Ente am Ende
Mittwoch, 28. Mai 2014
Mutti in den Knast!
Mittwoch, 28. Mai 2014, 15:41

Da ich ja nunmehr eh nicht mehr viel zu verlieren habe, möchte ich meine letzten Tage und Kräfte dazu nutzen, unser liebes Staatsoberhaupt, welches ja nun auch schon reichlich Dreck am Stecken angesammelt hat, mit in den Orkus zu reißen bzw. mein kleines Scherflein dazu beizutragen, dass diese Petition, welche zwar auch schon etwas länger unterwegs ist, aber in den letzten Tagen endlich ein wenig Fahrt aufnimmt, zu einem fulminanten Erfolg und einer saftigen Strafe für Miss Merkel führen möge.

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Dienstag, 27. Mai 2014
TILT - Game Over
Dienstag, 27. Mai 2014, 17:36

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...

Ein trauriger Sieg für den Faschismus: Am vorgestrigen großen Wahltag drangen, von unbekannten dunklen Mächten beauftragt, geschlagene drei Mal bewaffnete "Ordnungskräfte" (am anfänglich noch hellichten Tag und unter gröblicher Missachtung der grundgesetzlich garantierten Unverletzlichkeit der Wohnung) in mein Domizil ein, um eine leise optimistisch vor sich hin gärende Feierlichkeit zu unterbinden; heute nun kam per Einschreiben die fristlose Kündigung plus Anordnung der unverzüglichen Zwangsräumung hinterher.

So werde ich, der ich mich seit nunmehr über einem Jahrzehnt hier im schönen Unterbilk wacker gegen die Gentrifizierung gestemmt habe, an diesem ominös finster-verregneten Tag in die Obdachlosigkeit gestoßen.
Immerhin: ein erstes mündliches Asylangebot aus Russland liegt bereits vor...

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Montag, 19. Mai 2014
Schwierig mit dem "richtigen Leben"...
Montag, 19. Mai 2014, 13:57

Anlässlich des heutigen 150. Todestages des amerikanischen Schriftstellers und Transzendentalisten Nathaniel Hawthorne stieß ich zufällig auf die Geschichte der sozialutopische(n) Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Brook Farm; ich zitiere einige interessante Passagen aus dem Wikipedia-Artikel (Hervorhebungen größtenteils von mir):

In der neuen Gemeinschaft sollte es weder Ausbeutung, Hierarchie noch Konkurrenzdenken geben. Angestrebt wurde die Vervollkommnung des Einzelnen, der selbstbestimmt, frei und eigenverantwortlich aktiv wird, wobei er mit den anderen zum Wohle des Ganzen kooperiert. Talente und Fähigkeiten sollten nicht zu Privilegien führen. Hand- und Geistesarbeit wurden als gleichwertig betrachtet. Frauen und Männer waren gleichgestellt und die Entlohnung war einheitlich. Es galt Arbeitspflicht sommers zehn Stunden, winters acht Stunden täglich, wobei die Art der Beschäftigung gewählt werden konnte. In religiöser Hinsicht herrschte Toleranz. Ansonsten sollte sich das Zusammenleben in der Kommune nach dem sozialistischen Gesellschaftsentwurf Charles Fouriers gestalten.
(...)
Das größte Problem von Anfang an war die unzureichende finanzielle Ausstattung. Hohe hypothekarische Belastungen bestanden die ganze Zeit über. Weitere Nachteile folgten aus dem mangelnden Fachwissen in Bezug auf landwirtschaftliche und kaufmännische Betriebsführung. Schwierigkeiten ergaben sich auch aus dem schwindenden Enthusiasmus. An seine Stelle traten Ernüchterung durch das Alltagsgeschehen und Unzufriedenheit, nachdem doch Unterschiede wahrgenommen wurden. Eine Gruppe trug Latzhose und arbeitete von morgens bis abends, die andere Gruppe unterrichtete stundenweise im feinen Dress. Eine Latzhose trug auch Nathaniel Hawthorne, der zu den Gründungsmitgliedern der Kommune gehörte. Bereits nach einem Jahr verließ er enttäuscht die Farm. Er sagte, dass er noch nie so hart hätte arbeiten müssen und vor lauter Arbeit nicht zu seiner Schriftstellerei gekommen sei.
(...)
Eine einhellig positive Bewertung bei den meisten Beteiligten fanden nur die ersten Jahre. Die Stimmung auf der Farm wurde als offen, leicht und heiter beschrieben. Rückblickend wollten selbst kritische Kommunarden ihre Erfahrungen nicht missen.

Soweit zu einem frühen und leider gescheiterten Versuch einer autarken und herrschaftsfreien Land-WG.
Und wenn wir uns in Erinnerung rufen, wie schlecht es auch späteren Experimenten dieser Art erging (von den Kibbuzim über die Hippie-Kommunen 1968ff bis hin zur Schenker-Bewegung), müssen wir wohl leider konstatieren, dass Adorno leider doch recht gehabt zu haben scheint...

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Sonntag, 18. Mai 2014
Schwarzbraun ist der Zeitgeist drauf
Sonntag, 18. Mai 2014, 14:47

In Indien, der "größten Demokratie der Welt", hat soeben bei einer Wahl mit Rekordbeteiligung (66,4% von 815 Millionen Wahlberechtigten - mehr, als die gesamte Europäische Union, die Vereinigten Staaten und Russland zusammen an Wählern haben - die nationalistische Hindu-Partei einen Erdrutschsieg und die absolute Mehrheit der Stimmen errungen.

In der Türkei zeigt Ministerpräsident Erdoğan schon seit einiger Zeit, was er von Demokratie, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung hält, nämlich wenig bis nichts.

Auch in Japan sind Nationalisten, Revanchisten und Reaktionäre wieder auf dem Vormarsch.

In den USA wird weiterhin der schwache (und lächerlicherweise mit soviel Vorschusslorbeeren mitsamt Friedensnobelpreis ins Amt gestartete) Präser ("Uncle Tom") von der rechtsradikalen Tea Party und dem militärisch-industriellen Komplex vor sich hergetrieben und mischt sich wie seine Vorgänger auf ungute Weise in allerlei auswärtige Angelegenheiten ein - und das führt nicht nur in der islamischen Welt zu heftigen Gegenreaktionen, die leider allzu oft national- oder religiös-chauvinistisch ausfallen.

In Russland nutzt Putin die Gunst der Stunde, um mit Propaganda und handfester Machtpolitik gegen den (leider auch dort wieder sein hässliches Haupt erhebenden) Faschismus in der Ukraine seine Autokratie zu festigen, schafft z.B. Wahlen (von Bürgermeistern) ab und lässt sezessionistische Bestrebungen (die er in angrenzenden Staaten unterstützt) unter Strafe stellen; dafür (und auch sein harsches Vorgehen gegen Oppositionelle wie "Pussy Riot" oder gegen Homosexualität) wird er von Rechten und Nationalisten aller Länder (und leider auch von unkritischen Teilen der Linken) als "starker Mann" und "Gegengewicht zur amerikanischen Hegemonie" gefeiert.

Und in Europa haben die "EU-feindlichen" Parteien Zulauf wie nie: in Großbritannien könnte die rechtspopulistische UKIP bei der Europawahl in einer Woche ebenso stärkste Partei werden wie in Frankreich der genauso gewirkte Front National; in Ungarn (und bis vor Kurzem Italien) stellen ohnehin schon lange Rechtsextreme die Regierung, und auch in den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schweden, Finnland und nicht zuletzt Doitschland (AfD u.ä.) spielen fremdenfeindliche Parteien immer größere Rollen, derweil dubiose Verschwörungstheoretiker Morgenluft wittern und erzrechte Demagogen wie Sarrazin und Pirinçci Bestsellererfolge feiern.

Wir müssen gar nicht Hegels Diktum bemühen, dass sich Geschichte wiederhole, um eine beängstigende weltgeschichtliche Parallele zu erkennen: 1929 gab es am Schwarzen Donnerstag einen Börsencrash, in dessen Folge sich (nicht nur) in Europa die verängstigten und verarmenden Massen zu braunen Bewegungen zusammenfanden, deren Führer daraufhin vielerorts die Macht errangen; die ziemlich unmittelbare Konsequenz war nur zehn Jahre später der Zweite Weltkrieg.

Und wenn es uns nun angesichts der aktuell immer noch andauernden und fortschreitenden verheerenden "Finanzkrise" (die natürlich eine Weltwirtschaftskrise bzw. eine folgerichtige Erscheinung des globalen Kapitalismus in seiner neoliberalen-imperialistischen Ausprägung ist) nicht gelingen sollte, einen gerechten weltweiten Ausgleich für die horrenden finanziellen und machtpolitischen Ungleichgewichte zu erzielen, können wir uns sicherlich auch bald auf einen Dritten Weltkrieg bzw. einen globalen Bürgerkrieg um Ressourcen einstellen.

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Dienstag, 13. Mai 2014
Ein moderner Arbeitsbegriff
Versuch einer Definition bzw. Vision
Dienstag, 13. Mai 2014, 02:54

Arbeit (mhd. arebeit „Mühsal“, „Strapaze“, „Plage“) ist heute ein begehrtes Gut. Wer Arbeit hat, kann sich glücklich schätzen; wer keine hat, ist arm dran. Der Arbeitgeber gibt dem Arbeitnehmer (welche Begriffsperversion) eine Arbeitsstelle, um die der Arbeitnehmer kämpfen soll und wird, indem er sein Bestes gibt: seine Arbeitskraft.

Nicht zu arbeiten, nicht arbeiten zu müssen, war stets das Privileg der Reichen und Mächtigen. Nicht arbeiten zu können oder zu dürfen ist heute das Los großer und immer größerer Bevölkerungsteile; die Übrigen arbeiten dafür um so mehr und immer länger, um ihre Arbeitsplätze nicht zu verlieren. Der Mehrwert, den die arbeitenden Massen schaffen und den der Unternehmer sich aneignet, wird immer größer, da der zur Erzeugung von Gütern erforderliche Arbeitsaufwand durch die fortschreitende Rationalisierung stetig sinkt und mit ihm das „Lohnniveau“. Also arbeiten die weniger Werdenden, die noch Arbeit haben, wieder mehr und länger (Anhebung der Wochenarbeitszeiten, Überstunden, Erhöhung des Rentenalters usw.), wodurch dann auch noch mehr Menschen aus der „regulären“ Arbeitswelt herausfallen.

„Berufe“ sterben aus; immer mehr Menschen machen (hinter- und/oder nebeneinander) unterschiedliche und verschiedenste (meist besonders schlecht bezahlte) „Jobs“, die oft von Maschinen genausogut oder besser (aber eben nicht ganz so billig) ausgeführt werden könnten.
Bei anderen „arbeitet“ das Geld, was unverbrämt bedeutet, dass durch Kreditzinsen und nanosekundenschnelle Warentermingeschäfte einmal angehäufte Kapitalvermögen fast zwangsläufig immer weiter anwachsen – auf Kosten der nicht über nennenswerte Rücklagen vefügenden, arbeitenden oder arbeitslos von Almosen dahinvegetierenden Mehrheit.

Viele Arbeiten wären in einer echt demokratischen, gerecht organisierten Gesellschaft, in der die Produktionsstätten, Dienstleistungsagenturen und Ländereien nicht einigen Wenigen, sondern der Allgemeinheit gehören würden, nicht notwendig. Wo es keine Armen und keine (besonders obszön) Reichen mehr gibt, weil Fabriken, Warenlager und Geschäfte nicht in privatem, sondern öffentlichem Besitz sind, bliebe z.B. wenig zu sichern, zu bewachen und einzuzäunen. Eine echt demokratische Volks- und permanente Planwirtschaft hätte auch „Werbung“, Überproduktion und Konkurrenzverluste nicht mehr nötig.

Die dann noch verbleibende erforderliche Arbeit könnte dann gleichberechtigt (und täglich neu) verteilt werden – und die Löhne (wie auch die Preise) nach Angebot und Nachfrage „in Echtzeit“ ermittelt werden, sobald eine bedingungslose Grundversorgung (Nahrung, Wohnung, Heizung, Gesundheit usw.) für Alle gewährleistet ist (BGE). Im Vergleich zu heute hätten dabei mindestens 99% der Weltbevölkerung (und auch die ganz überwiegende Mehrheit „in diesem unseren Lande“) etwas bzw. viel zu gewinnen – und selbst die wenigen Superreichen (Spekulanten, Multimillionäre und Milliardäre, Konzernbosse, Großgrundbesitzer und deren Erben), die nach ihrer Enteignung (z.B. durch entsprechende Vermögens- und Erbschaftssteuern) auf einigen Luxus (Zweit- und Drittvillen, Privatinseln, 100-Meter-Yachten usw.) verzichten müssten, würden profitieren, indem sie das schöne Gefühl kennenlernen könnten, Andere nicht mehr automatisch als Untergebene, Schnorrer, Schleimer, Diebe oder Entführer ansehen zu müssen, sondern ihnen als Gleicher unter Gleichen offen begegnen zu können.

Ja, das wär was - fast zu schön, um wahr zu werden... Oder?

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Montag, 12. Mai 2014
Rettet dat Büdchen !!!
Montag, 12. Mai 2014, 23:43

Um dem allgemeinen Trend zur Unwirtlichkeit der öffentlichen Plätze zugunsten edler und teurer "Szene-Gastronomie" im Innenstadtbereich entgegenzuwirken, empfehle ich dringend, sich für den Erhalt des "Fortuna-Büdchens" an der Rheinuferpromenade einzusetzen -
Tausend Dank!

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Montag, 12. Mai 2014
Wir undogmatischen Linken und die Montagsdemos
Montag, 12. Mai 2014, 00:07

Dass die Protagonisten der „neuen Friedensbewegung“ und der allwöchentlichen Mahnwachen in Berlin teilweise (sehr zurückhaltend ausgedrückt) fragwürdige Gestalten sind – geschenkt. Tatsache ist aber, dass viele der Leute, die dort auf die Straße gehen und sich für Frieden und Gerechtigkeit, gegen Unterdrückung und Ausbeutung starkmachen wollen, eigentlich unsere natürlichen Verbündeten sind. Die dargebotenen Analysen mögen unterkomplex und irreführend sein, und daran zu glauben, naiv; aber dürfen wir Linken es uns leisten, einen solchen (oft noch un- oder fehlartikulierten) Protest gegen das System selbstherrlich rechts liegen zu lassen?

Nein, ich meine, wir sollten dort hingehen, wo ja angeblich ein offenes Forum besteht, uns das Mikro schnappen und über die Zusammenhänge des Kapitalismus aufklären – denn sonst landen viele derjenigen, die dort von uns alleingelassen ihre Wut demonstrieren, am Ende tatsächlich bei den ganz Rechten, und das können wir nicht wollen.

Nicht Aus- und Abgrenzung werden uns weiterhelfen, sondern die Leute da abzuholen, wo sie nun einmal stehen, um sie durch gutes Zureden auf einen besseren Weg zu bringen. Das mag möglicherweise wiederum arrogant klingen – aber kluge Köpfe wie z.B. Jutta Ditfurth hätten doch durchaus das Zeug, die Leute zu überzeugen, wenn sie nur genügend Geduld aufbrächten.

Amen bzw. Rotfront!

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Sonntag, 11. Mai 2014
Es geht um die Wurst!
Sonntag, 11. Mai 2014, 00:11

Man kann den Eurovision Song Contest (den ich gerade auf ARD kucke) ja aus vielerlei Gründen Scheiße finden: die Wildcards für die fünf "reichen Geberländer", die Kostenpflichtigkeit der Anrufe, die Halbierung des Zuschauerstimmgewichts zugunsten "nationaler Jurys", und die Mukke sowieso - aber es ist doch eine irgendwie (im Gegensatz z.B. zur EU) halbwegs demokratische Veranstaltung, bei der wirklich alle in Europa (und sogar Israel) mitmachen und abstimmen dürfen.

Und manchmal gibt es ja sogar positive musikalische Überraschungen - ich erinnere nur an Lordi 2006 oder Zdob și Zdub 2011...

Dieses Jahr tippe ich (obwohl der Wettbewerb noch läuft) entweder auf Conchita Wurst (s.o.r.) oder - angesichts weitverbreiteter Homophobie wahrscheinlicher - auf den polnischen Beitrag zwischen krudem Panslawismus und Porno-Rap:

Nachtrag 0:40 Uhr: Wer hätte das gedacht: alle Andern ham verkackt, die Wurst hat gewonnen - und machte dabei eine ziemlich gute Figur (290 Punkte).

Der von mir eben noch zum Favoriten ausgerufene Polen-Trash lief irgendwo unter ganz ferner liefen (62 Punkte; hätten nur die Zuschaueranrufe gezählt, wäre wohl ein weit besseres Ergebnis rumgekommen), knapp vor Elaiza aus Dütschland (mit einem gar nicht so üblen Liedchen und nur 39 Punkten) im hinteren Mittelfeld.

Letzter waren die Franzosen (fünf Punkte) mit ihrer (nach meinem Dafürhalten auch nicht sonderlich mißratenen) Hymne an den Schnürres ("Moustache" - offenbar der falsche Bart)...

Dann freuen wir uns jetzt auf die ganzen blöden Sprüche der Homo- und Transen-Hasser über den Untergang des Abendlandes - und umgekehrt auf das Gesülze und Geschleime darüber, wie "fortschrittlich" Europa heuer abgestimmt habe.

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Und schon wieder:
Unerfreuliches bei/über Montagsdemos
Samstag, 10. Mai 2014, 18:04

Wozu braucht eigentlich eine Bewegung, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und "Selberdenken" einsetzt, solche andauernd und immer wieder redenden "Vordenker"?
Lars Mährholz behauptet, die US-Notenbank FED sei für alle Kriege der letzten 100 Jahre (also u.a. auch den Zweiten Weltkrieg) verantwortlich.
Andreas Popp beruft sich in seinem "Plan B" u.a. und v.a. auf den antisemitischen Nazi-Theoretiker Gottfried Feder.
Jürgen Elsässer ist ein berüchtigter Rechtspopulist und Querfrontler, der sich aktuell von der AfD feiern lässt.
Moustafa Kashefi - Künstler(?)name Ken Jebsen - spricht neuerdings unverhohlen gegen die Demokratie und für "biologische Prägungen" - und feuert schwere Breitseiten gegen die Linken ab, denen (ausgerechnet) er Kadergehorsam vorwirft und dass sie die persönliche Meinungsfreiheit ersticken würden...
Und das Publikum? Als ich kürzlich einen kritischen Demo-Bericht bei Fratzbuch weiterverteilte, bekam ich zuerst wie üblich zur Antwort, dies sei "Lügenpresse" bzw. "billige Propaganda", bis es dann auch ganz schnell hieß, es ginge um bzw. gegen "das jüdische Großkapital, dass uns dabei ist zu versklaven"...
Trotzdem bleibe ich dabei: wir Linken sollten die Veranstaltungen dieser "neuen Friedensbewegung" nicht boykottieren, sondern selber lautstark mit auf die Straße gehen und den berechtigten Protest nicht solchen selbsternannten (und anscheinend charismatischen) dubiosen (Wort-)Führern alleine überlassen.

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Freitag, 9. Mai 2014
Auch nicht ganz unwesentlich in diesen Tagen:
День Победы
Freitag, 9. Mai 2014, 17:01

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Wetterzauber
Freitag, 9. Mai 2014, 16:36
"Ein dicker grauer Wolkenbrei -
gehört sich das im Monat Mai?!?"

Doch sind die Worte kaum gesprochen,
kommt schon die Sonn hervorgebrochen...

(Und während ich mich hier noch freu,
ist dieser Spaß auch schon vorbei.)


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Donnerstag, 8. Mai 2014
Semantisches Kuriosum
Donnerstag, 8. Mai 2014, 15:50

Ist es nicht eigentlich erstaunlich, dass der gute alte Wasch- bzw. Wäschekorb heutzutage und auch schon seit etlichen Jahren fast auschließlich - und das dann aber wiederum nahezu zwingend - als relativ undifferenzierte Maßeinheit für Briefpost verwendet wird, welche in großen Stückzahlen fast schon grundsätzlich wäschekorbweise (oder auch waschkörbeweise, wäschekörbeweise oder waschkorbweise)* irgendwo eintrifft...?
_________________________________________________________________
* Reihenfolge nach Google-Treffern: 47.600 - 15.400 - 9.580 - 2.560 Ergebnisse; nicht, dass es wichtig wäre...

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Dienstag, 6. Mai 2014
Montagsdemo in Düsseldorf
Dienstag, 6. Mai 2014, 16:18

Gestern habe ich der "1. Montagsdemo in Düsseldorf" (um 18 Uhr vor dem Hauptbahnhof) als kritischer Beobachter beigewohnt. Es waren etwa 100 bis 150 Leute zugegen, die versuchten, den (mangels Strom nur durch ein Megaphon gehaltenen) Reden zu folgen.
Mir vertraute Linke waren nicht vor Ort, ebensowenig erkennbare Rechte. Allerdings traf ich ein paar Bekannte, deren Affinität für obskure Theorien à la "Alles Schall und Rauch" ich bereits vor zwei Jahren zur Kenntnis nehmen musste; einer davon leistete gegen Ende einen Redebeitrag, in dem er (soweit akustisch zu verstehen) auch auf Chemtrails (aber leider nicht auf die dagegen dringend erforderlichen Orgonit-Generatoren) zu sprechen kam.
Ansonsten wirkte die Veranstaltung recht harmlos. Als eine Frau die einseitige Berichterstattung über die Ukraine anprangerte (manche Leute lesen offenbar zu wenige und vor allem immer die falschen Zeitungen), kam es zu einer spontanen Gegenrede durch eine andere Dame (die fairerweise auch den - allerdings viel zu leisen - Lautsprecher ausgehändigt bekam); ansonsten wurden am Anfang viele rhetorische Fragen gestellt ("Stimmt ihr mir zu..."), die das Publikum brav mit einem unisonen "JA!" quittierte (dabei hat doch schon Wolfgang Borchardt gemahnt: Sag NEIN!), und es gab nur wenig konkrete Forderungen. Ein kleiner Disput entspann sich um die Frage, ob wählen zu gehen eher sinnvoll oder systemerhaltend sei; ein anderer (meines Erachtens leider weltfremder) Vorschlag lautete, nur noch auf Pump zu leben wie die Banken oder gänzlich auf Konsum zu verzichten.
Irgenwann um kurz vor acht war dann auch die Sonne weg, und da bin ich abgehauen. Mein Fazit: eine wenig bedrohliche, jedoch auch nur bedingt hilfreiche Veranstaltung, die sich aber durchaus zu einer ernstzunehmenden "Bewegung" (warum nicht auch mal demonstrierend durch die Straßen ziehen?) ausbauen ließe, wenn theoretisch und rhetorisch geschultere Leute (mit einem funktionierenden Mikro) sich dazugesellen würden - und da rufe ich (wieder einmal und u.a. mit Özlem Alev Demirel) vor allem die Linken auf, diese Friedensbewegung nicht allein den Verschwörungsheinis zu überlassen.


Gestern Abend vorm HBF - im Hintergrund mit Alu Strohhut: d. Verf.

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Sonntag, 4. Mai 2014
Falls Sie's noch nicht wussten:
Sonntag, 4. Mai 2014, 15:57

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Samstag, 3. Mai 2014
Ein weites Betätigungsfeld
Samstag, 3. Mai 2014, 16:44

Janz schön watt loss in Düsseldorf: die südliche Rheinuferpromanade ab Kniebrücke wird bereits weiträumig abgesperrt, weil da morgen die Stadtwerke wohl ein Seifenkistenrennen veranstalten wollen; dahinter kommt dann gleich der Bücherbummel und direkt danach, am Burgplatz, gibt es eine (sehr gut besuchte) Veranstaltung von türkischen Nazis (ein Meer rot-weißer Halbmond-Fahnen, aber auch die rechtsextreme MHP und faschistische "Graue Wölfe" zeigen Flagge) - direkt neben einem kümmerlichen Stand der AfD übrigens; einen solchen hat auch die FDP (wer waren die nochmal?) ein paar Meter weiter am Carschhaus; auf der gab es eine Demo gegen Pelze, die von den Bullen lustiger- bzw. listigerweise auf den Schadowplatz geleitet wurde, wo gerade auch die (leider sehr schlecht besuchte und unnötig leise) Kundgebung gegen Rüstungsexporte (Rheinmetall u.a.) stattfindet; und wieder ein paar Schritte um die Ecke, vor den Schadow-Arkaden, stehen die Dianetiker von Scientology mit ihren Propaganda-Materialien; wo aber, zum Geier, waren die umherschweifenden Haschrebellen, heitere Unruhe zu stiften?!?
(Vielleicht sollte ich mir allmählich doch mal ein Handy zulegen...)

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Die viel zu späte Film- bzw. Spiel-Kritik:
FC Venus (FIN) vs. FC Venus (D)
Samstag, 3. Mai 2014, 13:42

In den USA ist es durchaus üblich, erfolgreiche fremdsprachige Filme nicht zu synchronisieren, sondern direkt neu zu verfilmen - etwa die (ursprünglich französische) Komödie Three Men and a Baby oder auch den (ursprünglich schwedischen) Thriller Verblendung. Ähnliches widerfuhr auch dem finnischen Film FC Venus - allerdings von deutscher Seite und mit zweifelhaftem Ergebnis.

Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: In Helsinki gibt es einige Männer, die mit ihrem Fußballklub FC HeMan auf den Bolzplätzen der 7. und damit untersten Liga auflaufen. Was ihnen an Spielfertigkeit fehlt, haben sie zuviel an Begeisterung. Der Fußball beherrscht nämlich auch abseits des Spielfelds das Tun und Denken dieser Männer. Als ob ihre besseren Hälften nicht schon genug unter der Fußballverrücktheit zu leiden hätten, planen die Kerle auch noch den nächsten Sommer bei der WM in Deutschland zu verbringen.

Dieses auch noch heimlich vorbereitete Vorhaben bringt die holde Weiblichkeit nun aber so richtig auf die Palme. Angeführt von Anna fordern sie Pete und die übrigen Männer zum Duell auf dem grünen Rasen heraus. Gewinnen die Frauen, müssen die Männer zu Hause bleiben und dem Fußball abschwören, verlieren sie aber, dürfen die Frauen nie mehr über Fußball nörgeln und müssen ihren Männern auch noch die Reisekosten zahlen.


Wo bei den Finn(inn)en Spielfreude überwiegt, zeigen die Deutschen leider nur Effizienz und Härte. Steilvorlagen wurden liegengelassen und Elfmeter versemmelt. Da wäre z.B. die Geschichte mit der Freundin der Protagonistin, einer professionellen Torfrau: um mitspielen zu dürfen, muss sie mit einem Mitglied des Männerteams verkehrt haben und wird so auf den Aufreißer der Truppe angesetzt. Im Original schleppt sie dann aber den (ebenfalls zur Mannschaft gehörenden) Ortspfarrer ab - im Remake dagegen (was sehr viel weniger lustig ist) eben doch vorhersehbar den Schnellficker. Auch, dass die "Professionelle" verletzt ist und daher von ihrer Managerin Spielverbot hat, sich darüber aber in letzter Minute (bzw. erst zur 2. Halbzeit) hinwegsetzt, kommt in der deutschen Fassung nicht vor.

Der von seinem Gspusi unfreiwillig geoutete Schwule im Team bekommt in der teutonischen Neuverfilmung auf dem Platz noch eine aufs Maul, ebenso wie der Teamchef von seiner Gattin - beides hat die Ursprungsversion nicht nötig. Und während bei dieser der Ausgang des Spiels sympathischerweise offen bleibt, müssen Nora Tschirner und Christian Ulmen noch ein paar überflüssige Nachspiel-Minuten dranhängen, bis das Happy-End perfekt ist.

Eigentlich eine klare Sache für Finnland also (wo beim FC Venus auch der erheblich bessere Fußball gespielt wird) - aber wie so oft war das Leben ungerecht: nach Zuschauerzahlen endete das Ganze 236.000 zu 266.607...

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Freitag, 2. Mai 2014
Seltsame Koinzidenz
Freitag, 2. Mai 2014, 18:59

Schon seit einigen Jahren ist es eine liebgewonnene Gewohnheit, mir in den sonnenverwöhnteren Monaten, in denen "ärmellos" und "oben ohne" als Optionen locken, ein Edding-Tattoo in Form einer stilisierten Sonne (s.l.) auf den linken Oberarm zu praktizieren.

Nun musste ich zufällig feststellen, dass dieses Logo eine verblüffende Ähnlichkeit aufweist - und zwar ausgerechnet zum "Chaosstern" (s.u.; auch "Chaossphäre" genannt), dem Symbol der Chaosmagier, die sich (zumindest zum Teil) wohl auch als Illuminaten von Thanateros verstehen.

Sollte mich also irrtümlich jemand für einen verwirrten Verschwörungstheoretiker bzw. eine Ordensschnalle (ge)halten (haben), möchte ich hiermit klarstellen: mein Mantra lautet Amaterasu - Sunna - Aton (kurz: a-ma-te-ra-sun-na-ton) und gilt ausschließlich den verschiedenen Ausprägungen der Sonnengottheit (wiewohl ich die Ehrenbezeichnung "Chaot" durchaus anzunehmen mich anheischig machen würde).

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Konsumpropaganda
Freitag, 2. Mai 2014, 03:06

Früher aufstehen
härter arbeiten
mehr einkaufen
schneller ficken

Konsumpropaganda (von ihren Urhebern beschönigend als "Werbung" verkauft) ist ebenso schäbig wie allgegenwärtig. Sie durchsetzt, zerstückelt und verschandelt nahezu Alles (von Fernsehsendungen über Online-, Print– und Audiomedien bis hin zu Stadtbildern und Landschaften - von unserem Denken, Sprechen und Handeln ganz zu schweigen) und ist eine (wie ich finde) besonders widerwärtige, aber offenbar notwendige bzw. systematische Begleiterscheinung (wenn nicht gar wesentliche Grundlage) des (wiederum aus Propagandagründen) fälschlicherweise so genannten "freien Wettbewerbs".

Da ist es auch kein Wunder, sondern nur folgerichtig, dass "Product Placement" (in Funk und Fernsehen, Kino und Literatur längst üblich) jetzt auch in den Journalismus - und dies auch bei einstmals für seriös gehaltenen Zeitungen wie dem Tagesspiegel - Einzug hält.

Und leider verzichten auch angeblich kapitalismuskritische und/oder antikapitalistische Parteien (wie z.B. Grüne oder Linke) im Wahlkampf nicht auf derlei ressourcenfressende und belästigende Reklame (Flyer, Plakate, Spots, Gimmicks und anderer Müll) mit plattesten Slogans, wie zur Zeit wieder überall zu bemerken und zu bedauern ist.

Ich bin wahrlich kein Freund von Verboten, aber dieser menschheits- und umweltbelastende Unfug (wie auch der damit verwandte Verpackungswahn) sollte schleunigst aufhören.
(Der völlig durchgedrehte Kapitalismus als solcher ist ja ohnehin längst überfällig...)

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... ältere Einträge

Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski