkeit basierende Weltgesellschaft die heute drückenden Probleme (Überbevölkerung und daraus folgende Ressourcenknappheit und Umweltzerstörung) sehr viel effektiver angehen und lösen könnte, als es die auf Wettbewerb bzw. Konkurrenz basierende Weltordnung, in der wir heute leben, ermöglicht. In einer solchen Weltgesellschaft ohne Reiche und Arme bräuchte es keine Grenzen und keine Kriege um Ressourcen mehr, und es gäbe damit auch keine Anlässe für Massenmigration, für Hungeraufstände und Bürgerkrieg und ebensowenig für Gewaltverbrechen aus materieller Not. Kein Konzern könnte z.B. im eigenen Interesse (bzw. dem Interesse seiner Großaktionäre) für kurzfristige Gewinne gegen die Interessen der Mehrheit agieren; Nachhaltigkeit wäre kein frommes Ideal mehr, sondern der Rationalität geschuldete Realität.
Auch wäre es heute technisch kein Problem mehr, allen Menschen weltweit eine gleichberechtigte Teilhabe an allen sie betreffenden Entscheidungen (lokal, regional, national und global) zu ermöglichen; und daraus würde sicher als erstes eine gerechte Umverteilung der Ressourcen (Kapital, Grundbesitz, Produktionsmittel) und auch der dazu notwendigen Arbeit resultieren. Warum aber können sich (noch?) so Wenige für dieses Modell begeistern?
Grund ist sicherlich die erwähnte raffinierte zwiefache Staffelung der heutigen hierarchischen Gesellschaft (sowie ihre dem Selbsterhalt dienende Propaganda). Solange es Menschen und Staaten gibt, denen es schlechter geht als uns selbst, befürchten wir, auf deren niedrigeren Status abzusinken, und beharren daher auf dem Bestehenden (bis auf Jene, die buchstäblich nichts mehr zu verlieren haben).
Dabei ist es eine einfache mathematische Tatsache, dass schon heute jeder Mensch weltweit mindestens auf dem Niveau eines hiesigen Sozialhilfeempfängers leben könnte (also ohne zu hungern, zu frieren oder obdachlos zu sein), wenn wir die ein bis fünf Prozent, die (sehr viel) mehr haben als der Durchschnitt, zur Kasse bäten (also teilenteigneten); ganz abgesehen von den (auch materiellen) Zugewinnen, die möglich wären, wenn wir miteinander wirken würden statt gegeneinander und uns bis an die Zähne bewaffnet hinter schwer bewachten Mauern und Grenzen voreinander zu verstecken.
Also los: sapere aude...
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* Jaja, ich weiß: die alte Leier... aber es hilft ja nichts.
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Vorweg: Ich bin selber kein konsequenter Vegetarier, geschweige denn Veganer oder gar Frutarier und sehe mich auch nicht als aggressiven Bevormunder. Allerdings bemühe ich mich schon seit längerem (mit teilweise gutem, wenn auch nicht konstantem Erfolg) um den Verzicht auf Fleisch – und dies weniger aus gesundheitlichen Gründen, die es ja auch zuhauf gibt (auch wenn die Propaganda der Metzger-Lobby das Gegenteil behauptet), sondern vielmehr aus ökologischen und ethischen Erwägungen.
Es dürfte sich ja inzwischen herumgesprochen haben, dass für jede tierische Kalorie locker das Zehnfache an pflanzlichen Kalorien verbraucht wird und der global rasant steigende Fleischkonsum also direkt mit dem Hunger in der Welt zusammenhängt – von Problemen wie dem ruinösen Methanausstoß ganz zu schweigen. Noch schwerer wiegt meiner Meinung nach allerdings das zigmillionenfache Elend des Nutz- und Schlachtviehs, das unter den widerlichsten Bedingungen dahinvegetiert und krepiert; auch wer nicht ans Karma glaubt, kann da leicht den Appetit verlieren.
Den Menschen diesbezüglich Vorschriften machen zu wollen, wäre freilich völlig daneben bis kontraproduktiv. Das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen, halte ich allerdings für durchaus legitim und notwendig - und wenn ich sehe, wie die Populisten von BLÖD bis FDP bei dem Thema Schaum vorm Maul kriegen, wird mir ehrlich gesagt ziemlich übel!
Vielleicht wäre es bedenkenswert (und auch in jeder Hinsicht gesünder), Fleisch nur zu verzehren, wenn dessen Lieferanten vorher ein einigermaßen "normales" Leben geführt haben; und sicherlich wäre es möglich, nur natürlich anfallende Fleischprodukte (ohne menschliche Verzehrabsicht gestorbene Tiere - und warum eigentlich nicht auch menschliche Überreste?) zur Ernährung heranzuziehen. Wahrscheinlich wird ja in ein paar Jahren sogar das Retorten-Schnitzel soweit sein – organisches Protein ohne Nervenzellen, also ohne die Tötung bewusstseinsfähiger Lebewesen…
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Heute in der SZ (S.9):
Wie viele Oldtimer haben Sie denn so, Frau Hetzer?
Heidi Hetzer: 13 Stück. Die braucht man schon, fürs Herz.
Na, dann gibt's die demnächst sicher auch auf Rezept!

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Berthold Beitz?
Wer soll das denn gewesen sein?
Etwa einer der wichtigsten deutschen Industriemanager der Nachkriegszeit?!?
Oder der Dickkopf von der Villa Hügel?!?
Womöglich auch: Der letzte Patriarch der deutschen Industrie?!?
Vielleicht sogar: Der Getreue des letzten Stahlbarons?!?
Aha!
Aber wieso wird dieser Gestalter bzw. Vollstrecker und Nutznießer des Kapitalismus in seiner übelsten Form eigentlich jetzt plötzlich auf allen Kanälen so arschkriecherisch herzhaft und staatstragend gefeiert?
Weil er im von Deutschen besetzten Galizien mehreren hundert jüdischen Zwangsarbeitern das Leben gerettet haben soll, indem er sie als unentbehrlich für die Erdölindustrie einstufte und in den von ihm verwalteten Fabriken beschäftigte und dabei sicherlich gewinnbringend ausbeutete, wie es dem geradezu unverschämt ausführlichen und dabei völlig unkritischen Wikipedia-Artikel (wahrscheinlich von hochbezahlten Medienprofis umgeschrieben) zu entnehmen ist?
Oder vielleicht, weil interessierte Kreise (bald ist ja mal wieder Bundestagswahl) einen "guten Unternehmer" positiv als öffentliches Bild verankert sehen möchten?
Übrigens "guter Unternehmer": „Ich habe die Aufgabe, den letzten Willen von Alfried Krupp zu erfüllen, und das wird auch mein weiteres Leben bestimmen“, sagte Beitz nach dem Tode Krupps 1967.
Soso. Und wer war jetzt nochmal genau dieser Alfried Krupp von Kohlen und Reibach?
Ach ja: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach war bereits seit 1931 förderndes Mitglied der SS. Er war Mitglied des Nationalsozialistischen Fliegerkorps, in dem er zuletzt den Rang eines Standartenführers innehatte. Ab 1938 war er Mitglied in der NSDAP. 1937 wurde Alfried Krupp von Bohlen und Halbach – ebenso wie sein Vater – zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. Zudem war er Stellvertreter seines Vaters in dessen Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft. Er war Mitglied des Rüstungsrats beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion (usw. usf.; Hervorhebungen im Original)
Nun, das sind doch reichlich fragwürdige Leitbilder...
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Da lese ich soeben in der Zeitung über das Freiwilligenprogramm "Weltwärts", bei dem Angebote von 180 anerkannten Entsendeorganisationen, Kirchen, Partnerschaften oder Dritte-Welt-Gruppen zusammenlaufen. Die Einsätze dauern sechs Monate bis zwei Jahre. Man wird eingehend vorbereitet in Lehrgängen, es gibt Supervision und Nachbereitung. Die Partnerorganisationen in den Zielländern sind sorgsam ausgewählt, die Einsatzorte vom Auswärtigen Amt abgesegnet. Das bietet nicht nur den Teilnehmern Schutz, es garantiert auch Seriosität. Und es kostet den Teilnehmern nichts, das Programm wird aus Steuergeld finanziert.
Oh prima, denke ich (den Kasusfehler im letzten Satz nobel übersehend) und sehe mich bereits als von Einheimischen umjubelten Ehrenamtler irgendwo an einem karibischen oder pazifischen Strand - da lese ich auf der Internetseite unter "Voraussetzungen" die unschönen Worte: Alter zwischen 18 und 28 Jahren...
Und schon wieder aus der kurze schöne Traum, das karge und langweilige Dasein als langzeitsarbeitsloses Hartzvieh in eine zwar vielleicht auch nicht eben lukrative, dafür aber um so aufregendere und im besten Falle sinnvolle Existenz als "Entwicklungshelfer" zu verwandeln.
Scheiße, fühle ich mich abgehängt und abgehangen - mit 18 plus 28 = 46 Jahren: zum Arbeiten zu alt und für die Rente zu jung...
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Wird heute unter relativer medialer Anteilnahme (allerdings weit übertroffen vom gestern frisch geworfenen Windsor-Hosenscheißer) ein sattes Dreivierteljahrhundert alt: Götz Schulz alias George, die personifizierte Rotzbremse, wegen der (und natürlich aufgrund meines inzwischen glücklich überwundenen Geburtsnamens "Götz" plus meines Zweitnamens "Georg") ich mich z.B auf der türkischen Botschaft früher mit "Schimanski" dumm anreden lassen musste...
Angesichts der Tatsache, dass dieser prototypische Ruhrpottproll seine Existenz dem Film Hitlerjunge Quex verdankt, in dem seine Mamma Berta Drews (soweit bekannt, nicht verwandt mit dem König von Mallorca) und sein Pappa Heinrich George (eigentlich Georg August Friedrich Hermann Schulz) im Schicksalsjahr 1933 gemeinsam als Proletarier-Elternpaar dem titelgebenden heldenhaften kleinen Braunhemd die Leviten lasen, muss der Mann eigentlich ganz froh sein, nicht auf den Namen "Quex", sondern (wenn auch klanglich ähnlich) "Götz" getauft worden zu sein.
Seiner gefühlig-machohaften Art, mit der er geschätzt 99 Prozent seiner Rollen bestritt (in den ollen Karl-May-Schinken wie in den einigermaßen überschätzten Tatorten oder auch z.B. als Totmacher), konnte ich persönlich nie viel abgewinnen; um so eindringlicher empfehle ich aber Allen, die sie (aus mir rätselhaften Gründen) noch nicht gesehen haben sollten (und allen Anderen zur Wiedervorlage) die vielleicht cineastisch nicht epochale, aber zweifelsohne gelungenene Farce über die Entdeckung und Vermarktung der vermeintlichen Hitler-Tagebücher Schtonk! - mit Herrn Schulz/George als ebenso minderbemitteltem wie größenwahnsinnigem Schmierenreporter Hermann Willié und dem unvergessenen Opfer einer gnadenlosen Alkohol- und Unterhaltungsindustrie Harald Juhnke als dessen Ressortleiter Pit Kummer - wird ja bestimmt demnächst irgendwo wiederholt.
Nicht allzu gelungen ist aber wohl nach allgemeinem Dafür- bzw. Dagegenhalten das Doku-Drama "George", das gestern bei ARTE (nicht gesehen) und morgen auf ARD abgestrahlt wurde bzw. werden soll.
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DAS ALG I LÄUFT AUS – WAS NUN?
Erster Beschluss des Familienrats: eine Woche auf Fleisch zu verzichten. „Ich will sowieso Vegetarier werden“, erklärt Lara schon wieder bester Laune.
Zum Download
Allerdings haben nicht alle Adressaten so viel Humor und beste Laune...
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski