
Er ging so Manchem auf den Geist;
entleibte sich am Stolper Loch;
heut lesen wir ihn immer noch.
Wobei mit "wir" natürlich eine kleine ewiggestrige Minderheit gemeint ist, denn die Kleistschen Schachtelsätze hätten großenteils nicht in SMS respektive Tweets gepasst, und auch seine Sujets wirken vielleicht nicht mehr allzu modern - mit einer bedeutsamen Ausnahme allerdings, die ich (auch ihrer fast schon aufreizenden Kürze wegen) hier zur gewogenen Lektüre empfehlen möchte: Ueber die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden.
link (0 mal senf) schon 779 x druppjeklickt senf dazu

Wirtschaftskrise hin, Naziterror her - das Thema, das die Leute im Lande wirklich bewegt, ist die immer dringlicher dräuende Frage, wer demnächst "Wetten, dass...?" moderieren soll. Und weil inzwischen unter anderem Hape Kerkeling, Jörg Pilawa, Barbara Schöneberger, Ina Müller, Anke Engelke, Michael "Bully" Herbig, Markus Lanz, Dieter "Thomas" Heck (den gibt's auch noch?!?) und Günther Jauch abgesagt haben sollen, wächst sich die Sorge um das nationale Kulturgut schlechthin (eine monatliche Samstagabendshow mit einem Schleichwerbungsanteil von etwa 80 Prozent) allmählich zu einem echten Politikum aus. Da möchte ich natürlich nicht abseits stehen und im Sinne von "Echte Demokratie Jetzt" mit einem konstruktiven Vorschlag aufwarten:
Das ZDF hole sich einen von diesen Casting-Kotzbrocken (also am besten Dieter Bohlen, ersatzweise Stefan Raab) und lasse ihn eines dieser nichtendenwollenden Exhibitionisten-für-Voyeuristen-Features abziehen, in der alle, die sich dazu nicht zu schade sind, ihr Ding auf die Bühne bringen dürfen. Danach wird allerdings nicht per "Televoting", sondern in einer echt demokratischen bundesweiten Urabstimmung entschieden, wer die Schrotttalg©-Nachfolge antreten soll - mit der Maßgabe, dass die Sendung sofort abgesetzt wird, wenn sich an diesem Votum weniger als die Hälfte der wahlberechtigten Gebührenpflichtigen beteiligen.
link (0 mal senf) schon 1143 x druppjeklickt senf dazu
Nicht zu unterschätzen sei das Abwehrbollwerk aus Kasachstan, so steht es im DVBT-Text des ZDF zum gerade zu Ende gegangenen Frauenfußball-Europameisterschafts-Qualifikations-Länderspiel - und irgendwie will das gar nicht so recht zum Ergebnis (17:0 für Dütschland) passen... Kyra Maischberger

Die Seniorinnen des DFB (Abb. ähnlich)
link (0 mal senf) schon 900 x druppjeklickt senf dazu
Wozu braucht die BRD, wozu brauchen die einzelnen Bundesländer eigentlich einen "Verfassungsschutz"? Nun, um Bestrebungen gegen den Bestand bzw. die Sicherheit des Bundes oder eines Landes und gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung auszukundschaften, also z.B., um die Linke auszuspionieren oder auch ein NPD-Verbot zu verhindern. Ganz offenbar haben die Schnüffler dabei bestimmte Präferenzen und eine ganz besonders enge Beziehung zum extrem rechten Rand der Gesellschaft, wie nicht zuletzt ein paar äußerst ekelerregende Details rund um den jüngst erst bekanntgewordenen "Nationalsozialistischen Untergrund" zeigen: der damalige "Führer" der Vorgängerorganisation "Thüringer Heimatschutz" hat nicht nur jede Menge Kohle von der Behörde erhalten, dass er dann u.a. zur Beschaffung von Waffen und für den Bombenbau investierte, sondern hatte den drei schon zur Festnahme vorgesehenen Nazi-Aktivisten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt rechtzeitig einen Tipp gegeben, so dass diese abtauchen und ihre Terror- und Mordserie 13 Jahre lang "unentdeckt" fortsetzen konnten; und während bei der Ermittlung im Rahmen der sogenannten "Dönermorde" so ziemlich alles und jeder verdächtigt wurde, von der PKK und einer angeblichen "Türken-Mafia" und organisierten Glücksspielkreisen bis hin zu den engsten Verwandten und Hinterbliebenen, ausländerfeindliche Motive aber großzügig ausgeschlossen wurden, war ein als "kleiner Adolf" bekannter Verfassungsschützer, der noch heute in einem hessischen Regierungspräsidium beschäftigt ist, wohl an einer der Erschießungen, im April 2006 in Kassel, selber anwesend und mutmaßlich beteiligt. Da nimmt es dann auch nicht mehr Wunder, dass der ehemalige thüringische VS-Chef heute in einem rechtsradikalen Verlag zusammen mit NPD-Kadern dubiose Literatur veröffentlicht...
Ich wünsche mir, dass die braune Beate, wenn sie heute tatsächlich auspacken sollte, auch so Einiges über die Schlapphüte vom VS zu berichten hat - denn noch sehr viel dringender geboten als ein NPD-Verbot scheint mir momentan die Abschaffung der Sympathisanten- und Finanzierungsinstitution "Verfassungssschutz" zu sein.
link (1 mal senf) schon 1849 x druppjeklickt senf dazu
Die Kommerzienräte benötigen offenbar allen verfügbaren Platz in ihren Innenstädten für flächendeckende Weihnachtsmärkte - deshalb wurde heute das Occupy-Camp in New York geräumt, und zwar auf die bewährte rustikale Weise: über Tausend Cops marschierten auf, traktierten die friedlich Protestierenden mit Knüppeln, Stiefeln und Pfefferspray und vernichteten nebenbei auch die "Occupy Library" mit ungefähr 5.000 Büchern...
In Zürich wurde ebenfalls geräumt, und in Münster soll es morgen Mittag Schlag zwölf Uhr ("High Noon") ebenfalls soweit sein.
In Berlin, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf wird dagegen heute Abend noch demonstriert - COME TOGETHER!

________________________________________________________________
☞ Ceterum censeo capitalismum esse opprimendum.*
* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus überwunden werden muss."
link (0 mal senf) schon 1433 x druppjeklickt senf dazu

Wie ich soeben erstaunlicherweise aus der Tagesschau erfahre, verstarb heute Nachmittag gegen 15 Uhr kurz vor seinem 80. Geburtstag der kommunistische Liedermacher Franz Josef Degenhardt alias "Väterchen Franz" - der Mann, der u.a. (nicht?) mit den Schmuddelkindern spielte, die Befragung eines Kriegsdienstverweigerers durch-führte und den Justizmord an Sacco und Vanzetti anprangerte (und mit dessen Platten und Konzerten ich aufgewachsen bin).
Hier ist er noch einmal zu hören...
link (0 mal senf) schon 664 x druppjeklickt senf dazu

Vor gut drei Jahren sah es ja schon einmal eng aus für den korrupten Geldsack - und heute heißt es: Wenige Monate vor seinem Karriereende geht es für Josef Ackermann steil bergab...
Nun, sollte dem so sein, kann ich dazu nur sagen: das war lange überfällig - aber besser (zu) spät als nie!
link (0 mal senf) schon 916 x druppjeklickt senf dazu
Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften II, § 365, S. 488

Ein sonderlich hübscher Kerl war er ja nicht gerade, und auf seine alten Tage (wiewohl zuvor ein glühender Anhänger der Französischen Revolution) auch ein eher konservativer Knochen; aber da ohne ihn der Dialektische Materialismus nicht denkbar gewesen wäre, sei hier und heute zu seinem 180. Todestag an den alten Zecher Georg Wilhelm Friedrich Hegel erinnert - wieder einmal mit einem schönen Gedicht vom seligen Robert Gernhardt:
Theke - Antitheke - Syntheke
Beim ersten Glas sprach Husserl:
“Nach diesem Glas ist schlusserl.”
Ihm antwortete Hegel:
“Zwei Glas sind hier die Regel.”
“Das kann nicht sein”, rief Wittgenstein,
“Bei mir geht noch ein drittes rein.”
Worauf Herr Kant befand:
“Ich seh ab vier erst Land.”
“Ach was”, sprach da Marcuse,
“Trink ich nicht fünf, trinkst Du se.”
“Trinkt zu”, sprach Schopenhauer,
“Sonst wird das sechste sauer.”
“Das nehm ich”, sagte Bloch,
“Das siebte möpselt noch.”
Am Tisch erschall Gequietsche,
still trank das achte Nietzsche.
“Das neunte erst schmeckt lecker!”
- “Du hast ja recht, Heidegger”,
rief nach Glas zehn Adorno:
“Prost auch - und nun von vorno!”
link (0 mal senf) schon 1234 x druppjeklickt senf dazu

So, da hat ist der König von Bunga-Bunga, Signore Silvio Berlusconi, jetzt also nach langem Hin und Her doch noch zurückgetreten - na und? Darin hat der Mann ja schon Übung (1994, 2005). Es stellt sich vielmehr die Frage, ob (und wenn ja, wann) dieser schmierige Westentaschen-Mussolini wieder antritt und womöglich sogar wieder gewählt wird - schließlich ist er gerade erst 75 und steht ja nach eigenen Angaben (bzw. Angebereien) bestens im Saft - da geht am Ende nochmal was...
La merda succede!
link (3 mal senf) schon 761 x druppjeklickt senf dazu

Nein, das hat das arme süße Bambi, das mich einst mit sieben Jahren zu Tränen rührte, wahrlich nicht verdient: dass der höchst verachtenswerte Burda-Konzern ("Bunte", "Focus", "Superillu" usw.) heute Abend in Wiesbaden einen nach ihm benannten "Preis" u.a. dem unsympathischen Ohrfeigengesicht Justin Bieber, dem abgehalfterten Gummibärchen Thomas Gottschalk, dem senilen Nikotinschädel Helmut Schmidt und dem reaktionären, homophoben, frauen- und "occupy"-feindlichen Drecksack und Hassprediger "Bushido" (für Integration!) aushändigen will - sollte Zeus ein Disney-Fan sein, wird er das mit ein paar wohlgezielt geschleuderten Blitzen auf die hässliche hessische Landeshauptstadt hoffentlich noch zu verhindern wissen.
link (2 mal senf) schon 1894 x druppjeklickt senf dazu
So, da ist er also wieder, der 9. November, der sogenannte "Schicksalstag", an dem sich hierzulande schon öfter Dramatisches zugetragen hat - unter anderem:
1918 die Novemberrevolution, als nach über vier Jahren Stahlgewitter, Blutpumpe und Knochenmühle, also Erstem Weltkrieg, gleich zweimal das Kaiserreich für beendet und die Republik ausgerufen wurde, wobei der Spartakist Karl Liebknecht leider zwei Stunden zu spät kam und zwei Monate später von rechtsextremen "Freikorps" im Dienste der damals regierenden Sozialdemokraten unter Ebert und Noske ("Wer hat uns verraten?") ermordet wurde;
1923 der Hitler-Ludendorff-Putsch, in dessen Folge der spätere GröFAZ unter äußerst komfortablen Bedingungen ein Jahr auf der Feste Landsberg einsaß und dort seinem Privatsekretär Rudolf Heß den späteren Kassenschlager "Mein Kampf" diktierte;
1938 das reichsweit organisierte Pogrom, damals als "Kristallnacht" verklärt und wenn schon nicht mehr Auftakt, dann doch bedeutender Markstein auf dem Weg zur Schoah, der Vernichtung von ca. sechs Millionen Juden;
1989 dann schließlich der Fall der Berliner Mauer und in deren Folge das Ende der DDR und die "Wiedervereinigung"; ein Datum, dass zumindest ich persönlich angesichts der verwahrlosten Landschaften (nicht nur) im Osten, in denen außer Armut und Elend allenfalls noch der Rechtsextremismus* blüht, und der Großmachtrolle, die das neu(erstarkt)e Deutschland sich in der Welt anmaßt, mit äußerst schlecht gemischten Gefühlen sehe.
Es ist also schon viel Scheiße passiert "in diesem unseren Lande" und auf der Welt, nicht nur, aber auch und speziell an und nach diesem Tag im Jahr.
Möge er heute glimpflich an uns vorübergehen...
_____________________________________________________________________
* Ein aufschlussreiches Beispiel von heute: offenbar konnten die kürzlich hochgegangenen(!) drei Bombenbauer vom "Heimatschutz Thüringen" vor 13 Jahren nur deshalb rechtzeitig untertauchen, weil sie vom tief in die Nazi-Szene verstrickten Verfassungsschutz einen Tipp bekommen hatten.
link (3 mal senf) schon 1602 x druppjeklickt senf dazu

Wenn das kein Zeichen ist: seit der "Heiße Herbst" am 15. Oktober mit den weltweiten "Occupy"-Demonstrationen begonnen hat, ist es zumindest hierzulande für die Jahreszeit ungewöhnlich warm - letzten Samstag, am 5. November, z.B. vielerorts über 20 Grad; ein deutliches Indiz, dass die Wettergottheiten den marschierenden und campierenden Okkupant_innen wohlgesonnen sind.
Und wenn am kommenden Freitag, dem Elften Elften Zweitausendelf, pünktlich um elf Uhr elf (und elf Sekunden) der Hoppeditz wiederaufersteht, dann darf sich die Republik auf einen wohltemperierten Karnevalsbeginn einstellen.
Don't Forget: WE ARE THE 99 PERCENT !!!
(Nicht vergessen: WIR SIND DIE 99 PROZENT !!!)

Indian Summer in Düsseldorf: Tipis unweit der Börse
link (0 mal senf) schon 1119 x druppjeklickt senf dazu
Zu singen zur Melodie der Ode an die Freude aus der Neunten vom ollen Ludwig Van
"Ötti*, übler Berbertropfen**,
Mischmasch aus Brimborium***;
hab verloren Malz und Hopfen
durch mein schnödes Alkitum."
(Käpt'n Blaubär hat mal wieder
viel zu tief ins Glas geschaut.
Und jetzt schmerzen seine Glieder
unter seiner faulen Haut.)
* Die berüchtigte Billigplörre aus dem skrupellosen Hause Oettinger
** Berber: Selbstbezeichnung von obdachlosen Stadtstreichern; vom Volksmund meist "Penner" geheißen
*** Bevor ich mir noch eine Anzeige wegen übler Nachrede einfange: Natürlich wird das Gesöff streng nach dem Reinheitsgebot von 1516 zusammengerührt
link (4 mal senf) schon 785 x druppjeklickt senf dazu
Ein kleiner Nachtrag zu meiner Tirade von vor acht Tagen: Wieder einmal hat sich das Reinigungspersonal als größter Feind der modernen Kunst hervorgetan. Wie einst schon der kunstvoll verschmuddelten Babybadewanne des Joseph Beuys (von zwei SPD-Mitgliedern(!) zum Bier(?)gläserspülen benötigt und deshalb geschrubbt; 40.000 DM Schadensersatz) oder auch seiner nicht minder liebevoll hergerichteten Fettecke (vom Hausmeister weggefeudelt; wiederum 40.000 DM Schadensersatz) erging es jetzt auch der Skulptur "Wenn's anfängt durch die Decke zu tropfen" (s.r.) des 1997 verstorbenen Künstlers Martin Kippenberger: eine offenbar größenwahnsinnig gewordene Putze des Dortmunder Museums, in dem die Installation (eine Art hölzernes Klettergerüst mit untenstehendem Behältnis, in das es wohl aus künstlerischen Gründen hineintropfte) als Dauerleihgabe stand, hat nun die Patina aus dem Gummitrog (vulgo: einen weißen Kalkfleck) entfernt, weswegen jetzt der "Ursprungszustand des Werkes nicht wiederherzustellen" sein wird. Die dreiste Bilderstürmerin (bzw. ihre Versicherung) wird aber anders als ihre Vorgänger nicht mit einer Strafe von ein paar schlappen zehntausend Emmchen davonkommen: der Wert des unwiederbringlich zerstörten Kunstwerkes beträgt diesmal nämlich immerhin satte 800.000 Euro!
link (3 mal senf) schon 1476 x druppjeklickt senf dazu
Wer hätte das gedacht? Mr. Hagman, in den 1980ern als J.R. Ewing Inbegriff des skrupellosen Ölbarons aus Dallas/Texas (aber auch schon in den 1960ern als Spaceman Tony Nelson mit der Bezaubernden Jeannie unterwegs gewesen und seit damals auch schon Mitglied der links-alternativen Peace and Freedom Party), ein Mann, der früher so viel gesoffen hat, dass ihm 1995 eine neue Leber eingesetzt werden musste, entpuppt sich auf seine alten Tage (nachträglich meine herzlichsten Glückwünsche zum 80. Geburtstag am 21. September) als echter Weltweiser:
"Ich könnte verstehen, wenn man Alkohol verbietet. Alkohol macht gewalttätig. Aber doch nicht Marihuana oder Pilze", sagte er kürzlich in einem vielbeachteten Interview, und weiter: Dass der "Mensch überhaupt zu Erkenntnis fand (...) beruht, glaube ich, auf der Tatsache, dass irgend ein Affe vor ein paar Millionen Jahren halluzinogene Substanzen fraß. Bei mir zu Hause hängt ein Bild von Albert Hofmann über dem Kamin. Er hat das LSD erfunden und starb mit 102 Jahren. Das ist mein kleiner Schrein."
Und mehr noch: Er sei sich sicher, dass auch "Jesus Drogen genommen hat, als er vor seinem eigentlichen Wirken in der Wüste fastete. Ich könnte mir vorstellen, dass manche der Konzepte und Gedanken, die er später in seine Lehre aufnahm, aus Drogenerfahrungen stammen"...
Larry, Larry, kann ich da nur sagen: mit dir würde ich auch gerne noch einmal - ach was: noch viele Male - auf den Trip gehen!
Turn On - Tune In - Drop Out!

link (0 mal senf) schon 1710 x druppjeklickt senf dazu

Es war einmal ein Buchstabe, der stellte eine stilisierte Handfläche dar (s.r.; mit übrigens nur vier Fingern, wie auch bei den meisten Zeichentrickfiguren seit Walt Disney bis zu den Simpsons) und stand für den stimmlosen velaren Plosivlaut [k], wie es in der Sprachwissenschaft, genauer gesagt deren Unterdisziplin Phonologie (Lautlehre), so unnachahmlich technisch heißt.
Dieser Buchstabe – nämlich das K - wurde nun im Laufe der Geschichte, bei Übernahme in andere Sprachen und Änderung der Schreibrichtung etwa, mehrmals gedreht und gewendet, bis er schließlich seit Entwicklung des klassischen Lateins nur noch ein Schattendasein führen durfte, da die herzlosen Römer ihn lieber durch das C (oder manchmal auch durch das Q) ersetzten, weshalb er auch heute noch in den sogenannten romanischen Sprachen so gut wie gar nicht vorkommt; ja selbst im Englischen, welches bekanntlich(?) zur Hälfte aus romanischem bzw. normanno-französischem Wortschatz besteht, wird er allzu oft durch C vertreten, und auch im Deutschen wird er nach kurzen Vokalen nicht (wie fast alle anderen Lettern) einfach verdoppelt, sondern zu "-ck" verschwistert, weshalb er wohl auch nur der 19.-häufigste Buchstabe in deutschen Texten ist...
Weiteres Ungemach widerfuhr dem bedauernswerten Buchstaben: so war z.B. von den Drei K die Rede, die nach klassischem Verständnis das Leben einer Hausfrau erschöpfend ausfüllen sollten, nämlich "Kinder, Küche, Kirche", was spätestens mit dem Aufkommen der Frauenbewegung nicht mehr allzu beliebt war; und ausgeschrieben steht "KKK" auch für den Ku-Klux-Klan, eine ebenfalls wenig sympathische Verbindung.
Vor zwölf Jahren war dann häufig von "2K" die Schreibe, nämlich für das Jahr 2000 (im Zuge des Abkürzsprechs und da allgemein die Vorsilbe "Kilo-" für "Tausend" steht); allerdings meist im Zusammenhang mit dem (wie sich herausstellen sollte, zu Unrecht) vielgefürchteten Millennium-Bug.
In diesem Jahr war dann schließlich oft die unschöne Rede vom sogenannten K-Wort, womit schofelerweise der Kommunismus gemeint war – dabei ist doch der Gegenbegriff zu dieser erhabenen Ideologie, nämlich der schäbige, menschenverachtende und –vernichtende Kapitalismus, viel eher geeignet, als unausgesprochenes "K-Wort" verunglimpft zu werden.
Ach ja, und dann gibt es auch noch eine andere Wendung, für die "KKK" stehen könnte (und die vielleicht auch als Überschrift für den hiermit zu Ende gehenden Text passend gewesen wäre):
Komische Kinder-Kacke!
_____________________________________________________________
Tatsächlich kennt Wikipedia aber auch noch eine andere, positivere Bedeutung für "KKK", nämlich das 1846 von Marx und Engels gegründete Kommunistische Korrespondenz-Komitee!
link (9 mal senf) schon 889 x druppjeklickt senf dazu

Wahrlich: spät, sehr spät hat mich die Nachricht erreicht, dass Signora Stefani Joanne Angelina Germanotta, besser bekannt unter ihrem zugegebenermaßen ziemlich ausge-fuchsten Pseudonym Lady Gaga, letztes Jahr im September bei den MTV-Awards eine flammende Rede dafür(!) gehalten haben soll, dass Schwule und Lesben zur US Army gehen dürfen, wobei sie wohl unter anderem sinngemäß (und wahrscheinlich in English) meinte: "Findet ihr nicht auch, dass wir lieber die heterosexuellen Soldaten heimschicken sollten, die Vorurteile hegen und schwule Soldaten hassen?" - und jetzt frage ich mich natürlich, ob das nicht am Ende eine besonders perfide Form von Homophobie gewesen sein könnte...?
__________________________________________________________________
Ceterum censeo: Dear beliebers and dear biebettes, could you please finally stop thinking and tweeting about Biebs' sex life all day and night long while the world is balancing on a knife's edge...? #OccupyThe World
link (4 mal senf) schon 763 x druppjeklickt senf dazu
Zum Auftakt der Drei-Tage-Woche gibt es hier und jetzt für alle, die poetische Nouvelle Cuisine von literarischem Fast Food zu unterscheiden pflegen, mal wieder ein besonders leckeres prosaisches Haiku (dem bedauernswerten Herrn Raabe zugeeignet):
Anrufbeantworter
In meiner Wohnung
brennt ein Licht; das zeigt mir, dass
mich niemand anruft...
Ob das womöglich mit meiner neuen Leibspeise - rohen Zwiebeln - zusammenhängt?
link (0 mal senf) schon 721 x druppjeklickt senf dazu
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski