
Sicherlich ist es nicht nur mir aufgefallen, dass gestern Abend auf 3sat die Schlussnummer des Programmes Alles ist nie genug! (das ich ansonsten über weite Strecken durchaus gelungen fand) von Christoph Sieber schamlos (soll heißen: ohne die geringste Erwähnung des Originals und obendrein schlechter) geklaut war aus dem Lied Das Leben sollte mit dem Tod beginnen des großartigen Götz Widmann (s.o.; früher bei Joint Venture).
Um hier aber den glasklaren Nachweis führen zu können, habe ich keine Mühen, Downloads und Installationen gescheut, um die entsprechende Passage aus der Mediathek downzustreamen, zu schneiden und schließlich wieder bei YouTube hochzuladen (wo sie hoffentlich nicht gleich wieder entfernt wird) - voilà:
Und nun vergleiche man bitte diese schlappe Kopie mit dem fein gesungenen Original:
link (2 mal senf) schon 1159 x druppjeklickt senf dazu
Der sogenannte Intensivstraftäter "Mehmet" (= Muhlis Ari) wurde 1998 mit gerade 14 Jahren vom damaligen bayerischen Innenminister Beckstein in die Türkei abgeschoben, anstatt ihn in München, wo er geboren, aufgewachsen und kriminell geworden war und wo auch seine Eltern seit über 30 Jahren wohnten, vor Gericht zu stellen...
Wäre das wohl auch geschehen, wenn es sich beim Herkunftsland der Eltern(!) nicht um die Türkei, sondern z.B. um die Schweiz, Schweden oder USA gehandelt hätte?
Und wie würde die deutsche Regierung und Öffentlichkeit wohl reagieren, wenn ihr aus der Türkei - oder der Schweiz, Schweden, USA - ein jugendlicher Schwerverbrecher mit deutschstämmigen Vorfahren zugeschoben werden sollte?
"Gleiches Recht für alle" soll also bei nationalstaatlichen Unterschieden nicht gelten, ein Türke für die gleichen Verbrechen anders bestraft werden als ein Deutscher? Genau das ist nämlich in diesem Fall geschehen: um einen dumpfen, nationalistischen antitürkischen, islamophoben Populismus - "(Kriminelle) Ausländer raus!" - politisch zu bedienen.
Nicht ohne Grund hat das Bundesverwaltungsgericht die Entscheidung 2002 kassiert.
Mit ungefähr derselben Begründung könnten übrigens die USA auch kriminelle Schwarze nach Westafrika ausweisen...
link (1 mal senf) schon 1451 x druppjeklickt senf dazu

Der honorige Feuilletonchef der ZEIT, Jens Jessen, übt Gesellschaftskritik (bzw. das, was er dafür hält), indem er die Unart seiner Journalistenkollegen, die intimsten Geheimnisse der Mächtigen auszuspähen und auszuplaudern, anprangert; u.a. mit folgenden erstaunlichen Argumenten:
Zeigt sich die Notwendigkeit einer Vermögensteuer für reiche Erben an der Größe ihrer Cottages (wie das bescheidene erste Domizil von Kate und William auf Anglesey, von dem jetzt Bilder erschienen sind)?
Dazu folgende Hintergrundinformationen aus der Bunten:
ein weiß gestrichenes Cottage mit vier Schlafzimmern (…) liegt sehr abgeschieden und ist von privatem Land umgeben. Der Ausblick auf einen kleinen Strand soll fantastisch sein.
Ja, da dürfte manch Sozalwohnungsinsasse oder Obdachloser gerührt sein über so viel Bescheidenheit…
Weiter Herr Jessen:
August der Starke (…) hat, zugegebenermaßen, auch die Staatsfinanzen ruiniert – aber was wäre Sachsen heute ohne ihn, ohne seinen Ruhm und seine kulturelle Hinterlassenschaft?
Merke: Not und Elend der Bevölkerung im Hier und Jetzt gehen schon in Ordnung, solange man als Regent nur ein paar schöne Geschichten, Gemäuer und Luxusobjekte hinterlässt.
Und von Bismarck haben wir noch gar nicht geredet. Was hätte die moderne Presse aus seiner Trunksucht, seinen Heulkrämpfen, seinen mit politischen Inkorrektheiten nicht sparsamen Reden gemacht? Sie hätte den großen und im Übrigen sehr verantwortungsbewussten Kanzler ohne Zweifel aus dem Amt gejagt.
Aber natürlich – der große Bismarck, der den Krieg gegen Frankreich angezettelt, das unselige Deutsche Kaiserreich begründet und die Sozialisten in die Kerker hat werfen lassen: auf den beruft sich ein guter deutscher Großbürger (immerhin ist Jens Jessen ja Enkel des gleichnamigen nationalsozialistischen Wirtschaftsprofessors) immer wieder gerne.
Die ganze Suada gipfelt schließlich in folgender Sentenz:
Es wäre aber an der Zeit, einzusehen, dass ein unglaubwürdiger Ehemann durchaus ein glaubwürdiger Politiker sein kann. Denn viel häufiger und trostloser ist der umgekehrte Fall des Mannes, der nur als Ehemann glaubwürdig ist – aus Feigheit und Fantasiemangel. (Gleiches gilt natürlich für Politikerinnen.)
Wer als Ehemann (oder – „natürlich“ – Ehefrau) „glaubwürdig“ (damit dürfte hier wohl gemeint sein: dem Ehepartner nicht „untreu“) ist, zeigt sich damit also nur feige und fantasielos?!? Herr Jessen: könnte es am Ende möglich sein, dass Sie (im zarten Alter von knapp 60 Jahren) soeben ihre erste außereheliche Affäre aufgenommen haben und ihnen nun die ungewohnt sprudelnden Hormone zu Kopfe gestiegen sind?
link (2 mal senf) schon 914 x druppjeklickt senf dazu
Folgendes landete eben in meinem Mail-Postfach:
Hallo,
Hätten Sie Interesse einen Gastbeitrag auf Ihrer Website zu veröffentlichen, der einen Text-Link zurück zu der Website unseres Kunden beinhaltet?
Unser Kunde ist ein namenhafter Online Casino Anbieter.
Der Artikel ist gut geschrieben, informativ, unterhaltsam und einzigartig, und ich wäre auch bereit, Ihnen einen Obulus für die Platzierung zu bezahlen. (...)
Abgesehen davon, dass ich befürchten muss, dass der angepriesene Gastbeitrag ähnlich gut geschrieben, informativ, unterhaltsam und einzigartig wäre wie die Mail (also eher weniger), habe ich natürlich keinerlei Interesse, mein persönliches Sprachrohr trotz seiner bescheidenen Reichweite mit Konsumpropaganda irgendwelcher Art zu verschmutzen (auch wenn mich die Höhe des in Aussicht gestellten Obulus zugegebenermaßen interessieren würde).
Ein anderes, offensichtlich von den Angefragten als Unverschämtheit betrachtetes Angebot kam kürzlich von den Linken (unterstützt von den JuSos): nämlich zusammen einen Mindestlohn einzuführen, wenn es schon so kommen muss (und das ist anscheinend sogar noch sicherer als das Amen in der Kirche), dass SPD und/oder Grüne dann nach einer kleinen Anstands- bzw. Schamfrist doch noch lieber Mutti mitwählen, als die irgendwie linke Mehrheit jenseits des Merkel-Blocks zu einem echten Politikwechsel zu nutzen - aber es gibt viel zu tun - warten wir's ab...
link (6 mal senf) schon 940 x druppjeklickt senf dazu

Gestern ist der Schauspieler Sven Pippig gestorben, nach langer Krankheit und im Alter von 50 Jahren - oder 49, denn sein genaues Geburtsdatum ließ sich offenbar nicht eruieren (weder von mir noch den Wikipedia-Autoren noch den - nicht sehr zahlreichen - Nachrufern in der Presse).
Sven Pippig war der bemitleidenswerte Gefängniswärter Mütze, der in Vier Minuten von dem kleinen wilden Mädchen Hannah Herzsprung derartig verdroschen wurde, dass er den Rest des Films mit Gesichtsverband herumlaufen musste; er war der rührige, leicht unbedarfte und schwerhörige Herr Loermann, den Stromberg als Betriebsrats-Gegenkandidaten zur kurz darauf von einem Herzinfarkt dahingerafften Erika Burstedt aufbaute; und er war der noch linkischere, völlig wort- und namenlose Kumpel des auch schon sehr linkischen übervierzigjährigen Muttersöhnchens Matthias Brandt in dem Film Die zweite Frau mit der faszinierenden und wunderbaren Maria Popistaşu in der Titelrolle.
Jetzt ist er nicht mehr, und vielleicht ist es dem beginnenden Herbst geschuldet, der drohenden Obdachlosigkeit und/oder allgemein der unklaren Lage in diesen post-elektionalen Zeiten, dass mich das derart traurig stimmt.
Sven Pippig hat den Verlierer wohl meistens nur gespielt, war immerhin Grimme-Preis-Träger und bis zuletzt langjähriger Mitarbeiter der Hofer Filmtage - ich dagegen verkörpere die Rolle (vom Germanistikdozenten und Familienvater zum langzeitarbeitslosen, alkoholabhängigen und drogensüchtigen Depri) im sogenannten "wahren Leben"...
link (2 mal senf) schon 2713 x druppjeklickt senf dazu
Geschätzte Wählerinnen und Wähler von
CDU/CSU: Meint ihr nicht, „Angie“ hatte lange genug ihre Chance?
FDP: Glaubt ihr nicht, ein paar Jahre außerparlamentarischer Opposition würden eurer Partei guttun?
SPD: Findet ihr das in Ordnung, dass eure Partei lieber Juniorpartner bei „Mutti“ wird, anstatt eine mögliche linke Mehrheit zu organisieren?
Bündnis 90/Grüne: Haben die Olivfarbenen nicht einen Denkzettel für Kriegseinsätze und Agenda 2010 verdient?
Piraten: Ich war mit euch für Liquid Democracy - aber nachdem es nicht einmal mit dem permanenten digitalen Parteitag geklappt hat...?
AfD: Vorsicht - diese Typen sind nicht so harmlos und schon gar nicht so kompetent, wie sie tun...
Republikaner, NPD, PRO usw.: Mit euch rede ich gar nicht. Bleibt bloß zu Hause - Nazis raus aus den Wahllokalen!
PARTEI und anderer Kleinparteien: Spaß muss sein – aber jetzt, wo es ernst wird: wäre es nicht doch schade um die schöne Stimme?
Und an Alle, die gar nicht wählen wollen: Ach kommt schon...
Alle Anderen (nämlich die Wählerinnen und Wähler der Linken): Wir sehen uns ab 17 Uhr auf der Wahlparty – hoffentlich gibt’s auch was zu feiern! Ein Wahlausgang wie gestern bei TV total vorhergesagt wär ja z.B. schon ein Anlass:

Und ab morgen geht es dann endlich wieder um andere Themen...
link (7 mal senf) schon 1289 x druppjeklickt senf dazu
„Wahlen ändern nichts – sonst wären sie verboten“, lautet ein schöner Spruch. Nur leider stimmt er nicht. Die „Machtergreifung“ Hitlers z.B. war zwar eher eine Ermächtigung, aber sie hätte wohl nicht stattgefunden, wenn nicht zuvor eine relative Mehrheit der Wahlberechtigten in der Weimarer Republik die NSDAP gewählt hätte – und damit letztlich die Diktatur. Anders ausgedrückt: die Leute haben damals die Option gewählt, künftig nicht mehr wählen zu dürfen bzw. zu müssen.
Heuer, heißt es, gäbe es „keine Wechselstimmung“, weil es der Mehrzahl der Menschen in diesem unserem Lande doch gut ginge. Ich vermute eher, dass diese zwei Drittel (oder meinetwegen auch drei Viertel) der Gesellschaft große Angst haben, abzurutschen aus ihrer komfortabel erscheinenden Mittelschichtsposition ins „Prekariat“, und dass sie deshalb bereit sind, jedwede Kröte zu schlucken, und sei sie noch so schleimig. Aber gut: wer meint, alles liefe supi, soll doch am Sonntag zu Hause bleiben.
Übrigens: Wie viele Menschen enthalten sich der Stimme, weil sie wahlsonntags einfach Besseres zu tun haben? Weil das der einzige Tag in der Woche ist, wo sie mal im Bett bleiben können, und/oder weil sie vielleicht am Samstag schwer gefeiert haben? Weil sie bei dem schönen Wetter lieber raus ins Grüne fahren bzw. es sich bei miesem Wetter daheim gemütlich machen? Und um wieviel ließe sich die Beteiligung steigern, wenn die Leute nicht nur an einem bestimmten Stichtag, sondern innerhalb eines Zeitraums (sagen wir einen Monat) ihre Wahl treffen dürften?
(Nebenbei erwähnt; Das gibt es natürlich bereits – nur ist dieses „Briefwahlverfahren“ leider als Ausnahme konzipiert und unnötig kompliziert…)
Und wozu überhaupt der ganze Aufwand – für diese zwei Kreuzchen? Wieso dieses „Alles oder nichts“? Weshalb kann ich nicht zehn, hundert, tausend Stimmen auf die unterschiedlichen Parteien und Kandidaten verteilen, je nach Präferenz (das sogenannte Panaschieren, wie es in einigen Bundesländern bei Landtags- und Kommunalwahlen möglich ist)? Und warum nicht auch negative Stimmen vergeben, also gegen bestimmte Parteien und Kandidaten? Das wäre zumindest ein kleines bisschen mehr Demokratie, wenn auch immer noch lächerlich wenig...
Aber ist die Tatsache, dass sich unsere Mitbestimmung auf Bundesebene darauf beschränkt, alle vier Jahre zwischen ein paar Führungspersonen und „Programmen“ auswählen zu dürfen, tatsächlich ein gutes Argument dafür, dieses kleine Fitzelchen Mitspracherecht auch noch zu verschmähen? Je geringer die Wahlbeteiligung, desto geringer auch die Legitimation der Gewählten, das ist richtig – aber was, wenn diese daraus den Schluss ableiten, die Leute seien „mit den vielen Wahlen überfordert“ und die Legislaturperioden verlängern oder gleich ganz die Wahlen abschaffen?
Ich will ja wählen, mitentscheiden über meine eigenen Belange und darüber, wie es mit der Welt weitergehen soll und kann – nicht nur alle Jubeljahre, sondern möglichst umfassend, am besten permanent, jeden Tag und immer, wenn ich Zeitung oder Internet gelesen habe, die Stimme erheben dürfen. Wir Menschen sind nun einmal kommunikative Wesen, und insofern ist alles politisch, sprich: verhandelbar. Es fehlt eben nur an entsprechenden Strukturen, um gleichberechtigt über alles debattieren und entscheiden zu können – also müssen wir erst einmal dafür stimmen: für mehr Selbst- und Mitbestimmung!
link (3 mal senf) schon 2582 x druppjeklickt senf dazu

Nach dem ganzen Wahlkrampfgekröse jetzt einmal zur Erholung eine kleine Quizfrage:
Es gibt ein (auch in anderen Hinsichten ungewöhnliches) Land im sogenannten "Lateinamerika" (südlich der USA), in dem nicht Spanisch (und auch keine andere romanische Sprache und auch nicht Englisch) offizielle Staatssprache ist und das auch nicht an ein spanischsprachiges Land angrenzt (es handelt sich nicht um eine Insel). Wie heißt dieses Land?
Zur Lösung
Quatsch, natürlich gibt's hier keine Lösung (wär ja wohl auch zu einfach)
link (2 mal senf) schon 1097 x druppjeklickt senf dazu

Ja, sie ist cool; sie sieht sogar, seit ihr der Udo Walz die Haare macht, richtig fesch aus, und sie gibt (auch und gerade als Dame) international eine gute Figur ab.
Aber: bei der Wahl kommt es nun einmal nicht nur (wenn auch noch viel zu sehr) auf die „führenden Köpfe“ an, sondern darauf, entweder eine gerechte Politik für Alle oder aber Klientelpolitik für die Wohlhabenden zu verwirklichen; und für Letzteres steht nun einmal Mutti, die ja nun auch schon ihre sieben Jahre als „Chefin vons Janze“ gehabt hat.
Und speziell an alle Frauen (und all Jene, die es gerne wären oder noch werden wollen): die Tatsache, dass „Angie“ weiblichen Geschlechts ist, hat vielleicht anfangs eine symbolische Signalwirkung gehabt – aber die wirkliche Gleichstellungspolitik machen Andere, nicht der Merkel-Wahlverein (= CSU/CDU + FDP + SPD und womöglich demnächst auch noch die Grünen).
Also wählt bitte diesmal die Partei der sozialen Gerechtigkeit – Danke!
link (8 mal senf) schon 1362 x druppjeklickt senf dazu

Allen potentiellen Wählerinnen und Wählern von m.o.w. rechten* Parteien (FDP, CDU/CSU, AfD usw.) ins Stammbuch:
Bitte seht doch endlich ein, dass mit “Patriotismus” in einer globalisierten Wirtschaft nichts mehr zu gewinnen ist.
Entweder wir kommen zu einem weltweiten Ausgleich (von dem kaum die Mittelschicht in der reichen “Ersten Welt” betroffen sein würde, sondern die oberen Zehntausend, die Multimilliardäre, die mit den fünf Luxusvillen, den Privatinseln und den 100-Meter-Yachten, die es immer noch schaffen, ihre lächerlich geringen Steuern trickreich "einzusparen") – oder wir werden einen globalen Bürgerkrieg erleben, den die Menschheit wahrscheinlich nicht überleben wird; da würden dann auch keine meterhohen Mauern um “Gated Communities” mit teuren Security Services und auch keine zigfach gesicherten Grenzen mit hochgerüsteten Armeen mehr helfen.
Also, aus ganz eigennützigen Überlegungen: verwählt euch nicht!
__________________________________________________________
* Es ist ganz übrigens einfach: entweder, ihr seid für Gerechtigkeit und Demokratie - dann seid ihr “links”; oder ihr seid für Hierarchien und haltet euch für etwas Besseres als alle Anderen - dann seid ihr “rechts” (und mit Verlaub, eine Schande für die Menschheit meiner Meinung nach auf dem Holzweg).
link (4 mal senf) schon 1064 x druppjeklickt senf dazu

Zum Todestag des alten Geheimdienst-Kommunisten und Kritik-Tschekisten (dies ist hier durchaus positiv zu verstehen) sei noch einmal sein vielleicht schönstes televisio- bzw. -misionäres Vermächtnis in Erinnerung gerufen: die Rede zur Verleihung resp. vielmehr Ablehnung des Deutschen Fernsehpreises 2008!
link (4 mal senf) schon 899 x druppjeklickt senf dazu
Offener Leserbrief
In der Tat, mir reicht's - mit den widerlichen rechtsradikalen Sprüchen zu mittlerweile jedem bzw. eben keinem Anlass.
Da muss nur irgendwo in Dusseldoof oder Dütschland ein Sack Reis umfallen, ein Schütze angerempelt oder eine Geldbörse gemopst werden, schon stehen die übelsten und durch nichts gedeckten Unterstellungen und Hetzparolen gegen "Ausländer" in den Leserkommentaren der Rheinischen Post.
(Ein Beispiel unter allzu vielen: Pseudonym meinungsdingsbums Kotzproben:
Frau wird auf dem Trödelmarkt bestohlen - 16.09.2013 13:19
wetten, die sprechen kein Deutsch?
Es reicht!!
Eingeschlafen und bestohlen - 16.09.2013 13:17
schon wieder Ausländer
Es reicht!!
Am 22. ist Wahl. Es gibt Parteien, die da aufräumen wollen.)
Wie lange will die RP-Online-Redaktion das eigentlich noch dulden? Volksverhetzung ist bekanntlich strafbar - und die Nichtlöschung solcher Kommentare wirft einen ziemlich dunkelbraunen Schatten auf die Zeitung und ihre Leserschaft...
link (5 mal senf) schon 1276 x druppjeklickt senf dazu
Ein weiteres Beispiel für die emsigen Aktivitäten der CIA im "Hinterhof" der USA, heute bei Wikipedia auf der Startseite:
Jacobo Árbenz Guzmán (14. September 1913 - 27. Januar 1971) war von 1951 bis 1954 Präsident Guatemalas. Am 27. Juni 1954 wurde er durch einen von den Vereinigten Staaten unterstützten Putsch gestürzt.
(...)
Nachdem er am 15. März 1951 zum Präsidenten ernannt wurde, versuchte er im Zuge einer Agrarreform, einen Teil des Besitzes der United Fruit Company (UFC) (heißt inzwischen "Chiquita Brands International") zu enteignen. Die der UFC nach dem Völkerrecht zustehende Entschädigung in Höhe von circa 600.000 US-Dollar war auf Basis eines viel zu geringen Landwertes berechnet, den das US-Unternehmen aber selbst angegeben hatte, um Steuern zu sparen..
(...)
Um ihre Interessen im Land zu wahren, überzeugten die United Fruit Company und die sie unterstützenden Banken die CIA, dass Árbenz ein Kommunist oder zumindest ein Sozialist sei, der einen kommunistischen Umsturz vorbereite. Die US-Regierung unter Präsident Dwight D. Eisenhower befahl der CIA, einen Putsch zu organisieren.
(...)
1971 kam er unter ungeklärten Umständen in seiner Badewanne in Mexiko-Stadt ums Leben.
Also: Nenn nie Chiquita nur Banane...
link (0 mal senf) schon 837 x druppjeklickt senf dazu

Deutschland hat sich in der vergangenen Legislaturperiode leider nicht in der gewünschten Richtung weiterentwickelt.
Sein Sozialverhalten lässt weiterhin zu wünschen übrig; die Mitarbeit im Klassenverband war allzu oft von mangelnder Solidarität und Streben nach Eigennutz gekennzeichnet.
Hier und da (Afghanistan) kamen auch wieder aggressive Verhaltensweisen zum Vorschein. Dies ist besonders bedenklich, weil diese Unart in der Vergangenheit bekanntermaßen schon strengste Konsequenzen nach sich gezogen hat; ein Rückfall wäre insofern katastrophal.
Unter diesen Umständen wäre ein Wechsel zu einer Integrierten Schulform dringend anzuraten.
link (0 mal senf) schon 861 x druppjeklickt senf dazu

Heute wird wieder allerorten groß Nine Eleven gefeiert pardon: gedacht, und da wäre es doch auch an der Zeit, einmal daran zu erinnern, dass am 11. September 1973 (also heute vor genau 40 Jahren) die CIA den faschistischen Militärputsch unter Führung von Augusto Pinochet (rechts) gegen den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende (unten) federführend mitorganisierte - was die unmittelbaren Opferzahlen anbelangt, waren beide Aktionen nämlich mindestens vergleichbar...


link (2 mal senf) schon 1074 x druppjeklickt senf dazu
Skizze einer zunehmenden Entfremdung
Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben,
Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.**
Friedrich Schiller (Wilhelm Tell IV,3)
Ende Januar 2003: Abschluss des Mietvertrages
Mitte März 2003: Einzug
Juni/Juli 2006: Drei Abmahnungen („überhöhte Lautstärke“) innert eines Monats; nicht – oder nicht nur – dem WM-„Sommermärchen“ geschuldet, sondern lautstarken und z.T. handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der – damals psychisch akut erkrankten – Noch-Gattin und der psychisch ebenso labilen (daraufhin Ex-)Freundin
Mitte bis Ende 2011: Weitere – diesmal auch schon „letzte“ – Abmahnungen wegen werktäg- bzw. -nächtlicher Ruhestörungen, durch mehrseitige und über neun Monate führende „Lärmprotokolle“ belegt; seltsamerweise hatte sich aber mit einer einzigen, freundlich verlaufenen Ausnahme nie ein Nachbar bei mir persönlich beschwert (ein- oder zweimal standen allerdings auch nächtens die Bullen vor meiner Tür), weshalb ich einen „offenen Brief“ mit entsprechender Bitte und meiner Telefonnummer ins Treppenhaus hängte
ab Mitte Februar 2012: Mehrmonatiger Verzicht auf Alkohol, u.a. bzw. v.a., um die Wohnung nicht wegen dieser Exzesse zu verlieren
Mitte bis Ende 2012: Neuerliche nächtliche Besuche, vorerst ohne spürbare nachbarschaftsunverhältnismäßige Folgen
22. März 2013: Persönliche (und unfreundliche) Beschwerde eines Nachbarn um die Mittagszeit: durchs Treppenhaus würden „Cannabisschwaden“ ziehen; Minuten darauf Anschiss meiner Vermieterin auf Anrufbeantworter, nun sei die fristlose Kündigung fällig; wiederum nur Minuten darauf Stippvisite des (sehr entspannten) Hausmeisters (welcher allerdings im Nebenhaus wohnt); rätselhafterweise keine weiteren Konsequenzen
31. August 2013: Morgendliche (freundliche) Beschwerde meines Nachbarn von oben (Bruder des erwähnten entspannten Hausmeisters); Musik leiser gestellt
08. September 2013: Nach nächtlichen und offenbar allzu lautstarken Besuchen von Donnerstag bis Samstag fristlose Kündigung (am Sonntag, per Mail!) sowie Androhung der Räumungsklage mit einstweiliger Verfügung wegen gesundheitlicher Gefährdung der Mitbewohner (Cannabis) und Anzeige wegen volksverhetzender Lieder (die aufgezeichnet sind) – damit sind wohl Arbeiterlieder wie die „Internationale“ gemeint...
Das Ende ist nah!
________________________________________________________________
* Exakt: Objektverwalterin der hiesigen Eigentumswohnungen
** Der böse Nachbar bin zugestandenermaßen offensichtlich ich
link (14 mal senf) schon 1525 x druppjeklickt senf dazu
Soeben habe ich meine staatsbürgerliche Pflicht getan (bzw. mein diesbezügliches "gutes" Recht ausgeübt) und meine beiden Stimmen zur Bundestagswahl im Amt für Wahlen und Statistik abgeliefert. Egal, was mir jetzt noch zustoßen sollte (ein letaler Unfall oder etwa eine niederdrückende Unpässlichkeit am Stichtag) - mein Senf ist eingelesen!
Und da ich natürlich auf das Wahlgeheimnis scheiße, mache ich auch keinen Hehl daraus, dass ich diesmal meine (ohnehin nur symbolisch zählende) Erststimme nicht Frau Dr. Wagenknecht gegeben habe, da mir ihre neuerdings wiederholt geäußerten Lobpreisungen der Erhardtschen Wirtschaftspolitik etwas suspekt sind, sondern dem (mir persönlich bekannten und durchaus sympathischen) Kandidaten der Piraten, die Zweitstimme dagegen wie eh und je der einzigen wirklich wählbaren im Bundestag vertretenen Partei, also den Linken!
(Die feministische Partei Die Frauen, mit denen ich laut Wahl-O-Mat-Ergebnis - s.u. - noch mehr übereinstimme, was mir einige sorgenvolle Gedanken hinsichtlich meiner sexuellen Identität beschert hat, tritt - zum Glück? - nur in Bayern an.)
Und nun noch eine große Bitte an alle potentiellen Wählerinnen und Wähler von SPD, Grünen, Piraten, PARTEI und anderen angeblichen bzw. m.o.w. "linken" Parteien: sicherlich wünscht ihr euch auch etwas mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten, als nur alle vier Jahre euer Kreuzchen machen zu dürfen. Solange dies aber nun mal so ist, solltet ihr eure Stimme der Partei geben, die als Einzige im Bundestag konsequent gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr, Waffenexporte und bankenfreundliche "Rettungsschirme", aber für eine steuergelenkte Umverteilung von Oben nach Unten, eine sanktionsfreie Grundsicherung und einen anständigen Mindestlohn eintritt.
Eine gerechtere Politik wird es in diesem Land auf absehbare Zeit vielleicht im Verbund mit den Piraten, womöglich sogar in einer Koalition mit den Olivgrünen und den Spezialdemokraten, aber ganz sicher nicht ohne eine möglichst starke Linke geben.
Soweit mein Wort zum Wahlsonntag...

link (15 mal senf) schon 1496 x druppjeklickt senf dazu
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski