Ente am Ende
Mittwoch, 8. August 2012
Zehn Jahre "Bologna" - ein Fazit
Mittwoch, 8. August 2012, 22:25

So sah es bis vor ein paar Jahren auf der Wiese der Heinrich-Heine-Uni an einem warmen, sonnigen Nachmittag im Sommersemester aus:

Und so sieht die selbe Wiese heute aus, dank Studienzeitverkürzung, Anwesenheitspflicht, Hausaufgaben, Credit Points und (zwischenzeitlich) Studiengebühren:

Ja, lustig war es einst, das Studentenleben - manchmal zumindest. Schade um die schöne Zeit...

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Samstag, 4. August 2012
Olympia: Noch eine blonde Bestie
Samstag, 4. August 2012, 12:25

Auch wenn ich mich in letzter Zeit leicht befremdet hier und da über manch (pseudo-)linke Verirrung geäußert habe, sollte an meiner emanzipatorischen Haltung hoffentlich kein Zweifel bestehen.
Allerdings gehöre ich nicht zu jener Sorte Antifas, die bevorzugt im Rudel auftritt und beim Anblick eines (vermeintlichen) Nazis (oder auch eines Bullen) reflexartig zu einem gewaltbereiten bis prügelgeilen Mob mutiert, sondern vertrete bekanntlich(?) die Meinung, dass eine verbale Auseinandersetzung mit Andersdenkenden (auch und gerade Faschisten) unabhängig vom Ausgang des Disputs ein formaler Gewinn, eine gewalttätige Konfrontation unter kommunikationstheoretischen Gesichtspunkten dagegen eine Niederlage darstellt (auch oder gerade dann, wenn man den Anderen kräftig die Fresse poliert haben sollte).
Der mediale Eiertanz um Frau Drygalla erscheint mir nun reichlich verlogen. Was ist passiert? Der deutsche Frauenachter ist - natürlich zum großen Ärger von Funktionären und Sportjournalisten - im "Hoffnungslauf" ausgeschieden. Da plötzlich fiel Herrn Vesper - einst grüner Bauminister unter Ex-Soze Clement, jetzt Generaldirektor des DOSB - ein bzw. auf, dass eine dieser Versagerinnen, eine verdächtig hellblonde Hünin, mit einem Manne liiert ist, der nicht nur ebenfalls bereits fürs Vaterland gerudert (überhaupt scheint diese Sportart - vielleicht wegen dem Zwang des Zwanges zum Gleichschlag? - rechtsgerichtete Menschen besonders anzuziehen), sondern auch einschlägig als Nazi-Aktivist bekannt ist, und hat daraufhin ein "intensives Gespräch" gesucht, in dessen Konsequenz Drygalla "freiwillig" vorzeitig nach Hause gereist ist - nicht ohne vorher ein eindeutiges und "glaubhaftes" Bekenntnis zur "Olympischen Idee" abgelegt zu haben.
So weit, so schlecht. Man braucht nicht erst die Leserkommentare unter den diesbezüglichen Artikeln zu lesen, um zu erraten, dass damit (wieder einmal) eine Märtyrerin der rechten Szene geschaffen wurde: als "aufrechte Deutsche" von sogenannten "Gutmenschen" (hier ganz wortwörtlich) ausgebootet.
Interessant wäre es allerdings, diese "Olympische Idee" einmal genauer zu hinterfragen; denn auch wenn es dabei m.o.w. friedlich vonstatten geht, bleibt es doch ein Kampf der Nationen gegeneinander, bei dem die "Supermächte" (allen voran China und USA) naturgemäß die meisten Siege einfahren und in dem es vor allem auch ums Geld geht - ein getreues Spiegelbild unserer heutigen, derart ungerecht verfassten Welt also.
Schön wäre es dagegen, wenn Sporttreibende aus aller Welt abseits von unbedingtem Siegeswillen, Nationalgetöse und Funktionärsbevormundung zusammenkommen und mit- und gegeneinander spielen und wetteifern könnten.

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Dienstag, 31. Juli 2012
Olympic Blondes - Do Not Confuse
Dienstag, 31. Juli 2012, 12:31

Das ist die griechische Dreispringerin Παρασκευή Παπαχρήστου (* 17. April 1989 in Athen; persönliche Bestweite: 14,72 Meter), die jüngst aufgrund eines missratenen Tweets von der Teilnahme bei Olympia ausgeschlossen wurde.


Das dagegen ist die griechische Dreispringerin Νίκη Πανέτα (* 21. April 1986 in Athen; persönliche Bestweite: 14,55 Meter), der ich ab kommendem Freitag intensiv die Daumen zu drücken gedenke, da ich sie (rein optisch zugegebenermaßen) außerordentlich sympathisch finde.

Bitte nicht verwechseln...

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Donnerstag, 26. Juli 2012
Solidarität ist keine Einbahnstraße
Donnerstag, 26. Juli 2012, 08:22

Seit zwei Wochen gibt es in Düsseldorf unweit der Rheinpromenade ein Flüchtlings-Soli-Camp, das ich bislang wohlwollend betrachtet und ein wenig unterstützt habe, z.B. indem ich bei der Auftakt-Pressekonferenz am 18. Juli am Burgplatz zugegen war oder vergangene Woche mit ein paar Kumpeln dort musiziert (in meinem Falle: lautstark gesungen) hatte.
Vorgestern nun lag ich in der prallen Mittagshitze am Rhein, wo ich mit zwei Kollegen verabredet war, und als diese mich bereits über eine Stunde hatten warten lassen, schlenderte ich zu besagtem Camp hinüber, das von großen Transparenten gesäumt ist, auf denen nicht minder groß viel von Solidarität geschrieben steht, und fragte in die Runde der dort versammelten Aktivist_innen (immerhin sieben oder acht Leutchen, augenscheinlich allesamt "Bio-Dütsche" übrigens), ob wer so solidarisch sein könne, mir einen kurzen Handy-Anruf zu gestatten, den ich auch bezahlen wolle. Daraufhin wandten sich alle Blicke ab, und es wurde geraunt: "Ganz schlecht jetzt - Akku fast alle" usw., woraufhin ich mich wieder zum Gehen wandte und zum Abschied sagte: "Soviel zum Thema 'Solidarität'!" Daraufhin rief mir eine Frau hinterher (ich glaube, es war sogar die, welche die ganze Zeit an ihrem Ei-Phone herumfummelte): "Solidarität wäre es gewesen, wenn du was in die Spendendose geworfen hättest."
Das halte ich allerdings für ein großes Missverständnis bzw. eine grobe Missinterpretation dieses schönen Wortes.

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Dienstag, 24. Juli 2012
"Mobile Kommunikationsgesellschaft"?!?
Alles Lüge
Dienstag, 24. Juli 2012, 05:57

Wer behauptet eigentlich, wir würden in einer "mobilen Kommunikationsgesellschaft" leben? Falls ich früher (bis in die 1990er Jahre hinein, wenn ich mich recht entsinne) irgendwo unterwegs war und jemanden erreichen wollte, konnte ich in eine der flächendeckend herumstehenden Telefonzellen* gehen und für läppische zwei Groschen** einen Kontakt herstellen. Wenn ich heutzutage dagegen ohne funktionierendes Handy auf der Straße herumirre, könnte ich fast genausogut irgendwo auf einer einsamen Insel oder der tiefsten Wüste gestrandet sein - keine Option zur Kommunikation weit und breit.
"Ja, dann leg dir doch einfach endlich ein eigenes Handy zu", höre ich die Schlaumeier rufen - aber mit dem gleichen Recht hätte es damals (s.o.) heißen können: "Besorg dir doch deinen eigenen Festnetzanschluss (und bleibe zu - bzw. gehe nach - Hause zum telefonieren)"; hieß es aber nicht. Denn genauso wie es nicht unbedingt lebensnotwendig, aber doch Teil der urbanen Lebensqualität ist, auf dem Weg in einen Schnellfress einzukehren, anstatt umständlich zu Hause zu kochen, sollte es auch heute (noch oder wieder) möglich sein, von öffentlichen (oder auch privaten, aber öffentlich verfügbaren) Stellen aus für kleines Geld einen Anruf zu tätigen und so an der "mobilen Kommunikation" teilzuhaben.
Was machen eigentlich normale (handybesitzende) Leute, wenn ihr heißgeliebtes Gerät in the Middle of Nowhere plötzlich den Geist aufgibt (oder auch nur der Akku fratze ist)? Bleibt wohl nur, fremde Menschen zu bitten, sie mögen kurz ihr Mobiltelefon herleihen - was die Meisten allerdings mit einem verblüfften bis empörten Gesichtsausdruck ablehnen werden (so zumindest meine Erfahrung)...
Also: in punkto Mobilität und Kommunikation waren wir (oder zumindest ich) schon einmal sehr viel weiter.

* Erklärung für Unterdreißigjährige: Telefonzelle = ein öffentlicher Festnetzanschluss in einem etwa dixiklogroßen Kabäuschen
** Erklärung für Unterdreißigjährige: Groschen = veraltete volkstümliche Bezeichnung für ein Zehn-Pfennig-Stück, also ein Zehntel der legendären Deutschen Mark

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Sonntag, 22. Juli 2012
Weltfrieden? Aber gerne!
Sonntag, 22. Juli 2012, 22:45

Manch Einen mag Unbehagen beschleichen oder sogar Angst vor den lieben Mitmenschen, angesichts der zunehmenden Nationalbeflaggung z.B. oder der Kommentare von BLÖD-Lesern zur Erhöhung der Sozialleistungen für Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge - und das nicht ohne Grund, befinden wir uns doch inmitten einer fetten "Finanzkrise", die "sozialen Verwerfungen" werden zunehmend bedrohlicher, und selbst den Dümmsten wird allmählich klar, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann und wird.
Trotzdem oder gerade deswegen glaube ich, dass wir, die Leute (oder meinetwegen auch "das Volk") endlich gemeinsam komplett die Macht übernehmen müssen, bevor irgendwelche Rattenfänger auf den Plan treten und ihre einfachen Endlösungen im Komplettpaket präsentieren; die Mauern hochziehen, die Deutschmark wieder einführen und sich für den heiligen finalen Endkampf (zwischen Gut und Böse, Reich und Arm, Abendland und Morgenland oder was weiß ich) rüsten wollen und uns so womöglich in den nächsten (und dann sicherlich letzten) Weltkrieg treiben werden.
Das wäre in Niemandes Interesse, und deshalb ist es allerhöchste Zeit, dass wir die Entscheidungen endlich selber in die Hand und in den Mund nehmen!
(Hier geht's abermals zur Petition für Absolute Demokratie...)

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Mittwoch, 18. Juli 2012
Die Schere des Zensors schneidet oft da,
wo wir es am wenigsten erwarten...
Mittwoch, 18. Juli 2012, 15:33

Başak Şahin Duman (und nicht "Basak Sahin Duman", wie leider meist falsch geschrieben wird, auch von ihren Sympathisant_innen) ist eine ehemalige türkische Studentenführerin, die mit einem Deutschen verheiratet ist und seit Jahren in Berlin lebt, kürzlich aber (im Urlaub?) in Zagreb festgenommen wurde und jetzt an die türkische Justiz ausgeliefert werden könnte, von der sie in Abwesenheit bereits zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.
Aus diesem Anlass fand gestern u.a. vor dem kroatischen Konsulat in Düsseldorf eine kleine Demo statt, in der gegen die drohende Abschiebung durch Kroatien und gegen die Folterpraktiken in der Türkei protestiert wurde.
Ich war auch kurz zugegen und teilte dem Mann am Megaphon mit, dass ich es für etwas unglücklich hielte, als Deutsche in Deutschland gegen Kroaten und Türken zu demonstrieren, weil das bei manchen Passanten schnell einen falschen Eindruck hinterlassen könnte, und dass doch lieber vor den deutschen Behörden (z.B der Bürgermeisterei in Berlin oder dem Auswärtigen Amt) Aktionen stattfinden sollten, um diese Stellen dazu zu bewegen, internationalen Druck auszuüben und zu verhindern, dass eine alteingesessene Berlinerin aufgrund eines juristisch fragwürdigen bis inakzeptablen Verfahrens abgeschoben und eingesperrt würde.
Diesen Gedanken habe ich auch - inzwischen zweimal - in dem Blog Free Basak (in dem der Name unverständlicherweise auch immer falsch geschrieben wird) als kritisch-konstruktiven Kommentar gepostet, wo er offenbar beide Male nach Prüfung sang- und klanglos gelöscht wurde.
Derlei kleinliche Zensur hätte ich dort nun wahrlich nicht erwartet - und Frau Şahin Duman sicherlich intelligentere Unterstützung verdient.

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Schlapphüte sehen ihre Felle davonschwimmen
Mittwoch, 18. Juli 2012, 11:09

Jahresbericht: Verfassungsschutz warnt vor NSU-Nachahmern - ja, aber wer will denn diese Typen und ihren obersten Dienstherrn Friedrich, die jahrelang zumindest unfähig, wahrscheinlich zu großen Teilen aber auch gar nicht gewillt waren, die Morde des NSU aufzuklären, überhaupt noch ernstnehmen (außer als Problem)?
Jetzt tun sie sich wieder wichtig und warnen - vor weiteren Rechtsextremen, aber (immer schön "ausgewogen") auch vor Linken u.v.a. den bösen Salafisten, die es gewagt haben, ihr Heiliges Buch auf Deutsch zu verschenken...
Die größte Gefahr dürfte unserer Gesellschaft allerdings im Weiterbestehen einer solch schädlichen, rechtslastigen und die Herrschaftsstrukturen zementierenden Organisation drohen - also besser weg mit diesem "Verfassungsschutz"!

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Dienstag, 17. Juli 2012
Keine Angst vor der demokratischen REvolution
Dienstag, 17. Juli 2012, 02:30

Was würde wohl passieren, wenn von heute auf morgen plebiszitäre Demokratie herrschen würde? Manche meinen: die Todesstrafe eingeführt, der Euro abgeschafft und Minarette verboten; Andere fürchten um ihre kulturelle Hegemonie und eine "Diktatur der Gutmenschen".
Ich dagegen glaube, es würde sehr schnell die Macht- und Eigentumsfragen gestellt und dahingehend beantwortet werden, dass es nicht angeht, dass ein bis zehn Prozent der Bevölkerung (national wie weltweit) überdurchschnittlich (und zum Teil obszön) viel besitzen, während die große Mehrheit übervorteilt wird und teilweise in Hunger und Elend vegetieren muss, und dass ein gerechter Ausgleich - sprich: ein landes- und weltweiter Kassensturz und eine Neuverteilung pro Kopf - stattfinden müsste.
Und natürlich werden sich viele dieser Nutznießer des Status quo vehement dagegen wehren, teilweise enteignet zu werden; es steht allerdings zu hoffen, dass die Subalternen, die ihnen Privilegien und Besitz sichern (die "Sicherheitskräfte" und Zuarbeiter), ihre ureigenen Interessen erkennen und sich nicht länger zu Handlangern der gewaltsamen Aufrechterhaltung überkommener und überholter Hierarchien machen lassen - sprich: der blutige Teil der Revolution könnte und wird wahrscheinlich ausfallen (oder zumindest sehr glimpflich ausgehen), und die Weiterentwicklung des Systems könnte evolutionär, per einfacher Abstimmung und Umsetzung der Mehrheitsinteressen, vonstatten gehen.

Denn die überwiegende Mehrheit würde sehr gewinnen, nicht nur ökonomisch. Die Bevormundung durch willkürliche und schädliche Arbeitszeiten und -bedingungen würde der Vergangenheit angehören; Hunger und Elend in Teilen der Welt würden sofort ein Ende haben und die Anlässe für Massenmigration damit wegfallen; jede_r könnte jenseits aller nationalen Grenzen da arbeiten, konsumieren und leben, wo es ihm gerade am Besten gefällt (was bei vielen meist "zu Hause" sein dürfte); sich z.B. in der Welt umtun oder auch mit anderen Heimatverwurzelten das Dorf- bzw. Kommunenleben zelebrieren. Anlässe für Gewalt wären nur noch wenige gegeben; maximale Entfaltungsmöglichkeiten in der Freizeit stünden prinzipiell allen offen (wenn auch zum Teil - man denke etwa an das Führen einer 100-Meter-Yacht oder die Regie bei einem aufwendigen Film - nur selten, kurz und für gewisse "Summen" an Arbeitsgegenwert); der Zugang zu Medien aller Art (und damit zu Bildung) wäre barrierefrei und kostenlos; es könnte alles so schön sein...

Also: Worauf warten wir noch?

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Donnerstag, 12. Juli 2012
Traum eines lächerlichen Menschen
Donnerstag, 12. Juli 2012, 03:37

Wie schön wäre es, in einer Welt zu leben, in der alle Leute erst einmal gemeinsam ermitteln würden, was sie brauchen, z.B. indem jeder seinen Einkaufszettel ins Internet eingäbe. Die Ware könnte man dann nach Lieferung (z.B. am nächsten Tag) im Supermarkt seiner Wahl abholen. Es würde nur das produziert und geliefert, was auch nachgefragt wurde, und Engpässe wären ebenso unwahrscheinlich wie Überproduktionen und haufenweise weggeschmissene Lebensmittel, wie sie heute üblich sind. Waren und oder Dienstleistungen wären so günstig wie möglich, weil es keine Konkurrenz zwischen verschiedenen Marken und Konzernen gäbe und keine Veranlassung für nervtötende und teure Konsumpropaganda (sprich: Werbung). Die zur Bereitstellung notwendige Arbeit würde ebenfalls ermittelt und dann möglichst gerecht (heißt: ohne Zwang, durch positiven Anreiz) jeweils neu unter den Leute aufgeteilt, wobei viel, schwere und unangenehme Arbeit mehr Geld (Tauschwert) pro Stunde brächte als wenig, einfache oder gar angenehme Tätigkeiten, ebenso wie aufwendig und teuer zu beschaffende Waren mehr Geld (Tauschpunkte) kosten müssten als günstige Massenware. Handelsspannen, Kredite und all der kapitalistische Überbau wären überflüssig, weil in einer solchen Gesellschaft nach Bedarf produziert und nach Notwendigkeit mit- und füreinander gearbeitet würde. Es wäre eine Art permanente Planwirtschaft, die aber nach dem System einer Börse – für Waren und Arbeit – streng nach Angebot und Nachfrage funktionieren würde.

Eine solche Organisation der menschlichen Grundbedürfnisse – Ernährung, Wohnung, Haushalt – erforderte freilich eine echt demokratische (nach dem – in einer Art permanentem Plebiszit über alle anliegenden Entscheidungen – ständig zu ermittelnden jeweiligen Mehrheitswillen ausgerichtete) Selbst-Regierungsform, und zwar angesichts der „globalisierten Wirtschaft“ weltweit. Berufspolitiker, Lobbyisten und obszön Reiche und Mächtige (schätzungsweise ein Prozent der Bevölkerung) wären in einer solchen Gesellschaft als politische Klasse nicht denkbar und müssten auf ihre bisherigen Privilegien verzichten (sprich: entmachtet und enteignet werden). Machtmissbrauch und Ausbeutung würden der Vergangenheit angehören. Die Menschheit könnte jenseits von Zäunen, Grenzen und Gewaltpotentialen, die heute dazu dienen, die Großgrundbesitzer vor den Hungernden zu schützen, gemeinsam andere lebensbedrohliche Probleme (Überbevölkerung, Energieverschwendung, Umweltverschmutzung usw.) zu lösen versuchen.

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Dienstag, 10. Juli 2012
Jetzt macht mal alle mit, bitte!
Dienstag, 10. Juli 2012, 14:35

Nachdem ich mich eben (s.u.) so herrlich geärgert habe über die Ablehnung meiner Petition, habe ich das Ding einfach nochmal anderweitig auf den Weg gebracht, nämlich hier bei Fratzbuch (wo es euch gefälligst gefällt!) und obendrein (natürlich unter Pseudonym) drüben bei openpetition.de mit dem ehrgeizigen Ziel von 100.000 Unterschriften in sechs Monaten - also, meine Lieben (und damit meine ich ausnahmslos euch alle - ja, auch DICH ganz persönlich), rafft euch auf und unterschreibt, damit das ganze Elend bald ein Ende hat.
Wenn ihr es wollt, ist es kein Traum...

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Eine Scheiße das alles
Dienstag, 10. Juli 2012, 13:22

Ich bin schwer genervt! Meine Petition Hundeausführung in geschlossenen Ortschaften verbieten wurde von der Präsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalens abgeschmettert mit der Begründung, dass bereits jetzt Hundekot unverzüglich vom Hundeführer zu beseitigen sei (wovon leider wenig zu bemerken ist); meine andere, ungleich grundstürzendere Petition, das Instrument des Volksentscheids einzuführen und mittelfristig zur alleinigen Grundlage der politischen Willensbildung zu erheben, wurde mit einer angeblich sachgleichen Petition zusammengelegt, die sich in der parlamentarischen Prüfung befindet, allerdings bereits seit dem 2. Januar 2006 (wobei es dann auch kaum verwundert, dass unter der angegebenen Rufnummer nie jemand abhebt); der erhoffte Frühling und Sommer der Antikapitalistischen Proteste ist irgendwie auch ausgeblieben, weil die Occupy-Bewegung (nicht nur, aber auch in Düsseldorf) zu einem zerstrittenen Häufchen zusammengeschrumpft ist; und jetzt will man uns als obligatorisches Sommerloch-Pet in diesem ziemlich verregneten Jahr auch noch einen Wiedergänger von Kaiman Sammy aus dem letzten Jahrtausend andrehen - so nicht, Freunde!
Wenn denn schon in fünfeinhalb Monaten die Welt untergehen soll, dann wünsche ich mir mindestens eine veritable biblische Plage und nicht nur ein entlaufenes Reptil. Aber übrigens, ist es noch jemandem aufgefallen? Die Vögel verhalten sich sehr seltsam in letzter Zeit...

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Montag, 9. Juli 2012
Weise Worte
Montag, 9. Juli 2012, 20:51

Weh dem, der allein ist, wenn er fällt!
Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft.
Auch, wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein Einzelner warm werden?
Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.

Prediger 4:10ff














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Montag, 2. Juli 2012
Nur im SIEG ist HEIL!!!
Montag, 2. Juli 2012, 20:00

Jetzt ist alles klar: Wir(!) haben gegen die Katzelmacher (Spaghettifresser, Itacker) nur dewegen abgeluhst, weil ein paar vaterlandslose Gesellen (Kümmeltürke Özil, Bimbo Boateng, Bombenlegerbastard Khedira) das Deutschlandlied ("Deutsche Frauen, Deutsche Treue, Deutscher Wein und Deutscher Sang"...) nicht mitsingen konnten und/oder wollten - deshalb fordern ein paar einschlägige Politiker völlig zu Recht eine Singpflicht bei Länderspielen, um so die richtige Portion Nazionalstolz und damit den dringen nötigen Willen zum Sieg tief in den jungen Männern einzupflanzen; denn dann lässt sich mit solchem Menschenmaterial auch mal wieder (morgen?) die ganze Welt bekriegen.
Nur komisch, dass die Spanier schon zum dritten Mal hintereinander Turniererste geworden sind - obwohl sie gar keine Hymne zum Mitschmettern haben...

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Freitag, 29. Juni 2012
Ƹ̵̡Ӝ̵Ʒ
Freitag, 29. Juni 2012, 17:18

Es begab sich aber zu der Zeit, da allüberall deutschnational geflaggt ward, dass sich der Urheber dieser bescheidenen Zeilen ein arges Rückenleiden zuzog, so dass er nicht länger erhobenen Hauptes daherschreiten konnte, sondern gebückt und gequält unter den Menschen wandeln musste; damit nicht genug, befiel ihn zu gleicher Zeit auch noch eine ominöse Blasenreizung, so dass er sich im Geiste permanent in die Hosen machte...
So ging das einige sehr unschöne Tage, bis dann endlich ein Bote des Schönen, Wahren und Guten in Gestalt von Mario Balotelli dem bösen Spuk ein Ende bereitete.
Der Rest war Schmunzeln.

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Donnerstag, 21. Juni 2012
Sonnenwende, Weltenende
Donnerstag, 21. Juni 2012, 16:08

So, die kürzeste Nacht des Jahres ist vorbei, der längste Tag läuft, und ab jetzt werden die Helligkeitsphasen sechs Monde lang immer kürzer, bis dann am 21. Dezember nach allgemeinem Dafürhalten der kürzeste und auch gleich der jüngste Tag anbricht und die Menschheit endlich das Zeitliche segnet.
Ein guter Anlass für ein paar kleine Resumés. Erstens: auch dieses Jahr ist es mir einigermaßen gut gelungen, den Jahrestag meiner Geburt geheimzuhalten bzw. zu verschleiern, und so konnte ich das lästige Im-Mittelpunkt-Stehen, Beschenktwerden und Partyausrichten vermeiden.
Zweitens: der Umstieg von Bier auf Wasser* hat sich weitgehend bewährt, und das nicht nur, weil immer irgendwo kostenlos ein Zapfhahn bereitsteht; allgemein wurde mir gesünderes Aussehen und größere Geistesgegenwart bescheinigt, allerdings auch zunehmend Besserwisserei und Arroganz - und teilweise (u.a. von meiner werten Ex-Gattin Numero Zwei) sogar empfohlen, wieder mit dem Saufen anzufangen.
Drittens: irgendwie befinde ich mich momentan in einem politischen und publizistischen Motivationsloch. Weder zur Euro-Rettung noch zur Europameisterschaft fällt mir irgendwas Zündendes ein (außer, dass die Griechen morgen hoffentlich den Spieß umdrehen und die Dütschen aus der Euro-Zone schmeißen, auf dass dann demnächst ein Bierchen in der Altstadt drei Millionen Drachmen kosten möge).
Viertens: das Unternehmen Theseus war auch nur ein Strohfeuerchen - zum Glück, würde ich sagen...

* Ich bevorzuge inzwischen die humorige Bezeichnung LSD: "Leitungs-Saft Düsseldorf"

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