Ente am Ende
Sonntag, 10. November 2013
Furchtbar fruchtbar, dieser Schoß...
Sonntag, 10. November 2013, 17:33

Während gestern der mediale Mainstream zum gefühlt zehntausendsten Mal wie besoffen die blöde Maueröffnung 1989 abfeierte, wurde (zumindest von Einigen) auch der Pogromnacht vor 75 Jahren gedacht.

Heute dagegen wird (von Manchen) der 530. Geburtstag von Martin Luther begangen (und gleichzeitig die Generalprobe für das Reformationsjubiläum 2017) - und da lohnt es sich doch vielleicht, noch einmal nachzulesen, was der hoch- und vielgeehrte "Reformator" eigentlich im Jahre 1543 über die Juden zu sagen hatte:

Sie seien blutdürstig, rachsüchtig, das geldgierigste Volk, leibhaftige Teufel, verstockt, und man solle als guter Christ ihre Synagogen niederbrennen, ihre Häuser zerstören und sie wie Zigeuner in Ställen und Scheunen wohnen lassen sowie ihren Rabbinern das Lehren bei Androhung der Todesstrafe verbieten...

Reichlich harter Toback von "Junker Jörg", der vom ZDF-Publikum 2003 (hinter Konrad Adenauer und noch vor Karl Marx) zum zweitgrößten Deutschen aller Zeiten gewählt und auch von (einigen) Katholiken(?) sehr geschätzt wurde - sowie eine ziemlich klare Handelsanweisung für die Geschehnisse 395 Jahre später.

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Notiz an mich selbst
Sonntag, 10. November 2013, 15:58

Mögliches Titelblatt der noch auf ihre endgültige Niederschrift harrenden, epochalen Abhandlung über lautgerechte Schreibung (auch: Dissertation* - gesetzt den unwahrscheinlichen Fall, es sollte mir jemals wieder gelingen, für diese Schnapsidee einen Doktorvati oder besser noch eine Doktormutti zu adoptieren...)

* Nicht zu verwechseln mit Desertion - derer hat sich mein früherer DocFather schuldig gemacht, als er mich (nach nur 16 Jahren und mit fadenscheinigen Vorwänden und falschen Behauptungen) fallen ließ und obendrein bei seinen Kollegen schlechtmachte... % # $ & 卍 §

Als ich daraufhin (zugegebenermaßen als Retourkutsche) seine Vita um eine - wohlweislich selbst erlebte und für einen "Geisteswissenschaftler" durchaus bezeichnende - Anekdote ergänzen wollte ("Besondere Lacher erntete er, als er im Rahmen eines Kolloquiums allen Ernstes behauptete, Shakespeare habe im 12. Jahrhundert gelebt"), wäre ich dann fast auch noch bei Wikipedia rausgeflogen.

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Mittwoch, 6. November 2013
Untote: They Ever Come Back
Mittwoch, 6. November 2013, 01:36

Au weia - seh ich das richtig?! Wird dieser Adels-Arsch aus Dingsda, zur Zeit Lobby-Lurch in USA, jetzt via "NSA-Affäre" (von FAZ, RP, FOCUS, WELT etc. und BLÖD sowieso - die SZ hält sich noch etwas bedeckt) zurück in die Bundespolitik gehievt bzw. geheipt?!

Na, das kann ja Eiter werden...


Jetzt NEU im grob sortierten Titelhandel:

"Mein Name sei Hase - ich wusste von nichts"
von "Doktor" Theo Gantenbein.

Der neueste Hack von "Dr. Spack",
dem Autor des Blockbusters
"Vierhundert Fremdbeiträge und eine Eigenleistung"!


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Dienstag, 5. November 2013
Что делать?
Dienstag, 5. November 2013, 14:23

Als ich eben lesen musste, dass Nadeschda Tolokonnikowa, die (von mir jedenfalls) hochgeschätzte und seit über einem Jahr eingeknastete Riot-Pussy, seit nunmehr zwei Wochen kein Lebenszeichen mehr von sich geben konnte, setzte ich im Eifer meines gutmenschlichen Tatendrangs flugs gleich zwei (identische) Petitionen (eine bei Change.org und eine bei OpenPetition.de) sowie die dazugehörige Fratzbuch-Veranstaltung auf, um eine Offizielle Anfrage der Bundesregierung an die Russische Regierung nach dem Verbleib von Nadeschda Tolokonnikowa anzuregen bzw. zu erzwingen - das ist wohl das Mindeste, was ich für die sympathische und unerschrockene Punk-Rockerin tun kann, und auch wenn Defätisten bereits unken, dass E-Petitionen nichts bringen würden, was aber auch ganz anders gesehen werden kann, bitte ich wie immer um rege Beteiligung - большое спасибо!

Nachtrag 16:00: Jetzt doch ein (indirektes) "Lebenszeichen": Nadeschda Tolokonnikowa wird ihrem Ehemann zufolge in ein Straflager in Sibirien verlegt

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Montag, 4. November 2013
Ganz Kleines Latrinum
Montag, 4. November 2013, 12:28
Mein liebster Übersetzungsschnitzer: Vox populi - "Fuchspopel"

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Samstag, 2. November 2013
Die Tücken des Alltags
Samstag, 2. November 2013, 16:29

Der Klassiker unter den nervenaufreibenden täglichen Ärgernissen im Zusammenleben von verschiedentlich sozialisierten Menschen (sei es in WG, Paarbeziehung oder jeder anderen Wohnform, in der ein Badezimmer und die dort befindlichen Sanitärartikel zumindest teilweise gemeinsam genutzt werden), nämlich der unendliche Streit zwischen Zahnpastatubenrollern und Zahnpastatubenquetschern, darf durch den technischen Fortschritt (hier also die Entwicklung einer nicht-vakuumhaltigen Tube) als überwunden gelten. Mir ist jedoch kürzlich ein anderes weites Feld für ideologische Graben- bzw. Umerziehungskämpfe in den Blick geraten: in welcher Richtung soll das Klopapier in den (falls überhaupt vorhandenen und verwendeten) Klopapierhalter gesteckt werden - mit der Papierabrollseite zum Nutzer oder zur Wand?
Da gibt es offenbar festsitzende Vorlieben - und ich bekenne mich zur letzteren (und nach oberflächlicher Recherche minderheitlichen) Fraktion (also nicht wie in der Abbildung), ohne dafür allerdings gute Gründe angeben zu können; mir kommt es nur so vor, als wäre das Abrollen so bequemer (was aber auch an meiner ganz privaten Abroll-Routine bzw. -Handhabung liegen könnte).
So weit, dass ich in fremden Haushalten die Rollen umstecke, gehe ich allerdings nicht - oder sollte ich vielleicht besser sagen: noch nicht?!?

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Der Strunz des Monats
Samstag, 2. November 2013, 10:50

Nicht, dass es besonders bedeutend wäre, und ich könnte es auch niemals beweisen - aber irgendwann in jungen Jahren (in der Grundschule oder sogar noch im Kindergarten?), als ich das erste Mal die Vokabel "Sandkastenrocker" hörte, antwortete ich (in eigentlich untypischer Schlagfertigkeit) - so meine ich mich jedenfalls zu erinnern - ad hoc: "Ja, wahrscheinlich die von der Förmchenbande!"
Schon ein paar Monate später begegnete mir die vorher nie gehörte(?) Wendung aus fremden Munde erneut und auch danach immer wieder einmal, und ich war einigermaßen erfreut, dass "meine" Wortbildung (die ich als eher bescheiden ansah, denn wer kennt eigentlich schon bzw. noch diese "Förmchen"?) offenbar die Runde machte.
Heute hab ich es nochmal gegoogelt, und siehe da: Förmchenbande ergibt ungefähr 11.900 Ergebnisse, sogar mehr als (der doch eigentlich logisch übergeordnete) Sandkastenrocker (9.200 Ergebnisse)...
Nun kann es natürlich sein, dass mich mein Gedächtnis trügt und ich dieses Wort (dann wohl unbewusst) doch schon vorher gehört und also nur reproduziert hatte, oder dass der spontane Einfall nicht nur bzw. als erstes mir gekommen war, sondern auch schon anderen. Sollte es allerdings tatsächlich so gewesen sein, dass ich als kleiner Bub unbeabsichtigt der deutschen Sprache ein (zugegebenermaßen reichlich peripheres, aber immerhin) neues Wort hinzugefügt hätte, dann dürfte ich wohl ruhig und im Bewusstsein eines nicht gänzlich nutzlosen Lebens sterben.

(Belege für das Auftreten der "Förmchenbande" aus der Zeit vor 1970 zur Falsifikation meiner hybriden Vorstellungen trotzdem dringend erbeten)

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Sonntag, 27. Oktober 2013
Comic Art 500 Years Ago
Sonntag, 27. Oktober 2013, 22:48

Ist das nicht erstaunlich? Dieses humoristisch-sympathisch-phantastisch anmutende Portrait hat der flämische Quentin Massys (* ca. 1466 - 1530) angeblich schon vor rund einem halben Jahrtausend auf Leinwand gebannt...
Heutzutage hätte er wahrscheinlich auch für MAD gezeichnet.

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Samstag, 26. Oktober 2013
Versteh ich nicht
Samstag, 26. Oktober 2013, 00:14

Ich weiß gar nicht, worüber sich Miss Merkel eigentlich so aufregt - gerade sie als öffentlichste Figur im Lande sollte doch am wenigsten zu verbergen haben...

Und überhaupt - wenn Alle Alles über alle Andern wissen würden (bzw. könnten), wäre die Welt nicht vielleicht ein besserer Ort?!? So gesehen doch eine Super-Sache, dieses #Merkelphone - es müsste halt nur noch gründlich und ausführlich geleakt* werden.
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* Vor ein paar Stunden übrigens noch Top-Tweet: "Merkel und Hollande" - sind das womöglich die süßen Geheimnisse der Kanzlerin?!?

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Schichttorte
Freitag, 25. Oktober 2013, 23:40

Eben hatte ich ein besonders pikantes Dessert: eine Schicht gebackenes Getreide, eine Schicht Fleischpastete und eine Schicht hauchdünn geschnittene gestockte Kuhmilch - Yummy Yummy!

(Gut, man könnte das Ganze natürlich auch einfach "Leberwurststulle mit Käse" nennen - aber ich finde, das klänge irgendwie nicht lecker genug!)

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Donnerstag, 24. Oktober 2013
Tales Calculated To Drive You MAD
Donnerstag, 24. Oktober 2013, 18:47

Zu Ehren eines (im Gegensatz zu Donald Duck hier noch viel zu wenig gewürdigten) Helden meiner Jugend hier und heute und ohne besonderen Anlass die erste offizielle Abbildung des damaligen (1956) Präsidentschaftskandidaten Alfred E. Neuman (und nicht etwa *"Neumann" mit drei N, wie es das gleichwohl hochverdienstvolle Deutsche MAD fälschlicherweise propagiert hat) - Wahlspruch: WHAT - ME WORRY?

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Dienstag, 22. Oktober 2013
Verteilungsgerechtigkeit, maximiert
Dienstag, 22. Oktober 2013, 13:25

Martin Sonneborn, früher Steuermann Chefredakteur der Titanic und heute Bundesvorsitzender der PARTEI (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative), meinte im (fast ungewohnt ernsthaften) Freitag-Interview vom 17. Oktober (S. 7):

Wir fordern (...) die Einführung eines Existenzmaximums in Höhe von einer Million. Alles jenseits dieser Grenze wird gekappt, egal, ob das in Häusern, Pelzen, Yachten oder Lamborghinis angelegt ist. Das werden interessante Umverteilungen.

Dem ist wenig hinzuzufügen - außer, dass diese Idee so naheliegend ist, dass sie eben nicht nur von mir sein konnte.

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Mittwoch, 16. Oktober 2013
SHABBA
Mittwoch, 16. Oktober 2013, 12:58

Vorgestern hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mir den Film Der Hobbit – Eine unerwartete Reise anzuschauen. Für die Wenigen, die es noch nicht wissen: es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Prequel, also die Vorgeschichte zum Herrn der Ringe - und tatsächlich, da waren sie wieder: kernige Kerle und komische Käuze, zusammengeschmiedet zu einer "Gemeinschaft der Getreuen", wie sie knietief durch Blut, Fleisch und Gekröse waten, wenn sie sich wieder einmal gezwungen sehen, die Untermenschen (Orks) im Osten aufzusuchen und zu Tausenden abzuschlachten, wozu sie Waffen dabeihaben mit neckischen Namen wie Orkhammer und Orkspalter; die ganze gewaltverherrlichende präpubertär-faschistoide Jungskacke eben, die mir schon Anfang des Jahrtausends (und kurz nach Nine-Eleven) so sehr aufs Gemüt und auf den Geist gegangen ist.
Gipfel der Unverschämtheit ist dabei aber nicht, dass der Film mit einem Cliffhanger endet (denn diese Dreistigkeit hat sich Mr. Jackson ja auch schon in der HdR-Trilogie geleistet, bei der zwar jedermann wusste, dass die Filme in toto längst abgedreht waren, aber brav bis nächstes Weihnachten gewartet hat, dass die Fortsetzung ins Kino kam) - nein, der besondere Beschiss liegt meines Erachtens darin, dass diesmal kein episches Konvolut von über 1.600 Seiten, sondern ein relativ schmales Kinder(!)buch auf insgesamt ca. zehn Filmstunden aufgeblasen werden soll - da kann ich nur auf gut Elbisch fluchen: Noro mi maw pale teliâdhys!*

* "Geht in den Dreck, wo ihr hergekommen seid!"

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Dienstag, 15. Oktober 2013
Es ist nicht alles Gold
Dienstag, 15. Oktober 2013, 19:22

Und wieder ist ein Firmenpatriarch hochbetagt ins Grab gesunken, nämlich der Haribo-Goldbär Hans Riegel jr. mit immerhin 90 Lenzen, und abermals überbieten sich die Medien mit posthumen Ergebenheitsadressen - da kann ich leider nicht umhin, der Ausgewogenheit halber dem Verblichenen auch eine nicht ganz so schöne Erinnerung nachzurufen; und zwar nicht die kürzlich erst aufgeflogenen verbotenen Preisabsprachen zu Ungunsten der Kundschaft (geschenkt; ich esse und kaufe eh seit etlichen Jahren keinen Süßkram mehr, um so die Bitterkeit des Daseins voll auskosten zu können), sondern die schon etwas schwerer wiegende Tatsache, dass Haribo einerseits im Krieg Zwangsarbeiter ausgebeutet hat, andererseits zu den wohl 90 Prozent deutschen Unternehmen gehörte, die keinen Pfennig in die Zwangsarbeiter-Entschädigungsstiftung eingezahlt haben - und das kann doch eigentlich weder Kinder noch Erwachsene so richtig froh machen.

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Zum Wohle der Allgemeinheit
Dienstag, 15. Oktober 2013, 15:48

Gerade entdeckt: das Rettungsboot Seiner Exzellenz, des Hochwürdigsten Herrn Tebartz-van Elst...

Bei der Gelegenheit möchte ich gerne einmal aus Artikel 14 des Grundgesetzes zitieren:

(...)
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen.
(...)

Rein rechtlich wäre also eine Enteignung und Vergesellschaftung von Privatinseln, Luxusyachten und Zweit- bis Zehntwohnsitzen der über hundert Milliardäre in der BRD kein Problem - von Eigentum an Energiekonzernen, Verkehrbetrieben und "Schlüsselindustrien" sowie Großgrundbesitz usw. ganz zu schweigen...
Packen wir's an!

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Samstag, 12. Oktober 2013
Heute wird abgerechnet
Samstag, 12. Oktober 2013, 15:55

Im Mai 1983, kurz bevor ich 16 wurde (s.u.) und die LP "Opel Gang" herauskam, war ich auf der Kiefernstraße im Nix Da (heute AK47; Fassungsvermögen: unter hundert) bei meinem ersten Tote-Hosen-Konzert, damals mit zwei anderen Bands (den schnauzbarttragenden Kanzlers aus Duisburg und den Kranken Jungs aus dem Keller nebenan) für drei Mark, und war begeistert.

Schon drei oder vier Jahre später kam ich zufällig am Tor 3 vorbei (Fassungsvermögen: über tausend) und fragte mich, zu welchem Konzert die ganzen betrunkenen Halbwüchsigen in Vanilia-Klamotten wohl wollten; ich hätte auf Modern Talking oder so einen Scheiß getippt, aber es stellte sich heraus: es waren die Hosen, die zweimal hintereinander ganz alleine den Laden ausverkauft hatten (Eintritt: über 20 Mark), und da hatte ich schon ein irgendwie komisches Gefühl...

Heute lese ich in der RP: Triumphales Konzert der Toten Hosen in der natürlich auch gleich zweimal hintereinander ausverkauften "Esprit-Arena" (ehemals "LTU-Arena", an der Stelle vom alten Rheinstadion; Fassungsvermögen: etliche zehntausend) für 50 Euronen pro Nase: Alle saßen da, von Kö bis Rethelstraße (...) und die Dame mit Pelzjäckchen und viel zu hohen Schuhen und frage mich, ob denn auch die Punx von der Kiefernstraße mit den viel zu bunten Lederjäckchen da gesessen haben; wohl kaum, denn (1.) sitzen die bei Konzerten meistens nicht, sondern pogen, und (2.) werden die sich diese exorbitanten Ticketpreise kaum leisten können, geschweige denn wollen.

Und wenn sogar schon die CDU-Bosse und Madame Merkel nach ihrem Wahlsieg zur (geschäftstüchtig als EM-Song 2012 kalkulierten und herausgebrachten) alternativen Nationalhymne (O-Ton RP) "An Tagen wie diesen" schwoofen und feiern, wie ja landauf und landab mittlerweile jeder Suffmichel von der Betriebsfeier bis zum Schützenfest, dann geniere ich mich stellvertretend für diesen Ausverkauf all dessen, wofür Punk in meinen Augen und Ohren einst einmal gestanden haben mag, und wünsche mir schmerzlich, ein paar Ärzte kämen als Erste bzw. Letzte Hilfe.

Der sehr beeindruckt (und etwas eingeschüchtert) dreinblickende Bursche ganz links(!) ist übrigens mein jüngeres Ich : )

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Freitag, 11. Oktober 2013
"Sollen sie doch Kuchen essen"
Freitag, 11. Oktober 2013, 19:43

Das nenne ich richtig gute Nachrichten:
Nie zuvor waren Deutschlands Superreiche reicher als heute, nie wurden so viele Milliardenvermögen gezählt. (...) Das Vermögen der Top 100 stieg in den vergangenen zwölf Monaten um 5,2 Prozent auf den neuen Rekordwert von 336,6 (Vorjahr: 319,85) Milliarden Euro. (...) Die Staatsschulden- und Euro-Krise hat die Vermögen damit nicht berührt. Auch die Anzahl der Milliardenvermögen in Deutschland hat mit 135 (Vorjahr: 115) einen neuen Höchststand erreicht.

Die Allerreichsten im Lande sind übrigens die Herren von Aldi Nord (17.800.000.000 €) und Aldi Süd (16.000.000.000 €), gefolgt vom Lidl-Fürsten (schlappe 13.000.000.000 €) - wer billigen Krempel verscheuert (und dazu Hungerlöhne zahlt), kann also auch und gerade in Krisenzeiten stinkeschweinereich werden.

Zum Vergleich: alleine von dem Privatvermögen der beiden Aldi-Brüder ließen sich die jährlichen Ausgaben für Hartz IV (2012: 31,761 Milliarden Euro) locker bestreiten...

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Samstag, 5. Oktober 2013
"Großer Häuptling" Tecumseh
Samstag, 5. Oktober 2013, 17:19

Heute vor 200 Jahren starb Tecumseh (ausgesprochen [tɛˈkʌmsə]) mit Mitte 40 in der Schlacht am Thames River, nachdem die britischen Truppen ihre indianischen Verbündeten gegen die US-Boys schmählich im Stich gelassen hatten. Sein ganzes Leben lang verfolgte er den Traum, eine große indianische Allianz zu bilden, die stark genug wäre, den Weißen die Stirn zu bieten und sie so zum Frieden zwingen zu können.

Väterlicherseits vom Stamme der Shawnee (Sprachfamilie Algonkin) und mütterlichersets Muskogee oder Cherokee (Sprachfamilie Irokesen), war er (unter dem Einfluss seiner älteren Schwester Tecumapease, die ihn zu konsequent humaner Haltung und Großherzigkeit auch seinen Feinden gegenüber erzogen hatte, und zusammen mit seinem jüngeren Bruder, dem Schamanen und Propheten Tenskwatawa) vielleicht dazu prädestiniert, die traditionell verfeindeten Stämme und Stammesgruppen der Ur-Amerikaner gegen die Invasion, Landnahme und Ausrottungspolitik der europäischen Siedler zu einigen, womit er aber letztendlich leider scheiterte.

Mir ist er seit früher Jugend bekannt und ans Herz gewachsen durch das (sicher historisch nicht ganz einwandfreie) Buch Tecumseh - Häuptling der Indianer von Fritz Steuben, welches auch ein sehr klischeeisiertes Indianerbild auf dem Einband trug; die obenstehende Abbildung eines Chief der Shawnee dürfte ihm wohl näherkommen (weniger Federn).

Von ihm ist nichts Mündliches überliefert außer seinem Fluch gegen die US-Präsidenten, denen angeblich u.a. schon Lincoln, Roosevelt und Kennedy zum Opfer gefallen sind. Daher hier eine andere, angeblich "indianische" Weisheit:

Wenn jemand ein Problem erkannt hat und nichts zur Lösung des Problems beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems.

Und noch eine Erkenntnis der Shwanee:

Freilich gibt es unter den weißen Leuten auch gute, aber die schlechten Menschen müssen die stärkeren sein, denn sie sind es, die regieren.

Hicks, ich habe gebrochen...

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