Ente am Ende
Krieg > Vertreibung > Krieg...
Montag, 15. Februar 2016, 23:29

Reisefreiheit und das Recht, gutes Geld zu verdienen und für schöne Konsumgüter auszugeben – für diese Wünsche ist das Volk in der DDR und im ganzen Ostblock vor einem Vierteljahrhundert auf die Straße und über die Grenze gegangen, und der goldene Westen hat kräftig geholfen und freudig empfangen. Wieso wird das eigentlich den Menschen, die aus heutigen Diktaturen zu uns kommen, nicht zugestanden (oder höchstens dann, wenn bei ihnen zu Hause ein zünftiger Krieg stattfindet)?

Die Antwort muss wohl lauten: im damaligen Ostblock winkten neue Märkte, da diese Länder jahrzehntelang dem Zugriff des globalen Kapitalismus entzogen waren. Die Bodenschätze in Afrika (Nord und Süd) dagegen sind längst erschlossen, und wenn es dort noch etwas zu holen gibt, dann vielleicht eine dünne Oberschicht von gut ausgebildeten Ärzten, Ingenieuren und Facharbeitern. Der Rest dagegen ist unergiebig, nur ein Kostenfaktor, und soll sich mit möglichst wenig zufrieden geben, damit die Renditen nicht bedroht sind.

Als die Proletarier in den Ländern der 1. Welt – England, Frankreich, Deutschland, USA usw. – gegen katastrophal ungerechte Arbeits- und Besitzverhältnisse aufbegehrten, fanden die oberen Zehntausend einen Weg, sie mit sozialen Zugeständnissen ruhigzustellen, die sich finanzieren ließen, indem Bodenschätze und Arbeitskraft der 3. Welt ausgebeutet wurden. Heute aber ist schon fast alles herausgepresst aus der Mehrheit der Weltbevölkerung, die sich zugleich durch wachsende mediale Vernetzung ihrer prekären Lage im globalen Dorf immer stärker bewusst wird.

Daher wird jetzt wieder (leider mit ziemlichem Erfolg) die nationale/religiös-kulturelle Karte gespielt, um Leute glauben zu machen, sie könnten als "Völker" gegeneinander einen Lebensstandard gewinnen oder verteidigen – dabei sind es doch die Eliten, die Reichen und Mächtigen weltweit, für die es keine Grenzen gibt, welche ihre Interessen immer rücksichtsloser durchsetzen und längst schon wieder (oder immer noch) bereit sind, Weltkrieg mit konventionellen (Nicht-ABC-)Waffen zu führen, um überschüssige Bevölkerung auszumerzen.

Ich hoffe, wir können diesen Teufelskreis so schnell wie möglich unterbrechen, denn natürlich ist dieser Krieg auf lange Sicht nicht zu begrenzen, und es droht der Untergang der Menschheit (und sei es nur, weil wir im ständigen Hickhack gegeneinander gar nicht merken, wie uns als Art Homo sapiens die natürlichen Lebensgrundlagen abhanden kommen). Wir, das einfache Volk der ganzen Welt, müssen den Angehörigen der Eliten (dem oberen einen Prozent) glaubhaft machen, dass wir sie nicht als Personen abschaffen wollen, sondern nur als Klasse, und dass sie selber bei einer globalen gleichberechtigten Neuverteilung von Macht und Besitz nicht nur etwas abzugeben, sondern auch etwas zu gewinnen haben – und sei es auch nur eine Zukunft für die Menschheit, also auch sie selber und ihre Kinder, und das schöne Gefühl, seinen Nächsten und auch Fremden ohne Angst als Gleicher unter Gleichen ins Gesicht schauen zu können.

Also, wie wär’s: Echte Demokratie jetzt! ?!?

senf dazu



birgitdiestarke, 2016.02.16, 00:58
Ich bin ganz einig mit Ihnen. Nur die 1% haben leider gar nichts zu gewinnen, denn sie und ihre Kinder werden auf jeden Fall überleben und wir anderen interessieren sie nicht.

Den 3. Weltkrieg wird aber vielleicht gar kein Mensch mehr überleben...

Die werden schon vorgesorgt haben ...

Vielleicht wissen wir nicht alles, aber ich glaube, wenn die gesamte Infrastruktur zusammenbrechen würde, könnten auch die Allerreichsten kaum noch ihr langfristiges Überleben sichern (und niemals auf dem Niveau, das sie gewohnt sind).

Ich habe so das Gefühl, dass sie glauben sie können es. Also entweder machen die sich was vor oder sie haben irgendwas in der Hinterhand. Ansonsten macht das alles überhaupt keinen Sinn.
senf dazu
 
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