Ente am Ende
Innen gut = außen mit Hut?
Dienstag, 18. August 2009, 10:51

Mit der menschlichen Kopfbedeckung ist das ja so eine Sache. Mal ist sie geboten, dann wieder verboten, manchmal sogar freigestellt. In einer katholischen Kirche sollten die Laien unter den Herren tunlichst ihre Hüte absetzen (während der Klerus lustige Helme tragen darf), in orthodoxen Gotteshäusern die Frauen dringend ihre Haare bedecken (wie ja allgemein auch in streng islamischen Gegenden), ein Jude sollte sich beim Gebet nicht ohne Kippa erwischen lassen, und dem Muslim steht eine Bedeckung des Hauptes meines Wissens in der Moschee auch gut zu Gesichte.
Auch nicht schlecht: Helm UND IroIn deutschen Schulen dürfte mittlerweile kaum noch eine Lehrkraft groß rumzetern, wenn ein Zögling etwa mit einem bunt gefärbten Doppeliro am Unterricht teilnimmt; wer allerdings (z.B. um eine peinlich empfundene, frühpubertär einsetzende Glatzenbildung zu kaschieren) eine unauffällige Schiebermütze trägt, kann sich an gleicher Stelle damit auch heutzutage noch Ärger einhandeln. Umgekehrt ähnliche Verwirrung: ein Lehrer, der mit Haaren bis zum Arsch, ebensolangem Ziegenbart und barfuß die Klasse betritt und damit ebenfalls eine gewisse "Gesittung" zur Schau trägt, unterrichtet an meiner ehemaligen Schule so seit über 30 Jahren Latein. Auch die Nonne, die ihren Relegationsunterricht in Tracht mit Häubchen abhält, scheint kein besonders großes Problem darzustellen. Aber wehe, eine Frau trüge aus religiösen (sprich hier: islamischen) Gründen ein Kopftuch...
Verwirrenderweise gilt die Höflichkeitsregel, zur Begrüßung oder in geschlossenen Räumen seinen Kopf zu ent-decken, nicht für Träger von Toupets, vulgo Haarteilen - was mich zu einer ganz anderen, gleichwohl meines Erachtens interessanten Frage bringt: stünde es eigentlich mit den islamischen Bekleidungsvorschriften im Einklang, wenn eine Muslima statt mit einem Tuch ihre Haare unter einer Perücke vor den lüsternen Blicken der Männer verbergen würde?

senf dazu



chudn, 2009.08.18, 14:52
na eben nicht, oder? Es geht doch generell darum, eben die Haare (ganz gleich für wie echt man(n) sie [an]sieht) zu bedecken, Perücke kommt also nicht in die tüte!! Frage, ob eine Glatze die Alternative aus sicht der Muslime für ihre Frau wäre - wahrscheinlich aber nicht, da sie sich ja selbst (in den privaten 4 wänden) die volle pracht (wortwörtlich!) ihrer Frau nicht entgehen lassen wollen.
Aber was ist jetzt mit der Muslima, die sich zu Begrüßung in 'unseren' Kulturkreisen wohl kaum ent-decken wird können/wollen/dürfen?!? Was macht der orthodoxe Jude in einer kath. Kirche (Hut/Kippa ab)??

Wegen des Kopftuchsstreits empfehle ich ausnahmsweise den alten Weber: es kann nicht darum gehen, jegliche Gesinnung/ Subjektivität/ Meinung etc. aus den Lehrkörpern zu verbannen - dies ist ebenso unmöglich wie absolut 'reine' und objektive oder standpunktlose (Sozial-)Wissenschaft bzw. müsste wenn, dann staatlich/totalitär forciert werden; vielmehr gehts darum möglichst viele der 'Gesinnungen' 'an den Start' zu bringen! Womit man wieder bei den sch..quoten wäre...

Die erwähnte Schiebermütze heisst ja auch Schlägermütze. Aber woher kommt diese Bezeichnung? Waren die "Schieber", also die Vorarbeiter auf dem Bau, auch gleichzeitig immer Schläger?

Tja - Auge blau aufm Bau ; )
Vielleicht sind mit "Schieber" aber auch Schwarzmarkthändler gemeint?

senf dazu
 

herzbruch, 2009.08.21, 13:03
das ist bei orthodoxen juedinnen ja standard. der sheitl. wobei es nicht selten der fall ist, dass die dame mit der teuren haarpracht anziehender aussieht als mit dem eigenen gewaechs.

Oha - ganz was Neues (für mich). Aber klaro: wenn schon Bedeckung auf´s Haupt, dann bitte auch was Ansehnlicheres als die ungeputzte, kahle oder flusige Rübe...

senf dazu
 
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