Ente am Ende
Mittwoch, 25. Mai 2011
Ach ja: Happy Towel Day auch noch
Mittwoch, 25. Mai 2011, 21:57

link (10 mal senf)  schon 2647 x druppjeklickt   senf dazu



Dienstag, 24. Mai 2011
Yashnagay to abad ilmu fan, ijod...
Dienstag, 24. Mai 2011, 12:05

O Oʻzbekiston, du vielgebeutelte
Perle Zentralasiens;
Herz des alten Türkistan;
stolzes Land an der Seidenstraße;
sei hundertundeinsfach willkommen!





link (0 mal senf)  schon 592 x druppjeklickt   senf dazu



Montag, 23. Mai 2011
Wie gewählt wurde
Montag, 23. Mai 2011, 08:46

So bedauerlich das im Vergleich zu 2007 magere Abschneiden der Linken bei der Bremischen Bürgerschaftswahl auch ist; der Wiedereinzug ist offenbar immerhin geschafft. Und Grund zur Freude (und Häme) bieten immerhin die Tatsachen, dass die CDU mit gerade mal 20 Prozenten deutlich hinter den Grünen nur noch drittstärkste Partei im Landtag sind und den Pseudoliberalen bei ihrem Ergebnis mit der neuen Bezeichnung Fast Drei Prozent (FDP) fast schon geschmeichelt wird...
Damit liegen sie sogar hinter der (unerfreulich vielgewählten) rechtsradikalen Islamhasserpartei "Bürger in Wut", die via Bremerhaven voraussichtlich sogar einen Sitz im Parlament vollscheißen dürfen.
Durchwachsen auch die Ergebnisse der Regional- und Kommunalwahlen in Spanien: Während die regierenden Sozialdemokraten von der PSOE wie abzusehen kräftig verloren, konnten die Rechtskonservativen von der PP unverständlicherweise offenbar zulegen; dabei richtete sich der Massenprotest der spanischen Jugend (s.u.), der seit vorvergangenem Sonntag die Zentren der Großstädte beherrscht, explizit gegen diese beiden als zutiefst korrupt und unfähig empfundenen Großparteien...
Nun ja. Bleibt als etwas schaler Trost vielleicht die alte (oft Tucholsky zugeschriebene) Spruchweisheit: "Wahlen ändern nichts - sonst wären sie verboten."

link (0 mal senf)  schon 799 x druppjeklickt   senf dazu



Sonntag, 22. Mai 2011
Zeit wird's!
Sonntag, 22. Mai 2011, 22:00

In Spanien demonstriert die Jugend (wie vor ein paar Monaten mit Erfolg die Jugend von Tunesien und Ägypten) seit einer Woche auf öffentlichen Plätzen in Madrid und anderen Großstädten gegen den real-existierenden Kapitalismus - heute trotz Verbot so zahlreich wie nie. Grund genug, ein paar goldene Worte aus dem spanischen Manifest zu zitieren:

Wir sind normale Menschen. (...) Einige von uns folgen klar definierten Ideologien, manche unter uns sind unpolitisch, aber wir sind alle besorgt und wütend angesichts der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Perspektive, die sich uns um uns herum präsentiert: die Korruption unter Politikern, Geschäftsleuten und Bankern macht uns hilf- als auch sprachlos. (...)
Es ist an der Zeit, Dinge zu verändern. Zeit, miteinander eine bessere Gesellschaft aufzubauen. Deswegen treten wir eindringlich hierfür ein:
* Gleichheit, Fortschritt, Solidarität, kulturelle Freiheit, Nachhaltigkeit und Entwicklung, sowie das Wohl und Glück der Menschen müssen als Prioritäten einer jeden modernen Gesellschaft gelten.
* Das Recht auf Behausung, Arbeit, Kultur, Gesundheit, Bildung, politische Teilhabe, freie persönliche Entwicklung und Verbraucherrechte im Sinne einer gesunden und glücklichen Existenz sind unverzichtbare Wahrheiten, die unsere Gesellschaft zu befolgen hat.
(...)
* Das veraltete und unnatürliche Wirtschaftsmodell treibt die gesellschaftliche Maschinerie an, einer immerfort wachsenden Spirale gleich, die sich selbst vernichtet indem sie nur wenigen Menschen Reichtum bringt und den Rest in Armut stürzt. Bis zum völligen Kollaps.
* Ziel und Absicht des derzeitigen Systems sind die Anhäufung von Geld, ohne dabei auf Wirtschaftlichkeit oder den Wohlstand der Gesellschaft zu achten. Ressourcen werden verschwendet, der Planet wird zerstört und Arbeitslosigkeit sowie Unzufriedenheit unter den Verbrauchern entsteht.
(...)
* Wenn wir es als Gesellschaft lernen, unsere Zukunft nicht mehr einem abstrakten Wirtschaftssystem anzuvertrauen, das den meisten ohnehin keine Vorteile erbringt, können wir den Missbrauch abschaffen, unter dem wir alle leiden.
* Wir brauchen eine ethische Revolution. Anstatt das Geld über Menschen zu stellen, sollten wir es wieder in unsere Dienste stellen. Wir sind Menschen, keine Produkte.
(...)

Und wann sind die dödeligen Dütschen endlich soweit?

link (2 mal senf)  schon 1488 x druppjeklickt   senf dazu



Aber Herr Kaiser...
Sonntag, 22. Mai 2011, 15:08

83.000 Ocken für einen Rudelbums in Budapest?! Aber das sind doch wahrlich nur Peanuts im Vergleich zu dem, was es den Kollegen Strauss-Kahn gekostet hat, als er einmal die Kohle für eine Gewerbsmäßige sparen wollte...

link (1 mal senf)  schon 727 x druppjeklickt   senf dazu



Samstag, 21. Mai 2011
Erkenntnis aus Cannes
Samstag, 21. Mai 2011, 22:01
Vergessen wir
den Lars von Trier
und trinken Bier
auf Marx aus Trier!

link (0 mal senf)  schon 920 x druppjeklickt   senf dazu



Dienstag, 17. Mai 2011
Schwanzsteuerung defekt
Dienstag, 17. Mai 2011, 19:27

Seltsam: Gestern hieß es noch, "IWF-Chef Strauss-Kahn überrascht mit Alibi": Er wollte zur angeblichen Tatzeit das Hotel bereits verlassen haben und mit seiner Tochter essen gewesen sein. Heute dagegen (nachdem offenbar verräterische DNS-Spuren ermittelt wurden), kommt dieser sich offenbar für unwiderstehlich haltende Typ mit neuen Erklärungen aus dem Quark - jetzt soll der Sex mit einem Zimmermädchen plötzlich "einvernehmlich vonstatten gegangen" sein.
Schade um die schönen Verschwörungstheorien (und natürlich kann es trotzdem sein, dass ihm irgendwer - und sei es sogar nur das Zimmermädchen selbst - eine "Falle gestellt" hat), aber wer sich so ausnehmend dämlich verteidigt, der hat wahrscheinlich wirklich mehr Sperma als Grips zwischen den Ohren...

link (7 mal senf)  schon 1451 x druppjeklickt   senf dazu



Schuldenkrise erschüttert Euro-Zone
Dienstag, 17. Mai 2011, 15:40

link (0 mal senf)  schon 746 x druppjeklickt   senf dazu



Montag, 16. Mai 2011
Auf den Leim gegangen (zum Glück nur kurz)
Montag, 16. Mai 2011, 18:04

So kann es gehen in unserer schnellebigen Zeit: Eben bekam ich eine Veranstaltungseinladung über Fratzbuch, in der es hieß:
"SCHICKT EURE SCHNÜRSENKEL NACH BERLIN!!! Schnauze voll von der Politik? Setzt ein Zeichen und verschickt eure alten Schnürsenkel nach Berlin. Einfach in einen Umschlag und rein in den Briefkasten! Entweder an euren Abgeordneten oder direkt an Angie"...
Naja klar, warum nicht, dachte ich mir in Gedenken an den Schuhwerfer von Bagdad und seinen Abschiedskuss an George W. Bush; doch dann musste ich zu meinem großen Schreck entdecken, wer diese auf den ersten Blick spaßige Aktion initiiert hat: Heather DeLisle, die sattsam aus diversen Talkshows bekannte bekennende US-Republikanerin - und die will mit ihrer Schnürsenkel-Spendenaktion jetzt eine Art deutsche Tea-Party*-Bewegung ins Leben rufen und die hiesige Regierung damit von ganz rechts außen attackieren - weshalb u.a. auch die Faschisten von "Junge Freiheit" und "PI-News" zur Teilnahme aufrufen.
Also: da bloß nicht mitmachen...
__________________________________________________________
* Zur Erinnerung: Eine vernünftige "Tea Party" geht so!

Nachtrag: Ich habe mir erlaubt, eine Gegenveranstaltung bei Fratzbuch zu gründen: SCHICKT EURE SCHUH- UND SLIPEINLAGEN NACH BERLIN!!! (Nämlich an Heather DeLisle)...

link (1 mal senf)  schon 1684 x druppjeklickt   senf dazu



Alles muss raus
Montag, 16. Mai 2011, 16:09

Nein, wie schäbig: jetzt, wo Osama bin Laden tot und unbegraben (stattdessen im Arabischen Meer baden gegangen worden) ist, holt die CIA offenbar auch noch ihre alten Pläne von 2003 aus der Schublade und versucht, den "Märtyrer von Abbottabad" mit angeblichen Pornofilmfunden postum verächtlich zu machen.

link (0 mal senf)  schon 658 x druppjeklickt   senf dazu



Sonntag, 15. Mai 2011
Finanzkrise bizarr
Sonntag, 15. Mai 2011, 11:38

Chef des Internationalen Währungsfonds (...) Strauss-Kahn festgenommen. Er soll laut Medienberichten versucht haben, nackt in einem Hotel ein Zimmermädchen zum Oralsex zu zwingen.
Ja, ist denn auf dem Spesenkonto des IWF nicht einmal mehr genug Geld für einen anständigen Abstecher in den Puff?!?

Es wäre freilich auch denkbar, dass es gar nicht die überschäumenden Hormone waren, die DSK so in die Bredouille brachten, sondern die Verschwörung irgendwelcher Sarkozyaner, Sozialistenfresser, Franzosenhasser oder Antisemiten...

link (2 mal senf)  schon 1751 x druppjeklickt   senf dazu



Noch ein Wort zum ÄTZ ESC
Sonntag, 15. Mai 2011, 11:12

Weil ich mir den ganzen musikalischen Mumpitz gespart und erst zur Punktevergabe eingeschaltet hatte, erfahre ich erst jetzt zufällig via Facebook, dass die Baslerin Anna Rossinelli, die für die Schweiz leider nur den letzten Platz belegte, eine engagierte Straßenmusikerin, "Fachfrau für Behinderten-Betreuung" und v.a. Befürworterin des bedingungslosen Grundeinkommens ist; mit diesem Wissen hätte ich vielleicht sogar selber noch zum Telefonhörer gegriffen (natürlich nur, wenn diese Voting-Anrufe nicht so scheißteuer gewesen wären bzw. ich schon selber so ein bedingungsloses Grundeinkommen beziehen würde).
Ihr Liedchen (begleitet von Akustik-Bass und Ukulele) war jedenfalls nach meinem jetzt nicht mehr ganz so unparteiischem Dafürhalten auch nicht schlechter als der spätere Gewinner...

link (0 mal senf)  schon 1457 x druppjeklickt   senf dazu



When The Music's Over
Sonntag, 15. Mai 2011, 02:27

Tebrikler, Azərbaycan - und schön, dass es jetzt endlich vorbei ist...

link (0 mal senf)  schon 603 x druppjeklickt   senf dazu



Freitag, 13. Mai 2011
Die vermaledeite Krankheit A.
Freitag, 13. Mai 2011, 15:51

Als nunmehr fast 44jähriger Alki wähne ich mich natürlich längst in der zweiten Halbzeit meines Daseins und rechne sogar bereits mittelfristig mit meinem Ableben; im Alltag allerdings verschwende ich so wenig Zeit wie möglich an die Molesten des Älterwerdens.
Diese (heute im Feuilleton der SZ erschiene) Abfolge von Selbstporträts des Malers William Utermohlen (1933-2007), der 1995 erfahren hatte, dass er an Morbus Alzheimer erkrankt war, hat mich dann aber doch etwas ergriffen - zumal ich selber immer wieder vergesse, wie (und wann und wieso) ich am Vorabend nach Hause gekommen bin...

1967                        1996                        1999

link (12 mal senf)  schon 1996 x druppjeklickt   senf dazu



Wenn es schon sein muss...
Freitag, 13. Mai 2011, 09:16

Schluss mit dem Spiel ohne Grenzen - die Gartenzwergisierung Europas kommt zurück (den Rechtsradikalen sei Dank)!
Ob wir dann wenigstens auch unsere gute alte Mauer (bzw. den Antifaschistischen Schutzwall) wiederhaben können?

link (4 mal senf)  schon 1195 x druppjeklickt   senf dazu



Die Freuden der Cinephilie
Freitag, 13. Mai 2011, 02:52

Selbst das Wiedersehen eines so mediokren Streifens wie 8 mm (eben bei VOX) kann Spaß machen, wenn unverhofft liebgewordene Bekannte aus anderen schönen Filmen auf dem Schirm auftauchen - neben dem inzwischen ja doch etwas abgehalfterten Nicolas Cage waren dies hier Joaquin Phoenix, der jüngst als Johnny Cash ("Walk the Line") zu sehen war; James Gandolfini, der Pate der "Sopranos"; Peter Stormare, u.a. der schweigsame Killer-Kompagnon von Steve Buscemi in "Fargo"; sowie Anthony Heald, der fiese (und am Ende verspeiste) Knastdirektor aus "Schweigen der Lämmer". Dazu dann noch am Ende im Zimmer des Maskenmannes diverse Poster von Danzig, einer Lieblingsband meiner frühen Zwanziger - was will ich mehr?

link (0 mal senf)  schon 576 x druppjeklickt   senf dazu



Donnerstag, 12. Mai 2011
Irgendwie symptomatisch
Donnerstag, 12. Mai 2011, 17:51

Vergangenheitsbewältigung à l'allemande: Da wird ein bettlägriger Tattergreis, der wohl von den Deutschen seinerzeit als Ukrainer zu Hilfsdiensten im Vernichtungslager Sobibor gezwungen worden war (und auch schon einmal irrtümlich sieben Jahre in einer israelischen Todeszelle gesessen hatte), pauschal des 28.060fachen Mordes für schuldig gesprochen - weil er damals (obwohl er die Möglichkeit gehabt haben soll) nicht geflohen war.
Das mag einigen Opfern und ihren Angehörigen eine Genugtuung sein - aber was ist eigentlich mit den Abertausenden und Millionen deutscher Nicht-Flüchtlinge, Mitläufer, Helfer und Helfershelfer (von eindeutigen Tätern und Nutznießern ganz zu schweigen)?

link (4 mal senf)  schon 1092 x druppjeklickt   senf dazu



Wer soll denen eigentlich noch glauben?
Donnerstag, 12. Mai 2011, 08:40

Die unter Plagiatsverdacht stehende FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin ist von ihren Führungsämtern zurückgetreten - ob das wirklich nur geschehen ist, um zu verhindern, dass ihre Familie weiter belastet werde, oder doch eher darum, weil die beflissene Dame wie jeder halbwegs denkende Mensch für die völlig verschlissene und beschissene FDP keine Zukunft mehr sieht?
Sollte ich mit dieser Diagnose richtig liegen, wird sie sicherlich bald in der Partei von Ex-Doktor und Ex-Kriegsminister Guttenberg und Ex-Doktorin und Noch-Stoiber-Tochter Saß eine neue politische Heimat (und die Chance für ein baldiges politisches Comeback) finden: der CSU.
(Mit ihren politischen Positionen - u.a. der Forderung nach einem Burkaverbot - ist sie ja sowieso schon ganz weit rechtsaußen angekommen...)

link (2 mal senf)  schon 805 x druppjeklickt   senf dazu



Mittwoch, 11. Mai 2011
Irgendwie nichts Neues
Mittwoch, 11. Mai 2011, 16:21

Uni wirft Guttenberg systematische Täuschung vor - ach was!?
Aber dass die Diss ein großangelegter Lug und Trug war, haben wir doch schon lange gewusst.
Hoffentlich können wir den Mann dann ab jetzt totschweigen...

link (5 mal senf)  schon 691 x druppjeklickt   senf dazu



Ginge mir wahrscheinlich genauso
Mittwoch, 11. Mai 2011, 15:33

Justin Bieber übergibt sich mehrmals während Konzert - bei der Musik auch kein Wunder...

link (2 mal senf)  schon 762 x druppjeklickt   senf dazu



Dienstag, 10. Mai 2011
Pseudo-liberales Trauerspiel
Dienstag, 10. Mai 2011, 07:14

Mitleid wäre nun wahrlich zuviel gesagt und bei dieser überkandidelten Schreckschraube aus dem tiefsten Südbaden auch gar nicht am Platze - aber die Art, in der sich die "Drei-(Prozent-)Punkte-Partei" ihrer ungeliebten Bundesfraktions-vorsitzenden zu entledigen sucht (und damit seit etlichen Stunden die Google-Nachrichten dominiert), ist ja fast noch etwas unwürdiger als die Weise, mit der sich diese offenbar schon völlig entehrte und ehrlose Person an ihrem Pöstchen festklammert...
Ein fürwahr jämmerliches Schauspiel!

link (0 mal senf)  schon 701 x druppjeklickt   senf dazu



Jubiläum
Dienstag, 10. Mai 2011, 02:07

Jetzt ist es endlich doch noch soweit: am Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus machte ein Besuch aus der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien die Hundert bei den Herkunftsländern komplett!
Hurraaaaaaa...

link (2 mal senf)  schon 640 x druppjeklickt   senf dazu



Montag, 9. Mai 2011
Rat mal, wer da bollert...
Montag, 9. Mai 2011, 11:27

Preisfrage: was haben der Jugendroman von Ex-Titanic-Redakteur Gerhard Henschel und Der Marsch von PEN/Falkner-Award-Preisträger E. L. Doctorow, ins Deutsche übertragen von Dr. phil. Angela Praesent †, gemeinsam? Nun, dass beide relativ dickleibige Werke (541 bzw. 412 Seiten) ihren Weg von der Stadtbücherei Bilk auf meinen Nachttisch gefunden haben bzw. gezeigt bekamen, rechtfertigt vielleicht noch keine Erwähnung; bemerkenswert finde ich allerdings den Umstand, dass Beide in ihrem allerersten Satz die in der Weltliteratur doch relativ selten verwendete Vokabel "bollern" enthalten; bei Henschel: Die Sonne bollerte ins Zimmer (tut sie bei mir auch gerade), bei Doctorow/Praesent: Morgens um fünf bollert jemand unter Gebrüll an die Tür.
Mehr kann ich über letzteres Werk noch nicht sagen, da ich es (bis auf den ersten Satz eben) noch nicht gelesen habe; es geht aber auf alle Fälle um den Amerikanischen Bürgerkrieg. Im Jugendroman dagegen finden sich die (offenbar stark autobiographisch geprägten und ziemlich ereignisarmen) "Abenteuer" eines zuerst Vierzehn-, dann Fünfzehnjährigen im emsländischen Meppen, die aber mit einer Fülle kulturhistorischer Details aus der Mitte der 1970er Jahre garniert sind (jener finsteren Zeit, als die Telefone noch Wählscheiben hatten und die Models noch Mannequins hießen) - von der Jägermeisterreklame* über Häschenwitze bis hin zur Lauschaffäre Traube. Wem also (wie mir) Namen wie Raimund Harmstorf, Rüdiger Abramczik oder Wolfgang Neuss noch etwas sagen und sogar bedeuten, wird bei der Lektüre einige Wiederlesensfreude erleben. Für alle Anderen wäre ich mir dagegen nicht so sicher...
_______________________________________________________________
* Auf diese Reklame gibt es auch eine schöne Parodie von Kommunikationsguerillero Ernst Volland...

link (2 mal senf)  schon 2117 x druppjeklickt   senf dazu



Freitag, 6. Mai 2011
Gammelfleisch aus der Tiefe
Freitag, 6. Mai 2011, 18:01

Vielleicht auch eine Option für vermögende Osama-Anhänger, die ihrem Idol doch noch eine Erdbestattung ermöglichen wollen? Knapp zwei Jahre nach dem Absturz einer Air-France-Maschine in den Atlantik wurden am Donnerstagmorgen Überreste eines Opfers aus 4000 Metern Tiefe an die Meeresoberfläche geholt. (...) Die Leiche sei noch im Sitz angeschnallt gewesen und in schlechtem Zustand, hieß es. Ach nein! Wer hätte das gedacht? Da denkt man als Laie, ein menschlicher Körper, der zwei Jahre lang im Wasser gelegen hat, zudem höchstem Druck und diversem aasfressenden Getier am Meeresboden ausgesetzt, sähe noch so taufrisch aus wie am Tage seines Ablebens, und nun so eine Enttäuschung...
Nun wollen Experten prüfen, ob das Opfer anhand von DNS-Proben noch identifiziert werden kann. Na, da werden sich die Angehörigen aber freuen. Übrigens: Die Helfer an Bord des Spezialschiffs Île de Sein werden psychologisch betreut. Das wiederum kann ich mir gut vorstellen, dass die das nötig haben.
Mal ehrlich: wem soll denn mit so einer vermutlich sündteuren Bergungsaktion geholfen sein?
Lasst die Toten ruhen, ich bitte euch!

link (6 mal senf)  schon 1961 x druppjeklickt   senf dazu



And Now For Something Completely Different
Freitag, 6. Mai 2011, 09:10

Als ich mir gestern Abend zum zigdutzenden Mal den schönen Film Das Leben des Brian anschaute, ging mir bei der Gladiatorenszene ein mathematisches Problem durch den leicht angebreiteten Kopf, bei dessen Lösung ich jetzt hier die geneigten Leserinnen und Leser um Hilfe bitten möchte, in der vagen Hoffnung, es möge sich ein Genie unter Ihnen befinden. Also:

Gegeben seien zwei bewegliche Punkte in einem zweidimensionalen Raum:
A (= der Verfolger bzw. das Raubtier)
B (= der Verfolgte bzw. die Beute)

In jeder Zeiteinheit t wird A sich auf B zubewegen und B sich von A wegbewegen.

Gegeben seien weiterhin ein Anfangsabstand a(A,B) sowie die Geschwindigkeiten v(A) und v(B).

In einem unbegrenzten Raum unter idealisierten Bedingungen (gleichbleibende Geschwindigkeit) ist die Sache einfach: wenn v(A) > v(B) (sprich: wenn A schneller ist als B), werden beide Punkte (unabhängig von a) irgendwann aufeinandertreffen; andernfalls wird B "entkommen".

Anders ist die Sache, wenn der Raum begrenzt ist. Denken wir uns einen kreisrunden Raum K (= eine Gladiatorenarena), bei der sich A anfänglich am Mittelpunkt befindet und B am äußersten Rand; denken wir uns weiterhin, dass v(A) = v(B). Die Frage ist jetzt: werden beide Punkte irgendwann aufeinandertreffen oder nicht, bzw.: wird B von A "erwischt werden" (was ich für wahrscheinlicher halte) oder "entkommen"?

Ich hege die vage Vermutung, die Antwort könnte auch abhängig sein vom Radius r(K) (der hier dem Anfangsabstand entspricht) und der Höhe der Geschwindigkeit v(A) = v(B), habe aber ehrlich gesagt keine wirkliche Ahnung. Ich vermute weiterhin, dass sich die Aufgabe irgendwie mit den Mitteln der linearen Algebra (Vektorrechnung usw.) formulieren ließe – aber wie…?

Das Ganze ließe sich ja relativ einfach programmieren, wäre da nicht das Problem der „Quadratur des Kreises“: wie soll ich eine kreisrunde Struktur und theoretisch entsprechende Bewegungsimpulse in eine rechteckige X-Y-Matrix übersetzen? Da käme wohl wiederum die Differentialrechnung ins Spiel…?

Ich bitte um Hilfe – Danke sehr im Voraus (und Verzeihung für etwaige formal unkorrekte Ausdrucksweisen).

link (1 mal senf)  schon 713 x druppjeklickt   senf dazu



... ältere Einträge

Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski