Gestern hatte ich ne Ratte in der Bude, heut Morgen ne Fruchtfliegenfarm in der Küche - und nun?
Es wird immer schlimmer...
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(Aller guten Dinge...)

Alle halbe Jahre wieder...
Die letzte Petition für direkte Demokratie hatte immerhin schon etwa dreimal soviel Unterstützer (1672) wie die vorherige (560) - wenn das ein stabiler Trend sein sollte, müsste in etwa viereinhalb Jahren eine Mehrheit der Wahlberechtigten in der BRD dafür sein. Also, neuer Versuch (mit neuem Titel, leicht verändertem Text und bescheidenerer Laufzeit - drei Monate - und Zielsetzung): Weiterentwicklung der parlamentarischen zu einer plebiszitären (direkten) Demokratie - bitte nochmal mitmachen, wie immer (auch bei Fratzbuch), heißen Dank, und vielleicht erleben wir es ja doch noch irgendwann...
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DER SPIEGEL schickt (sicherlich nicht nur mir) eine Einladung - zur Leserbefragung rund um das Thema Bundestagswahl. Und selbstverständlich soll Ihre Mühe nicht umsonst sein, nein: es winkt ein großzügiges Dankeschön-Paket, nämlich die Lieferung von 10 (in Worten: zehn) prächtigen Ausgaben des SPIEGEL zu einem gesonderten Preis, nämlich läppschen 29 statt den eigentlich fälligen 42 €uronen (wer dann vergisst, rechtzeitig zu kündigen, hat natürlich ein "reguläres", sprich scheißteures Abo an der Backe) - und als Dreingabe packen die Erben des billigen Jakob, pardon: Rudolf Augstein auch noch wahlweise eine poplige Armbanduhr oder eine schäbige Handtasche obendrauf.
Auf einem sogenannten Teilnahmebogen (in Wahrheit das Vertragsformular für die verdeckte Abzocke) finden sich dann 5 (in Worten: fünf) völlig unerhebliche Un-Fragen (z.B.: Denken Sie, dass die von SPD und Grünen geplante Anhebung des Spitzensteuersatzes für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen könnte? - natürlich keine Erwähnung der Linken, wo kämen wir denn da hin?), die jeweils hochdifferenziert mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden sollen, gefolgt von natürlich absolut vertraulich und anonym behandelten Angaben zu Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss und Wohnort (PLZ) - und dann werden ganz unvertraulich die detaillierten Daten (Name, Adresse, Mail und Telefon sowie selbstredend die Bankverbindung) für das erwähnte opulente Dankeschön abgefragt...
Immerhin: Das Porto zahlen wir für Sie!, verheißt das beiliegende Kuvert, und das gibt mir die willkommene Gelegenheit, den ganz und gar nicht geehrten Damen und Herren ihre Pseudo-Umfrage unausgefüllt und grußlos zurückzusenden, versehen nur mit der rhetorischen Frage:
FÜR WIE DUMM WOLLEN SIE UNS DENN HIER VERKAUFEN?
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Jeden Tag eine gute Tat - oder wenigstens einmal im Jahr: als ich eben las, dass Phoenix (gegen den Protest des Deutschen Gehörlosen-Bundes) plant, seine Gebärdensprachen-Dolmetscher bei Tagesschau und Heute-Journal künftig einzusparen und durch schnöde Untertitel zu ersetzen, habe ich als erfahrener (wenn auch relativ erfolgloser) Petent (siehe auch links oben) natürlich gleich eine entsprechende Aktion angeleiert (Gegen die Einstellung der Gebärdensprachen-Verdolmetschung von Nachrichtensendungen bei Phoenix); und wer heute sonst noch bequem eine gute Tat zu tun gedenkt, möge dort (und gerne auch auf Fratzbuch) doch bitte mitmachen.
Immerhin bin ich auch schon recht harthörig, seit ich damals beim Alien Sex Fiend-Konzert direkt neben den Boxen gestanden hab - ach, bei der Gelegenheit fällt mir übrigens ein uralter Witz ein...
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Kater & Midlife-Crisis
(nicht auf die Goldwaage zu legen)

Worte wie in Quark gemeißelt,
Taten abseits allen Sinns,
alle Nächsten schwer verscheißelt;
Hoppla: schweinebreit - ich bin's!
Mal wieder reichlich über-flüssig
wie nur zu oft seit dreißig Jahrn;
des Ganzen derart überdrüssig -
Details würd ich uns gern ersparn.
Diese Drogen sind der Hammer:
erst fühlst du dich stark wie Stahl;
doch dann kommt der Katzjenjammer:
unbeschreiblich fiese Qual...
"Erst die Fron, dann das Vergnügen",
lautete ein schlauer Spruch;
wie konntet ihr mich so belügen?
Was für ein Vertrauensbruch!
Umgekehrt macht man die Schuhe:
auf kleinen Spaß und laue Lust -
vielleicht ein kleines bisschen Ruhe -
folgt Ekel, Stress und Riesenfrust.
Ich komme einfach nicht zurande
mit dieser vollgeschiss'nen Welt
und der ganzen Arschlochbande;
weiß nicht, was mich hier noch hält.
Oder doch: es ist die Aussicht
auf den letzten großen Knall -
wenn das finale Chaos ausbricht,
will ich dabeisein - klarer Fall!
(Außerdem muss ich ja morgen auch noch zum Zahnarzt - Wurzelbehandlung...)

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Ich weiß gar nicht, worüber ich mich mehr wundern/empören/ekeln soll: darüber, dass die höchst bedauernswerten Beliebers bzw. Biebettes den einschlägigen Körperteilen ihres totalüberschätzten, milchbackigen Idols (jawohl, ich bin ein "Hater"!) tatsächlich eigene Namen (s.u.) gegeben haben - so heißen seine beiden Brustwarzen offenbar "Alejandro" und "Fernando", seine Testikel "Spike & Tike", sein Allerwertester "Walter" und sein bestes(?!?) Stück "Jerry" - oder doch eher darüber, dass der wenig erhellende, dafür aber um so bedrückendere Artikel aus der SZ Wochenende, dem ich diese unerwünschte Information verdanke, online tatsächlich erst nach vorheriger Entrichtung von immerhin 3,21 €uro freigeschaltet werden soll...

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"Nationalmannschaft mit Stil" heißt es bei der BLÖD-Zeitung, wenn der DFB verkündet, seine Jungs fortan von Hugo Boss einkleiden zu lassen.
Aber welcher Stil und welche Tradition wird da eigentlich gepflegt? Wikipedia weiß über Hugo Boss zu berichten: In den 1930er Jahren bestand die Unternehmensleitung aus bekennenden Nationalsozialisten und erhielt Aufträge zur Lieferung von Uniformen an SA, SS, Wehrmacht und HJ.
Das nenne ich Kontinuität - und empfehle für die neuen Uniformen der deutschnationalen Balltreter statt dem überholten Schwarzweiß ein kräftiges Dunkelbraun!
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Soeben wird im Rahmen des umfangreichen und dramatisch inszenierten Gedenkens an den "Aufstand des 17. Juni" auch wieder gerne an die etwa 140 Mauertoten erinnert, von denen jede_r natürlich eine Bankrotterklärung des "Sozrealismus" darstellt.
Aber (oder und): Wie viele Mitmenschen sterben alljährlich und auch gerade jetzt in Atlantik und Mittelmeer oder an Stacheldrahtzäunen rund um Europa, weil sie versuchen, in den "Goldenen Westen" rüberzumachen?!
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Eine etwas sonderbare "Geschichte der Menschheit" ist das, welcher ausgerechnet der allseits engagierte Hannes Jaenicke da seine Stimme geliehen hat und deren Folgen 7 bis 12 ich soeben auf ZDFinfo sehen durfte; produziert wurde sie vom einschlägig bekannten History Channel, bei dem sich ja auch Guido Knopp immer gerne und reichlich bedient hat.
Vor allem reichlich eklektisch ist diese Geschichte geraten; und wahrlich erstaunlich, was und wer alles NICHT in ihr vorkommt: keinerlei Kunst, Literatur, Musik und Philosophie z.B. (also kein Shakespeare und kein Cervantes, kein van Gogh und kein Picasso, kein Beethoven und kein Tschaikowski, kein Kant und kein Rousseau); aber auch weder Napoleon noch Lenin noch Stalin noch Hitler, nicht Marx und nicht Freud, kein Darwin und kein Einstein; sozio-ökonomische Begriffe wie Kapitalismus, Kommunismus oder Faschismus fehlen völlig; die Französische Revolution kommt nur in einem Nebensatz vor (als "Nachahmungstat" der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung), die Russische Revolution gleich gar nicht; der Erste Weltkrieg dient nur als Anlass zur Erfindung des Penicillins, der Zweite Weltkrieg ist lediglich Vehikel für den Abwurf der ersten Atombombe ("Little Boy") durch die heldenhaften Piloten der Enola Gay; Korea, Vietnam, Irak und Afghanistan scheinen allerdings auch gar nicht zu existieren...
Aber nein, es ist beileibe nicht nur nordamerikanische Historie, die präsentiert wird: schön paritätisch gibt es auch eine Episode aus Indien (Bau des Tadsch Mahal), Russland (Eroberung Sibiriens und Alaskas durch tollkühne Pelzjäger gegen pfeilschießende Ureinwohner), Afrika (erfolgloser Aufstand gegen den Sklavenhandel), Kontinentaleuropa (Amsterdamer Tulpenspekulationsblase), China (Beginn des Opiumkrieges) und Japan (Gründung der Firma Mitsubishi durch einen vormaligen Samurai). Was gilt sonst noch als berichtenswert? Die Eroberung des christlichen Konstantinopel durch nomadische Muselmanen ("Clash of Cultures") als Anstoß für die Entdeckung Amerikas; die Plünderung des Aztekenreichs und die darauffolgende Etablierung des Silberdollars; die Rettung der "Pilgrim Fathers" durch freundliche und wundersamerweise des Englischen mächtige Indianer; die Hexenprozesse von Salem; die Erfindung des Blitzableiters durch Benjamin Franklin; die industrielle Revolution durch den beherzten Unternehmergeist eines wackeren Webereibesitzers; der Eisenbahntunnel zwischen Pennsylvania und Ohio; ausführlich natürlich der Amerikanische Bürgerkrieg, den der Norden durch bessere Waffentechnik (und natürlich Abraham Lincoln) gewinnen konnte; die Überwindung der Cholera-Epidemie in London durch den Scharfsinn eines findigen Arztes; die Vulkanisierung von Gummi durch Mr. Goodyear; die Beendung des Holocausts im belgischen Kongo durch eine nette englische Lady und ihre Fotokamera; der Untergang der Titanic (den ein Passagier der dritten Klasse überlebt und daraufhin Arbeiter bei Henry Ford in Detroit wird, "eine typische Immigrantengeschichte"); der Bau des Alaska-Highways durch einen "ehemaligen Kriegshelden und genialen Planer"; die friedliche Nutzung der Atomkraft (Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima werden freilich nicht erwähnt) und die erste Herzverpflanzung durch den Südafrikaner Christiaan Barnard ("Nine-Eleven" kommt erstaunlicherweise auch nicht vor - aber das hätte dem positiven Grundtenor wohl nicht entsprochen).
Generell wird diese Geschichte von tapferen Kriegern, honorigen Unternehmern und tatkräftigen Technokraten gemacht (wobei seltsamerweise auf Namen wie Edison, Bell, Disney, Gates und Jobs ebenfalls verzichtet wird), durchweg weißen, angelsächsischen Protestanten übrigens (immerhin wird lobend die "irische Arbeitskraft" beim Eisenbahnbau erwähnt), und ständig geht es immer nur aufwärts; bildsprachlich wechseln sich aufwändige und immer blutige Spiel- bzw. Kriegsszenen, erratische CAD-Grafiken und kurze Statements von enthusiastischen Militär-, Technik- und Medizin-Experten ab. Am Ende der letzten Folge heißt es dann: "Die Geschichte der Menschheit hat gerade erst begonnen" – aber wenn sie SO weitergehen sollte, ist das wohl eher als Drohung zu verstehen.
Schlimm genug, wenn ein privat-primitiver Fernsehsender seinem Publikum in den USA diesen amerika- und kapitalismusverherrlichenden Mist vorsetzt; dass aber ein öffentlich-rechtlicher und gebührenfinanzierter "Info"-Kanal so etwas völlig kritiklos ausstrahlt, halte ich nicht nur für eine ärgerliche Zumutung, sondern sogar für einen mittelschweren Skandal!
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Und wieder hat ein schauspielerisch begabter Zwilling runden Geburtstag: der Amokläufer aus If..., der Oberdroog im Clockwork Orange, der polymorph-perverse Imperator Caligula - genau, der geniale Malcolm McDowell wird heute 70 und erfreut sich offenbar bester Gesundheit und uns mit nicht nachlassender Produktivität. Ob das an der leckeren Milch ("Moloko Plus") liegt, die der Gute immer so gerne zu sich genommen hat?
Hier jedenfalls sehen wir den Meister bei der miterlebenden Lektüre erbaulicher Literatur...
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Da er Sinn hieß, nannte die ganze Welt ihn Unsinn. Nichts konnte einfacher und natürlicher sein...
Sorry, aber diesen naheliegenden Kalauer konnte ich mir einfach nicht verkneifen - auch wenn der Blödmann Herr vom UFO IFO-Institut aktuell ganz ausnahmsweise mal mit Gysi auf einer Wellenlänge zu funken scheint...
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Ein paar sehr interessante Fragen wirft der hiesige Ratsherr Frank Laubenburg angesichts der ewiggestrigen Aussage von Carsten S(chultze) im NSU-Prozess aus, welcher sich bekanntlich vor seiner Festnahme etliche Jahre in der Düsseldorfer Linken- und Schwulenszene herumgetrieben hatte (und in letzter Zeit immer wie der Unhold aus Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast gewandet ist), betreffend den bis heute unaufgeklärten (!) Sprengstoffanschlag am Wehrhahn, bei dem am 27. Juli 2000 zehn Menschen durch eine Rohrbombe am Eingang zum S-Bahnhof an der Ackerstraße zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden und eine im fünften Monat schwangere Frau ihr ungeborenes Kind verlor; die Opfer kamen aus der ehemaligen Sowjetunion, sechs mit jüdischem und vier mit muslimischem Hintergrund, und hatten an jenem Tag einen Deutschkurs an einer nahegelegenen Schule besucht. Ermittelt wurde damals (natürlich ergebnislos) in unguter alter Tradition besonders in Hinblick auf die "Russenmafia"...
Pikantes persönliches Detail am Rande: meine Ex-Schwiegermutter aus St. Petersburg, die damals für einige Zeit in Düsseldorf wohnte, war im selben Kurs und nur wenige Minuten vorher am Tatort vorbeigegangen; ihr Glück war wohl (nur in diesem Fall allerdings), dass sie (als m.o.w. fromme Orthodoxe) mit den jüdischen und muslimischen Landsleuten nicht so viel zu bereden gehabt hatte.
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Da ging es in Moskau früher aber lockerer zu...

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Wer es (wie Rebecca Casati, s.r.) fertigbringt, dem Großschauspieler John „Johnny“ Christopher Depp II öffentlich (in der SZ Wochenendbeilage vom 8./9. Juni) zum 50. Geburtstag (dazu nachträglich auch meine Empfehlung) in höhnischstem Tonfall zu "gratulieren" und ihn dabei auf Rollen wie Cry Baby, Edward mit den Scherenhänden, Gilbert Grape und natürlich Jack Sparrow zu reduzieren ("Und das war's dann"), dagegen aber Klassiker wie Platoon, Arizona Dream und vor allem Dead Man (s.u.) komplett zu unterschlagen sowie obendrein auch noch das Meisterwerk Fear and Loathing in Las Vegas als "erstaunlich öde" (!) zu bezeichnen, ist dann wohl zu Recht mit dem langweiligen und frühvergreisten Laberhannes Frank Schirrmacher ("Das Methusalem-Komplott") verheiratet!
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Anfang Juni 1993 – ich hatte gerade mein Schuljahr als Dozent für Sprachpraxis am NKJO (Fremdsprachenlehrerkolleg) in Leszno/Polen beendet – wurde in der (abgetauten) Eissporthalle von Solingen groß gefeiert: zwei kurdische Brüder heirateten, der Eine eine Türkin und gute Freundin meiner damaligen Ehefrau (deshalb war auch ich eingeladen), der Andere eine Polin (was mir die unerwartete Gelegenheit bescherte, meine frisch erworbenen rudimentären Polnischkenntnisse mit der Verwandtschaft der Braut bei etlichen Gläschen Wódka – sto gram – erproben zu können).
Als mein Schwager, einige andere Bekannte aus Düsseldorf und ich in der Absicht, unauffällig eine Spezialzigarette zu uns zu nehmen, ein paar Schritte durch die umliegende Innenstadt gingen, bemerkten wir einigermaßen beeindruckt, dass nahezu alle Fassaden und Fenster mit Brettern verrammelt waren; waren doch erst ein paar Tage zuvor (eben in der Nacht zum 29. Mai) Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4) bei einem Brandanschlag zu Tode gekommen, was tagelange gewaltsame Ausschreitungen (u.a. der "Grauen Wölfe") zur Folge gehabt hatte.
Hülya Genç - Saime Genç - Hatice Genç - Gürsün İnce - Gülüstan Öztürk
Ich muss gestehen: der Stimmung auf der Doppelhochzeitsfeier schien dies keinen großen Abbruch zu tun.
Ein paar Monate später wurde ich nochmals persönlich mit dem Geschehen konfrontiert, als nämlich mein Alter (seines Zeichens Rechtsanwalt) uns (also v.a. meine türkische Gattin und mich, die wir einen damals erst einjährigen Sohn hatten) vorwarnte, dass er beabsichtige, die Verteidigung eines der dringend Tatverdächtigen, des 16jährigen Skinheads Felix K., zu übernehmen – mit der besonders bescheuerten Begründung, dessen Eltern seien (wie er ja früher einmal auch) bekennende Linke, und ich sei ja in meiner Pubertät ebenfalls ein missratenes Früchtchen und durchaus in Gefahr gewesen, "nach rechts abzudriften" (eine völlig abwegige Behauptung, die nur bewies, wie wenig Ahnung mein Herr Vater von Punk generell und meiner Person speziell gehabt hatte). Da er uns damit vor vollendete Tatsachen stellte, waren Einwände zwecklos.
Auf seine entsprechende Bitte hin habe ich mich dann (mittlerweile von meiner Frau getrennt) auch noch Ende 1995 in den Hochsicherheitsgerichtssaal im Düsseldorfer Norden zu seinem Schlussplädoyer hinbegeben, bei dem er (letztlich erfolglos) den Kaiserswerther Jesuiten und Hexenprozess-Gegner Friedrich Spee von Langenfeld zitierte, um auf die (nach wie vor bestehenden) Zweifel an der (Allein-)Schuld der vier jugendlichen Angeklagten aufmerksam zu machen; auch damals hatte übrigens schon ein dubioser Nazi-V-Mann des Verfassungsschutzes eine undurchsichtige Rolle gespielt.
Ich bitte um Verzeihung, dass dieser Rückblick so gänzlich unpolitisch und übertrieben persönlich/familiär/nostalgisch geraten ist...
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...und, wie immer, für absolute Demokratie
Der Tod muß abgeschafft werden,
diese verdammte Schweinerei muß aufhören.
Wer ein Wort des Trostes spricht, ist ein Verräter.
Bazon Brock

Es spricht natürlich Einiges gegen Gentechnik – vor allem die unglückselige kapitalistische Verfasstheit unserer Welt, die befürchten lässt, dass die Früchte dieser wie aller anderen Wissenschaften doch wieder nur dazu dienen würden, die Menschen im Sinne der bloßen Verwertbarkeit zu "optimieren" bzw. zu deformieren.
Es spräche allerdings auch Einiges für Gentechnik – sind doch nicht nur diverse Krankheiten (allen voran alle Arten von Wucherungen, u.a. Krebs), sondern auch das Altern und der biologische Tod selbst, Folge von "Kopierfehlern" unserer Gene und somit nicht nur theoretisch "heilbar".
Dies mag für Viele eine alptraumhafte Vorstellung sein: eine Welt, in der niemand mehr sterben müsste. Aber wer sterben möchte, könnte dies natürlich (wie auch heute schon) jederzeit tun. Nur das Sterbenmüssen würde wegfallen; mehr noch: auch die Zellalterung mit ihren vielen unschönen Folgen (Muskelabbau, Gewebeerschlaffung usw.) ließe sich aufhalten und sogar umkehren, und auch Beeinträchtigungen am Nervengewebe (z.B. Querschnittslähmung, Gehirnschäden usw.) wären reparabel.
Ziel einer fortschrittlichen Politik sollte es also nicht sein, diese Techniken zu verbieten (was ohnehin nicht funktionieren würde), sondern sie demokratisch zu kontrollieren und zu gestalten – wie in allen anderen Bereichen eben auch.
(Ich kann es ja offenbar kaum oft genug schreiben…)
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Die Geschichte der Spezialdemokraten, die ja heute ihren 150. Geburtstag (und wie schon allzu lange am liebsten sich selber) feiern, ist bei nüchterner Betrachtung eine Chronik des stetigen Abstiegs von einer progressiven gesellschaftlichen Bewegung zu einem konservativ-reaktionären Kanzlerwahlverein, dem außer der eigenen Macht wenig heilig ist.
Immerhin ein Anlass, an längst vergangene Zeiten zurückzuerinnern - etwa 1879, als August Bebel, von dem die heutigen "Genossen" nur noch die Taschenuhr kennen, sein (laut Wikipedia) einflussreichstes Werk schrieb, nämlich Die Frau und der Sozialismus, in dem er u.a. eine sozialistische Gesellschaft wie folgt beschrieben vorhersah:
In diesem Utopia gibt es keine Kapitalisten mehr, aber jeder hat die Arbeit, die er oder sie möchte, 2-3 Stunden pro Tag, angenehm, abwechslungsreich und von demokratisch gewählten Ordnern überwacht. Alle arbeiten füreinander und Bebel konstatierte, dass das zu Schnelligkeit und hoher Qualität führen würde. Da jeder nur einen Teil des Tages erwerbs-arbeite, stiege auch die Qualität aller sonstigen Arten der Arbeit.
Vier Tätigkeitsbereiche pro Tag würde der Mensch in seinem Utopia täglich durchlaufen: produktive Arbeit, Lehre oder Pflege, Studium/Bildung und Administration/Organisation, die den Staat ersetze. Gegensätze zwischen Gebildeten und Ungebildeten verschwänden...
Klingt ja gar nicht so übel, ziemlich aktuell und auch realistisch - ist aber leider himmelweit entfernt von den kümmerlichen Aussichten, welche die heutige SPD zu bieten hat.
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Fortuna: | abgestiegen |
Cascada: | abgeschlagen |
Campino: | abgeklemmt |
Ich: | abgekackt |
_______________________ | |
Pfingsten: | abgehakt √ |
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski