„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“*, heißt es in Artikel 20 Absatz 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland; wieso wird dann aber z.B. der Bundespräsident respektive die Bundespräsidentin nicht direkt vom Volk gewählt, wie es in vielen anderen Ländern üblich ist, in denen das Amt des Präsidenten meist auch viel mehr faktische Macht bedeutet als hierzulande, wo es ja vor allem „protokollarische“ Funktion hat?
Gerade in der gegenwärtigen „Legitimationskrise“ der repräsentativen parlamentarischen Demokratie wäre es doch ein schönes Signal, wenn sich der Bundestag durchringen könnte, dem Volk einen Teil der im GG geforderten Souveränität zurückzugeben, anstatt einen vorher nach Parteiproporz ausgeklüngelten Kandidaten durchzuwinken.
Gut möglich, dass bei einer solchen Direktwahl der jetzige Favorit Steinmeier gewinnen würde – ist er doch immerhin seit einiger Zeit laut Umfragen der beliebteste deutsche Politiker; allerdings haben wir ja gerade bei der US-Wahl erlebt, wie unzuverlässig solche Prognosen sein können, und vielleicht würde es am Ende auch auf eine Stichwahl zwischen (ähnlich wie in Österreich, wo sich ein FPÖ-Rechter und ein Grüner gegenüberstehen) dem jetzigen AfD-Kandidaten Albrecht Glaser und z.B. Gregor Gysi hinauslaufen?
Ich wüsste dann jedenfalls, wem ich meine Stimme gebe – und hoffe außerdem immer noch, dass mein Lieblingskandidat Serdar Somuncu antreten würde.
Dazu gibt es auch wieder einmal eine schöne Petition, die ich wärmstens zu unterschreiben empfehle: Petition / Antrag für eine Direktwahl zum neuen Bundespräsidenten
* Vgl. dazu: Alle Macht geht dem Volke aus
(Wäre es eigentlich grundgesetzkonform, die Ämter des Präsidenten und des Kanzlers in einer Person zu vereinigen?)
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski