
Ach ja, Marx - am 5. Mai war ja sein 195. Geburts-Jubiläum, hab ich doch glatt verschwitzt. Aber heute stieß ich zufällig auf einen (auch schon zwei Monate alten) Artikel aus dem Neuen Deutschland, in dem es u.a. heißt:
Die Emphase von Marx als größtem Sohn des deutschen Volkes würde im deutschsprachigen linken Spektrum bei einigen einen Aufschrei auslösen. (Bei mir auch.) (...) Was bringt es denn zu wissen, dass er (...) lange Zeit seines Lebens Furunkel an einer delikaten Stelle seines Körpers hatte?
Dies ist also das Niveau, auf dem sich eine (laut Untertitel) "Sozialistische Tageszeitung" im Jahr 2013 mit Marx auseinandersetzt; und immerhin: das mit den Pickeln am Arsch(?) war mir neu.
Aber wenn sich die Autorin schon auf eine derart dämliche Kategorie wie "größter Sohn des deutschen Volkes" einlässt, würde mich persönlich schon interessieren, wer das denn dann bitte schön sonst sein sollte - Römerschlächter Hermann der Cherusker? Bauern- und Judendenunziant Martin Luther? GröFAZ Adolf Hitler? (Quatsch, der war ja Österreicher...) Wiederbewaffner Konrad Adenauer? Notstandsgesetzgeber Willy Brandt? Oder vielleicht Ex-DKP-Mitglied Dieter Bohlen?
Es ist sooo traurig...
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So sieht es die Welt:
Ein Zuschauer, der zum ersten Mal bei der Verhandlung ist, wundert sich (...) darüber, dass Zschäpe so "echt super" aussieht. (...) Auch eine Zuschauerin wundert sich, dass Zschäpe "nicht so dümmlich aussieht, wie man Terroristen so kennt".
Gestern noch Postergirl bzw. Wichsvorlage für zukurzgekommene Nazi-Buben, heute schon die Frau, von der man (teilweise erstaunlich gut) spricht* - und morgen? Ich bitte um Verzeihung für die trübe Aussicht, aber wenn es richtig beschissen laufen sollte (also weiter so wie jetzt), könnte ich sie mir glatt als Galionsfigur in einem wiedervereinsamten Deutschen Reich mit einer hammerharten D-Mark und einer himmelhohen, nach allen Regeln der Angst gesicherten Mauer drumherum vorstellen...
Innen- und Außenminister: Thilo Sarrazin
Finanzminister: Hans-Olaf Henkel
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Ich erlaube mir, im Folgenden einen irgendwie erschreckenden, wenngleich symptomatischen, zunehmend in Beleidigungen ausufernden Fratzbuch-Dialog zu dokumentieren (zur Mahnung und als Einladung), welcher sich soeben auf der von mir erstellten Veranstaltungs-Seite #Mitbestimmung überall entspinnt und bei dem es sich natürlich (wieder einmal) um meine (bislang leider wenig erfolgreiche) Petition Für die Einführung von Volksentscheiden als alleinige Grundlage der politischen Entscheidungsfindung dreht - also, los geht's (Namen verändert; Tippfehler original):
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Der Wutbürger (ein unauffälliger Brillenträger um die Vierzig mit HSV-Logo im Hintergrund): Das wäre der größtmögliche Alptraum und wird hoffentlich nie passieren...
Meine Wenigkeit (dialogbereit): Du lässt also lieber über dich entscheiden, als selber mitzuentscheiden - aber warum ausgerechnet von denen, die es offenbar nicht draufhaben, und nicht von demokratischen Mehrheiten?
Der Wutbürger: Dadurch, dass Du jedem, der nicht Deiner Meinung ist, das Gleiche schreibst, wird es nicht richtiger. Mir ist der Status Quo tatsächlich lieber als eine Mitbestimmung von Leuten, deren Horizont nicht ausreicht für gewisse Entscheidungen. Vor allem bekomme ich Bauchschmerzen bei Leuten, die selber nichts zu Steuern und Sozialversicherungen beitragen.
[Anmerkung: Offenbar bezieht sich der mir unbekannte Herr hier auf die in meinem Profil zu lesende Info "Momentan und längerfristig unverwertet bei AA D'dorf"]
Meine Wenigkeit (noch heiter): Wenn du meinst, dass dein Horizont für gewisse Entscheidungen nicht ausreicht, kannst du dich ja enthalten.
Der Wutbürger: Hach... du bist ja ein echter Witzbold. Du hast wohl zuviel Zeit. Wie wäre es, wenn Du mal arbeiten gehst? Dann hätte Deine Existenz auch eine Berechtigung.
Meine Wenigkeit (jetzt aber doch angewidert): Ach so, der Herr spricht Arbeitslosen die Existenzberechtigung ab - naja, auf Mitentscheidungen von Nazi-Typen wie dir ist ohnehin geschissen.
Der Wutbürger: Du solltest vorsichtig sein, wie Du andere Leute nennst. Du wirst direkt persönlich , obwohl ich allgemein gesprochen habe. [Anmerkung: Hier irrt der Wutbürger] Wenn Du den Konter nicht vertragen kannst, halte einfach die Fresse. Daran merkt man ja, was für eine Art von Mensch Du bist. Ich habe schließlich nicht die Arbeitslosen angesprochen , sondern nur Deine kleine Wenigkeit. Du gehörst doch bestimmt zu den Menschen, die auf Kosten anderer sich durchs Leben schnorren. Wenn man nicht direkt nach dem Aufstehen kifft, bekommt man auch was auf die Reihe.
[Anmerkung: Dies bezieht sich wahrscheinlich - obwohl das eigentlich nur sogenannte "Freunde" zu sehen bekommen sollten(?) - auf ein Posting vom vergangenen Samstag zum Global Marijuana March 2013...]
Und nur zur Info für Dich Schmalspur- Aktivist. Ich bin politisch aktiv, nur gehst Du von der völlig falschen Farbe aus....
Meine Wenigkeit (stinksauer, aber um Sachlichkeit bemüht): Meine kleine Wenigkeit, die deiner (angeblich unpersönlichen) Aussage nach keine Existenzberechtigung hat, hat den starken Verdacht, dass du den Frust, den du in einer vermutlich üblen und stupiden Acht-Stunden-Tretmühle anhäufst, an vermeintlich(!) noch ärmeren Würstchen auszulassen pflegst, anstatt dir mal darüber Gedanken zu machen, wie wir die vorhandene Arbeit (und auch die Macht und das Geld) in unserer Gesellschaft sinnvoller und gerechter organisieren und verteilen könnten.
Der Wutbürger: Nochmal für Dich kleines Licht. Erstmal hast Du noch nicht mal genug Lebensmut, um Deinen ricchtigen Namen zu nennen.
Dann, wenn Du keine Argumente mehr hast, kommen die typischen Nazi-Sprüche..... Aber natürlich sind die anderen die Bösen. Es ist immer wieder erstaunlich, die am meisten schreien, sind genau der Abschaum der Grsellschaft, die sich auf Kosten der Allgemeinheit einen schönen Tag machen.
Du brauchst Dir um mein Wohlbefinden eirklich keine Sorgen machen. Ich mache mit meiner Arbeit Menschen glücklich. Das hast Du in Deinem Leben wohl noch nie geschafft.
[Anmerkung: Auch hier irrt der Wutbürger]
Aber noch ein kleiner Tipp für Dich... Wenn Du mal was wirklich sinnvolles in Deinem zurück gebliebenen Leben machen willst, helfe ehrenamtlich. Aber das wäre natürlich Arbeit.... Böse Arbeit....
Meine Wenigkeit (mittlerweile leider selbst auf 180): Leute, die andere als "Abschaum" bezeichnen und ihnen die Existenzberechtigung absprechen (und das auch noch, ohne sie zu kennen, aufgrund irgendwelcher Vorurteile), sind Nazis - auch wenn sie zu feige sind, es zuzugeben, oder zu dumm, es selber zu merken.
Du tust mir leid, du armseliges Würstchen; wie unglücklich musst du sein, und wie unschön deine Tage, dass du sogar die Arbeitslosen beneidest - du Arbeits-Loser :D
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So weit, so unerfreulich - und natürlich hätte ich den unsäglichen Hanswurst, der so stolz ist auf sich und seine Arbeit und so voller exterminatorischem Hass auf minderwertigen, faulen, zurück gebliebenen, lebensunwerten Abschaum ohne Daseinsberechtigung (und voller Neid auf dessen schöne Tage), nicht als "Nazi" bezeichnen sollen, sondern terminologisch korrekt als "Faschisten"; und die Doublette mit dem "arm(selig)en Würstchen" war sicherlich auch keine stilistische Glanzleistung. Aber so geht es eben oftmals zu in den sozialen Netzwerken: zuweilen ist da der Tippfinger schneller als der Hinterkopf...
Eine letzte Anmerkung noch zum "Arbeits-Loser": ich habe extra nochmal nachgekuckt, es ist richtig geschrieben; einen *"Looser" gibt es nämlich im Englischen gar nicht, obwohl er natürlich genau so ausgesprochen wird.
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In München tagt ein Landgericht,
doch lieber noch vertagt es sich;
und weil es den Termin verschiebt,
macht es sich ziemlich unbeliebt.
Allmählich gibt es das Gefühl,
es handelt dabei mit Kalkül -
und mancher Kläger fragt sich bang:
"Geht der Prozess mein Leben lang?"
Die Richter sind ja auch nicht dumm,
sie wissen schon genau, warum:
Es droht bekanntlich Revision -
und ganz im Ernst: Wer will das schon?
Die Sachen sind auch kompliziert,
Verfassungsschützer involviert;
bei all dem ganzen braunen Dreck
holt man sich schnell mal selbst was weg.
So wird die Causa halt verschleppt,
bis das Intresse abgeebbt,
und dann vermutlich eingestellt,
bevor ein "falsches" Urteil fällt...
Skandal am Landgericht
Skandal am Landgericht
Skandal - Skandal um Zschäpe...
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Entwicklungsministerium: Niebel hat über 40 FDP-Parteifreunde eingestellt - und ich hätte gar nicht gedacht, dass diese Scheißpartei überhaupt so viele Mitglieder hat...
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30. April - Walpurgisnacht, Koniginnengsdag, Führers Todestag, Bhealltainn, Tanz in den Mai?
Für Cineasten bzw. Cinephile heute auf jeden Fall auch der 150. Geburtstag von Max Skladanowsky, Filmpionier aus Berlin!
Hier ein Ausschnitt aus der allerersten öffentlichen Filmvorführung vom 1. November 1895; zu sehen ist, wie ein Mann (vielleicht sogar der Meister selber?) es einem Känguruh besorgt.
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Endlich hört man mal was Schönes
von dem Blödmann Uli Hoeneß:
In der Schweiz der ganze Zaster -
was für ein PR-Desaster!
Steht da wie ein Eierdieb;
Merkel hat ihn nicht mehr lieb;
vielleicht muss er gar ins Gefängnis;
tonnenschwer ist sein Verhängnis
und Scheiße für den FC Bayern -
ist das nicht ein Grund zu feiern?
Fortsetzung zum bevorstehenden Richterspruch (am 13. März 2014)
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Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, und ob es nun Symptom einer besonders ausgeprägten Empfindsamkeit oder doch eher einer beginnenden Psychose sein sollte: jedenfalls kommt es schon seit Jahren (und nicht etwa erst nach meiner Verwanzung) vor, dass ich im halbschlafartigen Dämmerzustand (also wenn das Gehirn angeblich im UKW-Bereich funkt) Stimmen, Vorträge, Diskussionen in meinem Kopf vernehme, die zuweilen durchaus interessant sind, aber enttäuschenderweise (oder auch zum Glück?) inhaltlich mit mir persönlich rein gar nichts zu tun haben; so als empfänge ich direkt in meinem Schädelkaschtel irgendwelche obskuren Radioprogramme, oder auch Sprechfunk, möglicherweise sogar hundsgewöhnliche Telefongespräche (dann aber immerhin unprofanen Inhalts und nur auf Deutsch).
Angesichts der weltumspannenden Kommunikationsnetze und dem andauernden Gequatsche auf allen Kanälen wäre das ja nicht einmal allzu ungewöhnlich. Oder muss ich mir vielleicht doch Sorgen machen?
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Der Unsympath und Möchtegern-Gangsta-Rapper Anis Ferchichi, besser bekannt unter seinem Angeber-Pseudonym "Bushido", dem die (in diesem Fall endlich mal wieder richtig liegende) Frau Schwarzer vor einiger Zeit so treffend und schön eingeschenkt hatte, besitzt also nicht nur ein Herz für Schwarze (natürlich politisch gesehen: Praktikum bei der CDU), sondern auch für die "Men in Black" eines Berliner Mafia-Clans.
Bushido als Mittelsmann zwischen Kriminellen und der CDU?, fragt da bang der Tagesspiegel. Aber mal ehrlich: Als ob es da noch extra einen Mittelsmann bräuchte...
Die Ärsche von der CDU (und der "Freien Wirtschaft") sowie die Typen aus dem Umfeld der "Organisierten Kriminalität" haben eben Vieles und vor allem Eines gemeinsam: für Geld gehen sie auch locker über Leichen - das ist eben Kapitalismus, Baby!
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Wahlkampf-Logos zur Weiterverwendung freundlichst empfohlen...

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Eine interessante Zahl, die der Finanz- und Steuerfachmann Markus Meinzer da heute in die SZ (S.2: "Der neue Kolonialismus") geschrieben hat:
Im Jahr 2010 hatten Superreiche weltweit zwischen 21 und 32 Billionen Dollar in Steueroasen versteckt; das sind (nach Adam Riese und laut Taschenrechner) pro Kopf der sieben Milliarden Menschen auf unserer (gar nicht so) schönen Erde immerhin zwischen 3.000 und 4.571,43 US-$ - ein hübsches Sümmchen, wenn man bedenkt, dass z.B. in der Demokratischen Republik Kongo im selben Jahr das Durchschnittseinkommen 150 US-$ betrug; dort könnte ein Durchschnittseinwohner von "seinem" Anteil also 20 bis über 30 Jahre lang leben.
Und dass es sein Anteil ist, daran lässt MM auch keinen Zweifel:
Viele Entwicklungsländer, die traditionell als Schuldenländer betrachtet werden, sind in Wirklichkeit Gläubiger (...) So liehen (...) Entwicklungsländer den reichsten Nationen der Welt mehr als zehntausend Milliarden US-Dollar. Die ärmsten Nationen dieser Welt finanzieren unseren Zweitwagen, das iPhone und den Espressoautomaten mit - ohne gefragt zu werden.
Noch Fragen?

Ach, übrigens: morgen ist UmFAIRteilen-Aktionstag...
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Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos, dans une chambre.
Blaise Pascal
Wenn wir ehrlich zu uns selber sind, müssen wir einsehen, dass wir so nicht weitermachen können. Das Ideal einer Gesellschaft in Vollbeschäftigung, die sich in ihrer knappen Freizeit mit überbordendem Konsum belohnt, ist dabei, der Menschheit (und nicht nur ihr) binnen kürzester Zeit unwiederbringlich die Lebensgrundlagen zu entziehen. Wenn wir daran festhalten wollten, für ganz wenig Geld mehrmals im Jahr Flugreisen zu unternehmen, bei jeder Gelegenheit in einem spritfressenden Riesenwagen unterwegs zu sein und für Zigtausende von Euronen pro Jahr neue Klamotten und "Unterhaltungselektronik" anzuschaffen, müssten wir in Kauf nehmen, entweder einen Großteil der Menschheit gewaltsam von diesem Lebensstil fernzuhalten oder aber - "nach mir die Sintflut" - auf eine lebenswerte Zukunft für uns und v.a. unsere Nachfahren zu verzichten.
Die Alternative mag für manche schmerzhaft klingen: wir müssten anfangen, uns zu bescheiden, nachhaltig zu wirtschaften und gerechte Löhne und Preise zu akzeptieren.
Konkret: die Zeiten, in denen für jeden eine gut bezahlte 40-Stunden-Stelle bereitstand, sind unwiederbringlich vorbei (falls es sie je gegeben haben sollte). Wir müssen weniger und vor allem anders produzieren und konsumieren, und wir müssen die vorhandenen Ressourcen (und auch die gesellschaftlich notwendige und nützliche Arbeit) gerecht verteilen. Und in unserer (dann reichlicher bemessenen) Freizeit müssen wir ebenfalls Verzicht üben. Reisen würden wieder langsamer und teurer und damit seltener werden, und Waren aus der "Dritten Welt" wären nicht länger billiger als "einheimische" Produkte. In einer halbwegs gerechten Welt kann es eben keine Hose für 10 Euro (auf Kosten minderjähriger Näherinnen in Südostasien) oder Bananen für unter einen Euro das Kilo geben. Die Konsequenz heißt: weniger wegwerfen, mehr reparieren, und im Zweifelsfall eben Äpfel und Birnen essen statt Ananas und Litschi.
Anstatt mit abenteuerlichen Methoden ("Fracking") die letzten Reste fossiler Brennstoffe aus der Erde zu pressen, müssten wir z.B. endlich darangehen, unseren ganzen Plastikmüll wieder einzusammeln und aus dem Meer zu fischen und ihn einer effektiven Wiederverwertung zuzuführen. Anstatt alle paar Monate ein neues Handy und jedes Jahr einen neuen Computer anzuschaffen, müssen wir uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass bestimmte Dinge teuer und wertvoll und eben keine Wegwerfartikel sind, sondern auf Langlebigkeit angelegt und reparabel. Und einen dreitägigen Kurzurlaub in Malle oder den Tagestrip nach New York wird sich bei einem vernünftigen (die Folgekosten einberechnenden) Preis auch kaum einer mehr leisten können und wollen.
Viele Tätigkeiten, als "erfüllend" empfunden, aber für Umwelt und/oder Gesellschaft schädlich, können in Zukunft allenfalls virtuell, als Simulation, ausgeübt werden. Da kann der begeisterte Industrie-Landwirt seine Hunderttausend Legehennen im Käfig-KZ demnächst vielleicht nur noch via "FarmVille" managen und der Drohnenpilot ebenfalls nur noch in einem entsprechenden Computerspiel Jagd auf "Human Targets" machen.
Wir werden also auf jeden Fall einiges von dem, was wir heute als Lebensqualität ansehen, verlieren; aber wahrscheinlich werden wir dafür ganz neue, ungeahnte Freuden kennenlernen, die daraus erwachsen, in einer gleichberechtigten Welt ohne strukturelle Unterdrückung, Ausbeutung und Vernichtung unserer Mitmenschen und Mitgeschöpfe zu leben - denn das hat es noch nie gegeben.
Zeit wird's!
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Was ist bloß mit Gregor Gysi los?
Sicherlich: de mortuis nihil nisi bene - und das gilt seit heute auch für die "Eiserne Lady". Aber muss ausgerechnet der Fraktionsvorsitzende der Linken für diese Rechtsextreme einen solch wohlwollenden Nachruf auf Fratzbuch verfassen?!?
Margaret Thatcher hat sich als Regierungschefin in einer Zeit durchgesetzt, als Politik noch ein reiner Herrenclub war. Dafür empfinde ich trotz ihrer gewerkschaftsunfreundlichen, unsozialen und neoliberalen Politik Respekt.
Dazu fiel mir spontan nur Folgendes ein:
Adolf Hitler hat sich als Regierungschef in einer Zeit durchgesetzt, in der deutschnationale Politik noch eine Domäne preußischer Junker war. Dafür empfinde ich trotz (oder wegen) alledem keinerlei Respekt.
Und etwas später noch dieser Ratschlag:
Ein trauriges Beispiel dafür, wie sogenannte "Genderfragen" den Blick für das politisch Wesentliche verschleiern können; lies doch bitte nochmal bei Marx über Haupt- und Nebenwidersprüche nach, lieber Gregor.
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Betrifft: "Aktuelles Lexikon: 6 aus 49", SZ vom 5. April 2013, S.4
Liebe Süddeutsche, liebe(r) CWB,
vermutlich anlässlich der Ziehungspanne beim letzten Mitwochslotto schreibst du im "Aktuellen Lexikon" u.a.:
(...) die Wahrscheinlichkeit, sechs Richtige sowie die zusätzliche Superzahl zu treffen, (...) liegt bei 1 zu knapp 140 Millionen. Man müsste also etwa 2,7 Millionen Jahre lang jede Woche einmal Lotto spielen, um einmal das große Los zu ziehen.
Dies ist, mit Verlaub, nicht ganz korrekt, wie ich an einem sehr einfachen Beispiel verdeutlichen möchte:
Wenn wir eine ideale Münze werfen, liegt die Wahrscheinlichkeit für "Zahl" bei genau 1:2. Nach deiner Logik müsste man also zweimal die Münze werfen, um einmal Zahl zu erhalten; dies ist aber eben nicht der Fall. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Male die andere Seite kommt, beträgt immerhin ein Viertel.
Ebenso könnte es sein, dass auch nach knapp 140 Millionen Runden noch kein Hauptgewinn erzielt wurde, wie es umgekehrt ja auch möglich wäre, schon beim ersten Versuch den Treffer zu landen.
Was du wahrscheinlich meintest, ist etwas anderes: man müsste knapp 140 Millionen Lottoscheine jeweils verschieden ausfüllen, um alle möglichen Kombinationen abzudecken und sich so sicher sein zu können, die sechs Richtigen mit Superzahl dabeizuhaben.
Weiter heißt es bei dir:
Entgegen einem weitverbreitetem Gerücht ist dies aber immer noch wahrscheinlicher, als von einem Blitz erlegt zu werden. In Deutschland sterben im Durchschnitt jedes Jahr nur drei bis sieben der knapp 82 Millionen Bewohner durch einen Blitzschlag.
Auch das bedarf meines Erachtens einer Präzisierung: wenn drei bis sieben (also im Mittelwert fünf) von knapp 82 Millionen Menschen im Jahr betroffen sind, wären das 1 zu knapp 16,4 Millionen. Man müsste also schon mindestens neun mal im Jahr Lotto spielen, um eine höhere Wahrscheinlichkeit für den Hauptgewinn als für einen tödlichen Blitzschlag zu erhalten.
Interessanter für die Betroffenen (damit meine ich jetzt die Spieler) wäre aber vielleicht die Information gewesen, dass nur 50 Prozent der Lottoeinnahmen wieder ausgeschüttet werden, ganz unabhängig davon, ob (und wenn ja, wie viele) "sechs Richtige mit Superzahl" dabei waren - was dazu führen kann, dass ein Sechser nur eine vergleichsweise niedrige Summe z.B. im fünfstelligen Bereich einspielt, wenn die Gewinnzahlen von vielen Spielern angekreuzt wurden (deshalb raten Profis von den Zahlen 1 bis 31 ab, weil viele Menschen Geburtsdaten tippen). Diese Tatsache wird durch den sogenannten "Jackpot" gezielt und offenbar erfolgreich verschleiert.
Zum Vergleich: bei Pferderennen beträgt die Gewinnausschüttung meist 75 Prozent, beim Roulette ungefähr 97,3 Prozent (genau 36:37, wegen der "grünen Null") und bei privat organisierten Wetten 100 Prozent.
Lotto ist also mit Abstand das Glücksspiel mit der geringsten Gewinnerwartung, allerdings mit der exorbitantesten möglichen Gewinnhöhe.
Dass der Staat, der ansonsten ja auch einiges unternimmt, um Spielsüchtige vor sich selber zu schützen, seinen Bürgern ein derart fragwürdiges Angebot macht, ist meiner Meinung nach nur teilweise dadurch zu rechtfertigen, dass die Einnahmen angeblich "guten Zwecken" zufließen.
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski