Ente am Ende
Donnerstag, 22. August 2013
Tröstliche Erkenntnis
Donnerstag, 22. August 2013, 22:31


Ein Brandloch ist ein Ärgernis -
zwölf Brandlöcher sind ein Muster!


(Funktioniert auch mit Weinflecken)

link (0 mal senf)  schon 816 x druppjeklickt   senf dazu



Mittwoch, 14. August 2013
Das Gift des Nationalismus
Mittwoch, 14. August 2013, 17:13

"Ich kenne keine Parteien mehr - ich kenne nur noch Deutsche!" Mit diesen dämlichen Worten brachte Kaiser Wilhelm II. 1914 die Abgeordneten der SPD dazu, den zur Weltkriegsführung benötigten Krediten zuzustimmen. Ähnliches wiederholte sich 1992, als nach der (politisch offenbar provozierten oder zumindest wohlwollend in Kauf genommenen) Pogromstimmung in Rostock-Lichtenhagen die Spezialdemokraten mit CDU/CSU den sogenannten "Asylkompromiss" (i.e. ein Asylbeschiss) vereinbarten, durch den das im Grundgesetz garantierte Recht durch das "Prinzip der sicheren Drittstaaten" praktisch abgeschafft wurde.

Heute nun ist zu lesen: Zahl der Asylbewerber steigt weiter an - und Innenminister Hans-Peter Friedrich nennt den Anstieg alarmierend. Was ich allerdings viel alarmierender finde als die Tatsache, dass in diesem Jahr die Marke von 100.000 Asylerstanträgen erreicht werden könnte (also gerade einmal 0,12 % der BRD-Bevölkerung, was angesichts der Flüchtlingszahlen in anderen Ländern der Welt, z.B. rund um Syrien, aber auch an den Außengrenzen der EU, etwa in Griechenland, Italien und Spanien, lächerlich wenig wäre), ist die pünktlich zur Bundestagswahl geschürte und wahlstimmenversprechende Ausländerfeindlichkeit und allgemein der ihr zugrundeliegende Nationalismus.

Bei Wikipedia ist nachzulesen: Volk im Sinne von Nation (...) gilt (...) als ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts mit erheblicher Wirkungsmacht. Und tatsächlich definieren sich heutzutage und hierzulande auch viele (vermeintlich) "Linke" als "Deutsche" - freilich ohne genau benennen zu können, was damit genau gemeint und wie es definiert sein sein soll und wieso z.B. die Österreicher oder die Deutschschweizer nicht (oder doch?) dazugehören sollten.

Das, was heute als "das Deutsche Volk" beschworen wird, ist eben ein historisch sehr junges (wenn auch ganz und gar nicht mehr "unschuldiges") Gebilde, das allerdings (wie alle anderen Nationen auch) angesichts eines global vernetzt agierenden und dabei völlig entfesselten Kapitalismus (sprich: "Weltwirtschaft") auch schon wieder überholt ist. Denn merke: Die Arbeiter haben kein Vaterland (Marx & Engels, Manifest der Kommunistischen Partei).

(Interessant in diesem Zusammenhang wäre übrigens auch die Frage, inwiefern z.B. die aus Kolonien hervorgegangenen Staaten im subsaharischen Afrika, bei denen heute noch die durch imperialistische Federstriche gezogenen Grenzen Sprach- und Religionsgemeinschaften einerseits zerschneiden, andererseits zusammenzwingen, "Nationen" sein oder jemals werden sollten.)

In diesem Sinne möchte ich den kaiserlichen Unfug von vor 99 Jahren zu einem (immer noch) zeitgemäßen Diktum umformulieren:
Ich kenne keine Deutschen mehr - ich kenne nur noch Ausbeuter und Ausgebeutete!

link (2 mal senf)  schon 1936 x druppjeklickt   senf dazu



Donnerstag, 8. August 2013
Persönliches Bekenntnis
(Mit Extra-Katzen-Content zum Weltkatzentag)
Donnerstag, 8. August 2013, 20:02

Ich bin in einer rauen Gegend (Düsseldorf-Garath und -Reisholz) aufgewachsen und war als Kind oft mit Provokationen und Gewalt konfrontiert. Ich war aber Keiner von denen, die sich (gerne oder zur Not) geschlagen haben, sondern Einer, der dem Ärger eher aus dem Weg gegangen (oder gelaufen) ist – wodurch ich heute immerhin sagen kann (was mir Viele als Schwäche auslegen mögen), noch nie jemanden geboxt zu haben (oder, wie Funny van Dannen über Jesus sang: "er hat sich als Kind schon nicht richtig gewehrt"). Auch später, als (zumindest optischer) Punk-Rocker, war ich mancherlei Verfolgung ausgesetzt; und als mich einmal mit 16 in Frankfurt ein Dutzend Skinheads in die Mitte nahm und zusammenstiefeln wollte, hatte ich sogar echte Todesangst.

Vielleicht kommt es daher, dass ich heute an dem leide, was gemeinhin "Lampenfieber" genannt wird und was ich als eine gewisse Gehemmtheit (oder meinetwegen Verklemmtheit, oder schon eine leichte bis mittelschwere Form von Paranoia?) beschreiben möchte – der bange Hintergedanke, was das oder vielmehr die Gegenüber (je mehr, desto schlimmer) von einem halten mögen. Und ich beneide Leute, die in Gesellschaft entspannt, schlagfertig und ganz bei sich sind.
Dabei können Drogen natürlich sehr helfen...

Nur leider sind viele dieser Menschen (beileibe nicht alle), welche die Gabe zum Mitreißen haben, nicht unbedingt auch besonders – wie soll ich sagen – vertrauenswürdig. Ich kenne zwar viele großartige (und noch mehr halbgare bis miserable) Rampensäue (meist Kabarettisten oder "Komödianten"); aber gerade auf der politischen Bühne weiß ich nur ganz wenige Figuren, denen ich gute Absichten und Kompetenz zutrauen würde – Gregor Gysi vielleicht oder auch Jutta Ditfurth (aber die wirkt ja wegen ihres ausgeprägten Selbstbewusstseins auf Viele eher anstoßanregend als überzeugend).

Wahrscheinlich ist das wiederum der Grund, weshalb ich mich so sehr für politische Partizipation per Internet und die Organisationsform des permanenten Plebiszits begeistere und einsetze – weil ich selbst in nicht-virtuellen Runden, in Konfrontation mit Vielen und/oder Unbekannten, zu Schüchternheit und Zurückhaltung neige und nicht dazu komme, meine Positionen offensiv und ebenbürtig zu vertreten (was ich nur zu gerne tun würde, da ich andererseits ja auch gerne den Schlaumeier spiele). Da ich aber glaube, dass dies Vielen so geht, halte ich indirekt vermittelte (wenn auch nicht unbedingt anonyme) Formen der Mitbestimmung tatsächlich für angemessener und gerechter als das Plenum, in dem sich Emotionen oft unnötig hochschaukeln und sich am Ende nicht selten die Penetrantesten durchsetzen.

Außerdem bin ich, weil früher wohl zu oft direkt neben den Boxen gestanden, sehr schwerhörig und daher fixen Diskussionsrunden kaum noch gewachsen.

link (0 mal senf)  schon 791 x druppjeklickt   senf dazu



Mittwoch, 7. August 2013
Wie wir uns selbst und die Welt retten (könnten)*
Mittwoch, 7. August 2013, 17:50

Ius est ars boni et aequi
Celsus

Es sind wohl vor allem zwei Hindernisse im weltweiten menschlichen Miteinander, die einer effektiven Lösung der globalen Probleme im Wege stehen.

Das Eine ist die eklatante Ungleichheit in der Verteilung von Ressourcen; es werden wohl fast Alle einsehen, dass es nicht gerecht sein kann, wenn einige Wenige in Saus und Braus leben, mit mehreren Luxusvillen, Privatinsel und 100-Meter-Yacht, während nicht weit davon Millionen und Milliarden von Mitmenschen in unverschuldetem Elend leben, hungern und weit vor der Zeit unnötig sterben; und kaum Einer wird es verdient finden, wenn Manche mit einem Milliardenvermögen geboren werden und viele Andere mit Schulden und Hypotheken.

Das Andere ist die Rückständigkeit der politischen Organisation, die ebenfalls Ungerechtigkeit (re)produziert. Es leuchtet wohl nur noch den Wenigsten ein, warum Einige mehr (oder gar absolute) Macht innehaben, während die Mehrheit dazu verurteilt ist, alle Jubeljahre eine(n) von wenigen Kandidaten bzw. Listen auszuwählen (wenn überhaupt) und ansonsten klaglos hinzunehmen, was über und meist gegen sie entschieden wird.

Diese beiden Hauptprobleme hängen freilich untrennbar miteinander zusammen und ließen sich auch nur gemeinsam beheben. Zudem treten sie in zwei organisatorischen Ebenen auf: einmal innerhalb jeden Staatsgebildes zwischen den einzelnen Individuen, und dann auch zwischen Staaten, unter denen es eben auch (wenige) Reiche und Mächtige und (viele relativ) Arme und Ohnmächtige gibt (wobei diese Unterschiede nicht immer deutlich, sondern teilweise fein gestaffelt und daher umso schwerer zu erkennen sind).

Es ist leicht einzusehen, dass eine auf größtmöglicher Gerechtigkeit basierende Weltgesellschaft die heute drückenden Probleme (Überbevölkerung und daraus folgende Ressourcenknappheit und Umweltzerstörung) sehr viel effektiver angehen und lösen könnte, als es die auf Wettbewerb bzw. Konkurrenz basierende Weltordnung, in der wir heute leben, ermöglicht. In einer solchen Weltgesellschaft ohne Reiche und Arme bräuchte es keine Grenzen und keine Kriege um Ressourcen mehr, und es gäbe damit auch keine Anlässe für Massenmigration, für Hungeraufstände und Bürgerkrieg und ebensowenig für Gewaltverbrechen aus materieller Not. Kein Konzern könnte z.B. im eigenen Interesse (bzw. dem Interesse seiner Großaktionäre) für kurzfristige Gewinne gegen die Interessen der Mehrheit agieren; Nachhaltigkeit wäre kein frommes Ideal mehr, sondern der Rationalität geschuldete Realität.

Auch wäre es heute technisch kein Problem mehr, allen Menschen weltweit eine gleichberechtigte Teilhabe an allen sie betreffenden Entscheidungen (lokal, regional, national und global) zu ermöglichen; und daraus würde sicher als erstes eine gerechte Umverteilung der Ressourcen (Kapital, Grundbesitz, Produktionsmittel) und auch der dazu notwendigen Arbeit resultieren. Warum aber können sich (noch?) so Wenige für dieses Modell begeistern?

Grund ist sicherlich die erwähnte raffinierte zwiefache Staffelung der heutigen hierarchischen Gesellschaft (sowie ihre dem Selbsterhalt dienende Propaganda). Solange es Menschen und Staaten gibt, denen es schlechter geht als uns selbst, befürchten wir, auf deren niedrigeren Status abzusinken, und beharren daher auf dem Bestehenden (bis auf Jene, die buchstäblich nichts mehr zu verlieren haben).

Dabei ist es eine einfache mathematische Tatsache, dass schon heute jeder Mensch weltweit mindestens auf dem Niveau eines hiesigen Sozialhilfeempfängers leben könnte (also ohne zu hungern, zu frieren oder obdachlos zu sein), wenn wir die ein bis fünf Prozent, die (sehr viel) mehr haben als der Durchschnitt, zur Kasse bäten (also teilenteigneten); ganz abgesehen von den (auch materiellen) Zugewinnen, die möglich wären, wenn wir miteinander wirken würden statt gegeneinander und uns bis an die Zähne bewaffnet hinter schwer bewachten Mauern und Grenzen voreinander zu verstecken.

Also los: sapere aude...
____________________________________________________________
* Jaja, ich weiß: die alte Leier... aber es hilft ja nichts.

link (6 mal senf)  schon 3500 x druppjeklickt   senf dazu



Dienstag, 6. August 2013
Weniger Mett wäre nett
Dienstag, 6. August 2013, 15:31

Vorweg: Ich bin selber kein konsequenter Vegetarier, geschweige denn Veganer oder gar Frutarier und sehe mich auch nicht als aggressiven Bevormunder. Allerdings bemühe ich mich schon seit längerem (mit teilweise gutem, wenn auch nicht konstantem Erfolg) um den Verzicht auf Fleisch – und dies weniger aus gesundheitlichen Gründen, die es ja auch zuhauf gibt (auch wenn die Propaganda der Metzger-Lobby das Gegenteil behauptet), sondern vielmehr aus ökologischen und ethischen Erwägungen.

Es dürfte sich ja inzwischen herumgesprochen haben, dass für jede tierische Kalorie locker das Zehnfache an pflanzlichen Kalorien verbraucht wird und der global rasant steigende Fleischkonsum also direkt mit dem Hunger in der Welt zusammenhängt – von Problemen wie dem ruinösen Methanausstoß ganz zu schweigen. Noch schwerer wiegt meiner Meinung nach allerdings das zigmillionenfache Elend des Nutz- und Schlachtviehs, das unter den widerlichsten Bedingungen dahinvegetiert und krepiert; auch wer nicht ans Karma glaubt, kann da leicht den Appetit verlieren.

Den Menschen diesbezüglich Vorschriften machen zu wollen, wäre freilich völlig daneben bis kontraproduktiv. Das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen, halte ich allerdings für durchaus legitim und notwendig - und wenn ich sehe, wie die Populisten von BLÖD bis FDP bei dem Thema Schaum vorm Maul kriegen, wird mir ehrlich gesagt ziemlich übel!

Vielleicht wäre es bedenkenswert (und auch in jeder Hinsicht gesünder), Fleisch nur zu verzehren, wenn dessen Lieferanten vorher ein einigermaßen "normales" Leben geführt haben; und sicherlich wäre es möglich, nur natürlich anfallende Fleischprodukte (ohne menschliche Verzehrabsicht gestorbene Tiere - und warum eigentlich nicht auch menschliche Überreste?) zur Ernährung heranzuziehen. Wahrscheinlich wird ja in ein paar Jahren sogar das Retorten-Schnitzel soweit sein – organisches Protein ohne Nervenzellen, also ohne die Tötung bewusstseinsfähiger Lebewesen

link (3 mal senf)  schon 1959 x druppjeklickt   senf dazu



Donnerstag, 1. August 2013
Neues Herzmittel entdeckt
Donnerstag, 1. August 2013, 12:04

Heute in der SZ (S.9):

Wie viele Oldtimer haben Sie denn so, Frau Hetzer?
Heidi Hetzer: 13 Stück. Die braucht man schon, fürs Herz.


Na, dann gibt's die demnächst sicher auch auf Rezept!

link (0 mal senf)  schon 712 x druppjeklickt   senf dazu



Mittwoch, 31. Juli 2013
Wer ist tot?
Mittwoch, 31. Juli 2013, 21:36

Berthold Beitz?
Wer soll das denn gewesen sein?
Etwa einer der wichtigsten deutschen Industriemanager der Nachkriegszeit?!?
Oder der Dickkopf von der Villa Hügel?!?
Womöglich auch: Der letzte Patriarch der deutschen Industrie?!?
Vielleicht sogar: Der Getreue des letzten Stahlbarons?!?
Aha!

Aber wieso wird dieser Gestalter bzw. Vollstrecker und Nutznießer des Kapitalismus in seiner übelsten Form eigentlich jetzt plötzlich auf allen Kanälen so arschkriecherisch herzhaft und staatstragend gefeiert?
Weil er im von Deutschen besetzten Galizien mehreren hundert jüdischen Zwangsarbeitern das Leben gerettet haben soll, indem er sie als unentbehrlich für die Erdölindustrie einstufte und in den von ihm verwalteten Fabriken beschäftigte und dabei sicherlich gewinnbringend ausbeutete, wie es dem geradezu unverschämt ausführlichen und dabei völlig unkritischen Wikipedia-Artikel (wahrscheinlich von hochbezahlten Medienprofis umgeschrieben) zu entnehmen ist?
Oder vielleicht, weil interessierte Kreise (bald ist ja mal wieder Bundestagswahl) einen "guten Unternehmer" positiv als öffentliches Bild verankert sehen möchten?

Übrigens "guter Unternehmer": „Ich habe die Aufgabe, den letzten Willen von Alfried Krupp zu erfüllen, und das wird auch mein weiteres Leben bestimmen“, sagte Beitz nach dem Tode Krupps 1967.
Soso. Und wer war jetzt nochmal genau dieser Alfried Krupp von Kohlen und Reibach?

Ach ja: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach war bereits seit 1931 förderndes Mitglied der SS. Er war Mitglied des Nationalsozialistischen Fliegerkorps, in dem er zuletzt den Rang eines Standartenführers innehatte. Ab 1938 war er Mitglied in der NSDAP. 1937 wurde Alfried Krupp von Bohlen und Halbach – ebenso wie sein Vater – zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. Zudem war er Stellvertreter seines Vaters in dessen Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft. Er war Mitglied des Rüstungsrats beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion (usw. usf.; Hervorhebungen im Original)

Nun, das sind doch reichlich fragwürdige Leitbilder...

link (0 mal senf)  schon 1232 x druppjeklickt   senf dazu



Donnerstag, 25. Juli 2013
Ageism As Its Worst
Donnerstag, 25. Juli 2013, 14:55

Da lese ich soeben in der Zeitung über das Freiwilligenprogramm "Weltwärts", bei dem Angebote von 180 anerkannten Entsendeorganisationen, Kirchen, Partnerschaften oder Dritte-Welt-Gruppen zusammenlaufen. Die Einsätze dauern sechs Monate bis zwei Jahre. Man wird eingehend vorbereitet in Lehrgängen, es gibt Supervision und Nachbereitung. Die Partnerorganisationen in den Zielländern sind sorgsam ausgewählt, die Einsatzorte vom Auswärtigen Amt abgesegnet. Das bietet nicht nur den Teilnehmern Schutz, es garantiert auch Seriosität. Und es kostet den Teilnehmern nichts, das Programm wird aus Steuergeld finanziert.

Oh prima, denke ich (den Kasusfehler im letzten Satz nobel übersehend) und sehe mich bereits als von Einheimischen umjubelten Ehrenamtler irgendwo an einem karibischen oder pazifischen Strand - da lese ich auf der Internetseite unter "Voraussetzungen" die unschönen Worte: Alter zwischen 18 und 28 Jahren...

Und schon wieder aus der kurze schöne Traum, das karge und langweilige Dasein als langzeitsarbeitsloses Hartzvieh in eine zwar vielleicht auch nicht eben lukrative, dafür aber um so aufregendere und im besten Falle sinnvolle Existenz als "Entwicklungshelfer" zu verwandeln.

Scheiße, fühle ich mich abgehängt und abgehangen - mit 18 plus 28 = 46 Jahren: zum Arbeiten zu alt und für die Rente zu jung...

link (4 mal senf)  schon 1335 x druppjeklickt   senf dazu



Dienstag, 23. Juli 2013
Einigermaßen großes Kino
Dienstag, 23. Juli 2013, 15:11

Wird heute unter relativer medialer Anteilnahme (allerdings weit übertroffen vom gestern frisch geworfenen Windsor-Hosenscheißer) ein sattes Dreivierteljahrhundert alt: Götz Schulz alias George, die personifizierte Rotzbremse, wegen der (und natürlich aufgrund meines inzwischen glücklich überwundenen Geburtsnamens "Götz" plus meines Zweitnamens "Georg") ich mich z.B auf der türkischen Botschaft früher mit "Schimanski" dumm anreden lassen musste...

Angesichts der Tatsache, dass dieser prototypische Ruhrpottproll seine Existenz dem Film Hitlerjunge Quex verdankt, in dem seine Mamma Berta Drews (soweit bekannt, nicht verwandt mit dem König von Mallorca) und sein Pappa Heinrich George (eigentlich Georg August Friedrich Hermann Schulz) im Schicksalsjahr 1933 gemeinsam als Proletarier-Elternpaar dem titelgebenden heldenhaften kleinen Braunhemd die Leviten lasen, muss der Mann eigentlich ganz froh sein, nicht auf den Namen "Quex", sondern (wenn auch klanglich ähnlich) "Götz" getauft worden zu sein.

Seiner gefühlig-machohaften Art, mit der er geschätzt 99 Prozent seiner Rollen bestritt (in den ollen Karl-May-Schinken wie in den einigermaßen überschätzten Tatorten oder auch z.B. als Totmacher), konnte ich persönlich nie viel abgewinnen; um so eindringlicher empfehle ich aber Allen, die sie (aus mir rätselhaften Gründen) noch nicht gesehen haben sollten (und allen Anderen zur Wiedervorlage) die vielleicht cineastisch nicht epochale, aber zweifelsohne gelungenene Farce über die Entdeckung und Vermarktung der vermeintlichen Hitler-Tagebücher Schtonk! - mit Herrn Schulz/George als ebenso minderbemitteltem wie größenwahnsinnigem Schmierenreporter Hermann Willié und dem unvergessenen Opfer einer gnadenlosen Alkohol- und Unterhaltungsindustrie Harald Juhnke als dessen Ressortleiter Pit Kummer - wird ja bestimmt demnächst irgendwo wiederholt.

Nicht allzu gelungen ist aber wohl nach allgemeinem Dafür- bzw. Dagegenhalten das Doku-Drama "George", das gestern bei ARTE (nicht gesehen) und morgen auf ARD abgestrahlt wurde bzw. werden soll.

link (0 mal senf)  schon 1628 x druppjeklickt   senf dazu



Montag, 22. Juli 2013
Da lacht das Hartzvieh der Hartzi
Montag, 22. Juli 2013, 18:13

DAS ALG I LÄUFT AUS – WAS NUN?
Erster Beschluss des Familienrats: eine Woche auf Fleisch zu verzichten. „Ich will sowieso Vegetarier werden“, erklärt Lara schon wieder bester Laune.


Zum Download

Allerdings haben nicht alle Adressaten so viel Humor und beste Laune...

link (0 mal senf)  schon 1603 x druppjeklickt   senf dazu



Mittwoch, 17. Juli 2013
Wo soll das alles enden?
Mittwoch, 17. Juli 2013, 14:32

Gestern hatte ich ne Ratte in der Bude, heut Morgen ne Fruchtfliegenfarm in der Küche - und nun?



Es wird immer schlimmer...

link (2 mal senf)  schon 728 x druppjeklickt   senf dazu



Samstag, 13. Juli 2013
Dritter Anlauf
(Aller guten Dinge...)
Samstag, 13. Juli 2013, 14:54

Alle halbe Jahre wieder...
Die letzte Petition für direkte Demokratie hatte immerhin schon etwa dreimal soviel Unterstützer (1672) wie die vorherige (560) - wenn das ein stabiler Trend sein sollte, müsste in etwa viereinhalb Jahren eine Mehrheit der Wahlberechtigten in der BRD dafür sein. Also, neuer Versuch (mit neuem Titel, leicht verändertem Text und bescheidenerer Laufzeit - drei Monate - und Zielsetzung): Weiterentwicklung der parlamentarischen zu einer plebiszitären (direkten) Demokratie - bitte nochmal mitmachen, wie immer (auch bei Fratzbuch), heißen Dank, und vielleicht erleben wir es ja doch noch irgendwann...

link (1 mal senf)  schon 1237 x druppjeklickt   senf dazu



Montag, 8. Juli 2013
Nepper, Schlepper, Bauernfänger
Montag, 8. Juli 2013, 14:33

DER SPIEGEL schickt (sicherlich nicht nur mir) eine Einladung - zur Leserbefragung rund um das Thema Bundestagswahl. Und selbstverständlich soll Ihre Mühe nicht umsonst sein, nein: es winkt ein großzügiges Dankeschön-Paket, nämlich die Lieferung von 10 (in Worten: zehn) prächtigen Ausgaben des SPIEGEL zu einem gesonderten Preis, nämlich läppschen 29 statt den eigentlich fälligen 42 €uronen (wer dann vergisst, rechtzeitig zu kündigen, hat natürlich ein "reguläres", sprich scheißteures Abo an der Backe) - und als Dreingabe packen die Erben des billigen Jakob, pardon: Rudolf Augstein auch noch wahlweise eine poplige Armbanduhr oder eine schäbige Handtasche obendrauf.
Auf einem sogenannten Teilnahmebogen (in Wahrheit das Vertragsformular für die verdeckte Abzocke) finden sich dann 5 (in Worten: fünf) völlig unerhebliche Un-Fragen (z.B.: Denken Sie, dass die von SPD und Grünen geplante Anhebung des Spitzensteuersatzes für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen könnte? - natürlich keine Erwähnung der Linken, wo kämen wir denn da hin?), die jeweils hochdifferenziert mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden sollen, gefolgt von natürlich absolut vertraulich und anonym behandelten Angaben zu Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss und Wohnort (PLZ) - und dann werden ganz unvertraulich die detaillierten Daten (Name, Adresse, Mail und Telefon sowie selbstredend die Bankverbindung) für das erwähnte opulente Dankeschön abgefragt...
Immerhin: Das Porto zahlen wir für Sie!, verheißt das beiliegende Kuvert, und das gibt mir die willkommene Gelegenheit, den ganz und gar nicht geehrten Damen und Herren ihre Pseudo-Umfrage unausgefüllt und grußlos zurückzusenden, versehen nur mit der rhetorischen Frage:
FÜR WIE DUMM WOLLEN SIE UNS DENN HIER VERKAUFEN?

link (0 mal senf)  schon 697 x druppjeklickt   senf dazu



Dienstag, 2. Juli 2013
Ich glaub, ich hör seh nicht recht!
Dienstag, 2. Juli 2013, 12:38

Jeden Tag eine gute Tat - oder wenigstens einmal im Jahr: als ich eben las, dass Phoenix (gegen den Protest des Deutschen Gehörlosen-Bundes) plant, seine Gebärdensprachen-Dolmetscher bei Tagesschau und Heute-Journal künftig einzusparen und durch schnöde Untertitel zu ersetzen, habe ich als erfahrener (wenn auch relativ erfolgloser) Petent (siehe auch links oben) natürlich gleich eine entsprechende Aktion angeleiert (Gegen die Einstellung der Gebärdensprachen-Verdolmetschung von Nachrichtensendungen bei Phoenix); und wer heute sonst noch bequem eine gute Tat zu tun gedenkt, möge dort (und gerne auch auf Fratzbuch) doch bitte mitmachen.

Immerhin bin ich auch schon recht harthörig, seit ich damals beim Alien Sex Fiend-Konzert direkt neben den Boxen gestanden hab - ach, bei der Gelegenheit fällt mir übrigens ein uralter Witz ein...

link (5 mal senf)  schon 1897 x druppjeklickt   senf dazu



... ältere Einträge

Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski