Kater & Midlife-Crisis
(nicht auf die Goldwaage zu legen)

Worte wie in Quark gemeißelt,
Taten abseits allen Sinns,
alle Nächsten schwer verscheißelt;
Hoppla: schweinebreit - ich bin's!
Mal wieder reichlich über-flüssig
wie nur zu oft seit dreißig Jahrn;
des Ganzen derart überdrüssig -
Details würd ich uns gern ersparn.
Diese Drogen sind der Hammer:
erst fühlst du dich stark wie Stahl;
doch dann kommt der Katzjenjammer:
unbeschreiblich fiese Qual...
"Erst die Fron, dann das Vergnügen",
lautete ein schlauer Spruch;
wie konntet ihr mich so belügen?
Was für ein Vertrauensbruch!
Umgekehrt macht man die Schuhe:
auf kleinen Spaß und laue Lust -
vielleicht ein kleines bisschen Ruhe -
folgt Ekel, Stress und Riesenfrust.
Ich komme einfach nicht zurande
mit dieser vollgeschiss'nen Welt
und der ganzen Arschlochbande;
weiß nicht, was mich hier noch hält.
Oder doch: es ist die Aussicht
auf den letzten großen Knall -
wenn das finale Chaos ausbricht,
will ich dabeisein - klarer Fall!
(Außerdem muss ich ja morgen auch noch zum Zahnarzt - Wurzelbehandlung...)

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Ich weiß gar nicht, worüber ich mich mehr wundern/empören/ekeln soll: darüber, dass die höchst bedauernswerten Beliebers bzw. Biebettes den einschlägigen Körperteilen ihres totalüberschätzten, milchbackigen Idols (jawohl, ich bin ein "Hater"!) tatsächlich eigene Namen (s.u.) gegeben haben - so heißen seine beiden Brustwarzen offenbar "Alejandro" und "Fernando", seine Testikel "Spike & Tike", sein Allerwertester "Walter" und sein bestes(?!?) Stück "Jerry" - oder doch eher darüber, dass der wenig erhellende, dafür aber um so bedrückendere Artikel aus der SZ Wochenende, dem ich diese unerwünschte Information verdanke, online tatsächlich erst nach vorheriger Entrichtung von immerhin 3,21 €uro freigeschaltet werden soll...

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"Nationalmannschaft mit Stil" heißt es bei der BLÖD-Zeitung, wenn der DFB verkündet, seine Jungs fortan von Hugo Boss einkleiden zu lassen.
Aber welcher Stil und welche Tradition wird da eigentlich gepflegt? Wikipedia weiß über Hugo Boss zu berichten: In den 1930er Jahren bestand die Unternehmensleitung aus bekennenden Nationalsozialisten und erhielt Aufträge zur Lieferung von Uniformen an SA, SS, Wehrmacht und HJ.
Das nenne ich Kontinuität - und empfehle für die neuen Uniformen der deutschnationalen Balltreter statt dem überholten Schwarzweiß ein kräftiges Dunkelbraun!
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Soeben wird im Rahmen des umfangreichen und dramatisch inszenierten Gedenkens an den "Aufstand des 17. Juni" auch wieder gerne an die etwa 140 Mauertoten erinnert, von denen jede_r natürlich eine Bankrotterklärung des "Sozrealismus" darstellt.
Aber (oder und): Wie viele Mitmenschen sterben alljährlich und auch gerade jetzt in Atlantik und Mittelmeer oder an Stacheldrahtzäunen rund um Europa, weil sie versuchen, in den "Goldenen Westen" rüberzumachen?!
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Eine etwas sonderbare "Geschichte der Menschheit" ist das, welcher ausgerechnet der allseits engagierte Hannes Jaenicke da seine Stimme geliehen hat und deren Folgen 7 bis 12 ich soeben auf ZDFinfo sehen durfte; produziert wurde sie vom einschlägig bekannten History Channel, bei dem sich ja auch Guido Knopp immer gerne und reichlich bedient hat.
Vor allem reichlich eklektisch ist diese Geschichte geraten; und wahrlich erstaunlich, was und wer alles NICHT in ihr vorkommt: keinerlei Kunst, Literatur, Musik und Philosophie z.B. (also kein Shakespeare und kein Cervantes, kein van Gogh und kein Picasso, kein Beethoven und kein Tschaikowski, kein Kant und kein Rousseau); aber auch weder Napoleon noch Lenin noch Stalin noch Hitler, nicht Marx und nicht Freud, kein Darwin und kein Einstein; sozio-ökonomische Begriffe wie Kapitalismus, Kommunismus oder Faschismus fehlen völlig; die Französische Revolution kommt nur in einem Nebensatz vor (als "Nachahmungstat" der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung), die Russische Revolution gleich gar nicht; der Erste Weltkrieg dient nur als Anlass zur Erfindung des Penicillins, der Zweite Weltkrieg ist lediglich Vehikel für den Abwurf der ersten Atombombe ("Little Boy") durch die heldenhaften Piloten der Enola Gay; Korea, Vietnam, Irak und Afghanistan scheinen allerdings auch gar nicht zu existieren...
Aber nein, es ist beileibe nicht nur nordamerikanische Historie, die präsentiert wird: schön paritätisch gibt es auch eine Episode aus Indien (Bau des Tadsch Mahal), Russland (Eroberung Sibiriens und Alaskas durch tollkühne Pelzjäger gegen pfeilschießende Ureinwohner), Afrika (erfolgloser Aufstand gegen den Sklavenhandel), Kontinentaleuropa (Amsterdamer Tulpenspekulationsblase), China (Beginn des Opiumkrieges) und Japan (Gründung der Firma Mitsubishi durch einen vormaligen Samurai). Was gilt sonst noch als berichtenswert? Die Eroberung des christlichen Konstantinopel durch nomadische Muselmanen ("Clash of Cultures") als Anstoß für die Entdeckung Amerikas; die Plünderung des Aztekenreichs und die darauffolgende Etablierung des Silberdollars; die Rettung der "Pilgrim Fathers" durch freundliche und wundersamerweise des Englischen mächtige Indianer; die Hexenprozesse von Salem; die Erfindung des Blitzableiters durch Benjamin Franklin; die industrielle Revolution durch den beherzten Unternehmergeist eines wackeren Webereibesitzers; der Eisenbahntunnel zwischen Pennsylvania und Ohio; ausführlich natürlich der Amerikanische Bürgerkrieg, den der Norden durch bessere Waffentechnik (und natürlich Abraham Lincoln) gewinnen konnte; die Überwindung der Cholera-Epidemie in London durch den Scharfsinn eines findigen Arztes; die Vulkanisierung von Gummi durch Mr. Goodyear; die Beendung des Holocausts im belgischen Kongo durch eine nette englische Lady und ihre Fotokamera; der Untergang der Titanic (den ein Passagier der dritten Klasse überlebt und daraufhin Arbeiter bei Henry Ford in Detroit wird, "eine typische Immigrantengeschichte"); der Bau des Alaska-Highways durch einen "ehemaligen Kriegshelden und genialen Planer"; die friedliche Nutzung der Atomkraft (Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima werden freilich nicht erwähnt) und die erste Herzverpflanzung durch den Südafrikaner Christiaan Barnard ("Nine-Eleven" kommt erstaunlicherweise auch nicht vor - aber das hätte dem positiven Grundtenor wohl nicht entsprochen).
Generell wird diese Geschichte von tapferen Kriegern, honorigen Unternehmern und tatkräftigen Technokraten gemacht (wobei seltsamerweise auf Namen wie Edison, Bell, Disney, Gates und Jobs ebenfalls verzichtet wird), durchweg weißen, angelsächsischen Protestanten übrigens (immerhin wird lobend die "irische Arbeitskraft" beim Eisenbahnbau erwähnt), und ständig geht es immer nur aufwärts; bildsprachlich wechseln sich aufwändige und immer blutige Spiel- bzw. Kriegsszenen, erratische CAD-Grafiken und kurze Statements von enthusiastischen Militär-, Technik- und Medizin-Experten ab. Am Ende der letzten Folge heißt es dann: "Die Geschichte der Menschheit hat gerade erst begonnen" – aber wenn sie SO weitergehen sollte, ist das wohl eher als Drohung zu verstehen.
Schlimm genug, wenn ein privat-primitiver Fernsehsender seinem Publikum in den USA diesen amerika- und kapitalismusverherrlichenden Mist vorsetzt; dass aber ein öffentlich-rechtlicher und gebührenfinanzierter "Info"-Kanal so etwas völlig kritiklos ausstrahlt, halte ich nicht nur für eine ärgerliche Zumutung, sondern sogar für einen mittelschweren Skandal!
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Und wieder hat ein schauspielerisch begabter Zwilling runden Geburtstag: der Amokläufer aus If..., der Oberdroog im Clockwork Orange, der polymorph-perverse Imperator Caligula - genau, der geniale Malcolm McDowell wird heute 70 und erfreut sich offenbar bester Gesundheit und uns mit nicht nachlassender Produktivität. Ob das an der leckeren Milch ("Moloko Plus") liegt, die der Gute immer so gerne zu sich genommen hat?
Hier jedenfalls sehen wir den Meister bei der miterlebenden Lektüre erbaulicher Literatur...
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Da er Sinn hieß, nannte die ganze Welt ihn Unsinn. Nichts konnte einfacher und natürlicher sein...
Sorry, aber diesen naheliegenden Kalauer konnte ich mir einfach nicht verkneifen - auch wenn der Blödmann Herr vom UFO IFO-Institut aktuell ganz ausnahmsweise mal mit Gysi auf einer Wellenlänge zu funken scheint...
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Ein paar sehr interessante Fragen wirft der hiesige Ratsherr Frank Laubenburg angesichts der ewiggestrigen Aussage von Carsten S(chultze) im NSU-Prozess aus, welcher sich bekanntlich vor seiner Festnahme etliche Jahre in der Düsseldorfer Linken- und Schwulenszene herumgetrieben hatte (und in letzter Zeit immer wie der Unhold aus Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast gewandet ist), betreffend den bis heute unaufgeklärten (!) Sprengstoffanschlag am Wehrhahn, bei dem am 27. Juli 2000 zehn Menschen durch eine Rohrbombe am Eingang zum S-Bahnhof an der Ackerstraße zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden und eine im fünften Monat schwangere Frau ihr ungeborenes Kind verlor; die Opfer kamen aus der ehemaligen Sowjetunion, sechs mit jüdischem und vier mit muslimischem Hintergrund, und hatten an jenem Tag einen Deutschkurs an einer nahegelegenen Schule besucht. Ermittelt wurde damals (natürlich ergebnislos) in unguter alter Tradition besonders in Hinblick auf die "Russenmafia"...
Pikantes persönliches Detail am Rande: meine Ex-Schwiegermutter aus St. Petersburg, die damals für einige Zeit in Düsseldorf wohnte, war im selben Kurs und nur wenige Minuten vorher am Tatort vorbeigegangen; ihr Glück war wohl (nur in diesem Fall allerdings), dass sie (als m.o.w. fromme Orthodoxe) mit den jüdischen und muslimischen Landsleuten nicht so viel zu bereden gehabt hatte.
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Da ging es in Moskau früher aber lockerer zu...

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Wer es (wie Rebecca Casati, s.r.) fertigbringt, dem Großschauspieler John „Johnny“ Christopher Depp II öffentlich (in der SZ Wochenendbeilage vom 8./9. Juni) zum 50. Geburtstag (dazu nachträglich auch meine Empfehlung) in höhnischstem Tonfall zu "gratulieren" und ihn dabei auf Rollen wie Cry Baby, Edward mit den Scherenhänden, Gilbert Grape und natürlich Jack Sparrow zu reduzieren ("Und das war's dann"), dagegen aber Klassiker wie Platoon, Arizona Dream und vor allem Dead Man (s.u.) komplett zu unterschlagen sowie obendrein auch noch das Meisterwerk Fear and Loathing in Las Vegas als "erstaunlich öde" (!) zu bezeichnen, ist dann wohl zu Recht mit dem langweiligen und frühvergreisten Laberhannes Frank Schirrmacher ("Das Methusalem-Komplott") verheiratet!
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Anfang Juni 1993 – ich hatte gerade mein Schuljahr als Dozent für Sprachpraxis am NKJO (Fremdsprachenlehrerkolleg) in Leszno/Polen beendet – wurde in der (abgetauten) Eissporthalle von Solingen groß gefeiert: zwei kurdische Brüder heirateten, der Eine eine Türkin und gute Freundin meiner damaligen Ehefrau (deshalb war auch ich eingeladen), der Andere eine Polin (was mir die unerwartete Gelegenheit bescherte, meine frisch erworbenen rudimentären Polnischkenntnisse mit der Verwandtschaft der Braut bei etlichen Gläschen Wódka – sto gram – erproben zu können).
Als mein Schwager, einige andere Bekannte aus Düsseldorf und ich in der Absicht, unauffällig eine Spezialzigarette zu uns zu nehmen, ein paar Schritte durch die umliegende Innenstadt gingen, bemerkten wir einigermaßen beeindruckt, dass nahezu alle Fassaden und Fenster mit Brettern verrammelt waren; waren doch erst ein paar Tage zuvor (eben in der Nacht zum 29. Mai) Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4) bei einem Brandanschlag zu Tode gekommen, was tagelange gewaltsame Ausschreitungen (u.a. der "Grauen Wölfe") zur Folge gehabt hatte.
Hülya Genç - Saime Genç - Hatice Genç - Gürsün İnce - Gülüstan Öztürk
Ich muss gestehen: der Stimmung auf der Doppelhochzeitsfeier schien dies keinen großen Abbruch zu tun.
Ein paar Monate später wurde ich nochmals persönlich mit dem Geschehen konfrontiert, als nämlich mein Alter (seines Zeichens Rechtsanwalt) uns (also v.a. meine türkische Gattin und mich, die wir einen damals erst einjährigen Sohn hatten) vorwarnte, dass er beabsichtige, die Verteidigung eines der dringend Tatverdächtigen, des 16jährigen Skinheads Felix K., zu übernehmen – mit der besonders bescheuerten Begründung, dessen Eltern seien (wie er ja früher einmal auch) bekennende Linke, und ich sei ja in meiner Pubertät ebenfalls ein missratenes Früchtchen und durchaus in Gefahr gewesen, "nach rechts abzudriften" (eine völlig abwegige Behauptung, die nur bewies, wie wenig Ahnung mein Herr Vater von Punk generell und meiner Person speziell gehabt hatte). Da er uns damit vor vollendete Tatsachen stellte, waren Einwände zwecklos.
Auf seine entsprechende Bitte hin habe ich mich dann (mittlerweile von meiner Frau getrennt) auch noch Ende 1995 in den Hochsicherheitsgerichtssaal im Düsseldorfer Norden zu seinem Schlussplädoyer hinbegeben, bei dem er (letztlich erfolglos) den Kaiserswerther Jesuiten und Hexenprozess-Gegner Friedrich Spee von Langenfeld zitierte, um auf die (nach wie vor bestehenden) Zweifel an der (Allein-)Schuld der vier jugendlichen Angeklagten aufmerksam zu machen; auch damals hatte übrigens schon ein dubioser Nazi-V-Mann des Verfassungsschutzes eine undurchsichtige Rolle gespielt.
Ich bitte um Verzeihung, dass dieser Rückblick so gänzlich unpolitisch und übertrieben persönlich/familiär/nostalgisch geraten ist...
link (4 mal senf) schon 1060 x druppjeklickt senf dazu
...und, wie immer, für absolute Demokratie
Der Tod muß abgeschafft werden,
diese verdammte Schweinerei muß aufhören.
Wer ein Wort des Trostes spricht, ist ein Verräter.
Bazon Brock

Es spricht natürlich Einiges gegen Gentechnik – vor allem die unglückselige kapitalistische Verfasstheit unserer Welt, die befürchten lässt, dass die Früchte dieser wie aller anderen Wissenschaften doch wieder nur dazu dienen würden, die Menschen im Sinne der bloßen Verwertbarkeit zu "optimieren" bzw. zu deformieren.
Es spräche allerdings auch Einiges für Gentechnik – sind doch nicht nur diverse Krankheiten (allen voran alle Arten von Wucherungen, u.a. Krebs), sondern auch das Altern und der biologische Tod selbst, Folge von "Kopierfehlern" unserer Gene und somit nicht nur theoretisch "heilbar".
Dies mag für Viele eine alptraumhafte Vorstellung sein: eine Welt, in der niemand mehr sterben müsste. Aber wer sterben möchte, könnte dies natürlich (wie auch heute schon) jederzeit tun. Nur das Sterbenmüssen würde wegfallen; mehr noch: auch die Zellalterung mit ihren vielen unschönen Folgen (Muskelabbau, Gewebeerschlaffung usw.) ließe sich aufhalten und sogar umkehren, und auch Beeinträchtigungen am Nervengewebe (z.B. Querschnittslähmung, Gehirnschäden usw.) wären reparabel.
Ziel einer fortschrittlichen Politik sollte es also nicht sein, diese Techniken zu verbieten (was ohnehin nicht funktionieren würde), sondern sie demokratisch zu kontrollieren und zu gestalten – wie in allen anderen Bereichen eben auch.
(Ich kann es ja offenbar kaum oft genug schreiben…)
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Die Geschichte der Spezialdemokraten, die ja heute ihren 150. Geburtstag (und wie schon allzu lange am liebsten sich selber) feiern, ist bei nüchterner Betrachtung eine Chronik des stetigen Abstiegs von einer progressiven gesellschaftlichen Bewegung zu einem konservativ-reaktionären Kanzlerwahlverein, dem außer der eigenen Macht wenig heilig ist.
Immerhin ein Anlass, an längst vergangene Zeiten zurückzuerinnern - etwa 1879, als August Bebel, von dem die heutigen "Genossen" nur noch die Taschenuhr kennen, sein (laut Wikipedia) einflussreichstes Werk schrieb, nämlich Die Frau und der Sozialismus, in dem er u.a. eine sozialistische Gesellschaft wie folgt beschrieben vorhersah:
In diesem Utopia gibt es keine Kapitalisten mehr, aber jeder hat die Arbeit, die er oder sie möchte, 2-3 Stunden pro Tag, angenehm, abwechslungsreich und von demokratisch gewählten Ordnern überwacht. Alle arbeiten füreinander und Bebel konstatierte, dass das zu Schnelligkeit und hoher Qualität führen würde. Da jeder nur einen Teil des Tages erwerbs-arbeite, stiege auch die Qualität aller sonstigen Arten der Arbeit.
Vier Tätigkeitsbereiche pro Tag würde der Mensch in seinem Utopia täglich durchlaufen: produktive Arbeit, Lehre oder Pflege, Studium/Bildung und Administration/Organisation, die den Staat ersetze. Gegensätze zwischen Gebildeten und Ungebildeten verschwänden...
Klingt ja gar nicht so übel, ziemlich aktuell und auch realistisch - ist aber leider himmelweit entfernt von den kümmerlichen Aussichten, welche die heutige SPD zu bieten hat.
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Fortuna: | abgestiegen |
Cascada: | abgeschlagen |
Campino: | abgeklemmt |
Ich: | abgekackt |
_______________________ | |
Pfingsten: | abgehakt √ |
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Ach ja, Marx - am 5. Mai war ja sein 195. Geburts-Jubiläum, hab ich doch glatt verschwitzt. Aber heute stieß ich zufällig auf einen (auch schon zwei Monate alten) Artikel aus dem Neuen Deutschland, in dem es u.a. heißt:
Die Emphase von Marx als größtem Sohn des deutschen Volkes würde im deutschsprachigen linken Spektrum bei einigen einen Aufschrei auslösen. (Bei mir auch.) (...) Was bringt es denn zu wissen, dass er (...) lange Zeit seines Lebens Furunkel an einer delikaten Stelle seines Körpers hatte?
Dies ist also das Niveau, auf dem sich eine (laut Untertitel) "Sozialistische Tageszeitung" im Jahr 2013 mit Marx auseinandersetzt; und immerhin: das mit den Pickeln am Arsch(?) war mir neu.
Aber wenn sich die Autorin schon auf eine derart dämliche Kategorie wie "größter Sohn des deutschen Volkes" einlässt, würde mich persönlich schon interessieren, wer das denn dann bitte schön sonst sein sollte - Römerschlächter Hermann der Cherusker? Bauern- und Judendenunziant Martin Luther? GröFAZ Adolf Hitler? (Quatsch, der war ja Österreicher...) Wiederbewaffner Konrad Adenauer? Notstandsgesetzgeber Willy Brandt? Oder vielleicht Ex-DKP-Mitglied Dieter Bohlen?
Es ist sooo traurig...
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So sieht es die Welt:
Ein Zuschauer, der zum ersten Mal bei der Verhandlung ist, wundert sich (...) darüber, dass Zschäpe so "echt super" aussieht. (...) Auch eine Zuschauerin wundert sich, dass Zschäpe "nicht so dümmlich aussieht, wie man Terroristen so kennt".
Gestern noch Postergirl bzw. Wichsvorlage für zukurzgekommene Nazi-Buben, heute schon die Frau, von der man (teilweise erstaunlich gut) spricht* - und morgen? Ich bitte um Verzeihung für die trübe Aussicht, aber wenn es richtig beschissen laufen sollte (also weiter so wie jetzt), könnte ich sie mir glatt als Galionsfigur in einem wiedervereinsamten Deutschen Reich mit einer hammerharten D-Mark und einer himmelhohen, nach allen Regeln der Angst gesicherten Mauer drumherum vorstellen...
Innen- und Außenminister: Thilo Sarrazin
Finanzminister: Hans-Olaf Henkel
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Ich erlaube mir, im Folgenden einen irgendwie erschreckenden, wenngleich symptomatischen, zunehmend in Beleidigungen ausufernden Fratzbuch-Dialog zu dokumentieren (zur Mahnung und als Einladung), welcher sich soeben auf der von mir erstellten Veranstaltungs-Seite #Mitbestimmung überall entspinnt und bei dem es sich natürlich (wieder einmal) um meine (bislang leider wenig erfolgreiche) Petition Für die Einführung von Volksentscheiden als alleinige Grundlage der politischen Entscheidungsfindung dreht - also, los geht's (Namen verändert; Tippfehler original):
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Der Wutbürger (ein unauffälliger Brillenträger um die Vierzig mit HSV-Logo im Hintergrund): Das wäre der größtmögliche Alptraum und wird hoffentlich nie passieren...
Meine Wenigkeit (dialogbereit): Du lässt also lieber über dich entscheiden, als selber mitzuentscheiden - aber warum ausgerechnet von denen, die es offenbar nicht draufhaben, und nicht von demokratischen Mehrheiten?
Der Wutbürger: Dadurch, dass Du jedem, der nicht Deiner Meinung ist, das Gleiche schreibst, wird es nicht richtiger. Mir ist der Status Quo tatsächlich lieber als eine Mitbestimmung von Leuten, deren Horizont nicht ausreicht für gewisse Entscheidungen. Vor allem bekomme ich Bauchschmerzen bei Leuten, die selber nichts zu Steuern und Sozialversicherungen beitragen.
[Anmerkung: Offenbar bezieht sich der mir unbekannte Herr hier auf die in meinem Profil zu lesende Info "Momentan und längerfristig unverwertet bei AA D'dorf"]
Meine Wenigkeit (noch heiter): Wenn du meinst, dass dein Horizont für gewisse Entscheidungen nicht ausreicht, kannst du dich ja enthalten.
Der Wutbürger: Hach... du bist ja ein echter Witzbold. Du hast wohl zuviel Zeit. Wie wäre es, wenn Du mal arbeiten gehst? Dann hätte Deine Existenz auch eine Berechtigung.
Meine Wenigkeit (jetzt aber doch angewidert): Ach so, der Herr spricht Arbeitslosen die Existenzberechtigung ab - naja, auf Mitentscheidungen von Nazi-Typen wie dir ist ohnehin geschissen.
Der Wutbürger: Du solltest vorsichtig sein, wie Du andere Leute nennst. Du wirst direkt persönlich , obwohl ich allgemein gesprochen habe. [Anmerkung: Hier irrt der Wutbürger] Wenn Du den Konter nicht vertragen kannst, halte einfach die Fresse. Daran merkt man ja, was für eine Art von Mensch Du bist. Ich habe schließlich nicht die Arbeitslosen angesprochen , sondern nur Deine kleine Wenigkeit. Du gehörst doch bestimmt zu den Menschen, die auf Kosten anderer sich durchs Leben schnorren. Wenn man nicht direkt nach dem Aufstehen kifft, bekommt man auch was auf die Reihe.
[Anmerkung: Dies bezieht sich wahrscheinlich - obwohl das eigentlich nur sogenannte "Freunde" zu sehen bekommen sollten(?) - auf ein Posting vom vergangenen Samstag zum Global Marijuana March 2013...]
Und nur zur Info für Dich Schmalspur- Aktivist. Ich bin politisch aktiv, nur gehst Du von der völlig falschen Farbe aus....
Meine Wenigkeit (stinksauer, aber um Sachlichkeit bemüht): Meine kleine Wenigkeit, die deiner (angeblich unpersönlichen) Aussage nach keine Existenzberechtigung hat, hat den starken Verdacht, dass du den Frust, den du in einer vermutlich üblen und stupiden Acht-Stunden-Tretmühle anhäufst, an vermeintlich(!) noch ärmeren Würstchen auszulassen pflegst, anstatt dir mal darüber Gedanken zu machen, wie wir die vorhandene Arbeit (und auch die Macht und das Geld) in unserer Gesellschaft sinnvoller und gerechter organisieren und verteilen könnten.
Der Wutbürger: Nochmal für Dich kleines Licht. Erstmal hast Du noch nicht mal genug Lebensmut, um Deinen ricchtigen Namen zu nennen.
Dann, wenn Du keine Argumente mehr hast, kommen die typischen Nazi-Sprüche..... Aber natürlich sind die anderen die Bösen. Es ist immer wieder erstaunlich, die am meisten schreien, sind genau der Abschaum der Grsellschaft, die sich auf Kosten der Allgemeinheit einen schönen Tag machen.
Du brauchst Dir um mein Wohlbefinden eirklich keine Sorgen machen. Ich mache mit meiner Arbeit Menschen glücklich. Das hast Du in Deinem Leben wohl noch nie geschafft.
[Anmerkung: Auch hier irrt der Wutbürger]
Aber noch ein kleiner Tipp für Dich... Wenn Du mal was wirklich sinnvolles in Deinem zurück gebliebenen Leben machen willst, helfe ehrenamtlich. Aber das wäre natürlich Arbeit.... Böse Arbeit....
Meine Wenigkeit (mittlerweile leider selbst auf 180): Leute, die andere als "Abschaum" bezeichnen und ihnen die Existenzberechtigung absprechen (und das auch noch, ohne sie zu kennen, aufgrund irgendwelcher Vorurteile), sind Nazis - auch wenn sie zu feige sind, es zuzugeben, oder zu dumm, es selber zu merken.
Du tust mir leid, du armseliges Würstchen; wie unglücklich musst du sein, und wie unschön deine Tage, dass du sogar die Arbeitslosen beneidest - du Arbeits-Loser :D
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So weit, so unerfreulich - und natürlich hätte ich den unsäglichen Hanswurst, der so stolz ist auf sich und seine Arbeit und so voller exterminatorischem Hass auf minderwertigen, faulen, zurück gebliebenen, lebensunwerten Abschaum ohne Daseinsberechtigung (und voller Neid auf dessen schöne Tage), nicht als "Nazi" bezeichnen sollen, sondern terminologisch korrekt als "Faschisten"; und die Doublette mit dem "arm(selig)en Würstchen" war sicherlich auch keine stilistische Glanzleistung. Aber so geht es eben oftmals zu in den sozialen Netzwerken: zuweilen ist da der Tippfinger schneller als der Hinterkopf...
Eine letzte Anmerkung noch zum "Arbeits-Loser": ich habe extra nochmal nachgekuckt, es ist richtig geschrieben; einen *"Looser" gibt es nämlich im Englischen gar nicht, obwohl er natürlich genau so ausgesprochen wird.
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In München tagt ein Landgericht,
doch lieber noch vertagt es sich;
und weil es den Termin verschiebt,
macht es sich ziemlich unbeliebt.
Allmählich gibt es das Gefühl,
es handelt dabei mit Kalkül -
und mancher Kläger fragt sich bang:
"Geht der Prozess mein Leben lang?"
Die Richter sind ja auch nicht dumm,
sie wissen schon genau, warum:
es droht bekanntlich Revision -
und ganz im Ernst: wer will das schon?
Die Sachen sind auch kompliziert,
Verfassungsschützer involviert;
bei all dem ganzen braunen Dreck
holt man sich schnell mal selbst was weg.
So wird die Causa halt verschleppt,
bis das Intresse abgeebbt
und dann vermutlich eingestellt,
bevor ein "falsches" Urteil fällt...
Skandal am Landgericht
Skandal am Landgericht
Skandal - Skandal um Zschäpe...
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski