Ente am Ende
Leserbrief zu "Töten, um zu schützen?";
ZEIT vom 20. Mai 2021, S. 29f
Montag, 24. Mai 2021, 13:05

Was sind das eigentlich für Menschen, denen es Freude bereitet, reihenweise imposante, vom Aussterben bedrohte Säugetiere mit großkalibrigen Waffen grundlos abzuknallen, um dann Teile der Kadaver abzutrennen und als Trophäen für solcherlei heimtückische Morde bei sich zu Hause auszustellen?

Und was sagt die Tatsache, dass diese Leute imstande sind, für dieses abartige, kranke "Vergnügen" jeweils mehrere zehntausende Euro auszugeben (mithin mehr, als Durchschnittsverdienende in den Ländern, in denen derlei Safaris stattfinden, in ihren ganzen Leben erwirtschaften), eigentlich über unsere postkoloniale kapitalistische Weltwirtschafts-"Ordnung" aus?

senf dazu



txxx666, 2021.06.20, 12:42
Antwort am 31. Mai per Mail:

(...) ich habe bei diesem Thema ein ganz ähnliches Gefühl: ich kann die Motivation von Großwildjägern nicht verstehen - aber nach meiner Recherche vor Ort hat sich mein Fokus etwas geändert. Ich finde die Frage nach der Motivation weniger entscheidend als danach, welchen Effekt die Jagd auf die Menschen vor Ort und die Populationen hat. Und solange Naturschutz weiter so massiv unterfinanziert ist wie momentan, würde ein Verbot der Jagd wohl weder den Tieren noch der lokalen Bevölkerung helfen. Ihre Frage, was das über unsere Weltordnung aussagt, finde ich in diesem Zusammenhang aber mehr als berechtigt.

Mit freundlichen Grüßen aus Hamburg,

Fritz Habekuß
DIE ZEIT

science reporter
Buceriusstraße, Eingang Speersort
20095 Hamburg
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