Ente am Ende
Dienstag, 8. Mai 2012
Mad Doctor
Dienstag, 8. Mai 2012, 09:49

Das ist Dr. Manfred Linn, seines Zeichens Diplom-Pädagoge, Doktor der Erziehungswissen­schaften, Heilpraktiker - und Ansprechpartner in Düsseldorf für die rechtsextreme "Bürgerbewegung pro NRW", die seit einiger Zeit Menschen zusammenbringt, indem sie täglich vor bis zu drei verschiedenen Moscheen hintereinander mit ein paar Männeken (letzten Freitag in Düsseldorf waren es 15) sowie Mohammed-Karikaturen und islamfeindlichen Parolen die zum Gebet kommenden gläubigen Muslime vorsätzlich beleidigt und verhöhnt und (wie kürzlich in Bonn) bis aufs Blut provoziert; in diesem Zusammenhang wäre die vielstrapazierte Vokabel "Volksverhetzung" wohl tatsächlich einmal angebracht.
Dr. Manfred Linn wiederum ist angeblich ausgebildet als Trainer für Entspannungsmethoden und bietet auch Konflikt- und Lebensberatung an. Vielleicht wäre es interessant, ihn einmal persönlich zu fragen, inwiefern die Herbeiführung und propagandistische Ausschlachtung politischer Gewalttaten dabei helfen kann, sein gesundes Gleichgewicht wiederzuerlangen...

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Samstag, 5. Mai 2012
Oh Herr, wirf Hirn vom Himmel!
Samstag, 5. Mai 2012, 13:01

Anlässlich des heutigen Geburtstags von Karl Marx erlaubte ich mir, bei Fratzbuch diesen kleinen Eintrag zu veröffentlichen:



Wie schön, dass du geboren bist -
wir hätten dich sonst sehr vermisst...




Daraufhin bekomme ich in der Gruppe "Gemeinsamkeiten" u.a. folgende Antworten:

B*** L***: Für mich sowas wie ein Hitler! Seine Lehren wurde für Verfolgung und Mord benutzt! Egal ob Rechts, Mitte oder Links! Überall stinkts! Und solange Menschen Führer und Idologien brauchen, solangen, haben sie es nicht geschafft!

Tex Grobi: So einen Schwachsinn habe ich ja selten gelesen. Marx für den Stalinismus verantwortlich zu machen, ist genauso daneben, wie Jesus für die Inquisition haftbar machen zu wollen. Und die Idde des Kommunismus - also des gleichberechtigten Miteinanders - mit Hitlers Elite- Und Ausmerzungspolitik zu vergleichen, offenbart ein Ausmaß an politischer Blödheit, die ich gar nicht mehr in Worte zu fassen vermag.

B*** L***: Wer mein er kommt durch folgen ins Paradise, der wird durch die Flammen der Hölle geweckt! Und klar hat Jesus schuld an der Inqusition, oder bessergesagt, der Personenkult hat schuld und man sieht ja schon, wie du deinen "glauben" angepisst verteidigst!

Tex Grobi: Ja, grenzenlose Dummheit macht mich traurig und wütend. Aber hast schon recht, einen rechten Wicht wie dich sollte ich lieber ignorieren.

B*** L***: ‎Tex Grobi wie wäre es mal mit "SELBSTDENKEN" und nicht andere für dich denken lassen!
(...)
Tex Grobi: Schreibt ausgerechnet der, der hier dauernd irgendwelchen Dreck von Kopp-Verlag und Co. postet... :D
(...)
B*** L***: Du bist einfach eine kleine Rassiten- Faschisten Schwein, der sich hinter der Linken Fahne versteckt!

N*** M*** A***: Karl Marx ist ein Zionist, Hochgradfreimaurer und Satanist! Er war ein Agent der NWO! Bevor ich auch als Nazi abgestempelt werde; früher war ich selbst ein Anhänger dieser Ideologie!

Tex Grobi: Zionist, Hochgradfreimaurer und Satanist - alles klar. Wahrscheinlich der leibhaftige selber.
Aber sonst alles klar bei dir im Phantasialand?

N*** M*** A***: Früher, als ich mich noch in den ideologischen Denkmustern (so wie du) aufgehalten habe war ich im Phantasialand! Heute bin ich ein Freidenker ;) Wenn du begriffen hast, daß Ideologien genau zu diesem Zweck geschaffen wurden worüber hier diskutiert wird, nämlich um uns zu Spalten (Teile und Herrsche), dann wirst auch du in der Realität aufwachen.

Ist das alles nicht unendlich traurig? Und liegt's vielleicht am Vollmond oder am miesen Wetter? Ich geh jedenfalls wieder ins Bett...

Sorry für die Tippfehler, die im Eifer des Gefechts in den Fratzbuch-Dialog geraten sind.

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Freitag, 4. Mai 2012
Ein Prosit der Verzückung
Freitag, 4. Mai 2012, 12:20

Wird auch bald schon 87, ist aber offenbar immer (noch und immer wieder) gut drauf: Alexander „Sasha“ Theodore Shulgin, der Freak Chemiker und Pharmakologe, der mehr als dreihundert psychoaktive Verbindungen synthetisiert und im Selbstversuch mit seiner Frau Ann Shulgin getestet sowie auf ihre therapeutischen Potentiale hin untersucht hat.
Keep on Truckin', Dude...

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Donnerstag, 3. Mai 2012
It's the Economy, Stupid
Donnerstag, 3. Mai 2012, 14:12

Aus leider immer wieder und in letzter Zeit immer öfter gegebenem Anlass möchte ich meinen Leserinnen und Lesern, Freundinnen und Freunden und Bekanntinnen und Bekannten nochmals folgende goldenen Worte ins Stammbuch schreiben:
Unser Problem ist das kapitalistische System - nicht sinistre Mächte und Geheimlogen, Illuminaten, Bilderberger, Rothschilds, Klimagater, Fluorsalz-Produzenten, "Deutschland AG", "New World Order" oder irgendwelche Außerirdischen. Nein, es sind schlicht und einfach die Reichen und Mächtigen, egal welchen Namens und welcher Herkunft, die uns mittellosen Ohnmächtigen immer schon und immer weiter für dumm verkaufen und ausbeuten.
Und Verschwörungstheorien dienen nur dazu, die antiimperialistische Opposition zu spalten, in die Irre zu leiten und letztlich zu zerschlagen.
Das kann doch nicht so schwer zu merken sein...?

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Mittwoch, 2. Mai 2012
Alles neu macht der Mai
Mittwoch, 2. Mai 2012, 17:32

Nun ja, im Moment zeichnet sich der Mai ja eher durch Fortführung des leidigen Aprilwetters aus (bzw. auch nicht) - aber was da gerade über den Äther und durch die Leitungen kommt, wäre ja wirklich allzu schön: Bundesbildungsministerin bescheißt bei Doktorarbeit und wird 32 Jahre später - also jetzt - entlarvt und hoffentlich bald untragbar.
Und siehe da: die dubiose Dame (die u.a. in BaWü den Abiturienten ein Jahr Vorbereitungszeit geklaut, den muslimischen Lehrerinnen das Kopftuch verboten und auch den Radikalenerlass wieder einzuführen versucht hatte) absolvierte ihr Studium samt anschließender Promotion ausgerechnet an der Uni Düsseldorf - im intellektuell wenig herausfordernden Hauptfach Erziehungswissenschaft, aber mit den Nebenfächern Katholische Theologie und Philosophie, was sie zwar in gewisser Weise (wenn ich auch erst 1986 immatrikuliert wurde) fast zu einer Ex-Kommilitonin macht, wodurch ich mich aber nicht davon abbringen lasse, ihr eine große Blamage und die Aberkennung aller akademischen Würden (sowie einen riesigen Skandal und Machtverlust, auch für ihre miese Partei) zu wünschen.

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Montag, 30. April 2012
Neuneinhalb Wochen
Montag, 30. April 2012, 15:31

... war ich jetzt nicht mehr besoffen - aber gestern sind mir doch ein paar Bierchen zuviel reingerutscht. Es gab zwar keine über Gebühr peinlichen Szenen (hoffe ich zumindest), keinen Filmriss und auch keinen großen Katzenjammer, aber irgendwie bleibt ein schales Gefühl...
Na gut, heut beim Ranz in den Brei wird wieder sportlich geraucht und dabei fleißig die Leber gewässert.

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Donnerstag, 26. April 2012
Tafeln wie Gott in Düsseldorf
Donnerstag, 26. April 2012, 18:13

Herr Grobi, Sie waren heute zum ersten Mal bei der Düsseldorfer Tafel - bitte schildern Sie uns Ihre Eindrücke.

Nun, zuerst einmal bin ich an der Ausgabestelle vorbeigelaufen, weil sie etwas versteckt in einem Innenhof auf der Bergerstraße (zwischen Karlsplatz und Uerige) liegt. Dann wurde ich als Neuling erst einmal zur Anmeldung geschickt, wo ich eine gute Stunde warten musste, bis mir eine sehr sympathische Sozialpädagogin das Prozedere erklärte: zuerst kommen Leute mit Kindern, dann die Gehbehinderten und zuletzt die Alleinstehenden.
Der Wartebereich ist nicht allzu gemütlich, weil es kaum Sitzgelegenheiten gibt; die Leute aber waren sehr angenehm, es wurde geplaudert und geraucht und ein paar schöne Frauen waren auch zugegen.
Ich bin dann noch ein Dreiviertelstündchen durch die Altstadt und am Rhein entlang geschlendert und musste dann wieder ein Weilchen warten, bis ich dann (als Novize mit einer extra niedrigen, will heißen günstigen Nummer) ins Allerheiligste vordringen durfte.

Und, hat sich das Warten gelohnt?

Wie man's nimmt - hier meine Ausbeute:
1 Fladenbrot
2 Körnerbrötchen
2 Tomaten
1 Paprika
1 kleiner abgebrochener Rettich
11 Radieschen
5 Champignons
1 Feldsalat (150g)
1 Salami-Endstück (ca. 200g)
1 Knoblauchkäse (175g)
1 Krautsalat (1kg, haltbar bis 29.04.2012)
1 Gulaschsuppe (475ml, haltbar bis 28.04.2012)
2 Soya-Joghurt pur (à 500g, haltbar bis 30.04.2012)
4 Soya-Joghurt mit Geschmack (à 110g, haltbar bis 29.04.2012)
2 Blutorange-Joghurt (à 250g, haltbar bis 26.04.2012)
1 Orange-Karotten-Zitronen-Getränk (0,2l)

Jetzt haben Sie also wegwerfbare Lebensmittel gespendet bekommen - was macht das mit Ihnen?

Einen vollen Bauch (rülpst)

Herr Grobi, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Keine Ursache - ich bin immer gerne gesprächsbereit : )

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Ächzet, wehklaget...
Donnerstag, 26. April 2012, 11:01

In einer nur in den ersten 30 Minuten sehenswerten, durch gemeinsame Anstrengung aber auf über zweieinhalb Stunden gestreckten und großzügig mit Werbepausen durchsetzten Partie hatte das Fettauge des deutschen Fußballs, der allzeit obenauf schwimmende FC Bayern, am Ende wieder mal Dusel bzw. Schweini (Vereinsmaskottchen) und zog per Elfmeterschießen ("Bayrisch Roulette") ins Finale der Champions League ein, wo auf heimischem Platz ein weiterer unverdienter Triumph der langweiligen Geldgeier aus München ("Hauptstadt der Bewegung") zu befürchten steht.
Ein guter Tag für den Wurstler aus Ulm - ein schlechter Tag dagegen für alle wahren Fußballfreunde...

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Mittwoch, 25. April 2012
Lass mich dein Pirat sein...
Mittwoch, 25. April 2012, 13:26

Zu einem realen Piraten-Stammtisch habe ich es (meiner aktuellen Alkoholüberdrüssigkeit wegen womöglich) immer noch nicht geschafft, aber virtuell bin ich jetzt auch dabei - und ich muss sagen, die Unkenrufe hatten recht: da gibt es tatsächlich eine Menge Idioten und Spintisierer, Verschwörunsgtheoretiker und Islamhasser; da wird gegen "Sozialdemokratisierung" gewettert, die "Junge Freiheit" zitiert und Udo Ulfkotte gelobt und wahrscheinlich noch viel schlimmeres. Trotzdem bzw. gerade deswegen sollten wir (damit meine ich tatsächlich uns alle, die wir auf diesem schönen Erdball leben und ihn uns noch viel viel schöner vorstellen könnten) die piratischen Partizipationsmöglichkeiten nutzen, unsere Anliegen einbringen und so verhindern, dass Arschlöcher diesen neuen Stern am dunklen Parteienfirmament kapern.
Hugh, ich habe (vorerst) fertig.
Ach Moment: hier gibt's auch noch das - erstaunlich umfangreiche und dezidierte und gar nicht mal so üble - Wahlprogramm der PIRATEN NRW zu lesen.

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Dienstag, 24. April 2012
Wahlkrampf
Dienstag, 24. April 2012, 13:12

Immer wieder ist zu hören und zu lesen, dass in der Politik bestimmte Entscheidungen verschoben, Meinungen vorgeschoben oder zurückgehalten und unrealistische Versprechen gegeben werden, weil eben gerade Wahlkampf sei.
Es ist also nicht nur so, dass sich unsere hochgelobte repräsentative "Demokratie" darin erschöpft, alle Jubeljahre zwischen einer oder zwei Handvoll Wahlvereinen bzw. zwischen zwei Kandidaten (wie heuer in Frankreich und den USA) das "kleinere Übel" auswählen zu dürfen, welches dann jahre- bzw- legislaturperiodenlang nach eigenem Gusto regiert und uns über den Löffel barbiert; nein, diese dürftige Personage sieht sich große Zeiträume hindurch nicht einmal in der Lage, tatsächlich politisch tätig zu werden, da sie Rücksicht auf die allfälligen Wahlkrämpfe zu nehmen gedenkt - und irgendwo wird ja immer (meist in geradezu unverschämt plumper Manier) um Stimmen geworben, ob für Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahlen, so dass eigentlich ständig taktisch vorgegangen wird (sprich: unehrlich, trickreich, mit allen Mitteln).
Auch auf die Gefahr (ach was: Gewissheit!) hin, mich zu wiederholen - aber ist dies nicht nur wieder ein weiteres schlagendes Argument gegen den überholten Parlamentarismus und für eine Echte Demokratie nach dem Prinzip Permanentes Plebiszit?!

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Montag, 23. April 2012
Klare Verhältnisse
Montag, 23. April 2012, 18:58

NRW-Wahlkampf bei RTL ohne die Linken...
RTL ist ja ganz offensichtlich ein Zentralorgan des ungezügelten und durchdrehenden Kapitalismus und propagiert dessen parlamentarische Deckmäntelchen GrüneSPDFDPCDUCSU.
Von solchen skrupellosen Verbrechern links liegen gelassen zu werden, ist weniger ärgerlich als nur konsequent - und eigentlich eine Ehre!

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Richtig gerechnet
Montag, 23. April 2012, 17:29

The best minds of my generation are thinking about how to make people click ads. That sucks.
Ich würde zwar nicht so weit gehen wie der Mathematiker Jeff Hammerbacher, zu behaupten, dass es die "besten Köpfe meiner Generation" seien, welche die Leute dazu verleiten, auf "Werbe"anzeigen zu klicken (es sind wohl eher die Gedanken- und/oder Skrupelloseren) - aber dass diese elende Konsumpropaganda nicht nur überflüssig, sondern eine ätzende Seuche ist, die in einer echt demokratischen Gesellschaft (also nach Überwindung des Kapitalismus) endlich der Vergangenheit angehören wird, finde ich auch.

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Man of Constant Sorrow
Montag, 23. April 2012, 15:22

Musil beschrieb einst den Mann ohne Eigenschaften; meine Memoiren könnten nun bald unter dem Titel Mann der verpassten Gelegenheiten erscheinen. Denn wenn z.B. bei einem Umzug eine junge, hübsche und obendrein sympathische Dame, die noch dazu den Transporter mitgebracht hat, fragt: "Wer fährt denn jetzt mit mir?", dann sollte man vielleicht nicht so lange Luft holen, bis sich der Umzuziehende an eigener Statt als Begleitung erbötig macht, und sich dann frustriert in den Kleinwagen eines anderen Hilfswilligen quetschen; vor allem könnte man bei der zweiten Fuhre dann mal eine Rochade der Mitfahrenden vorschlagen, anstatt abermals den Sozius des restlos vollgerümpelten Miniaturautos zu besetzen.
Andererseits: wer weiß schon, zu welchen Irrungen und Wirrungen so eine gemischtgeschlechtliche Ausfahrt mit einer schönen Unbekannten am Ende hätte führen können...?!

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Donnerstag, 19. April 2012
Sind die dick, Mann!
Donnerstag, 19. April 2012, 17:32

Heute wird der kolumbianische Maler und Bildhauer Fernando Botero 80 Jahre alt - und auf seine alten Tage wendet sich der Mann mit Hang zum Pummeligen auch politischen Themen zu, wie sein Zyklus zu Abu Ghraib von 2006 eindrucksvoll zeigt.

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Mittwoch, 18. April 2012
So ist es!
Mittwoch, 18. April 2012, 14:24

Sehr überzeugend: Barbara Kirchner und Dietmar Dath sprechen über ihre neue Bibel der Kapitalismuskritik "Der Implex" und beschreiben u.a. die parlamentarische Demokratie als Relikt des Postkutschenzeitalters.

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Blick über den Tellerrand
Mittwoch, 18. April 2012, 12:04

In Spanien zeigt Juan Carlos gerade noch einmal, wie "König" geht: während das Volk unter "Sparmaßnahmen" geradezu griechischen Ausmaßes ächzt, geht der Monarch und WWF-Ehrenvorsitzende heimlich und für teuer Geld Elefanten abknallen in Botswana, anstatt sich tourismusfördernd in Malle auf den Idiotengrill zu legen.
Kein Wunder, wenn da die Republikaner wieder Aufwind bekommen: ¡España - mañana - será republicana!

Und geht es hierzulande zuweilen schon Grass zu, haben es die Ösis gerne noch a bissel Grasser: da steht dieser Tage ein Haider-Zögling und Ex-Finanzminister vor Gericht, dessen Bestechlichkeit offenbar alle Rekorde bricht (und gegen den "unser" Wulffi - naja, eigentlich sowieso - wie ein Waisenknabe ausschaut) und dessen Verteidigung selbstbewusst lautet, er sei ganz einfach zu jung, zu schön und zu intelligent für diese schlechte Welt - wer wollte ihm da widersprechen?

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Dienstag, 17. April 2012
Das Ende ist nah:
Ἁρμαγεδών
Dienstag, 17. April 2012, 22:29

Die Frage, ob Anders Breivik zurechnungsfähig ist oder nicht, führt (wie so vieles) in die Irre, denn was als (noch) „normal“ und was als (klinisch) „verrückt“ bezeichnet wird, ist immer eine gesellschaftliche Setzung a posteriori. Die Bedeutung des Prozesses dürfte indes eine ganz andere sein: auszuloten, inwiefern radikal-faschistische (hier: „anti-islamische“) Meinungen, wie sie auch „Neokonservative“ bzw. Rechtspopulisten in ganz Europa und Nordamerika, von Orban über Wilders bis Sarrazin, lautstark vertreten, in diesen Gesellschaften salonfähig und womöglich mehrheitsfähig sind.
Ihre Einsätze bitte!Letztendlich geht es um den sich zuspitzenden Kampf zwischen dem alten hierarchischen und dem demokratischen Prinzip (parteipolitisch formuliert: zwischen Rechten und Linken; ökonomisch formuliert: zwischen Reichen=Mächtigen und Armen=Ohnmächtigen; marxistisch formuliert: zwischen Imperialismus und Sozialismus; und eschatologisch formuliert: zwischen Böse und Gut). Und in diesem Kampf sind die Stärken ungleich verteilt: da die Wenigen, die von den überkommenen Hierarchien profitieren und all ihre immensen Mittel dafür einsetzen werden, von diskreter Manipulation via Massenmedien bis hin zu nackter Gewalt und Krieg, um ihre Pfründe zu sichern und auszubauen, sowie deren verblendete Hilfstruppen; hier die Vielen, die immer noch und immer wieder die Zeche zahlen, die Drecksarbeit machen, schuften, darben, hungern und vor der Zeit sterben und allmählich durchschauen, wie der Hase läuft und dass die ganze Richtung sich ändern muss.
In diesem Szenario könnte Anders Breivik eventuell noch eine Schlüsselrolle zukommen; er ist telegen, hat die nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit der Medien und kann in der jetzigen „Propagandaphase“ nach seiner als Beispiel gedachten und überlebten Tat ausgiebig aus seinem mehrtausendseitigen Credo (quasi „Sein Kampf“) zitieren. Es ist wohl nicht auszuschließen, dass dieser Mensch am Ende noch eine Karriere als Politiker oder gar als charismatischer „Führer“ machen wird, innerhalb oder außerhalb des Gefängnisses bzw. der Psychiatrie. Er könnte so etwas wie ein Herold des Bösen werden, nämlich der Vorstellung, dass es Unterschiede beim Wert eines Menschenleben gebe und dass es legitim und wünschenswert wäre, sich und seine eigenen Interessen auf Kosten des Lebens anderer Menschen rücksichtslos durchzusetzen.
Hoffen wir, dass seine kranken Ideen keine machtvollen Anhänger finden werden.

Sorry für den messianischen Stil; ich wollte es einfach auch mal mit dem Genre "Apokalypse" probieren ; )

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Montag, 16. April 2012
In angemessener Kürze
Montag, 16. April 2012, 20:41

Claudia Roth sagt eine Live-Diskussion mit dem NRW-Spitzenkandidaten der Piratenpartei ab, weil sie die Aufmerksamkeit für den politischen Gegner nicht erhöhen will...
Da zeigen Frau Roth und ihre Partei wieder einmal, wes falschen Geistes Kind sie mittlerweile sind: das taktische Kalkül zum Machterhalt ist alles, Inhalte und Argumente gelten nichts mehr.
Dazu nicht zum ersten Male das alte Liedchen:

Ach, und noch was:
Wenn einem alles Wurst ist: SPD

Der SPD ihr preisgekröntes Plakat...

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Der Sozialismus, den ich meine
Montag, 16. April 2012, 14:19

Gelegentlich, wenn unwissende und/oder übelwollende Kreise noch nachträglich über die kläglich untergegangene DDR herziehen, fühle ich mich bemüßigt, diesem leicht kafkaesken Staat, den zu besuchen ich manches Mal die Ehre und das Vergnügen hatte, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen; und dann verteidige ich seine nicht wenigen Errungenschaften und komme auch regelmäßig zu dem Schluss, dass er – bei allen Defiziten und auch himmelschreienden Ungerechtigkeiten – im Vergleich zur real existierenden BRD eindeutig "das bessere Deutschland" gewesen sei.
Dies legen mir allerdings unwissende und/oder übelwollende Kreise so aus, als wäre dieser ehemalige sogenannte Sozialismus mein Gesellschaftsideal. Um also jeglichem Missverständnis vorzubeugen, möchte ich (auch im Namen der Partei, der das Selbe nachgeschimpft wird) ganz klar und deutlich bekanntgeben: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten, und keiner will die olle DDR zurück.
Sozialismus, wie ich (bzw. hoffentlich wir) ihn verstehe(n), würde statt dessen so funktionieren, dass jeder nach seinen Fähigkeiten arbeiten und nach seinen Bedürfnissen konsumieren würde. Dort (in dieser gar nicht so fernen Welt) würde ich wie alle anderen heute meinen Einkaufszettel ins Internet eingeben und morgen die solcherart planwirtschaftlich produzierten und gelieferten Waren im Supermarkt abholen. Wenn mir mein bedingungsloses Grundeinkommen nicht ausreicht und ich für besondere Wünsche etwas mehr Geld benötigte, würde ich im Internet nachschauen, wann und wo ich mich nützlich machen könnte, wobei die Löhne ebenso wie die Preise nach Angebot und Nachfrage ermittelt würden, so dass schwere und/oder unangenehme Arbeit entsprechend besser bezahlt würde als leichte und/oder angenehme Tätigkeiten sowie ausgefallene und/oder schwer zu beschaffende Produkte teurer wären als das "tägliche Brot".
Und wer würde das alles organisieren? Die Allgemeinheit, und zwar permanent und weltweit. Jede Entscheidung – von der Frage, wer spült, bis zur Marsexpedition – würde von allen Betroffenen bzw. Interessierten gemeinsam diskutiert und dann mehrheitlich getroffen. Eine solche Gesellschaft ohne Hierarchien bräuchte auch keine Grenzen und Kriege mehr, da es keine institutionalisierte Ungerechtigkeit mehr gäbe, und ob wir das dann "weltweite Demokratie", "Sozialismus", "Kommunismus", "Paradies auf Erden", "New World Order" oder "Pusemuckel" nennten, wäre dann auch nicht mehr weiter interessant.
Aber wie kämen wir denn dahin? Nun, nicht per Revolution, sondern als Evolution – durch mehr und mehr politische Partizipation, Mitbestimmung, Plebiszite, "Liquid Democracy". Die technischen Mittel sind vorhanden, und wir alle (selbst die heute noch Reichen und Mächtigen) könnten dabei nur gewinnen.
So, und jetzt dürft ihr mir gerne erklären, warum das alles nicht funktionieren kann, darf und soll...

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