Ente am Ende
Mittwoch, 2. Mai 2012
Alles neu macht der Mai
Mittwoch, 2. Mai 2012, 17:32

Nun ja, im Moment zeichnet sich der Mai ja eher durch Fortführung des leidigen Aprilwetters aus (bzw. auch nicht) - aber was da gerade über den Äther und durch die Leitungen kommt, wäre ja wirklich allzu schön: Bundesbildungsministerin bescheißt bei Doktorarbeit und wird 32 Jahre später - also jetzt - entlarvt und hoffentlich bald untragbar.
Und siehe da: die dubiose Dame (die u.a. in BaWü den Abiturienten ein Jahr Vorbereitungszeit geklaut, den muslimischen Lehrerinnen das Kopftuch verboten und auch den Radikalenerlass wieder einzuführen versucht hatte) absolvierte ihr Studium samt anschließender Promotion ausgerechnet an der Uni Düsseldorf - im intellektuell wenig herausfordernden Hauptfach Erziehungswissenschaft, aber mit den Nebenfächern Katholische Theologie und Philosophie, was sie zwar in gewisser Weise (wenn ich auch erst 1986 immatrikuliert wurde) fast zu einer Ex-Kommilitonin macht, wodurch ich mich aber nicht davon abbringen lasse, ihr eine große Blamage und die Aberkennung aller akademischen Würden (sowie einen riesigen Skandal und Machtverlust, auch für ihre miese Partei) zu wünschen.

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Montag, 30. April 2012
Neuneinhalb Wochen
Montag, 30. April 2012, 15:31

... war ich jetzt nicht mehr besoffen - aber gestern sind mir doch ein paar Bierchen zuviel reingerutscht. Es gab zwar keine über Gebühr peinlichen Szenen (hoffe ich zumindest), keinen Filmriss und auch keinen großen Katzenjammer, aber irgendwie bleibt ein schales Gefühl...
Na gut, heut beim Ranz in den Brei wird wieder sportlich geraucht und dabei fleißig die Leber gewässert.

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Donnerstag, 26. April 2012
Tafeln wie Gott in Düsseldorf
Donnerstag, 26. April 2012, 18:13

Herr Grobi, Sie waren heute zum ersten Mal bei der Düsseldorfer Tafel - bitte schildern Sie uns Ihre Eindrücke.

Nun, zuerst einmal bin ich an der Ausgabestelle vorbeigelaufen, weil sie etwas versteckt in einem Innenhof auf der Bergerstraße (zwischen Karlsplatz und Uerige) liegt. Dann wurde ich als Neuling erst einmal zur Anmeldung geschickt, wo ich eine gute Stunde warten musste, bis mir eine sehr sympathische Sozialpädagogin das Prozedere erklärte: zuerst kommen Leute mit Kindern, dann die Gehbehinderten und zuletzt die Alleinstehenden.
Der Wartebereich ist nicht allzu gemütlich, weil es kaum Sitzgelegenheiten gibt; die Leute aber waren sehr angenehm, es wurde geplaudert und geraucht und ein paar schöne Frauen waren auch zugegen.
Ich bin dann noch ein Dreiviertelstündchen durch die Altstadt und am Rhein entlang geschlendert und musste dann wieder ein Weilchen warten, bis ich dann (als Novize mit einer extra niedrigen, will heißen günstigen Nummer) ins Allerheiligste vordringen durfte.

Und, hat sich das Warten gelohnt?

Wie man's nimmt - hier meine Ausbeute:
1 Fladenbrot
2 Körnerbrötchen
2 Tomaten
1 Paprika
1 kleiner abgebrochener Rettich
11 Radieschen
5 Champignons
1 Feldsalat (150g)
1 Salami-Endstück (ca. 200g)
1 Knoblauchkäse (175g)
1 Krautsalat (1kg, haltbar bis 29.04.2012)
1 Gulaschsuppe (475ml, haltbar bis 28.04.2012)
2 Soya-Joghurt pur (à 500g, haltbar bis 30.04.2012)
4 Soya-Joghurt mit Geschmack (à 110g, haltbar bis 29.04.2012)
2 Blutorange-Joghurt (à 250g, haltbar bis 26.04.2012)
1 Orange-Karotten-Zitronen-Getränk (0,2l)

Jetzt haben Sie also wegwerfbare Lebensmittel gespendet bekommen - was macht das mit Ihnen?

Einen vollen Bauch (rülpst)

Herr Grobi, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Keine Ursache - ich bin immer gerne gesprächsbereit : )

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Ächzet, wehklaget...
Donnerstag, 26. April 2012, 11:01

In einer nur in den ersten 30 Minuten sehenswerten, durch gemeinsame Anstrengung aber auf über zweieinhalb Stunden gestreckten und großzügig mit Werbepausen durchsetzten Partie hatte das Fettauge des deutschen Fußballs, der allzeit obenauf schwimmende FC Bayern, am Ende wieder mal Dusel bzw. Schweini (Vereinsmaskottchen) und zog per Elfmeterschießen ("Bayrisch Roulette") ins Finale der Champions League ein, wo auf heimischem Platz ein weiterer unverdienter Triumph der langweiligen Geldgeier aus München ("Hauptstadt der Bewegung") zu befürchten steht.
Ein guter Tag für den Wurstler aus Ulm - ein schlechter Tag dagegen für alle wahren Fußballfreunde...

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Mittwoch, 25. April 2012
Lass mich dein Pirat sein...
Mittwoch, 25. April 2012, 13:26

Zu einem realen Piraten-Stammtisch habe ich es (meiner aktuellen Alkoholüberdrüssigkeit wegen womöglich) immer noch nicht geschafft, aber virtuell bin ich jetzt auch dabei - und ich muss sagen, die Unkenrufe hatten recht: da gibt es tatsächlich eine Menge Idioten und Spintisierer, Verschwörunsgtheoretiker und Islamhasser; da wird gegen "Sozialdemokratisierung" gewettert, die "Junge Freiheit" zitiert und Udo Ulfkotte gelobt und wahrscheinlich noch viel schlimmeres. Trotzdem bzw. gerade deswegen sollten wir (damit meine ich tatsächlich uns alle, die wir auf diesem schönen Erdball leben und ihn uns noch viel viel schöner vorstellen könnten) die piratischen Partizipationsmöglichkeiten nutzen, unsere Anliegen einbringen und so verhindern, dass Arschlöcher diesen neuen Stern am dunklen Parteienfirmament kapern.
Hugh, ich habe (vorerst) fertig.
Ach Moment: hier gibt's auch noch das - erstaunlich umfangreiche und dezidierte und gar nicht mal so üble - Wahlprogramm der PIRATEN NRW zu lesen.

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Dienstag, 24. April 2012
Wahlkrampf
Dienstag, 24. April 2012, 13:12

Immer wieder ist zu hören und zu lesen, dass in der Politik bestimmte Entscheidungen verschoben, Meinungen vorgeschoben oder zurückgehalten und unrealistische Versprechen gegeben werden, weil eben gerade Wahlkampf sei.
Es ist also nicht nur so, dass sich unsere hochgelobte repräsentative "Demokratie" darin erschöpft, alle Jubeljahre zwischen einer oder zwei Handvoll Wahlvereinen bzw. zwischen zwei Kandidaten (wie heuer in Frankreich und den USA) das "kleinere Übel" auswählen zu dürfen, welches dann jahre- bzw- legislaturperiodenlang nach eigenem Gusto regiert und uns über den Löffel barbiert; nein, diese dürftige Personage sieht sich große Zeiträume hindurch nicht einmal in der Lage, tatsächlich politisch tätig zu werden, da sie Rücksicht auf die allfälligen Wahlkrämpfe zu nehmen gedenkt - und irgendwo wird ja immer (meist in geradezu unverschämt plumper Manier) um Stimmen geworben, ob für Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahlen, so dass eigentlich ständig taktisch vorgegangen wird (sprich: unehrlich, trickreich, mit allen Mitteln).
Auch auf die Gefahr (ach was: Gewissheit!) hin, mich zu wiederholen - aber ist dies nicht nur wieder ein weiteres schlagendes Argument gegen den überholten Parlamentarismus und für eine Echte Demokratie nach dem Prinzip Permanentes Plebiszit?!

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Montag, 23. April 2012
Klare Verhältnisse
Montag, 23. April 2012, 18:58

NRW-Wahlkampf bei RTL ohne die Linken...
RTL ist ja ganz offensichtlich ein Zentralorgan des ungezügelten und durchdrehenden Kapitalismus und propagiert dessen parlamentarische Deckmäntelchen GrüneSPDFDPCDUCSU.
Von solchen skrupellosen Verbrechern links liegen gelassen zu werden, ist weniger ärgerlich als nur konsequent - und eigentlich eine Ehre!

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Richtig gerechnet
Montag, 23. April 2012, 17:29

The best minds of my generation are thinking about how to make people click ads. That sucks.
Ich würde zwar nicht so weit gehen wie der Mathematiker Jeff Hammerbacher, zu behaupten, dass es die "besten Köpfe meiner Generation" seien, welche die Leute dazu verleiten, auf "Werbe"anzeigen zu klicken (es sind wohl eher die Gedanken- und/oder Skrupelloseren) - aber dass diese elende Konsumpropaganda nicht nur überflüssig, sondern eine ätzende Seuche ist, die in einer echt demokratischen Gesellschaft (also nach Überwindung des Kapitalismus) endlich der Vergangenheit angehören wird, finde ich auch.

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Man of Constant Sorrow
Montag, 23. April 2012, 15:22

Musil beschrieb einst den Mann ohne Eigenschaften; meine Memoiren könnten nun bald unter dem Titel Mann der verpassten Gelegenheiten erscheinen. Denn wenn z.B. bei einem Umzug eine junge, hübsche und obendrein sympathische Dame, die noch dazu den Transporter mitgebracht hat, fragt: "Wer fährt denn jetzt mit mir?", dann sollte man vielleicht nicht so lange Luft holen, bis sich der Umzuziehende an eigener Statt als Begleitung erbötig macht, und sich dann frustriert in den Kleinwagen eines anderen Hilfswilligen quetschen; vor allem könnte man bei der zweiten Fuhre dann mal eine Rochade der Mitfahrenden vorschlagen, anstatt abermals den Sozius des restlos vollgerümpelten Miniaturautos zu besetzen.
Andererseits: wer weiß schon, zu welchen Irrungen und Wirrungen so eine gemischtgeschlechtliche Ausfahrt mit einer schönen Unbekannten am Ende hätte führen können...?!

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Donnerstag, 19. April 2012
Sind die dick, Mann!
Donnerstag, 19. April 2012, 17:32

Heute wird der kolumbianische Maler und Bildhauer Fernando Botero 80 Jahre alt - und auf seine alten Tage wendet sich der Mann mit Hang zum Pummeligen auch politischen Themen zu, wie sein Zyklus zu Abu Ghraib von 2006 eindrucksvoll zeigt.

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Mittwoch, 18. April 2012
So ist es!
Mittwoch, 18. April 2012, 14:24

Sehr überzeugend: Barbara Kirchner und Dietmar Dath sprechen über ihre neue Bibel der Kapitalismuskritik "Der Implex" und beschreiben u.a. die parlamentarische Demokratie als Relikt des Postkutschenzeitalters.

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Blick über den Tellerrand
Mittwoch, 18. April 2012, 12:04

In Spanien zeigt Juan Carlos gerade noch einmal, wie "König" geht: während das Volk unter "Sparmaßnahmen" geradezu griechischen Ausmaßes ächzt, geht der Monarch und WWF-Ehrenvorsitzende heimlich und für teuer Geld Elefanten abknallen in Botswana, anstatt sich tourismusfördernd in Malle auf den Idiotengrill zu legen.
Kein Wunder, wenn da die Republikaner wieder Aufwind bekommen: ¡España - mañana - será republicana!

Und geht es hierzulande zuweilen schon Grass zu, haben es die Ösis gerne noch a bissel Grasser: da steht dieser Tage ein Haider-Zögling und Ex-Finanzminister vor Gericht, dessen Bestechlichkeit offenbar alle Rekorde bricht (und gegen den "unser" Wulffi - naja, eigentlich sowieso - wie ein Waisenknabe ausschaut) und dessen Verteidigung selbstbewusst lautet, er sei ganz einfach zu jung, zu schön und zu intelligent für diese schlechte Welt - wer wollte ihm da widersprechen?

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Dienstag, 17. April 2012
Das Ende ist nah:
Ἁρμαγεδών
Dienstag, 17. April 2012, 22:29

Die Frage, ob Anders Breivik zurechnungsfähig ist oder nicht, führt (wie so vieles) in die Irre, denn was als (noch) „normal“ und was als (klinisch) „verrückt“ bezeichnet wird, ist immer eine gesellschaftliche Setzung a posteriori. Die Bedeutung des Prozesses dürfte indes eine ganz andere sein: auszuloten, inwiefern radikal-faschistische (hier: „anti-islamische“) Meinungen, wie sie auch „Neokonservative“ bzw. Rechtspopulisten in ganz Europa und Nordamerika, von Orban über Wilders bis Sarrazin, lautstark vertreten, in diesen Gesellschaften salonfähig und womöglich mehrheitsfähig sind.
Ihre Einsätze bitte!Letztendlich geht es um den sich zuspitzenden Kampf zwischen dem alten hierarchischen und dem demokratischen Prinzip (parteipolitisch formuliert: zwischen Rechten und Linken; ökonomisch formuliert: zwischen Reichen=Mächtigen und Armen=Ohnmächtigen; marxistisch formuliert: zwischen Imperialismus und Sozialismus; und eschatologisch formuliert: zwischen Böse und Gut). Und in diesem Kampf sind die Stärken ungleich verteilt: da die Wenigen, die von den überkommenen Hierarchien profitieren und all ihre immensen Mittel dafür einsetzen werden, von diskreter Manipulation via Massenmedien bis hin zu nackter Gewalt und Krieg, um ihre Pfründe zu sichern und auszubauen, sowie deren verblendete Hilfstruppen; hier die Vielen, die immer noch und immer wieder die Zeche zahlen, die Drecksarbeit machen, schuften, darben, hungern und vor der Zeit sterben und allmählich durchschauen, wie der Hase läuft und dass die ganze Richtung sich ändern muss.
In diesem Szenario könnte Anders Breivik eventuell noch eine Schlüsselrolle zukommen; er ist telegen, hat die nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit der Medien und kann in der jetzigen „Propagandaphase“ nach seiner als Beispiel gedachten und überlebten Tat ausgiebig aus seinem mehrtausendseitigen Credo (quasi „Sein Kampf“) zitieren. Es ist wohl nicht auszuschließen, dass dieser Mensch am Ende noch eine Karriere als Politiker oder gar als charismatischer „Führer“ machen wird, innerhalb oder außerhalb des Gefängnisses bzw. der Psychiatrie. Er könnte so etwas wie ein Herold des Bösen werden, nämlich der Vorstellung, dass es Unterschiede beim Wert eines Menschenleben gebe und dass es legitim und wünschenswert wäre, sich und seine eigenen Interessen auf Kosten des Lebens anderer Menschen rücksichtslos durchzusetzen.
Hoffen wir, dass seine kranken Ideen keine machtvollen Anhänger finden werden.

Sorry für den messianischen Stil; ich wollte es einfach auch mal mit dem Genre "Apokalypse" probieren ; )

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Montag, 16. April 2012
In angemessener Kürze
Montag, 16. April 2012, 20:41

Claudia Roth sagt eine Live-Diskussion mit dem NRW-Spitzenkandidaten der Piratenpartei ab, weil sie die Aufmerksamkeit für den politischen Gegner nicht erhöhen will...
Da zeigen Frau Roth und ihre Partei wieder einmal, wes falschen Geistes Kind sie mittlerweile sind: das taktische Kalkül zum Machterhalt ist alles, Inhalte und Argumente gelten nichts mehr.
Dazu nicht zum ersten Male das alte Liedchen:

Ach, und noch was:
Wenn einem alles Wurst ist: SPD

Der SPD ihr preisgekröntes Plakat...

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Der Sozialismus, den ich meine
Montag, 16. April 2012, 14:19

Gelegentlich, wenn unwissende und/oder übelwollende Kreise noch nachträglich über die kläglich untergegangene DDR herziehen, fühle ich mich bemüßigt, diesem leicht kafkaesken Staat, den zu besuchen ich manches Mal die Ehre und das Vergnügen hatte, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen; und dann verteidige ich seine nicht wenigen Errungenschaften und komme auch regelmäßig zu dem Schluss, dass er – bei allen Defiziten und auch himmelschreienden Ungerechtigkeiten – im Vergleich zur real existierenden BRD eindeutig "das bessere Deutschland" gewesen sei.
Dies legen mir allerdings unwissende und/oder übelwollende Kreise so aus, als wäre dieser ehemalige sogenannte Sozialismus mein Gesellschaftsideal. Um also jeglichem Missverständnis vorzubeugen, möchte ich (auch im Namen der Partei, der das Selbe nachgeschimpft wird) ganz klar und deutlich bekanntgeben: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten, und keiner will die olle DDR zurück.
Sozialismus, wie ich (bzw. hoffentlich wir) ihn verstehe(n), würde statt dessen so funktionieren, dass jeder nach seinen Fähigkeiten arbeiten und nach seinen Bedürfnissen konsumieren würde. Dort (in dieser gar nicht so fernen Welt) würde ich wie alle anderen heute meinen Einkaufszettel ins Internet eingeben und morgen die solcherart planwirtschaftlich produzierten und gelieferten Waren im Supermarkt abholen. Wenn mir mein bedingungsloses Grundeinkommen nicht ausreicht und ich für besondere Wünsche etwas mehr Geld benötigte, würde ich im Internet nachschauen, wann und wo ich mich nützlich machen könnte, wobei die Löhne ebenso wie die Preise nach Angebot und Nachfrage ermittelt würden, so dass schwere und/oder unangenehme Arbeit entsprechend besser bezahlt würde als leichte und/oder angenehme Tätigkeiten sowie ausgefallene und/oder schwer zu beschaffende Produkte teurer wären als das "tägliche Brot".
Und wer würde das alles organisieren? Die Allgemeinheit, und zwar permanent und weltweit. Jede Entscheidung – von der Frage, wer spült, bis zur Marsexpedition – würde von allen Betroffenen bzw. Interessierten gemeinsam diskutiert und dann mehrheitlich getroffen. Eine solche Gesellschaft ohne Hierarchien bräuchte auch keine Grenzen und Kriege mehr, da es keine institutionalisierte Ungerechtigkeit mehr gäbe, und ob wir das dann "weltweite Demokratie", "Sozialismus", "Kommunismus", "Paradies auf Erden", "New World Order" oder "Pusemuckel" nennten, wäre dann auch nicht mehr weiter interessant.
Aber wie kämen wir denn dahin? Nun, nicht per Revolution, sondern als Evolution – durch mehr und mehr politische Partizipation, Mitbestimmung, Plebiszite, "Liquid Democracy". Die technischen Mittel sind vorhanden, und wir alle (selbst die heute noch Reichen und Mächtigen) könnten dabei nur gewinnen.
So, und jetzt dürft ihr mir gerne erklären, warum das alles nicht funktionieren kann, darf und soll...

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Donnerstag, 12. April 2012
Luxusprobleme
Donnerstag, 12. April 2012, 10:42
Mein Mandat hat sie!

Was lesen meine entzündeten Augen da heute als Schlagzeile der auch immer fragwürdiger werdenden "Süddeutschen"?! Die Linke sei angesichts des Rücktritts von Gesine Lötzsch in einer "Führungskrise?!? Dass ich nicht lache! Solange die Partei eine derart begabte und charismatische Person wie Sahra Wagenknecht aufzubieten hat, nach der sich alle anderen Wahlvereine von CSU bis Piraten die Finger lecken würden, ist es mir nicht bange.
Falls sich allerdings (was ich nicht glaube) bei den Linken die sog. "Reformer" und "Pragmatiker" (ich nenne hier wohlweislich keine Namen) durchsetzen sollten, die für ein bisschen Regierungsbeteiligung bereit wären, jede noch so fette und eklige Kröte zu schlucken, wäre die Partei tatsächlich in großer Not, und auch ich würde ihr wohl bald "Lebewohl" sagen.
Weniger Sorgen habe ich, dass meine Bundestagsabgeordnete (Düsseldorf-Süd) auf die vergifteten "Angebote" der Schmutz- und Schund-Journaille hereinfallen und sich auf irgendwelche schmuddelige "Human-Interest"-Scheiße einlassen könnte, denn dafür ist sie sicherlich zu integer und vor allem viel zu intelligent.

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Dienstag, 10. April 2012
Wer hat ihn verraten?
The Old Man and the SPD
Dienstag, 10. April 2012, 09:30

Na sowas aber auch: SPD will auf Wahlkämpfer Grass verzichten...
Da wird Opa Günter aber arg traurig sein, dass er bei seinem alten Verein nicht mehr mitspielen darf. Ich empfehle daher auch ihm das schöne alte Lied: "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!"

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Sonntag, 8. April 2012
Das etwas andere Oster-Ei:
Unbill beim Osterspaziergang
Sonntag, 8. April 2012, 09:37

Vom Schmutze bedeckt sind Straßen und Steige
durch der Köter schmierigen, stinkenden Schiss…*

* Aus leider immer wieder gegebenem Anlass:
Hundeausführung in geschlossenen Ortschaften verbieten
und
GEGEN DIE SCHEISSE AUF UNSEREN STRASSEN!

Solange es Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern nicht gelingt, ihren ach so gelehrigen Lieblingen beizubringen, ihre Häufchen bzw. Haufen im WC oder an einer anderen nicht-öffentlichen Örtlichkeit zu hinterlassen, sollten sie öffentliche Wege mit ihren Schützlingen nicht benutzen dürfen.
Alternativ könnten den Tieren Windeln angelegt werden.
Den Kot nachträglich mit einem Plastikbeutel o.ä. vom Boden zu entfernen, ist dagegen (nicht nur bei „dünnflüssigem Stuhl“) keine wirklich saubere, hygienische Abhilfe.

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Samstag, 7. April 2012
Antisemitismus- vs. Postkolonialismus-Diskurs:
Noch einmal zur leidigen Grassiade
Samstag, 7. April 2012, 00:13

Das Problem an den oft so überhitzten und atmosphärisch vergifteten Debatten über Israel ist ja, dass sich immer zwei Diskurse überlagern und einander in die Quere kommen.
Da wäre zum einen die lange Geschichte der Judenverfolgung mit ihrem (hoffentlich nicht nur) bisherigen Kumulationspunkt, der Shoa, und die sich daran anschließende Erzählung von "Eretz Israel" als gelobtem Land und letztem Zufluchtsort der Juden.
Zum anderen gibt es die kaum weniger lange Geschichte der Dominanz des jüdisch-christlichen Abendlandes und seiner Vormachtstellung in der kolonialen und postkolonialen Weltordnung, in der Israel vor allem einen Verbündeten bzw. einen Brückenkopf des "Freien Westens" und der Supermacht USA im ökonomisch und geopolitisch bedeutenden "Nahen Osten" darstellt.
Auch wenn es sicherlich gute Gründe gegeben hätte, nach dem Zweiten Weltkrieg einen Judenstaat eher in einem Teil Deutschlands oder der USA einzurichten als in Palästina, ist an dem Existenzrecht Israels heute aus guten Gründen nicht zu rütteln. Das bedeutet aber auch, dass dieser Staat keine Sonderrechte beanspruchen und genießen sollte, sondern in seiner Innen- und Außenpolitik kritisiert werden darf wie jedes andere Land (bzw. dessen Regierung).
All jene, die Israel immer wieder eine Sonderrolle zugestehen und Kritik an seiner Regierungspolitik pauschal abschmettern, argumentieren genau in den Kategorien des Antisemitismus, die sie immer ihren Widersachern, oft zu unrecht, vorwerfen.
Vor allem aber wird so eine konstruktive politische Auseinandersetzung verunmöglicht und ein für Viele schwer erträglicher, für Manche aber sehr einträglicher Status Quo zementiert.
Die Logik von Drohung und Gegendrohung, Erstschlag und Gegenschlag jedenfalls wird nur immer neue Tote und Gründe für Vergeltung provozieren, wovon allein der militärisch-industrielle Komplex profitiert.

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Was ich noch zu sagen hätte
Freitag, 6. April 2012, 12:59

Es ist doch eigentlich vollkommen uninteressant, ob Günter Grass nun ein alter Nazi, ein prototypischer Antisemit, ein mediengeiler Patron, ein miserabler Dichter oder vielleicht auch schon ein bisschen dement ist. Interessant wäre es dagegen, folgende Themen zu debattieren:

(1.) Hat ein Staat, dessen Nachbarn (Russland, China, Indien, Pakistan, Israel sowie die in der Region militärisch nahezu omnipräsenten USA) über Atomwaffen verfügen, das Recht, ebenfalls Atomwaffen zu entwickeln? Haben umgekehrt andere Staaten das Recht, solche Bemühungen durch einen "Präventivschlag" zu unterbinden?

(2.) Welche Interessen stecken hinter den Kriegsdrohungen Israels und der USA gegen den Iran? Geht es womöglich darum, die "logistische Lücke" zwischen Irak und Afghanistan zu schließen, mithin um die Hegemonie im ölreichen "Mittleren Osten"?

(3.) Ist Kritik an der Politik der israelischen Regierung tatsächlich per se antisemitisch (auch, wenn sie von Juden kommt)? Hat die deutsche Regierung aufgrund ihrer "historischen Verantwortung" die Pflicht, Israel (u.a. mit Waffenlieferungen) bedingungslos zu unterstützen? Enthält die kriegsvorbereitende und israelophile Rhetorik nicht selbst oftmals rassistische, islamfeindliche Stereotypen?

All dies ließe sich trefflich und vielleicht sogar fruchtbringend diskutieren; und vielleicht auch, ob Krieg generell noch als legitimes Mittel der Politik angesehen werden sollte oder Waffenproduktion und -exporte wirklich noch zeitgemäße Wirtschaftszweige sind.
Statt dessen quietscht und eiert die ewige alte Leier vor sich hin, und ein reaktionärer alter Sack wie Henryk M. Broder merkt gar nicht, dass er, wenn er Grass als autoritären Knochen und larmoyanten Autisten bezeichnet, der vor seinen Freunden mehr Angst als vor seinen Feinden haben müsste (und en passant wieder mal eine geistige Nähe zwischen NPD und Linkspartei behauptet), eigentlich ein stimmiges Psychogramm von sich selbst abliefert.

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