Ente am Ende
Silvesternachlese: In Kölle hat's geknallt
Dienstag, 5. Januar 2016, 15:24

Zu den Vorfällen in der Silvesternacht zu Köln und Hamburg, die laut Justizminister Heiko Maas eine neue Dimension organisierter Kriminalität darstellen und doch sicherlich in kleinerem Ausmaß an jedem Wochenende auch hier in der Düsseldorfer Altstadt und jedem anderen Ort mit nennenswertem „Nachtleben“ ganz ähnlich stattfinden, möchte ich nur kurz folgendes anmerken: Anmache und Klauerei durch (Möchtegern)-Banditen kenne auch ich leider schon länger und nicht nur an Silvester; (relativ) neu ist höchstens, dass PEGIDA, AfD, CSU und Konsorten da jetzt ihr extra braunes Süppchen drauf kochen - und ihre Zutaten dazu allzugern der sonst so gern gescholtenen „Lügenpresse“ entnehmen.

Auf der Suche nach den Ursachen würde ich diesmal allerdings bitte nicht schon wieder die frisch zugereisten Geflüchteten ins Visier nehmen, sondern statt dessen die sogenannte „Gangster-Rap-Kultur“, deren deutschsprachige Repräsentanten, ob nun mit (z.B. Bushido) oder ohne (z.B. Fler) „Migrationshintergrund“, aber jedenfalls hierzulande aufgewachsen, ebenso wie ihre US-amerikanischen Vorbilder eine „Philosophie“ von Machismo, Respektabilität*, Härte und Gesetzlosigkeit vermitteln und vermarkten, die offenbar eine große Zahl junger Männer (und seltsamerweise auch viele Frauen) anspricht, von denen sich viele vielleicht tatsächlich als „deutsche Nigger“ fühlen (während andere meinen, sie selber seien „Minderheit im eigenen Land“); und diese Ghetto-Attitüde liegt mit Sicherheit derart asozialem Gehabe und den meisten solcher Übergriffe und Straftaten, ob nun von „stolzen deutschen“ Fußballfans und Dorfdiscobesuchern oder „sexy Kanaken“ begangen, zugrunde. Und da wäre es vielleicht mal angebracht, darüber zu dabattieren, warum unsere Gesellschaft solche gewalttätigen Subkulturen hervorbringt...

Übrigens: wenn die meisten der Silvester-Übeltäter, wie kolportiert wird, nicht nur „arabisch-nordafrikanisch“, sondern überdies „alkoholisiert“ wirkten, dann waren es jedenfalls keine strenggläubigen Muslime.

* Soll heißen: Respekt wird stets von allen Seiten eingefordert, aber nur allzu selten selber gezeigt.
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Zum selben Thema:
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Gutmenschen und Unmenschen
Ordinärer und extraordinierter Sexismus
Was war los am Kölner Hauptbahnhof?
Rape-Gangster und Nazi-Hools: Jugendkulturen abgehängter Milieus
False Flag?

senf dazu



txxx666, 2016.01.06, 12:53
In der Twitter WG stellt jemand interessante Fragen über ein paar Ungereimtheiten rund um #KoelnHBF; Sascha Lobo beschreibt Mob und Gegenmob; und die Jusos Erfurt berichtigen ihren Parteigenossen NRW-Innenminister Jäger:

senf dazu
 

vert, 2016.01.07, 12:35
steile these, wertester. leider ein bisschen albern. und ungefähr so hilfreich wie "computerspiele".
rebellierende männlichkeit (s. connell, der gemachte mann) wird sich ihren weg suchen und immer irgendetwas als vehikel benutzen.

das letzte mal als ich übrigens baba haft gehört habe, war gestern in einem gediegenen wohnviertel mit vielen jungfamilien: da pumpten die bässe aus einem vw passat mit kindersitz hinten drin. papa kam halt von der arbeit.

Die entscheidende Frage ist aber doch, welches Vehikel sich diese rebellierende Männlichkeit sucht - ob sie z.B. gegen "die da oben" aufbegehrt oder sich lieber gegen Schwächere wendet. Die von mir beschriebene Gangster-Subkultur ist jedenfalls komplett kapitalismuskonform und keineswegs auf "Underdogs" (und schon gar nicht "Migranten") beschränkt.
Und sie tobt sich eben nicht nur am Bildschirm, sondern ganz real in der Schule und auf der Straße aus.

Das war bei uns Punks früher nicht ganz anders - auch wir hatten die Bullen zu Feinden, haben geklaut (allerdings eher im Laden) und brave Bürger provoziert (allerdings eher nicht begrabscht, höchstens selber blank gezogen). Insofern, glaube ich, sind diese Rape-Gangster (auch wegen rassistischer und kulturchauvinistischer Einstellungen) noch am ehesten mit ebenso ätzenden Nazi-Hools vergleichbar.

Aber gerne, Allerwertester, lasse ich mich von einer weniger albernen Auslegung überzeugen...

früher war ja alles besser. sogar die nichtzukunft.

"lutschamtonfaduopfa" ;-)

Irgendwie prophetisch, was der Pol1z1stens0hn da abgeliefert hat.

Zum Thema No Future bzw "110" hätte ich aber auch noch was Feines: ZK: Immer wieder besetzt (0:50 Min. aus dem schönen Jahr 1981)
senf dazu
 
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