Il n’y a qu’un problème philosophique vraiment sérieux : c’est le suicide. Juger que la vie vaut ou ne vaut pas la peine d’être vécue, c’est répondre à la question fondamentale de la philosophie.
So beginnt Le mythe de Sisyphe ("Der Mythos des Sisyphos"), der "Versuch über das Absurde" von Albert Camus. In der deutschen Fassung werden diese beiden Sätze meist so wiedergegeben:
Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht, heißt auf die Grundfrage der Philosophie antworten.
Dies ist insofern problematisch (wenn nicht inakzeptabel), als "Selbstmord" ein (negativ) wertender Begriff ist - Mord gilt schließlich als das strafwürdigste aller Verbrechen (das deshalb auch niemals verjährt). Ich als leidenschaftlicher Hobby-Übersetzer plädiere daher dafür (auch wenn es niemanden interessieren dürfte), das Wort "suicide" originalgetreu als "Suizid" ("Selbsttötung") zu übertragen (denn "Freitod" wäre vielleicht fast schon wieder ein wenig zu euphemistisch).
Und wo ich schon dabei bin: "que la vie vaut ou ne vaut pas la peine d’être vécue" heißt streng genommen nicht "ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht", sondern "ob das Leben der Mühe wert ist oder nicht" - denn eine wahre Mühsal ist es ja oft...
Aber nicht vergessen, zu welchem Schluss Camus kam:
Il faut imaginer Sisyphe heureux ("Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen")* - und ab heute werden die Tage wieder länger, und das annus horribilis 2016 ist auch endlich bald vorbei; auf bessere Zeiten!
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* Auch diese Übersetzung ist eigentlich unangemessen; einigermaßen wörtlich müsste es heißen: "Man muss sich Sisyphos glücklich vorstellen"!
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Ein Vierzigtonner pflügt sich durch die Menschenmassen eines Weihnachtsmarktes mitten in Berlin – ein absolutes Horrorszenario, wie wir es den omnipräsenten und omnipotenten Islamisten zuzutrauen gelernt haben! Ein Unfall wird bald ausgeschlossen, ein Anschlag soll es sein, rasch wird ein pakistanischer Flüchtling als Verdächtiger präsentiert, flugs eine Flüchtlingsunterkunft gestürmt, und gleich lassen die üblichen Verdächtigen von AfD (Pretzell, Petry, Gauland) und CSU (v.a. Seehofer) ihre lange vorbereiteten Hetzreden ab; der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon (CDU), faselt sogar den „Kriegszustand“ herbei – „Hurra, der Terror ist endlich da!“, legt die TITANIC diesen Typen treffend in den Mund. Und dass noch gar nicht klar ist, wer es wirklich war, dass sich offenbar bislang weder der IS noch sonstwer dazu bekannt hat* und der inzwischen wohl nicht mehr so dringend verdächtige Pakistani inzwischen wieder freigelassen wurde, wird an der hochkochenden Pogromstimmung pünktlich zu Weihnachten kaum noch etwas ändern – sollte sich jetzt herausstellen, dass der LKW-Killer vom #Breitscheidplatz doch „nur“ ein einheimischer verwirrter Amokfahrer war (vielleicht sogar einer, der eine falsche Fährte legen wollte), werden die Lügenpresse- und Volksverräter-Rufer sich ganz sicher sein, dass ihnen nur wieder etwas vorgemacht werden soll.
Bei Hatebook lese ich einen vielgeleikten und oftgeteilten Text, in dem es u.a. heißt:
„macht Platz ihr Jämmerlichen,
für Jene die handeln wollen und können“
– und ich frage mich, welche Maßnahmen sind da geplant?
Diese Stimmung ist es, die mich ängstigt, und die aus einem gewiss fürchterlichen, aber eigentlich gar nicht so einmaligen Anlass jetzt wieder einmal hochkocht; in Afghanistan, im Irak und in Syrien, aber auch in vielen anderen Ländern, in Amerika, Afrika und Asien und selbst in Europa (z.B. in der Ukraine oder der Türkei) finden solche und schlimmere Anschläge zum Teil täglich statt, und „reguläre Militärschläge“, an denen sich auch Deutschland allzu oft indirekt und auch direkt beteiligt hat und von denen wir Waffenexportmeister immer auch profitieren, sind meist nicht unbedingt weniger grausam und willkürlich.
Und ohne zynisch werden zu wollen: hierzulande gibt es im Schnitt zehn Verkehrstote pro Tag; wäre es da nicht vielleicht auch mal an der Zeit, darüber nachzudenken, ob der massenhafte LKW- und Individualverkehr in unseren Städten und in unserem Land nicht allein für sich schon ziemlich tödlich ist...?!
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* Mit gut 24 Stunden Verspätung: IS reklamiert Anschlag für sich – Trittbrettfahrer, ick hör dir hupen...
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So kann's gehen: mit über 50 die (im 17. Jahrhundert für eine Dame vielleicht besonders) strapaziöse Reise nach Suriname unternommen, darüber dann ein gelehrtes Buch mit wunderschönen Bildern veröffentlicht und am Ende auf einem (auch schon wieder abgeschafften) D-Mark-Schein gelandet; sic transit gloria mundi...
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Wird heute sagenhafte 100 Jahre alt und erfreut sich (hoffentlich) bester Gesundheit: Issur Danielowitsch Demsky alias Kirk Douglas, Sohn jüdisch-russischer Migranten aus Weißrussland in ein New Yorker Armenviertel, ehemaliger Ringkämpfer, Student (Chemie und Englische Literatur) und Hausmeister sowie Held zahlloser Filmklassiker — ich nenne hier nur meine Favoriten:
20.000 Meilen unter dem Meer
Die Fahrten des Odysseus
Vincent van Gogh
Wege zum Ruhm (von Stanley Kubrick)
Die Wikinger
Der letzte Zug von Gun Hill
Spartacus (ebenfalls von Stanley Kubrick)
Archie und Harry
— und auch im wahren Leben ein Vorbild, da unbequem und widerständig; Näheres dazu entnehmen Sie bitte der heutigen Tagespresse.
Vielen Dank - für alles!
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Wenn die AfD es ernst meint mit ihrer Forderung nach mehr direkter Demokratie und Volksentscheiden auf Bundesebene1 – warum formuliert sie nicht eine entsprechende Petition2, mobilisiert ihre Millionen Wähler und Sympathisanten, diese zu unterschreiben, und sorgt so dafür, dass das Thema im Bundestag und in der Öffentlichkeit zumindest diskutiert3 wird?
Oder geht es dem Führungspersonal der AfD etwa am Ende vor allem darum, gut dotierte Posten in den Parlamenten und Verwaltungen zu ergattern, ganz so wie bei den etablierten Parteien?
1 Grundsatzprogramm der "Alternative für Deutschland", Punkt 1.1:
Die AfD setzt sich dafür ein, Volksentscheide in Anlehnung
an das Schweizer Vorbild auch in Deutschland einzuführen.
2 Hier wäre schon einmal ein Entwurf...
3 Petitionen mit über 50.000 Unterschriften müssen im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
behandelt werden.
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Wikipedia weiß Interessantes über den Spezialdemokraten-Spitzenkandidaten in spe, Martin Schulz, zu berichten:
Mitte der 1970er-Jahre wurde Schulz als Jugendlicher zum Alkoholiker. Über diese Zeit stellte er fest: „Ich war ein Sausack und kein besonders angenehmer Schüler“. [*] Seit 1980 lebt er abstinent.
Nach einem Jahr der Arbeitslosigkeit absolvierte Schulz von 1975 bis 1977 eine kaufmännische Ausbildung zum Buchhändler.
Arbeitsloser Alki, Sausack, später Buchhändler?! Klingt für mich zumindest nicht ganz so unsympathisch wie das, was über Blödmann Siggi (Nazisohn, Zeitsoldat usw.) bekannt ist.
Aber damit keine Missverständnisse entstehen: Wählen würde ich den verräterischen neoliberalen Merkel-Wahlverein selbstredend trotzdem nicht.
Allenfalls könnte ich mir vorstellen, wenn's nicht so teuer wäre, mir vielleicht den einen oder anderen von den Sozen gelegentlich zu mieten - als Lachnummer auf Partys oder so...
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* In dieser Zeit, im Alter von 19 Jahren und wahrscheinlich im Vollrausch, jedenfalls offenbar im Zustand geistiger Umnachtung, ist er in die SPD eingetreten. (Oder ist er womöglich erst da und deswegen dem Suff verfallen?)
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„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“*, heißt es in Artikel 20 Absatz 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland; wieso wird dann aber z.B. der Bundespräsident respektive die Bundespräsidentin nicht direkt vom Volk gewählt, wie es in vielen anderen Ländern üblich ist, in denen das Amt des Präsidenten meist auch viel mehr faktische Macht bedeutet als hierzulande, wo es ja vor allem „protokollarische“ Funktion hat?
Gerade in der gegenwärtigen „Legitimationskrise“ der repräsentativen parlamentarischen Demokratie wäre es doch ein schönes Signal, wenn sich der Bundestag durchringen könnte, dem Volk einen Teil der im GG geforderten Souveränität zurückzugeben, anstatt einen vorher nach Parteiproporz ausgeklüngelten Kandidaten durchzuwinken.
Gut möglich, dass bei einer solchen Direktwahl der jetzige Favorit Steinmeier gewinnen würde – ist er doch immerhin seit einiger Zeit laut Umfragen der beliebteste deutsche Politiker; allerdings haben wir ja gerade bei der US-Wahl erlebt, wie unzuverlässig solche Prognosen sein können, und vielleicht würde es am Ende auch auf eine Stichwahl zwischen (ähnlich wie in Österreich, wo sich ein FPÖ-Rechter und ein Grüner gegenüberstehen) dem jetzigen AfD-Kandidaten Albrecht Glaser und z.B. Gregor Gysi hinauslaufen?
Ich wüsste dann jedenfalls, wem ich meine Stimme gebe – und hoffe außerdem immer noch, dass mein Lieblingskandidat Serdar Somuncu antreten würde.
Dazu gibt es auch wieder einmal eine schöne Petition, die ich wärmstens zu unterschreiben empfehle: Petition / Antrag für eine Direktwahl zum neuen Bundespräsidenten
* Vgl. dazu: Alle Macht geht dem Volke aus
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Ich glaube, darauf gibt es eine relativ einfache Antwort: sie wünschen sich mehr Teilhabe. Sie wollen nicht alle vier oder fünf Jubeljahre eine Partei wählen, deren Politik sie nicht nachvollziehen können und die ihre wirklichen Probleme (oder das, was sie dafür halten) nicht löst und oft nicht einmal thematisiert.
Denn es ist ja leider viel Wahres an den Parolen der „Wutbürger“: Politiker sind oft tatsächlich Marionetten der Macht, denn sie sind in ihrer „Gestaltungsmacht“ am Ende den ökonomischen Zwängen einer weltweit agierenden Wirtschaft unterworfen. Der globale Neoliberalismus hat nach dem Zusammenbruch des Sozialismus vor einem Vierteljahrhundert endgültig alles zur Ware gemacht, und der Wert der Ware Mensch sinkt angesichts Überbevölkerung, Automatisierung und knapper werdenden Rohstoffen zusehends. Ein Politiker, der nur im nationalen Rahmen agiert und (wieder)gewählt werden will, muss immer auch Rücksicht nehmen auf das „Machbare“, und das heißt: auf die Interessen der Wirtschaft (vertreten durch unzählige Lobbyverbände), die, wenn sie sich politisch zu sehr bedrängt fühlt, ihre Standorte (also die ach so wertvollen „Arbeitsplätze“) ins billigere oder willfährigere „Ausland“ verlegt. Die Wirtschaft agiert global, die Politik hinkt hoffnungslos hinterher; dabei sollte es doch genau andersherum sein.
Auch der Vorwurf, dass die Massenmedien lügen, ist kaum von der Hand zu weisen. Zeitungen und Fernsehsender finanzieren sich durch Reklameanzeigen, und im Zweifelsfall wird ein wirtschaftskritischer Artikel vielleicht nicht gedruckt oder (dank der Schere im Kopf vieler Journalisten) gar nicht erst geschrieben; statt dessen wird für ein besonders „werbefreundliches Umfeld“ gesorgt und mit entsprechenden Sonderbeilagen (Mode, Wellness, Pipapo) versucht, den Konkurrenten noch ein paar Anzeigen abzujagen. Der kapitalistische Wettbewerb ist immer auch ein Unterbietungswettbewerb: nicht besser, sondern billiger. Und auch die öffentlich-rechtlichen Sender, in denen noch am ehesten kritische Töne erklingen, werden natürlich von Gremien kontrolliert und regiert, die paritätisch von Politikern besetzt werden, die sich wiederum mit Wirtschaftslobbyisten arrangieren (zu) müssen (meinen).
Doch auch diese ominösen Mächtigen (die sich meist aus guten Gründen im Hintergrund halten) sind Menschen, keine außerirdischen Reptiloide oder allmächtige Thetane, sie heißen auch nicht allesamt Rothschild oder Rockefeller, sind nicht die Weisen von Zion oder Chefs beim CIA, und sie stecken auch nicht alle unter einer Decke; sie sind allerdings wie wir alle dem gleichen weltweit gültigen System unterworfen, und dessen Name lautet: Kapitalismus. Und an diesem weltweiten Organismus, der sich mittlerweile wirklich bis in die letzen Winkel, die entlegensten Pazifikinseln, die abgelegensten Flussläufe im Amazonasbecken und unzugänglichsten Hochtäler von Neuguinea verbreitet hat, sind wir alle beteiligt, mehr oder weniger; die meisten weniger, einige (nämlich die etwa ein bis fünf Prozent, die mehr besitzen als der weltweite Durchschnitt) sehr viel mehr. Aber selbst der allerreichste Mensch der Welt hätte wohl heutzutage kaum noch die Macht, dieses sich selbst verstärkende System zu stoppen oder auch nur entscheidend zu beeinflussen.
Der Kapitalismus beruht auf Konkurrenz; denn angeblich „belebt diese das Geschäft“. Wir müssen uns daher nicht wundern, wenn unsere Mitmenschen immer egoistischer, rücksichtsloser, unsolidarischer, fremdenfeindlicher und aggressiver werden: das liegt in der Logik des Wettbewerbs, genauso wie die so genannte „Tragik der Allmende“, also die permanente Übernutzung der gemeinsamen Ressourcen und damit die konsequente Zerstörung der langfristigen Lebensgrundlagen der Menschheit; und die Ausbeutung der Vielen durch Wenige ist ohnehin Grundlage des ganzen kapitalistischen Systems.
Wir Bewohner der reichen Länder sind in den letzten Jahrzehnten zum großen Teil recht gut gefahren mit diesem Vehikel, weil wir die Ausbeutung prima „outsourcen“ konnten; aber der kapitalistische Götze des „permanenten Wirtschaftswachstums“ fordert nun auch von uns seine Tribute, und die ökonomischen Risse, die vordem „nur“ Ausländer und kleine Minderheiten vom wohlhabenden Mainstream abgespalten haben, gehen mittlerweile tief und mitten durch die „Gesellschaft“ – die sich infolgedessen immer mehr aufspaltet in eine (meist relativ) gut situierte, gebildete, weltoffene, „gute“ Hälfte, in der bewusst eingekauft und sich ernährt wird, behutsamer Tourismus gepflogen und Gender-Diskussionen geführt werden, und die vielbeschworene „abgehängte“ Hälfte, deren Angehörige nicht wissen, ob und wie sie ihren nächsten Mallorca-Urlaub oder den nächsten Flachbildschirm bezahlen sollen und ob ihre Rente noch sicher ist, die „besorgt“ sind angesichts all des Unbekannten und der Neuankömmlinge, die sie nicht verstehen, und die ihre berechtigten und gefühlten Ängste in letzter Zeit nur allzu oft in Form von aggressiver Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie und dem Ruf nach schärferen Gesetzen auf die Straßen und in die Wahllokale tragen.
Es mag paradox klingen, aber ich glaube, das einzige Mittel gegen diese gefährliche Spaltung wäre es, eben allen Menschen mehr politische Teilhabe zu gewähren – selbst, wenn dabei zunächst solche rechtspopulistischen Undinge herauskommen könnten wie Minarettverbote usw. Denn das Grundübel unserer Welt – die eklatante Ungleichheit in politischer wie (natürlich untrennbar damit verbunden) vor allem ökonomischer Hinsicht – ließe sich nur so auf halbwegs friedlichem Wege beheben; und woher sollten die Menschen eigentlich Verantwortungsbewusstsein haben, wie sollten sie es jemals entwickeln, als durch tatsächliche Verantwortung, sprich: Teilhabe an der politischen Macht? Ich bin fest davon überzeugt: nur so können wir alle lernen, in größeren Zusammenhängen zu denken und zu entscheiden.
Und daher (wie schon so oft an gleicher Stelle) hier mein ganz konkreter Vorschlag zur Weiterentwicklung der Demokratie ...
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Ein (relativ un)dramatisches Gesprächsfragment
Dramatis personæ:
Desso il Descrittore*
Pietro il Prescrittore*
(beide schwer bekifft)
Ort der Handlung:
Eine verräucherte Wohnstube
D (blablabla): ... es is ja nich nur wegen dem Geld.
P (belehrend): Wegen dés Geldes!
D (irritiert): Wie? (Pause) Ach so, wegen dem Genitiv?
P (auftrumpfend): Wegen dés Genitivs!
D (leicht genervt): Jaja. Trótzdem: Dativ!
P (überheblich): Trotz dés Dativs!
D (listig): Trotzdéssen?
P (ungeduldig): Nein: trotzdém!
D (unschuldig): Trótzdem? Weswégen?
P (trotzig): Déswegen!
D (listig): Also „destrótz“?
P (überdrüssig): Nicht „destrótz“!
D (übermütig): Nichtsdestotrotz?
P (jetzt selber genervt): Nichtsdestoweniger ...
(usw. usf.)
* Über die Unterschiede zwischen deskriptiver und präskriptiver Sprachwissenschaft siehe z.B. Wolf Peter Klein: Deskriptive statt präskriptiver Sprachwissenschaft!?, in: Zeitschrift für germanistische Linguistik - Deutsche Sprache in Gegenwart und Geschichte, Band 32, Heft 3 (Sep 2004)
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möge es bitte für sich behalten
und nicht weitererzählen.
Und wer es nicht für sich behalten kann,
sondern mit jemandem teilen muss,
möge mir bitte nicht vorwerfen,
wenn es mir ebenso ergeht.
Meine Überzeugung ist nämlich:
Information muss fließen –
und Wissen ist für alle da,
nicht nur für die Herrschaft.
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(Gleichzeitig der verzweifelte Versuch, Positives zu entdecken...)
„Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten“? Von wegen!
„The Donald“ – also eigentlich Onkel Dagobert – ausgerechnet dieses Sinnbild der reinen kapitalistischen Lehre (lies auch: Leere) soll nun den Opfern der neoliberalen Globalisierung ein bescheidenes Stückchen vom großen Kuchen zurückgeben?!?
Die Mehrheit hat sich gegen das Establishment entschieden; wäre Sanders gegen Trump angetreten, hätte er vielleicht gewonnen…?!
Gewonnen hat (Wahlanalysen zufolge) der Kandidat des weißhäutigen, wenig gebildeten, männlichen, unterprivilegierten, chauvinistischen Amerika – und die Rechtspopulisten in Europa gratulieren fleißig; aber da Trump seine ganzen Wahlversprechen kaum wird halten können, wird seine Amtszeit womöglich die Entzauberung des Rechtspopulismus bringen.
Oder wird Trump seine Wahlversprechen doch wahrmachen und mit dem Bau einer gigantischen Mauer Millionen neuer Jobs schaffen? #Hitler #Autobahn
Wenn jetzt viele Intellektuelle und Progressive aus den USA emigrieren, könnten davon neben Kanada auch Europa und andere Weltgegenden profitieren.
Da Pöbelei offenbar ein wahlstrategisches Erfolgsmodell ist, schlage ich den begnadeten Pöbler Serdar Somuncu zum nächsten Bundespräsidenten vor – denn der ist wenigstens schonungslos ehrlich (und nicht rechts).
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Wenn ich dem trefflichen, prächtigen und stets mit frischen Ideen trächtigen Herrn Precht und dem Ersten Band seiner Geschichte der Philosophie (München 2015; S. 348f) glauben darf (und ich sehe keinerlei Veranlassung, dies nicht zu tun), dann hat bereits im dritten vorchristlichen Jahrhundert der vor allem als Logiker bekannt gebliebene Stoiker Chrysippos in der Tradition des hier auch kürzlich bereits lobend erwähnten Phaleas Folgendes bemerkt:
Gerade wie einer, der im Theater einen Platz eingenommen hat und alle später Kommenden verdrängt, in der Meinung, das, was für alle da ist, sei nur für ihn da: so die Reichen. Denn nachdem sie das Gemeinsame zuvor besetzt haben, machen sie es durch diese Vor-Wegnahme zu ihrem Besitz. Würde jeder nur so viel nehmen, wie er für sich braucht, um seine notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, und überließe das andere dem, der es ebenso braucht, wo wären dann die Reichen, wo die Armen?
Ein schönes Wort zum Feiertag, wie ich finde.
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Der K(r)ampf an der Supermarktkasse
Ich stehe im Supermarkt, habe vielleicht nur ein Teil und es womöglich auch noch eilig; nur eine von mehreren Kassen ist geöffnet, und vorne geht es aus welchen Gründen auch immer (technisches oder meist menschliches Versagen, oft auch auf Kundenseite) nicht so recht weiter. Da nähert sich aus dem hinteren Ladenbereich jemand, um eine zweite Kasse zu öffnen, und bevor ich dies auch nur bemerke, ziehen alle hinter mir Gestandenen (die bei meinem Glück gerade ihren gesamten Wocheneinkauf im Wagen haben) eiligen Schrittes an mir vorbei.
Diese ziemlich asoziale Vordrängelei, an der ich mich meist aus Schamgefühl nicht beteilige, ließe sich durch eine einfache Verengung des Vorkassenbereichs (wie in vielen Postfilialen) verhindern; allerdings ist der Platz in Supermärkten meist eh so knapp, dass dies wohl logistisch nicht immer ganz einfach zu bewerkstelligen wäre.
Nun ließe sich einwenden, dass dieses Übel nicht allzu groß sei, da ja alle mal zu den Gewinnern und mal zu den Verlierern solcher Situationen gehören (könnten). Volkswirtschaftlich absolut schädlich dagegen dürfte es sein, dass die allermeisten Preise im Einzelhandel ungerundet sind. Wie viel Lebenszeit (und Druckerschwärze auf Preisauszeichnungen) wird allein dadurch vergeudet, dass jeden Tag z.B. millionenfach „ein Euro neunundneunzig“ (sieben Silben) gesagt (oder geschrieben) werden muss anstatt „zwei Euro“ usw. (ganz zu schweigen von der Zeit, die es braucht, bis der elende Cent – der als Münze ja auch nur noch wegen dieser beknackten Preise existiert – aus der Kasse gefummelt, übergeben und in der Geldbörse verstaut ist)?!
Ich würde also vorschlagen, diese albernen Preise schlichtweg zu verbieten und (wie in Kiosken heute schon allgemein üblich) auf Euro oder 10-Cent-Beträge aufzurunden.
Soweit meine heutigen bescheidenen Vorschläge, die Welt, in der wir leben, etwas besser zu machen; was die größeren Würfe (s.u.) angeht, bin ich leider inzwischen ziemlich resigniert.
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski