Ente am Ende
Brechmittel
Sonntag, 29. Dezember 2013, 20:03

Diese Deutschtümelei, wie sie gerade zum Thema "Armutsmigration" wieder einmal (und eigentlich ständig zu allen möglichen Anlässen) aus den Kommentarspalten der Online-Medien quillt, ist doch wirklich nur total armselig!

Worauf bitte schön soll man denn als "Deutscher" eigentlich stolz sein? Und mit welchem Recht einen höheren Lebensstandard haben als Nichtdeutsche? Weil man Erbe von Ausbeutern und Unterdrückern ist und arme Schweine aus ehemaligen Kolonien einem unter unwürdigsten Bedingungen für ein paar Cents die Klamotten und Spielzeuge zusammenschustern?

Auf die Gefahr Gewissheit hin, mich zu wiederholen: Ohne einen globalen Ausgleich kann und wird es keinen Frieden geben! Also nehmen wir doch endlich die öbszönen Reichtümer der Multi-Millionäre und Milliardäre und sorgen wir für Gerechtigkeit. Dann kann jeder da leben, wo es ihm am besten gefällt, und niemand muss mehr Angst haben, wegen seines Reichtums beneidet, gehasst, ausgenutzt, betrogen, bestohlen, ausgeraubt, entführt, erpresst oder ermordet zu werden.

Vielleicht klappt's ja im neuen Jahr...?!?

senf dazu



txxx666, 2013.12.30, 15:51

Wenn hier sonst schon keiner kommentiert, stelle ich eben ein paar Entgegnungen (und meine diesbezüglichen Erwiderungen) zum oben verlinkten RP-Artikel hier rein:

TWELVE:
Wann herrscht denn "Gerechtigkeit" ? Was ist Gerechtigkeit im Sinne von Lebensstandard überhaupt ? Gerechtigkeit kenne ich nur im Sinne vom Beurteilen einer Handlung.Aber kann es Gerechtigkeit geben beim Einkommen ? Die Menschen haben doch auch unterschiedliche Fähigkeiten und sind unterschiedlich engagiert, da sollte es auch Unterschiede beim Einkommen geben, richtig ? Bei der ganzen Armuts- und dritte Welt Diskussion wird aber auch meist der Fehler gemacht, deutsche Verhältnisse auf fremde Länder zu übertragen.Bei einem Zehntel der Kosten benötigt man auch nur ein Zehntel des Einkommens...dass sich unsere Einkommen in einer Spirale wegen Inflation immer weiter nach oben schrauben bedeutet nicht zwangsläufig eine Erhöhung des Lebensstandards.Ohne Normalisierung gegen das Preisniveau sind absolute Einkommensangaben wertlos.

Foristi:
Wer eine gute Ausbildung hat kommt nicht unbedingt nach Deutschland. In England Skandinavien und in den USA wird weit mehr verdient als hier.
Außerdem darf man ruhig stolz darauf sein was die Deutschen seit 1945 geleistet haben! .Allerdings muss man auch den Hintern hoch kriegen


schoppenhauer (das bin ich):
@Twelve: Gerechtigkeit ist zugegebenermaßen manchmal schwer zu definieren - auf ökonomischem Gebiet jedoch relativ einfach: gleicher Lohn für gleiche Arbeit (und gleicher Preis für gleiche Ware - dann hätte sich das mit den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Ländern auch bald erledigt).

Und zum Thema "Freizügigkeit": ist es denn gerecht, wenn "wir Deutsche" in fast alle Länder reisen dürfen (und dann dafür als Billigtoursiten trotzdem oft gnadenlos abgezockt werden), während die allermeisten Bewohner dieser Länder von einem Uralub in Deutschland nicht einmal träumen können?

@Foristi: Also erst einmal davon abgesehen, was sich die Deutschen VOR 1945 geleistet haben (aber kann man denn davon einfach so absehen, solange es noch Menschen - z.B. ehemalige KZ-Insassen - gibt, die es miterleben mussten?): nach 1945 wurde die BRD ganz gezielt von den Amerikanern hochgepäppelt als Schaufenster des "goldenen Westens"; das sogenannte "Wirtschaftswunder"verdankte sich also weniger eigenem Verdienst, sondern z.B, dem Verzicht auf Reparationszahlungen (im Gegensatz zur DDR) und gezielter Wirtschaftshilfen ("Marshallplan" usw. )

Von der beschämenden Kontinuität von der Nazizeit zur Adenauer-Ära im wirtschaftlichen und auch politischen Personal ganz zu schweigen...


Oh verfuckt - vertippt (*Billigtoursiten, Uralub)...

senf dazu
 
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