
So bezeichnet Valentin Groebner, seines Zeichens Ordentlicher Professor für Geschichte mit Schwerpunkt Mittelalter und Renaissance an der Uni Luzern, die Vorstellung, dass alle alten Zwänge, Hierarchien und Hindernisse sich bald in gemeinschaftlicher Arbeit, Vernetzung und Verflüssigung auflösen würden; so entnehme ich es zumindest der heutigen SZ (S.9; nicht online).
Da fühle ich mich natürlich gleich persönlich angesprochen und angegriffen und möchte mich aber gerne offensiv zu dieser nur zunächst etwas despektierlich klingenden Umschreibung bekennen; denn die kalte, harte Yuppie-Scheiße*, in die uns die Neo-Cons geritten haben, ist wohl kaum als bessere Alternative anzusehen.
Turn on, Tune in, Drop out bleibt also die Devise - und Love, Peace & Happiness immer noch ein schönes Ziel.
नमस्ते
* Warm und weich kann vieles sein - u.a. auch Scheiße. Kalt und hart dagegen ist der Stahl der Maschinen, sind die schimmernden Karosserien, die Glieder in Ketten und die Kugeln aus den Kanonen.
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☞ Ceterum censeo imperialismum esse opprimendum.*
* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Imperialismus überwunden werden muss."
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Wieder mal ein Wort zum Sonntag

Ein #Aufschrei über plumpe Avancen von (nicht nur) Weinkönig Reiner Brüderle geht durch die Medien und befeuert die seit langem schwelende Sexismus-Debatte (in der es u.a. auch um Frauen- und Flexi-Quoten geht). Herren wie Lanz oder Matussek (und mit ihnen manch alte Grande Dame) wittern eine Kampagne, dissen ihre Verständnis signalisierenden Geschlechtsgenossen als Weicheier und beschwören eine Political Correctness-Hölle herauf, in der ein Mann nicht mehr gemeinsam mit einer Frau Auto oder Aufzug fahren dürfte (womit unterschwellig auch islamophobe Affekte hervorgekitzelt werden). Frauen dagegen bemühen sich vergeblich (und gelegentlich übers Ziel hinausschießend), den Kerlen die feinen Unterschiede zwischen nettem Kompliment, blöder Anmache und bedrohlicher Übergriffigkeit klarzumachen.
Viele Teilnehmerinnen betonen, dass weniger Umgangsformen, Flirten oder Sex Gegenstand der Diskussion seien, sondern dass es vor allem um Macht gehe. Tatsächlich krankt unser zwischengeschlechtliches Miteinander wohl auch allzu oft daran, dass wir bestimmte Klischees (z.B. "der Mann macht immer den ersten Schritt") von klein auf anerzogen bekommen und verinnerlicht haben und nolens volens reproduzieren und perpetuieren. Aber das Kennenlernen spielt sich eigentlich auch immer vor einem bestimmten ökonomischen Hintergrund ab - bei der Arbeit, an der Elite- oder Resteschule, in der Nobeldisco oder der Kneipe nebenan. Da ist statt spontanem Flirten oft strategisches Baggern angesagt – wer ist und wer macht die beste Partie?
Männer kaufen Frauen (und manchmal Männer; und manchmal kaufen Frauen Männer, oder auch Frauen). Sex ist nicht nur eine Dienstleistung wie viele andere, sondern dem Hörensagen nach sogar das älteste Gewerbe der Welt. Traditionell aber gilt: Geschäfte sind Männersache.
"Wer zahlt, schafft an" – und darf das Maul aufreißen.
Sexismus ist – wie Rassismus und jede andere Form des Faschismus ("Wir - Guten - gegen die Anderen") – Ausdruck und Ventil einer steil hierarchisierten Gesellschaft, die auf der Unterdrückung und Ausbeutung der Vielen durch eine kleine Minderheit Obenstehender basiert.
Natürlich sollten wir uns alle jetzt und immer schon im Alltag so zueinander verhalten, als wären wir alle gleichberechtigt. Ohne echte politische und ökonomische Gleichberechtigung aber müssen solche Bemühungen wohl letztendlich erfolglos bleiben.
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Nehmen wir einmal an, wir wären auf einer einsamen Insel gestrandet: zehn Personen unterschiedlichen Geschlechts und Alters mit ihren jeweils eigenen Fähigkeiten und Defiziten, die sich noch nicht besonders gut kennen und bis auf weiteres miteinander auskommen müssen.
Was würde geschehen? Vielleicht würden wir unseren Leidensgenossen erst einmal nicht über den Weg trauen und versuchen, alleine zurechtzukommen, uns eine private Parzelle abstecken und diese um jeden Preis verteidigen... Aber wahrscheinlich würden wir bald merken, dass es uns besser erginge, wenn wir nicht gegeneinander, sondern zusammen arbeiten und leben würden.
Wie sollten wir aber dann unser Miteinander organisieren? Vielleicht würden wir aus unserer Mitte einen Anführer* wählen – womöglich den weitsichtigsten und/oder selbstlosesten (bzw. wen wir dafür halten), der in Konfliktfälle dann auch gegen die Mehrheit (im Extremfall gegen alle anderen neun) entscheiden könnte? Was aber, wenn sich herausstellen sollte, dass eine seiner Entscheidungen falsch war? Dann würde er, der die alleinige Verantwortung dafür trüge, dies vielleicht so lange wie möglich nicht wahrhaben wollen – in der menschlich verständlichen Hoffnung, am Ende doch noch recht zu behalten, aber mit der unschönen Konsequenz, dass die Fehlentscheidung eben nicht so bald wie möglich revidiert würde.
Vielleicht würden wir aber auch alle jeweils anstehenden Probleme so lange diskutieren, bis eine gemeinsame Kompromisslösung feststünde – bzw. in Fällen, in denen dies aus Zeitmangel nicht möglich ist oder wenn offenbar keine Einigung erreicht werden kann, abstimmen? Dabei würden sich vielleicht am Anfang eher die Eloquentesten durchsetzen als die mit den besten Argumenten; aber im Laufe der Zeit würden wir merken, wer sich in welchen Angelegenheiten besonders gut auskennt und wessen Meinung deshalb vielleicht mehr Gewicht hat als andere. Und wenn sich eine einmal getroffene Entscheidung als Irrtum erweisen sollte, könnte sofort neu abgestimmt werden, ohne dass jemand sein Gesicht verlöre.
Nehmen wir an, Einer von uns hätte einen speziellen Besitz (mitgebracht oder gefunden) – würden wir ihm diesen zur alleinigen Verfügung überlassen oder würden wir ihn lieber gerecht aufteilen? Wenn es ein Utensil von eher persönlichem Wert wäre (z.B. ein spezielles Kleidungsstück), würde wohl kaum jemand Anspruch darauf erheben. Wäre es dagegen etwas, das allen zugute kommen könnte (etwa ein spezielles seltenes Werkzeug, sagen wir ein Messer oder eine Axt, bzw. eine Ressource, z.B. eine Kiste Konserven), würden wir wohl darauf dringen, dass der Betreffende seinen Reichtum teilt – wie ja auch alle Früchte des gemeinsamen Lebensraums und der gemeinsamen Arbeit gleichermaßen geteilt und eingeteilt werden müssten.
Wie würden wir die notwendige Arbeit aufteilen? Sollte jeder immer dieselbe Aufgabe erledigen, oder würden wir einen Modus finden, in dem jeder nach seinen jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen tätig werden könnte? Wer irgendetwas besonders gut oder gerne macht, könnte sich natürlich darauf spezialisieren – oder auch auf besonders unangenehme (eklige, schwere, gefährliche) Tätigkeiten, wofür er dann besonders belohnt (z.B. hinsichtlich anderer, langwieriger und monotoner, aber notwendiger Tätigkeiten geschont) werden könnte – wie ja auch jene, die krank oder schwach sind, entsprechend geschont werden müssten. Ansonsten würde aber wohl gelten: unschöne, aber notwendige Arbeiten, die keiner machen möchte, müssten von allen reihum übernommen werden.
Wie würden wir damit umgehen, wenn jemand Scheiße gebaut sich schuldig gemacht, z.B. einen Anderen verletzt hätte? Würden wir einen vorher festgelegten Strafkatalog anwenden – oder würden wir herauszufinden versuchen, wie es dazu kommen konnte und welche Wiedergutmachung angemessen und möglich wäre? Und was wäre, wenn im schlimmsten Fall keine Wiedergutmachung möglich, also z.B. jemand umgebracht worden wäre? Auch da würden wir wohl lange (und "ergebnisoffen") streiten müssen, wie wir mit solchen Fällen umzugehen hätten und vor allem vermeiden könnten, dass sie sich wiederholen.
Nehmen wir an, wir träfen nach Jahren auf einer dann doch nicht so kleinen Insel irgendwann auf eine andere Gruppe, die sich gänzlich andere, unseren widersprechende Regeln gegeben hätte – würden wir diese dann bekämpfen und ihnen unsere eigene Lebensweise aufzwingen? Oder würden wir versuchen, einander kennenzulernen und voneinander zu lernen, und ansonsten - bei unüberbrückbaren Gegensätzen - Distanz wahren und Toleranz üben?
All dies wäre Gegenstand von (zugegebenermaßen: endlosen und oft anstrengenden) Verhandlungen.
Und in welcher Situation sind wir jetzt? Geworfen auf einen einsamen Erdball zusammen mit ziemlich vielen ziemlich unterschiedlichen und ziemlich fremden Leuten. Was aber im Kleinen funktionieren könnte, sollten wir so schnell wie möglich auch weltweit umsetzen. Die technischen Voraussetzungen sind bereits gegeben; die politischen Strukturen leider noch nicht. Und was die Fähigkeit der heutigen Menschheit betrifft, sich selber zu regieren und sinnvolle Mehrheitsentscheidungen zu treffen, ist große Skepsis weit verbreitet.
Mitbestimmen kann und muss aber gelernt werden - durch tägliche Praxis!
* Bevor jetzt ein #Aufschrei ertönt: aus puren Lesbarkeitsgründen habe ich hier die generisch maskuline Form gewählt, die aber ausdrücklich beide Sexūs bezeichnen soll.
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Die "Machtergreifung" der Tausendjährigen Reichsgründer war gestern (vor 80 Jahren); heute dagegen steht die Selbstermächtigung der Bevölkerung an. Zu diesem Behufe habe ich mich erstmals an die gar nicht so komplizierte Materie der Videoerstellung gewagt, um nun auch auf YouTube die Leute zu ihrem eigenen Glück zu überreden, zu belästigen, zu nerven (u.a., weil mir bei Facebook und Twitter Fratzbuch und Titter schon sukzessive die Rechte entzogen und demnächst wahrscheinlich sogar die Konten gesperrt werden).
Also: bitte ansehen, liken, weiterempfehlen, kommentieren und natürlich unterschreiben...
Danke sehr.
Da es den mächtigen Herren von YouTube, GEMA und Sony gefallen hat, mein erstes Video (wegen Hintergrundmusik von Bob Marley: "Get Up") nach nur wenigen Stunden zu sperren, jetzt eben eine Version mit Mucke aus hoffentlich schwer herauszufindender Quelle.
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Wenn wir ehrlich sind, müssen wir wohl zugeben, dass wir alle unsere selbstverliebten, überheblichen, unterdrückerischen, hinterlistigen, betrügerischen, aggressiven, falschen Persönlichkeitsanteile haben, die ab und zu hervortreten – beim einen mehr, bei der anderen weniger, mal halbwegs reflektiert und oft erschreckend ungebremst; aber ganz frei davon ist wohl niemand so ganz. Ein paar Gene von Dschingis Khan hat wohl jeder von uns in sich - und den Dünkel, selber im Recht zu sein, teilen Gläubige mit Atheisten, Schlaumeier wie Dummköpfe, Rechte und Linke in ähnlicher Ausprägung (wenn auch mit gänzlich unterschiedlichen Konsequenzen). So benimmt sich jeder von uns ab und zu wie ein Arschloch (und jeder wird mir zustimmen: manche nur sehr selten, andere fast immer). Aber ich habe auch schon mal gesehen, dass sich Faschos für Schwächere einsetzen - und andererseits Antifas, wie sie zu zehnt irgendeine arme Sau zusammengetreten haben (auch wenn es in der Regel eher umgekehrt sein mag).
Ziel aber sollte (oder?) es doch wohl sein, nicht nur mit den "eigenen" Leuten, sondern auch den (uns) Fremden (auch und gerade, wenn sie uns nicht sympathisch sind) klarzukommen und sich also auf einen für alle Seiten optimalen Modus zu einigen, anstatt unrealistischerweise zu versuchen, sturheil die ganzen eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Das bedeutet zwar: unendliches Palaver, ewiges Erläutern und Selbsterklären und auch schmerzhafte Kritik; aber die Alternative wäre Gewalt - und die ist nur manchmal tödlich, aber immer schädlich und Scheiße.
"Moment!", höre ich da – zu Recht – die alten und neuen Marxisten rufen: "Und wo bleibt die Ökonomie?" Sicherlich: zum optimalen Zusammenleben gehört auch Verteilungsgerechtigkeit, sprich: wir alle müssten etwas abgeben – am meisten die Reichen. Die müssten wir zu überzeugen versuchen und wenn nötig auch überstimmen und zu ihrem Glück zwingen. Schließlich bekäme dann jede(r) einen gerechten Anteil – und selbst, wer unter dem Strich materiell weniger haben sollte (z.B. plötzlich auf Privatinsel, eigene Luxusyacht und Zweitvilla verzichten müsste), könnte dafür ganz neue Lebensqualität gewinnen: u.a. die Erfahrung und die Sicherheit (und dann sicherlich auch irgendwann das schöne Gefühl), sich unbeneidet, unumschleimt und gleich unter Gleichen aufeinanderzuzubewegen .
Und dann gibt's Sex & Drugs & Rock'n'Roll!
ॐ ॐ ॐ
Mann, ich hätte Prediger werden sollen...
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Es ist wirklich zum Kotzen frustrierend: die Fratzbuch-Seite "Mitbestimmung überall" dümpelt mit unter 500 Zusagen dahin - die NPD-Seite "1.000.000 Stimmen gegen Kinderschänder" dagegen hat schon über 750.000 zusammen, und stündlich kommen Tausende hinzu (eingeladen sind schon über drei Millionen).
Natürlich wissen wohl viele dieser Leute nicht, was sie da genau supporten (gegen Kindesmissbrauch ist ja sowieso jeder) - aber sie könnten es wissen oder zumindest ahnen.
Ein starkes Argument gegen die unmittelbare Demokratie - allein: was wäre die Alternative?
Vielleicht hatten die Maya ja doch recht, die Welt ist bereits untergegangen, und wir haben es nur noch nicht mitgekriegt.
Das führt doch nur zu Verdruss...
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☞ Ceterum censeo imperialismum esse opprimendum.*
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Wieso Herr Heindle (19) Dschungelkönig wurde, obwohl Herr Knöbel alias Frau Jones (43) in allen Umfragen weit vorne lag? Ganz einfach: mitreden tun viele - aber wirklich entscheiden tun am Ende nur diejenigen, die die Kohle (und nichts besseres zu tun) haben, (als) da anzurufen (und das sind bei Voting-Shows vor allem weibliche Teenager).
So ist das nun mal in der Plutokratie...
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Ein etwas humorloser Blick auf das Dschungelcamp

Die Perspektive, die RTL uns da (sehr erfolgreich) anbietet, ist die des Überwachungsbeamten im Monitorraum einer Strafvollzugsanstalt. Die Insassen stehen rund um die Uhr unter totaler Beobachtung, sollen absurde Regeln einhalten, werden demütigenden bis schmerzhaften Torturen unterzogen und müssen teilweise hungern. Die Regie ist ebenfalls darauf fokussiert, ihre Menschenmaterialien in möglichst demütigenden Szenen vorzuführen oder versucht ihnen falsches Spiel nachzuweisen. Konflikte werden herbeigeführt und genüsslich als Zeichen zunehmender Deprivation dargestellt. Ist es wohl Zufall, dass dieses Unterhaltungsformat kurz nach Guantanamo entstanden ist? Oder werden wir hier unterschwellig zu akzeptierenden Komplizen einer feierabendkompatibel ironisierten, selbstverständlichen Folterpraxis, wie sie zu Anfang des Jahrtausends (vor 9/11) noch gar nicht vorstellbar war, z.B. aber auch schon in der Serie 24 fröhliche Urständ feierte?
Sicher: es ist alles nur Show, und die Häftlinge werden gut bezahlt* für ihre Selbstentblößung. Aber für die Verfassung unserer Gesellschaft ist es vielleicht trotzdem kein gutes Zeichen.
*Wer allerdings vorzeitig das Camp ohne ausdrückliche Genehmigung der Produktionsfirma Granada verlässt, muss eine Vertragsstrafe von 30 000 Euro zahlen...
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Die RHEINISCHE PEST freut sich, dass im neuen Tarantino-Film der frischgebackene Golden-Globe- und mutmaßlich zukünftige zweifache Oskar-Gewinner Christoph Waltz einen gewissen "Dr. King Schultz aus Düsseldorf" spielt, und schreibt: Aus welchem Grund Tarantino Düsseldorf als Herkunftsort für seinen Charakter wählte, hat er bisher nicht verraten.
Nun, da habe ich einen Verdacht - könnte es vielleicht sein, dass Düsseldorf für amerikanische Augen und Ohren ungefähr genauso provinziell bis hinterwäldlerisch (geschrieben) aussieht und klingt wie für unsereins z.B. Poughkeepsie?!?
Dafür würde z.B. auch sprechen, dass Tim Burton den hässlichen fetten Jungen Augustus Glupsch in Charlie und die Schokoladenfabrik ebenfalls aus Düsseldorf kommen ließ, das dort aber aussah wie die Schwarzwaldklinik...
Anders liegt die Sache freilich bei Thomas Magnum: Der trank einfach gerne (im Gegensatz zu vielen Hiesigen mittlerweile) Old Dusseldorf (in a long neck), auch wenn das in Hawaii zuweilen schwer aufzutreiben war.
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Der Wahlausgang in Niedersachsen (und die Aussicht auf das Wahlergebnis der kommenden Bundestagswahl) nervt! Die bloße Existenz und die massive Medienpräsenz der FDP als reinster Interessenvertretung der Besserverdiener nervt, aber die Anderen nerven natürlich auch; die schiere Existenz von Parteien und der Erfolg gerade dieser Parteien nervt.
Der Misserfolg der Linken und Piraten als (meiner Meinung nach) fortschrittlichere Vereine im parlamentarischen Spektrum nervt natürlich auch kolossal.
Die (laut Meinungsforschung entscheidende) sogenannte soziale Frage ("Ausgleich oder Wettbewerb?") stellen und beantworten nur die Linken - welche aber trotzdem kaum einer wählt, weil sie systematisch als gespalten, regierungsunfähig und gestrig niedergeschrieben und -geredet werden.
Diese Ohnmacht ist so ermüdend, dass es mir selber schon zum Halse raushängt, mich darüber überhaupt noch und immer wieder zu echauffieren. (Sorry an alle etwaigen ebenfalls ermüdeten Mitlesenden.)
Und dass nicht viel mehr Leute diese Petition zur Überwindung des überholten Parteiensystems digital supporten, verstehe ich aber auch nicht. Ach, ich wünschte, es fänden sich Welche, dieses Anliegen ein bisschen gewitzter und erfolgreicher zu verbreiten...
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Ich erlaube mir, aus einem Forum der Piratenpartei zu zitieren - nämlich die
Umfrage: Ich stehe wie folgt zu einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle (also auch für faule und arbeitsverweigerer[sic!]):
[ ] Nein, ich bin dagegen, daß auch faule und arbeitsverweigerer einBGE[sic!] erhalten sollen
[ ] Ja, ich bin dafür. Auch faule und arbeitsverweigerer sollen bedingungslos,von[sic!] Steuergeldern gut leben können.
1. Wer soll sowas finanzieren ?
2. Wer hätte von der großen Unterschicht und weiten Teilen der Mittelschicht dann überhaupt noch Lust und Anreiz zu arbeiten ?
Denn: Grundlage globaler gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Existenz,[sic!] stützt sich nach wie vor auf das Prinzip von "ARBEIT"[sic!] und nicht von vorsätzlicher Faulheit und Arbeitsverweigerung !
So einen Mumpitz konnte ich natürlich nicht unkommentiert lassen:
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Arbeit und Geld extrem ungleich und ungerecht verteilt sind: Einerseits gibt es die Mehrheit derer, die gezwungen sind, oft stupide Tätigkeiten acht Stunden täglich, fünf Tage die Woche und am besten ihr gesamtes Arbeitsleben (ca. 50 Jahre) lang auszuüben, sowie die Drohkulisse der verelendeten Arbeitslosen; andererseits die kleine "Elite" von Wohlhabenden und Mächtigen, bei denen das Privileg von selbstbestimmten, angenehmen Tätigkeiten mit hohen Einkommen verbunden ist.
Arbeit kann und sollte aber gerechter verteilt und entlohnt werden (dazu: Prinzip Permanentes Plebiszit: 6. Arbeit und Konsum). Viele heutige Tätigkeiten sind überflüssig oder sogar schädlich, viele sind menschenunwürdig und könnten maschinell erledigt werden (aber Humankapital ist eben leider oft "billiger"). Und es gehört zu den menschlichen Eigenschaften und Rechten, sich in einer sinnvollen Tätigkeit selbst zu verwirklichen - wobei die Entlohnung sekundär ist und allenfalls als Maßstab der gesellschaftlichen Anerkennung dient.
Wer dagegen das Gespenst von einer degenerierten Gesellschaft an die Wand malt, in der alle stinkend faul sind und niemand mehr arbeiten will, betreibt nur (absichtlich oder ahnungslos) das Geschäft der wenigen Reichen und Mächtigen, die die restliche Menschheit und die gesamte Erde zum eigenen kurzsichtigen Vorteil erbarmungslos unterdrücken und ausbeuten.
Ist doch wahr. Oder?
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☞ Ceterum censeo capitalismum esse opprimendum.*
* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus überwunden werden muss."
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Was macht der wackere Blogbetreiber in den ersten Wochen des Jahres nach seinem langen und schweren Tagewerk? Richtig: er knallt sich wie alle Anderen auch vor die Glotze und kuckt das Dschungelcamp - denn dort ist es wie früher in der Jugendherberge oder beim Zeltlager (inklusive Mutproben und Schnitzeljagden): eine überschaubare, bunt gemischte Truppe von einander ziemlich fremden Leuten hängt plötzlich pausenlos aufeinander und lernt sich so zwangsläufig kennen (und hassen). Cliquen und Lager bilden sich, und manch dunkles Geheimnis kommt ans Licht. Da offenbart ein Neunzehnjähriger(!) seine bewegte Vergangenheit als suizidgefährdeter Alki und Crack-Junkie; ein schnöseliger Schönling gesteht seine langjährige Pornosucht (und wird seitdem in der einschlägigen Presse nur noch als "Wichser" bezeichnet); und die anfangs allseits verhasste "Bachelor-Torte" (s.l.) mausert sich zu Everybody's Darling (außer bei Wikipedia, wo ihr immer noch ein eigener Eintrag vorenthalten wird).
Und natürlich ist es auch schon sehr lustig, wenn z.B. Bilder von Karnevalsmusiker Klaus Baumgart (Klaus und Klaus: "Da steht ein Pferd aufm Flur" u.ä.) ausgerechnet mit Tracks von Iggy Pop, den Doors und Portishead unterlegt werden...
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Nehmen wir einmal an, wir hätten in einer hoffentlich nicht allzufernen Zukunft eine weltweite Demokratie, und es würde sich herausstellen, dass z.B. in einem bestimmten Landstrich die Mehrheit der Leute nach den Gesetzen der Scharīʿa (oder auch streng nach der Bibel) zu leben wünschte (was ich persönlich für wenig wahrscheinlich hielte, da ich glaube, dass der radikale Islam wie das radikale Christentum und überhaupt exklusivistisch-eliminatorische Ideologien nur deswegen so viel Zulauf haben, weil allzu vielen Menschen, unterdrückt und ausgebeutet, außer ihrem Glauben an eine heilsbringende Lehre, in der sie selber zu den Auserwählten gehören, wenig zum Leben und Hoffen bleibt, was in einer selbstverfassten und selbstbestimmten Gesellschaft gänzlich anders aussehen dürfte; aber nehmen wir es einmal an) – hätte ein insgesamt mehrheitlich andersdenkender ("aufgeklärterer") Rest der Welt das Recht, diesen Leuten mit Gewalt ihren Willen zu verweigern und die eigenen Werte aufzuzwingen? Könnte das überhaupt funktionieren?
Nein – der Rest der Welt hätte dann nur die Pflicht, jene, die möglicherweise vertrieben werden, weil sie eine unislamische (oder unchristliche) Lebensweise pflegen, um so freundlicher aufzunehmen (wobei unbegrenzte Reisefreiheit und ein totales Aufenthaltsselbstbestimmungsrecht in einer weltweiten Demokratie ohnehin selbstverständlich sein sollten) und ansonsten den Fanatikern ihren zahlenmäßigen Anteil am weltweiten Grund und Boden zu überlassen – sollen sie doch sehen, was sie davon haben und wie weit sie damit kommen.
Aber wie gesagt: ich glaube kaum, dass es jemals so weit kommen könnte in einer echten Demokratie, die ja den Ausgleich befördern und nicht den ständigen Kampf ("Wettbewerb") ums Dasein - Mann gegen Mann und Rotte gegen Rotte - erfordern würde.
Aber das Gedankenspiel hilft vielleicht, die heutigen Konfliktlinien (und die Argumentationsfiguren rund um die fleißig geschürte Angst vor der düster heraufbeschworenen islamischen Gefahr) gerecht einzuschätzen – wobei über die ökonomischen (heißt: real-kapitalistischen) Hintergründe der medial vermittelten Oberfläche noch gar nichts ausgesagt wäre.
Aber jetzt: Unter dem Vorwand der Menschenrechte werden in Mali und im Irak und in Afghanistan (und wurden in vielen anderen mehrheitlich islamischen Ländern, zuletzt in Libyen, und werden demnächst wahrscheinlich auch in Syrien und womöglich auch im Iran) natürlich "westliche" (bzw. "atlantische") wirtschaftliche und weltmachtpolitische Interessen in asymmetrischen Vernichtungskriegen knallhart durchgesetzt - ohne Rücksicht auf Verluste.
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Auf der Karte erkennen wir die etwas ungewöhnliche Form des Landes Mali. Die größere nordöstliche Hälfte (rechts oben) ist hauptsächlich Wüste und ziemlich dünn besiedelt von Tuareg, die nirgendwo in der Sahara Selbstverwaltung genießen - auch nicht in Algerien, Libyen, Niger und Burkina Faso, wo sie ebenfalls m.o.w. große Landesteile bewohnen - und das jetzt offenbar ändern wollten; dafür haben sich Einige anscheinend von (bzw. unter dem Namen) "al-Qaida" bewaffnen lassen (zumindest in den Darstellungen der Medien) und also einen Pakt mit Beelzebub gegen den "Großen Teufel" geschlossen; und deshalb dürfen jetzt La Grand Armée und die Deutsche Wehrmacht (letztere noch ohne eigenes Personal) ihre neuesten Waffensysteme ausprobieren und zur Schau stellen, die dann "zum Wohle des Landes" ertragreich in alle Welt exportiert werden können; denn Islamisten sollen und müssen (ob "konventionell" oder per Drohne) beschossen, zerbombt, vernichtet werden - das ist längst Konsens und fast schon Tradition.
Es wirkt allerdings etwas absurd, mit welchem Enthusiasmus hier von einem NATO-Staat und seinen Verbündeten schon wieder ein neuer Krieg begonnen wird, angesichts der jahrzehntelangen sich immer noch hinziehenden und kläglich gescheiterten "humanitären Missionen" in Afghanistan und im Irak.
Aber es geht natürlich auch darum, die Interessen der Franzosen und anderen Erste-Welt-Geschäftsleute in und um die Hauptstadt Bomako, die malische Regierung und die gemeinsam ausgebeuteten Bodenschätze zu schützen.
Dass die meisten Staatsgrenzen in Afrika ein empörendes, den tatsächlichen kulturellen Zugehörigkeiten hohnsprechendes Überbleibsel der erst 50 Jahre (offiziell) zurückliegenden Kolonialzeit sind, steht noch nicht einmal auf einem anderen, sondern auf genau dem selben Blatt.
Interessanterweise sieht Afrika als Kontinent von der Form her ein bisschen aus wie ein Totenschädel im Profil (mit dem Viktoriasee als Augenhöhle), der nach rechts unten auf seine abgefallene Nase (Madagaskar) kuckt - und Mali sieht wiederum aus wie ein kleiner Bart Simpson mit Schweinenase, der seinen Arsch nach Westen raushängen lässt. Seht ihr's auch?
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Eben einen Bericht über krankhaften Mundgeruch im Fernsehn gesehen - könnte es sein, dass Tabakrauchen lange Zeit so außerordentlich beliebt war, weil es erlaubte, ohne störende Geruchswahrnehmungen beieinanderzusitzen und zu kakeln, auch ohne/bevor man sturzbetrunken war? Weil man den manchmal üblen Brodem seiner Gegenüber ganz einfach gelassen wegpaffen konnte? Und was bedeuten die überall im Gaststättengewerbe inzwischen üblichen Rauchverbote dann eigentlich für die Betroffenen?
Mal durch den Kopf gehen lassen...
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Jäder noor einen wönzigen Schlock - und wer nicht rechnen will, darf raten.
(1.) Also: wie lange würde es ungefähr dauern, bis so ein Kettenbrief, der an jeweils zwei Bekannte weitergeschickt werden sollte (unter den - zugegebenermaßen völlig unrealistischen - Bedingungen, dass ihn wirklich jeder Empfänger binnen eines Tages weiterleiten und ihn aber niemand mehrmals erhalten würde), alle ca. sieben Milliarden Menschen auf der Welt erreicht hätte?
(a) einen Monat (b) ein Jahr (c) zehn Jahre (d) 100 Jahre
Zur 1. Lösung
(2.) Und wie lange würde es dauern, wenn jeder den Brief nicht nur an zwei, sondern an zehn Bekannte weiterschicken würde?
(a) zehn Tage (b) 100 Tage (c) drei Jahre (d) 30 Jahre
Zur 2. Lösung
(3.) Und wie lange würde es dauern, wenn jeder den Brief an 100 Bekannte weiterschicken würde?
(a) fünf Tage (b) 50 Tage (c) zwei Jahre (d) 20 Jahre
Zur 3. Lösung
Heikel, heikel... ob sich das Warten gelohnt haben wird?
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* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus überwunden werden muss."
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski