
Wahlkampf-Logos zur Weiterverwendung freundlichst empfohlen...

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Eine interessante Zahl, die der Finanz- und Steuerfachmann Markus Meinzer da heute in die SZ (S.2: "Der neue Kolonialismus") geschrieben hat:
Im Jahr 2010 hatten Superreiche weltweit zwischen 21 und 32 Billionen Dollar in Steueroasen versteckt; das sind (nach Adam Riese und laut Taschenrechner) pro Kopf der sieben Milliarden Menschen auf unserer (gar nicht so) schönen Erde immerhin zwischen 3.000 und 4.571,43 US-$ - ein hübsches Sümmchen, wenn man bedenkt, dass z.B. in der Demokratischen Republik Kongo im selben Jahr das Durchschnittseinkommen 150 US-$ betrug; dort könnte ein Durchschnittseinwohner von "seinem" Anteil also 20 bis über 30 Jahre lang leben.
Und dass es sein Anteil ist, daran lässt MM auch keinen Zweifel:
Viele Entwicklungsländer, die traditionell als Schuldenländer betrachtet werden, sind in Wirklichkeit Gläubiger (...) So liehen (...) Entwicklungsländer den reichsten Nationen der Welt mehr als zehntausend Milliarden US-Dollar. Die ärmsten Nationen dieser Welt finanzieren unseren Zweitwagen, das iPhone und den Espressoautomaten mit - ohne gefragt zu werden.
Noch Fragen?

Ach, übrigens: morgen ist UmFAIRteilen-Aktionstag...
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Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos, dans une chambre.
Blaise Pascal
Wenn wir ehrlich zu uns selber sind, müssen wir einsehen, dass wir so nicht weitermachen können. Das Ideal einer Gesellschaft in Vollbeschäftigung, die sich in ihrer knappen Freizeit mit überbordendem Konsum belohnt, ist dabei, der Menschheit (und nicht nur ihr) binnen kürzester Zeit unwiederbringlich die Lebensgrundlagen zu entziehen. Wenn wir daran festhalten wollten, für ganz wenig Geld mehrmals im Jahr Flugreisen zu unternehmen, bei jeder Gelegenheit in einem spritfressenden Riesenwagen unterwegs zu sein und für Zigtausende von Euronen pro Jahr neue Klamotten und "Unterhaltungselektronik" anzuschaffen, müssten wir in Kauf nehmen, entweder einen Großteil der Menschheit gewaltsam von diesem Lebensstil fernzuhalten oder aber - "nach mir die Sintflut" - auf eine lebenswerte Zukunft für uns und v.a. unsere Nachfahren zu verzichten.
Die Alternative mag für manche schmerzhaft klingen: wir müssten anfangen, uns zu bescheiden, nachhaltig zu wirtschaften und gerechte Löhne und Preise zu akzeptieren.
Konkret: die Zeiten, in denen für jeden eine gut bezahlte 40-Stunden-Stelle bereitstand, sind unwiederbringlich vorbei (falls es sie je gegeben haben sollte). Wir müssen weniger und vor allem anders produzieren und konsumieren, und wir müssen die vorhandenen Ressourcen (und auch die gesellschaftlich notwendige und nützliche Arbeit) gerecht verteilen. Und in unserer (dann reichlicher bemessenen) Freizeit müssen wir ebenfalls Verzicht üben. Reisen würden wieder langsamer und teurer und damit seltener werden, und Waren aus der "Dritten Welt" wären nicht länger billiger als "einheimische" Produkte. In einer halbwegs gerechten Welt kann es eben keine Hose für 10 Euro (auf Kosten minderjähriger Näherinnen in Südostasien) oder Bananen für unter einen Euro das Kilo geben. Die Konsequenz heißt: weniger wegwerfen, mehr reparieren, und im Zweifelsfall eben Äpfel und Birnen essen statt Ananas und Litschi.
Anstatt mit abenteuerlichen Methoden ("Fracking") die letzten Reste fossiler Brennstoffe aus der Erde zu pressen, müssten wir z.B. endlich darangehen, unseren ganzen Plastikmüll wieder einzusammeln und aus dem Meer zu fischen und ihn einer effektiven Wiederverwertung zuzuführen. Anstatt alle paar Monate ein neues Handy und jedes Jahr einen neuen Computer anzuschaffen, müssen wir uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass bestimmte Dinge teuer und wertvoll und eben keine Wegwerfartikel sind, sondern auf Langlebigkeit angelegt und reparabel. Und einen dreitägigen Kurzurlaub in Malle oder den Tagestrip nach New York wird sich bei einem vernünftigen (die Folgekosten einberechnenden) Preis auch kaum einer mehr leisten können und wollen.
Viele Tätigkeiten, als "erfüllend" empfunden, aber für Umwelt und/oder Gesellschaft schädlich, können in Zukunft allenfalls virtuell, als Simulation, ausgeübt werden. Da kann der begeisterte Industrie-Landwirt seine Hunderttausend Legehennen im Käfig-KZ demnächst vielleicht nur noch via "FarmVille" managen und der Drohnenpilot ebenfalls nur noch in einem entsprechenden Computerspiel Jagd auf "Human Targets" machen.
Wir werden also auf jeden Fall einiges von dem, was wir heute als Lebensqualität ansehen, verlieren; aber wahrscheinlich werden wir dafür ganz neue, ungeahnte Freuden kennenlernen, die daraus erwachsen, in einer gleichberechtigten Welt ohne strukturelle Unterdrückung, Ausbeutung und Vernichtung unserer Mitmenschen und Mitgeschöpfe zu leben - denn das hat es noch nie gegeben.
Zeit wird's!
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Was ist bloß mit Gregor Gysi los?
Sicherlich: de mortuis nihil nisi bene - und das gilt seit heute auch für die "Eiserne Lady". Aber muss ausgerechnet der Fraktionsvorsitzende der Linken für diese Rechtsextreme einen solch wohlwollenden Nachruf auf Fratzbuch verfassen?!?
Margaret Thatcher hat sich als Regierungschefin in einer Zeit durchgesetzt, als Politik noch ein reiner Herrenclub war. Dafür empfinde ich trotz ihrer gewerkschaftsunfreundlichen, unsozialen und neoliberalen Politik Respekt.
Dazu fiel mir spontan nur Folgendes ein:
Adolf Hitler hat sich als Regierungschef in einer Zeit durchgesetzt, in der deutschnationale Politik noch eine Domäne preußischer Junker war. Dafür empfinde ich trotz (oder wegen) alledem keinerlei Respekt.
Und etwas später noch dieser Ratschlag:
Ein trauriges Beispiel dafür, wie sogenannte "Genderfragen" den Blick für das politisch Wesentliche verschleiern können; lies doch bitte nochmal bei Marx über Haupt- und Nebenwidersprüche nach, lieber Gregor.
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Betrifft: "Aktuelles Lexikon: 6 aus 49", SZ vom 5. April 2013, S.4
Liebe Süddeutsche, liebe(r) CWB,
vermutlich anlässlich der Ziehungspanne beim letzten Mitwochslotto schreibst du im "Aktuellen Lexikon" u.a.:
(...) die Wahrscheinlichkeit, sechs Richtige sowie die zusätzliche Superzahl zu treffen, (...) liegt bei 1 zu knapp 140 Millionen. Man müsste also etwa 2,7 Millionen Jahre lang jede Woche einmal Lotto spielen, um einmal das große Los zu ziehen.
Dies ist, mit Verlaub, nicht ganz korrekt, wie ich an einem sehr einfachen Beispiel verdeutlichen möchte:
Wenn wir eine ideale Münze werfen, liegt die Wahrscheinlichkeit für "Zahl" bei genau 1:2. Nach deiner Logik müsste man also zweimal die Münze werfen, um einmal Zahl zu erhalten; dies ist aber eben nicht der Fall. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Male die andere Seite kommt, beträgt immerhin ein Viertel.
Ebenso könnte es sein, dass auch nach knapp 140 Millionen Runden noch kein Hauptgewinn erzielt wurde, wie es umgekehrt ja auch möglich wäre, schon beim ersten Versuch den Treffer zu landen.
Was du wahrscheinlich meintest, ist etwas anderes: man müsste knapp 140 Millionen Lottoscheine jeweils verschieden ausfüllen, um alle möglichen Kombinationen abzudecken und sich so sicher sein zu können, die sechs Richtigen mit Superzahl dabeizuhaben.
Weiter heißt es bei dir:
Entgegen einem weitverbreitetem Gerücht ist dies aber immer noch wahrscheinlicher, als von einem Blitz erlegt zu werden. In Deutschland sterben im Durchschnitt jedes Jahr nur drei bis sieben der knapp 82 Millionen Bewohner durch einen Blitzschlag.
Auch das bedarf meines Erachtens einer Präzisierung: wenn drei bis sieben (also im Mittelwert fünf) von knapp 82 Millionen Menschen im Jahr betroffen sind, wären das 1 zu knapp 16,4 Millionen. Man müsste also schon mindestens neun mal im Jahr Lotto spielen, um eine höhere Wahrscheinlichkeit für den Hauptgewinn als für einen tödlichen Blitzschlag zu erhalten.
Interessanter für die Betroffenen (damit meine ich jetzt die Spieler) wäre aber vielleicht die Information gewesen, dass nur 50 Prozent der Lottoeinnahmen wieder ausgeschüttet werden, ganz unabhängig davon, ob (und wenn ja, wie viele) "sechs Richtige mit Superzahl" dabei waren - was dazu führen kann, dass ein Sechser nur eine vergleichsweise niedrige Summe z.B. im fünfstelligen Bereich einspielt, wenn die Gewinnzahlen von vielen Spielern angekreuzt wurden (deshalb raten Profis von den Zahlen 1 bis 31 ab, weil viele Menschen Geburtsdaten tippen). Diese Tatsache wird durch den sogenannten "Jackpot" gezielt und offenbar erfolgreich verschleiert.
Zum Vergleich: bei Pferderennen beträgt die Gewinnausschüttung meist 75 Prozent, beim Roulette ungefähr 97,3 Prozent (genau 36:37, wegen der "grünen Null") und bei privat organisierten Wetten 100 Prozent.
Lotto ist also mit Abstand das Glücksspiel mit der geringsten Gewinnerwartung, allerdings mit der exorbitantesten möglichen Gewinnhöhe.
Dass der Staat, der ansonsten ja auch einiges unternimmt, um Spielsüchtige vor sich selber zu schützen, seinen Bürgern ein derart fragwürdiges Angebot macht, ist meiner Meinung nach nur teilweise dadurch zu rechtfertigen, dass die Einnahmen angeblich "guten Zwecken" zufließen.
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Für Springer bricht eine WELT zusammen:
Auch Deutsche Bank macht Geschäfte mit Steueroasen
Ausgerechnet die?!? Ja, kann man denn überhaupt Niemandem mehr trauen?
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Die juristische Niederlage des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, der verhindern wollte, dass indischen Krebs-Patienten ein relativ(!) kostengünstiges* Generikum verschrieben werden kann, kommentiert Björn Finke in der SZ (2. April 2013, S.4: "Billige Hilfe") folgendermaßen:
Wer Patente aushebelt, um Armen zu helfen, lässt sich diese Hilfe bequem von einer Handvoll Konzerne und ihren Aktionären bezahlen. Mit der gleichen Logik könnten Staaten bei Europas Bauern Teile der Ernte konfiszieren, um den Hunger der Welt zu lindern.
"Ja ja ja!", kann ich da nur beipflichten - genau so sollte es doch sein. Aber was muss ich weiter lesen:
Fairer wäre es, stockten die reichen Staaten stattdessen ihre skandalös niedrigen Budgets für Entwicklungshilfe auf.
Also Almosen statt gerechtere Verteilung? Und im Zweifelsfall die Leute lieber eingehen lassen, als die Gewinne der Konzerne und Aktionäre zu schmälern? Das wäre dann also "fair"? Nein, Herr Finke, da kann ich Ihnen leider nicht mehr folgen...
* Kostenunterschied pro Monat: 136 statt 1.700 Euronen...
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William James Sidis
(1. April 1898 - 17. Juli 1944)
Von seinen Eltern als pädagogisches Experiment betrachtet, mit 18 Monaten bereits des Lesens mächtig und mit acht Jahren schon Harvard-Student, musste der mutmaßlich "intelligenteste Mensch aller Zeiten" (geschätzter IQ: 250 bis 300 - Durchschnitt ist per definitionem 100) sich später als Mathe-Dozent von seinen (ausnahmslos älteren) Studenten (u.a. für sein - auf Griechisch verfasstes - Lehrbuch) verarschen lassen, wurde als Kommunist verhaftet, als glühender Pazifist für militärische Zwecke missbraucht und starb mit Mitte 40 ausgerechnet an einer Gehirnblutung - eine wahrlich traurig-groteske Lebensgeschichte...
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Kürzlich hatte ich einen Traum, welchen ich (auch in Ermangelung sonstiger berichtenswerter Abenteuer) den geneigten Besucherinnen und Besuchern meines hiesigen Web-Logbuchs nicht vorenthalten möchte (bei der Gelegenheit ein großes SORRY an all meine Fratzbuch-Kontakte, die ihn vielleicht schon kennen).
Der mir erinnerliche Inhalt ging ungefähr so: Ich ging mit ein paar Kollegen irgendwo im beschaulichen (und hier morphologisch verfremdeten) Flingern zum letzten Büdchen, das noch aufhatte, und sah dort zu meiner nicht gelinden Überraschung und Freude meinen alten Kumpel Eric (s.r.) als Mundschenk hinter der Theke stehen. Nach überschwänglicher Begrüßung händigte mir dieser zunächst (statt wie bestellt ein Dortmunder Union) ein kleines(0,33!), mit Limo(!!) versetztes Kinderbier aus, tauschte dies aber auf meine fällige Reklamation hin anstandslos um; kurz darauf (das Büdchen war, wie es leider nur in Träumen vorkommt, inzwischen zu einer weiträumigen und hochgemütlich abgerockten Kaschemme mutiert, in der ich jetzt herumstromerte) sah ich zufällig, wie er im Begriff war, mein vermeintlich herrenlos auf dem Tresen zurückgelassenes, mindestens noch zweidrittelvolles Fläschchen wegzuschütten, was ich allerdings gerade noch per Zuruf verhindern konnte...
Die Stimmung im Traum war (trotz der vereinzelten Irritationen rund um den tückischen Gerstensaft) ganz und gar nicht alphaft, vielmehr blendend bis hervorragend; was mich nach dem Aufwachen allerdings etwas nachdenklich stimmte, ist, dass der alte Eric schon vor fast sieben Jahren (mutmaßlich wegen einer Überdosis Wasauchimmer) in die ewigen Punkgründe eingegangen ist.
Was also wollte mir mein Vorausgänger ins/aus dem Jenseits bzw. mein Unterbewusstes mit diesem Auftritt mitteilen? Womöglich "lass ab vom Glas"?!?
Fach- und Hobby-Analyst_innen vor!
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Das zypriotische Parlament hat das "Hilfspaket" (sprich: das Diktat) von EU und IWF abgelehnt. Besondere Empörung hat ausgelöst, dass auch die "Kleinsparer" mit 6,75% ihrer Guthaben über 20.000€ (und über 100.000€ mit 9,99%) zur Kasse gebeten werden sollten.
Nun finde ich persönlich, dass Menschen, die mehr als 20.000 Euronen auf der hohen Kante haben, nicht unbedingt zu den ganz kleinen Leuten gehören (hierzulande z.B. haben zwei Drittel der Bevölkerung gar kein Vermögen, sondern Schulden); auch finde ich 6,75 und 9,99 Prozent noch einen relativ moderaten "Negativ-Zins" (zur Erinnerung: bei der "Währungsunion" wurden alle DDR-Guthaben über 6.000 Mark um die Hälfte vermindert); aber natürlich wäre es besser gewesen, die wirklich großen Fische (Geldwäscher und Steuerhinterzieher) in erheblicherem Maße zu enteignen. Aber dort soll ja nicht Gerechtigkeit geübt, sondern ein Exempel statuiert werden, um den vermeintlich kleinen Leuten in den übrigen Ländern der EU einzubläuen, was ihnen blühen sollte, wenn sie nicht brav die verordneten Sparmaßnahmen (also v.a. Lohn-, Renten- und Sozialleistungskürzungen) schlucken. Die kleine, abgelegene und im Alphabet ganz hinten stehende Republik Zypern gilt offenbar als unbedeutend genug, um dieses möglichst abschreckende Beispiel durchzuexerzieren.
Was könnte also passieren? Wenn keine Kohle mehr von der EZB kommt, steht wohl die Zahlungsunfähigkeit bevor; d.h., der Staat könnte die Gehälter seiner Bediensteten ebensowenig mehr auszahlen wie Renten und Sozialleistungen. Die Schwächsten und Ärmsten, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig über Wasser zu halten oder das Land zu verlassen, wird es wie immer als Erste und am härtesten treffen. Wahrscheinlich wird dann auch bald das Zypern-Pfund wieder eingeführt, und die (gar nicht so) Wirtschaftsweisen können studieren, was passiert, wenn ein Mitglied aus dem Euro-Währungsraum "ausscheidet". Vielleicht wird aber auch Russland (wo wohl viele der "Großsparer" herkommen) als Kreditgeber einspringen, und Zypern führt langfristig den Rubel ein?
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Rechte machen mobil
FDP verhindert NPD-Verbotsantrag der Bundesregierung - das Kalkül dürfte klar sein: wenn das Verbot trotzdem kommt, wählen vielleicht ein paar der dann heimatlosen Rechtsradikalen die "Freiheitlichen", die sich nach österreichischem Vorbild schon einmal (mit dem dubiosen "Projekt 18") dieser Klientel andienten.
Derweil formiert sich (medial freundlich begleitet) die Anti-Euro-Truppe "Alternative für Deutschland" (bei der Heinz-Olaf Henkel seltsamerweise noch nicht mitmischt) und scheint (befeuert durch die Zypern-Krise) für viele Schwachmaten Frustrierte "endlich wieder eine wählbare Partei", obwohl (oder gerade weil?) sich auf deren Webseite weder ein Forum noch ein Gästebuch oder sonst eine inhaltliche Partizipationsmöglichkeit findet, sondern nur Spenden- und Beitrittsformulare.
Im sonst so schönen beschaulichen(?) Düsseldorf demonstrieren die Arschlöcher von ProNRW (letzten Donnerstag, und schwenkten dabei Piratenpartei-Flaggen) und die Hardcore-Nazis von "Die Rechte" (letzten Samstag).
Und es will nicht Frühling werden...
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Eben hatte ich Besuch vom Heizungsableser. Der kommt ja immer einmal im Jahr und zwingt mich dazu, die alte Couch von meinem (seit Jahren – wahrscheinlich durch eigenes Verschulden – kaputten) Heizkörper im Wohnzimmer wegzurücken und dabei eine Menge Spinnweben und versprengte Bierdeckel zutage zu fördern, damit er da seine Röhrchen auswechseln kann.
Diesmal hatte er aber gar keine Röhrchen dabei, sondern eine neue Funk-Ablesetechnik, die jetzt in ständigem Kontakt mit dem Mutterkonzern steht und jede (auch versehentliche) Manipulation sofort meldet. Auf meine (scherzhaft gemeinte) Frage, ob dann direkt die Polizei kommen würde, beschwichtigte er mich: da müsse dann erst ein Termin gemacht werden; bis dahin zahle man aber die unterstellt abgerufene volle Heizleistung (sogar im Juli).
Nachdem er auch in Bad und Schlafzimmer (direkt neben meinem Bett) so einen Mini-Computer installiert hatte, ließ er mich noch den üblichen Wisch mit den Leberwerten Ablesewerten unterschreiben, fragte mich, ob ich den Durchschlag brauchen würde (was ich unfasslicherweise verneinte) und verabschiedete sich gleich für zehn Jahre, denn die neuen Dinger seien ziemlich wartungsfrei und kosteten dementsprechend Arbeitsplätze.
Zwar neige ich eigentlich nicht zu Verschwörungstheorien - aber nach dem Genuss eines erkenntnis- oder paranoiastiftendes Zigarettchen frage ich mich jetzt, ob ich mich da nicht allzu leichtfertig habe verwanzen lassen - zumal ich bei Nachbarn, Vermietern und Bullen mutmaßlich als Querulant gelte.
Andererseits: mein altes Schwätzer-Mantra lautet ja immerhin Information muss fließen!
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Was früher ein blöder Witz war, ist demnächst im Vatikan alltäglich - und wenn der Aktuelle den Bettel Bischofsstab ebenfalls vorzeitig hinschmeißt, könnte sich demnächst sogar eine rein päpstliche Skatrunde etablieren.
Habemus nun also tatsächlich mal wieder einen neuen Papam - und oh, welche Überraschung, er ist gegen Abtreibung und Homo-Ehe, und mit der faschistischen Junta konnte er auch besser als mit Frau Kirchner(!) und den Befreiungtheologen. Ja, was habt ihr denn erwartet? Der Mann ist immerhin nominelles Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken und damit fast so einflussreich wie der Staatspräsident von China (und etwa ebenso demokratisch legitimiert), obendrein Mitglied bei den Jesuiten, quasi dem "Verfassungsschutz Gottes" - da wird er doch wohl kaum den Markenkern der Organisation antasten, geschweige denn deren Besitztümer an die Armen verteilen, wie es der Heilige Franz von Assisi getan hätte.
Nein, der Grund, warum sich der feurige Latino aus der Tango-Metropole den Namen "Franziskus" zugelegt hat, dürfte ein ganz anderer gewesen sein:
Vögeln predigen konnte er wie kein Zweiter...
Da fällt mir noch ein blöder Witz ein, der fängt so an: "Kommt der Papst im Puff"...
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Question: "Is Susan Rice related to Condoleezza Rice?"
Answer: "Yes, through their Uncle Ben."



Allemal besser als ein Onkel Tom...
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Türkisch für Anfänger - Kleine Lese- und Rechtschreibhilfe

Es fällt den deutschen Printmedien (wozu durch seine Untertitelungen hier auch das Fernsehen zählen soll) nicht schwer, fremdsprachige Buchstaben wie das französiche œ (wie in Bœuf), das skandinavische ø (wie in Søren) oder das spanische ñ (wie in España) darzustellen, und vielen Mitlesenden (darunter immer wieder erstaunlich wenig Sportreporter) dürfte die korrekte Aussprache vertraut sein.
Um so erstaunlicher (und beschämender) finde ich, dass ausgerechnet die türkischen Namen systematisch falsch geschrieben und infolgedessen auch meist falsch ausgesprochen werden.
Daher hier eine kleine Lese- und Rechtschreibhilfe, nicht nur, aber vor allem für Journalistinnen und Journalisten:
(1) Es gibt im Türkischen acht Vokale, sieben davon sind uns aus dem Deutschen bekannt: a, e, i ,o, u, ö, ü
Dazu gibt es noch das ı, ein i ohne Punkt, welches ungefähr wie ein unbetontes e (z.B. wie in Türke; IPA: /ə/) ausgesprochen wird.
(2) Es gibt im Türkischen ein ş (ein s mit Cedille), welches wie deutsches "sch" (IPA: /ʃ/) ausgesprochen wird.
Und die beiden Töchter von NSU-Opfern, die z.B. Du, liebes SZ-Magazin, heute porträtierst, heißen mitnichten *Semiya Simsek und Gamze Kubasik, sondern Semiya Şimşek und Gamze Kubaşık.
(3) Was es mit den Buchstaben ç (IPA: /tʃ/) und ğ auf sich hat und wie das c (IPA: /dʒ/) ausgesprochen wird, dürft ihr selbst herausfinden (Hausaufgabe) - nur soviel sei verraten: der Politiker Cavusoglu z.B. schreibt und spricht sich ganz anders als vielleicht vermutet...
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski