Kaum zu glauben, dass dieser baumlange Kerl aus Oberbayern, bei dem es zwar nie zum Abitur, aber immerhin zur Ehrendoktorwürde der Nationalen Agraruniversität der Ukraine gereicht hat, vor Jahren einmal als das "soziale Gewissen" der Union und sogar als "Herz-Jesu-Sozialist" gehandelt wurde.
Sein Bild in der Öffentlichkeit dürfte eher von der sattsam ausgeschlachteten außerehelichen Affäre mit einer CDU-Bundestagsangestellten und der daraus erwichsten erwachsenen Leibesfrucht geprägt worden sein als durch sein Wirken als Bundesgesundheitsminister unter dem späten Kohl oder sein glückloses Agieren als Ministerpräsident und Vorsitzender einer rapide schrumpfenden CSU...
Jetzt aber ist der brave Mann in aller Munde, hat er doch (gemeinsam mit Alice Schwarzer, die auch ein frischverzapftes Buch zu vergolden hat) den Staffelstab von Thilo Sarrazin als oberster Hüter und Beschützer der Nation vor der verderbnisbringenden Gefahr sonder Zahl in die Deutschen Gaue hereinströmender muselmanischer Horden übernommen - und ist damit nun fast täglich mit einem neuen, hehren Anliegen zum Schutz vor Überfremdung und Durchrassung des Volkskörpers zu vernehmen.
"Multikulti ist tot", erschallte es da eben noch unberufen aus seinem ebenso warnend wie triumphierend aufgesperrtem Schlund - und nun legt er einen Sieben-Punkte-Plan vor bzw. nach, der zwar anscheinend nirgendwo in den Medien sauber aufgelistet werden kann, aber so bahnbrechende Erkenntnisse enthält wie die, dass "Deutschland kein Zuwanderungsland" sei (in der Tat ist es, wie mittlerweile wohl allseits bekannt, vielmehr ein Abwanderungsland).
Hier jetzt meine eigenen Sieben-Punkte-Projekte:
Ich wünsche diesem Herold der Deutschtümelei, dessen Intelligenzquotient eher sieben Punkte unter als über dem Durchschnitt liegen dürfte, dass er mit seiner reaktionären Soße und seiner abgehalfterten Partei bei allernächster Gelegenheit noch wesentlich weniger als sieben Prozentpunkte Wählerstimmen einfahren möge, möglichst sogar weniger als fünf, damit dieser schwarzbraune Spuk endlich ein Ende nehmen möge.
Und seinem nur unwesentlich sympathischeren Heimatverein Bayern München wünsche ich, dass zu den historisch rekordbedeutend schlechten acht Punkten nach sieben Spieltagen allenfalls noch sieben bis zum Ende der Hinrunde hinzukommen und dann nach entsprechender Rückrunde der Abstieg aus der höchsten Spielklasse erfolge - vielleicht könnte der Seehofer Horst dann das Amt als Vereinspräsident vom Hoeneß Uli übernehmen, der bis dahin sicher längst vor Wut geplatzt sein dürfte.
Fromme Wünsche, ich weiß - aber das wird man ja wohl noch mal träumen dürfen!
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"Angesichts des nicht zu behebenden und wachsenden Mangels an Arbeitsplätzen ist es lächerlich und grausig, jedem der Millionen zählenden Arbeitslosen eine nachweisbare und ständige Suche nach einer Arbeit, die es gar nicht gibt, zu verordnen."
Viviane Forrester: Der Terror der Ökonomie, Wien 1997 (L'Horreur économique, Paris 1996)
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Ich bin nun wahrlich kein übertriebener Lokalpatriot, und dass der "Eurovision Song Contest" (ESC) nächstes Jahr nun ausgerechnet hier stattfinden soll, geht mir auch ziemlich am Allerwertesten hinüber; aber was sich da gerade der NDR via Tagesschau an Häme geleistet hat, kann ich doch nicht unwidersprochen lassen - von wegen, D. sei nur ein Dorf, welches sich lediglich um Mode-, Senf- und Waschmittelproduktion verdient gemacht hätte, das ansonsten keiner auf der Welt kenne und musikalisch nur für "Tote Hosen" stünde.
Namen wie Kraftwerk oder auch Joseph Beuys (bekanntlich auch ein großer Musiker) scheinen diesen Schnöseln ebenso unbekannt zu sein wie die Tatsache, dass hier nicht zuletzt neben Hamburg und Berlin eine der Hochburgen (manche sagen sogar: DIE Hochburg) der Neuen Deutschen Welle (NDW) lag.
(Von Heinrich Heine, als dessen Geburtsort D. vielleicht doch dem Einen oder Anderen in der großen weiten, wenn auch immer dünner besiedelten Welt der Literatur bekannt sein dürfte, will ich ja gar nicht erst anfangen.)
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Zu der absolut katastrophalen Maischberger-Sendung (Thema "Gehört der Islam zu Deutschland?"), die gerade viel zu spät zu Ende geht, finde ich gerade keine Worte; nur eines würde ich diesen ganzen selbstherrlichen Abendländern, die immer wieder behaupten, der Islam hätte zu "unserer Kultur" nichts beigetragen, gerne mal in die verbohrten Köpfe hämmern:
Ohne die Überlieferung durch die arabisch-islamische Wissenschaft wäre eine Renaissance überhaupt nicht möglich gewesen, da die so hochgelobten Christen im Mittelalter nichts Besseres zu tun hatten, als sämtliche Werke der alten Griechen und Römer als gottlose Ketzerei zu verbrennen* von den antiken Autoren gar nichts mehr wussten und überlieferten.
Ach ja, und wer hat uns eigentlich die indischen (manche sagen auch: arabischen) Ziffern übermittelt, ohne die die gesamte moderne Naturwissenschaft bis hin zur Computertechnik sich niemals hätte entwickeln können?
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* Passage auf Einwand von Cassandra hin relativiert (siehe Senf).
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Zwei aktuelle Meldungen:
(1.) Der Sarrazin-Effekt: Deutschland wird islamfeindlich
(2.) Türken bei deutschen Jugendlichen unbeliebt
Nach einer Studie, die der SZ vorliegt, ist keine andere Nationalität oder Gruppe in Deutschland so unbeliebt wie die Türken. Sie rangieren hinter Schwarzafrikanern, Juden und Osteuropäern.*
Wie schön, dass sich die lieben Landsleute trotz aller miesen Erfahrung immer noch verlässlich und treudoof verhetzen lassen - da müssen nur ein paar Oberarschlöcher die hohle Pauke schlagen, um von den tatsächlichen Problemen und Ungerechtigkeiten abzulenken, und schon machen fast alle nur zu gerne mit.
Warten wir also auf das nächste Fanal...
Wie einst in Solingen und Mölln,
brennt's wohl demnächst in ganz Neukölln.
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* Da können sich die Juden aber freuen - inzwischen nur noch ein Platz im soliden Mittelfeld der Hass-Skala...
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Nämlich das sehr lesenswerte Gespräch über Arbeit, Selbstverwirklichung und Glück mit dem österreichischen Schriftsteller, Politologen und Philosophen Robert Menasse, erschienen im - und das ist auf den ersten Blick das eigentlich Erstaunliche - Fluter, dem (auf Wunsch vierteljährlich kostenlos frei Haus zugestellten) Magazin der Bundeszentrale für Politische Bildung.
link (0 mal senf) schon 605 x druppjeklickt senf dazu
Da soll es also irgendwo (in Neukölln, wo denn sonst; ohne diesen Bezirk hätten all die Sarrazins, Schwarzers und Seehofers ja gar nichts mehr zu melden) zu Mobbing gegen deutsche Kinder gekommen sein? Unschöne Worte wie "deutsche Kartoffel" seien gefallen? Na prima - das ist der Bundesfamilienministerin (wie vor kurzem ja auch schon dem Volksverhetzungsspezialblatt BILD) gleich einen medialen Großeinsatz wert.
Womit sie natürlich - und so blöd ist sie nun bestimmt auch wieder nicht, dass sie das nicht wüsste - eine Steilvorlage dafür liefert, dass in all den Schulen dieses Landes, in der die Ausländerkinder (Gottlob!) in der Minderheit sind (das dürften so um die 99% sein), diese elenden Kümmeltürken, Ölaugen, Spaghettifresser, Schlitzaugen, Fidschis, Bimbos, Polacken und überhaupt Kanacken endlich wieder (bzw. jetzt erst recht und quasi "amtlich") zurückgemobbt werden dürfen, wobei sich ein Teil der Elternschaft sicherlich gerne wort- und tatkräftig mit einbringt.
Bravo, Frau Köhler - so leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Integrationsdebatte und für den sozialen Frieden hier im Lande!
link (16 mal senf) schon 923 x druppjeklickt senf dazu
Die halbwegs gute Nachricht (in Umkehrung der Zeitungsmeldung) bei mir zuerst:
Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Miriam Gruß hatte vorgeschlagen, nicht nur (warum nicht "anstatt" - dann wär's ne richtig gute Nachricht gewesen; Anm.d.Verf.) Hartz-IV-Empfängern das Elterngeld zu streichen, sondern auch allen Steuerzahlern, bei denen Reichensteuer anfällt. Als Reichensteuer wird der Spitzensteuersatz von 45 Prozent bezeichnet, der ab einem Jahreseinkommen von mehr als 250.000 Euro bei Ledigen und mehr als 500.000 Euro bei Verheirateten fällig wird.
Na so was - eine FDP-Schranze will den Spitzenverdienern (auch ein ganz kleines bisschen) ans Portemonnaie? Nun gut - wer über 20.000 Euronen im Monat Einkommen hat, dürfte auf die bis zu 1.800 Ocken Elterngeld zusätzlich wohl kaum angewiesen sein - jedenfalls weniger, als Hartzis mit 359 (bzw. bald 364?) Kröten auf die 300 Talerinos extra, die ihnen ja kürzlich dennoch gestrichen wurden.
Aber jetzt kommt's:
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) (die auch ich in diesem Zusammenhang fast als "Schlampe" beschimpfen möchte, wenn auch eher als "miese" und weniger als spezifisch "deutsche"; Anm.d.Verf.) hat einen Vorstoß der FDP abgelehnt, Spitzenverdienern kein Elterngeld mehr zu bezahlen. "Die Eltern brauchen Planungssicherheit und nicht ständig neue Debatten, wo man ihnen noch das Elterngeld streichen kann", sagte Schröder am Sonntag zur Süddeutschen Zeitung.
Planungssicherheit - für Spitzenverdiener, nicht aber für Hartz-IV-Bezieher...
Das ist doch wohl der Gipfel des Zynismus!
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Die unerträgliche Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: da lese ich im SZ-Magazin (als Printausgabe) den einigermaßen guten wirtschafts-wundergläubigkeitskritischen Artikel von Harald Welzer - und direkt daneben grient mich die debile BWLer-Fratze von "Thomas Peter, eine[m] von 313 Interhyp-Beratern" an und schreit: "Baufinanzierung: Ich bin 100 Banken".
Wenn das nicht zum Verzweifeln ist...
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link (4 mal senf) schon 594 x druppjeklickt senf dazu
Ideales Heiratsdatum für alle Doofies, die sich ihren Hochzeitstag sonst nicht merken könnten - nur schade, dass die Standesämter heute am Sonntag fast alle zu haben...
Und 200. Jahrestag der Aufnahme des Lehrbetriebs der Humboldt-Universität zu (Ost-)Berlin - immerhin eine Alma Mater, an der u.a. Köpfe wie Theodor Mommsen, Albert Einstein, Max Planck, Otto Hahn, Robert Koch und Ernst Niekisch gelehrt und Nasen wie z.B. Heinrich Heine, Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Franz Mehring, Karl Liebknecht und Kurt Tucholsky studiert haben...
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Auch schon wieder ein Jahr her, dass ich das Vergnügen hatte, die schmucke Kanaren-Insel La Gomera zu besuchen und dort in der legendären Hippie-Ortschaft Valle Gran Rey auch den schönen Nacktbadestrand Playa del Inglés, von dem hier ein eher untypisch schattiges und menschenleeres Bild aus Google Earth zu sehen ist - oder liegt da eventuell ein Versehen vor, und es handelt sich um einen Screenshot des apokalyptischen Hack-and-Slay-Klassikers Diablo, dessen vor über zwei Jahren angekündigter dritter Teil jetzt aber wirklich allmählich mal rauskommen könnte?!?
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Heute wäre er siebzig geworden, der geniale Beatle John Winston L. Sein Schaffen nach der Trennung von Paul, George und Ringo war zwar eher ambitioniert als wirklich bahnbrechend, aber das eine oder andere eingängige Liedchen kam ihm dabei doch noch über die Lippen und Saiten - so wie dieses hier, in dem er beteuerte, doch nur "ein eifersüchtiger Bub" zu sein...
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Dieter Hildebrandt über Mario Barth: "Ich glaube, dieser Mensch ist abgrundtief dumm."
Das glaube ich auch, Dieter - das glaube ich auch.
(Noch abyssal dümmer sind aber wohl die erschreckend vielen IdiotInnen, die seine dünnen sexistischen Witzchen belachen und diesen Unsympathen reich machen.)
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Arvo Kustaa Hallberg alias Gus Hall
8. Oktober 1910 - 13. Oktober 2000
Den kannte ich bis jetzt auch noch nicht - aber 40 Jahre lang der Kommunistischen Partei der USA (CPUSA) vorzusitzen und dennoch 90 Jahre alt zu werden, ist auf jeden Fall eine beachtliche (Über-)Lebensleistung.
Wer mag, kann dann nächsten Mittwoch seinen 10. Todestag begehen.
link (0 mal senf) schon 590 x druppjeklickt senf dazu
Menschen, die Arbeiten annehmen müssen, für die sie nicht oder unzureichend ausgebildet sind, haben häufiger Arbeitsunfälle und sterben früher.
Menschen, die aufgrund ihrer Armut keine sozialen Kontakte mehr pflegen können, Depressionen bekommen und sich umbringen, sterben früher.
Menschen, die wegen ihrer Arbeitslosigkeit als faule Sozialschmarotzer stigmatisiert werden, Depressionen bekommen und sich umbringen, sterben früher.
Menschen, die nicht zum Arzt gehen, weil sie sich die Praxisgebühr nicht leisten können, sterben früher.
Menschen, die sich bestimmte Medikamente oder Zusatzleistungen nicht leisten können, sterben früher.
Menschen, die sich keine adäquate Winterkleidung leisten können, sterben früher.
Menschen, die es sich nicht mehr leisten können zu heizen, sterben früher.
Menschen, die aufgrund ihrer Armut obdachlos werden, sterben früher.
Menschen, die sich keine gesunde Ernährung leisten können, sterben früher.
Menschen, die sich aufgrund ihrer aussichtslosen Situation in Drogen und Alkohol flüchten, sterben früher.
Menschen, die eine solche Politik durchsetzen, mittragen oder auch nur gutheißen, machen sich mitschuldig.
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«Неупиваемая Чаша» - "Der unaustrinkbare Kelch"
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anlässlich seiner Besprechung
der Ausstellung "Kraftwerk Religion"
im Dresdner Hygienemuseum
Sehr geehrter Herr Bisky,
es ist wahrlich ein Elend der Verschleierungen und des Kopftuchtragens* in dieser Welt.
Nicht nur, dass die Jungfrau Maria stets mit Kopftuch dargestellt wird – auch die sich in ihrer Nachfolge verstehenden katholischen und orthodoxen Schwestern tragen diese elende Verschleierung ihres Haupthaares. In ländlichen Gegenden von Sizilien über Schwaben bis Sibirien wird vielfach Kopftuch getragen, ebenso wie von modebewussten Damen, die etwa bei windigem Wetter oder bei einer Ausfahrt im Cabrio um den Sitz ihrer elenden Frisuren fürchten.
Elend, Elend allerorten...
Mir ist allerdings in den vergangenen Wochen noch ein anderer, vielleicht noch größerer Missstand ins Auge gefallen:
das Elend der Lederhosen und des Dirndltragens.
Mit freundlichen Grüßen usw.
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* Originalzitat aus besagtem Artikel: "Und wie geht man um mit dem Elend der Verschleierungen und des Kopftuchtragens?"
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Peinlichkeit und Schlecht- und Dreistigkeit... wenn's heute irgendwas zu feiern gäbe, dann vielleicht allenfalls das (bzw. den) hier!
link (0 mal senf) schon 598 x druppjeklickt senf dazu
Der heiße deutsche Herbst möge beginnen; wie einst im Oktober 1981, als 300.000 auf die Straße gegangen sind gegen den NATO-Doppelbeschluss, so treffen wir uns - wohl informiert und gerüstet natürlich - hoffentlich jetzt gleich und möglichst oft bald wieder auf einer der zahlreichen Solidemos gegen Polizeibrutalität und Willkürherrschaft (und Atompolitik und soziale Ausgrenzung und und und)!
Vuvuzelas und Trillerpfeifen nicht vergessen!
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Hoha: in Stuttgart brennt* nicht nur die Luft, sondern auch so manches Auge - unsere Freunde und Helfer setzen großzügig Pfefferspray und Reizgas ein. Und wenn da heute viele nass werden, liegt's nicht unbedingt am Regen - es könnten auch die Wasserwerfer sein, die endlich nach Jahrzehnten mal wieder abspritzen dürfen.
Auch so maches Nasenbein soll bereits zu Bruch gegangen sein, weil es auf bewährte Weise heißt: "Knüppel frei!"
Für die ganz Fixen: Heut abend gibt's noch in vielen Städten Proteste gegen Polizeigewalt, u.a. auch seit 20 Uhr vor dem HBF in Düsseldorf. (Morgen ab 16 Uhr ist ebenfalls vorm HBF ein sogenannter Schwabenstreich geplant...)
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* Der ARD ist das trotzdem keinen "Brennpunkt" wert.
Und so sieht's aus beim ZDF:
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Zahlendreher bei den neuen Regelsätzen?! Drauf geschissen - die Summen wurden doch eh so frisiert, wie's grad gepasst hat.
Mich würde allerdings - Stichwort "Bildungsoffensive" - mal interessieren, wie sich 1,39 € für "Bildung" monatlich sinnvoll investieren ließen - vielleicht für ein "John-Sinclair"-Heft?
Nein, schade, geht nicht - die sind inzwischen teurer.
Aber vielleicht gebraucht...?
link (19 mal senf) schon 736 x druppjeklickt senf dazu
Obwohl ich immerhin insgesamt fünfmal meinen Sommerurlaub auf Einladung und als Gast der Jungen Pioniere (JP; einmal) bzw. der Freien Deutschen Jugend (FDJ; viermal) meinen Urlaub in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR; war einmal) verbrachte und über meine Familie (eigentlich über meinen Herrn Papà, der damals ein präzedenzfallgeschichtliches Berufsverbot erhalten hatte) die DEFA sogar einen (in schwarzweiß gehaltenen Fernseh-)Film angefertigt und sogar ausgestrahlt hatte, in dem ich (als etwa Sechsjähriger) auch verkörpert wurde, teilt mir die Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU; auch als Birthler-, vormals Gauck-Behörde bekannt) auf meine Anfrage hin mit, dass zu ihrer Person keine Hinweise auf Unterlagen vorliegen.
Also, entweder wurden diese Unterlagen noch vor dem in letzter Zeit viel wieder aufgewärmten Sturm auf die StaSi als hochbrisant vernichtet, oder aber mit der allfälligen Überwachung auch auswärtiger Besucher war es "drüben" doch nicht soöü weit her gewesen.
Ich bin schwer enttäuscht... und ein bisschen beleidigt.
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Da sich heute der scheidende September von einer ungewohnt heiteren Seite zeigt, trifft es sich, dass ich entblößten Oberkörpers auf meinem Balkone die (wer weiß? letzten) Sonnenstrahlen des Jahres einfange und mir dabei die Werke des alten Heinrich von Kleist zu Gemüte führe, wobei ich auf folgende kleine Anekdote stoße:
Ein Kapuziner begleitete einen Schwaben bei sehr regnichtem Wetter zum Galgen. Der Verurteilte klagte unterwegs mehrmal zu Gott, daß er, bei so schlechtem und unfreundlichem Wetter, einen so sauren Gang tun müsse. Der Kapuziner wollte ihn christlich trösten und sagte: du Lump, was klagst du viel, du brauchst doch bloß hinzugehen, ich aber muß, bei diesem Wetter, wieder zurück, denselben Weg.
Und unversehens kommt mir dabei dieser vor Jahren gehörte und seitdem wohl auch schon selber des Öfteren zum Besten gegebene Witz in den Sinn:
Ein Mann geht nachts mit einem kleinen Kind in den Wald. Sagt das Kind: "Ich hab solche Angst!" Antwortet der Mann: "Was soll ich denn sagen - ich muss gleich den ganzen Weg allein wieder zurück!"
Und so sehr diese beiden Begebenheiten auf den ersten Blick einander zu gleichen scheinen - man wird mir zustimmen müssen, dass sich die Pointe im Laufe zweier Jahrhunderte doch sehr hin zum (noch) Makabreren verlagert hat.
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski