Derweil sich immer mehr Menschen (so auch ich) für dauerhaft lanzfreie Abende im ZDF einsetzen und Millionen den knallharten Überlebenskampf des Promi-Prekariats im australischen Outdoor-Studio verfolgen, offenbart der Oxfam-Vermögensverteilungsbericht schier Unglaubliches (wenn auch leider eigentlich Altbekanntes):
Die 85 reichsten Menschen der Welt hätten das gleiche Vermögen wie die arme Hälfte der Weltbevölkerung auf der anderen Seite (...) Die Hilfsorganisation kritisiert unter anderem die Steuervermeidung über Steueroasen sowie staatliche Sparpolitik, die vor allem die unteren Einkommensschichten treffe. (...) Demokratie werde ausgehebelt, die Reichen könnten politische Entscheidungen beeinflussen - sowohl in entwickelten wie auch in Entwicklungsländern.
Angesichts dieser unhaltbaren Zustände fragen sich Viele (zu Recht), wieso ein vergleichsweise unwichtiges Anliegen (der Rausschmiss des Herrn Lanz - gebührenfinanziertes Einkommen derzeit angeblich jährlich 1.248.000 €) binnen weniger Tagen so viel Unterstützung bekommt wie die meisten Petitionen an den Bundestag in vier Wochen nicht...
Ich bin da allerdings zweckoptimistisch: sollten die Leute erst einmal die schöne Erfahrung machen, dass ihre Einmischung etwas bringen kann (sprich: dass das ZDF irgendwann - und sei es auch erst bei etlichen Millionen Unterschriften - gezwungen ist zu reagieren), dann werden sie vielleicht demnächst noch viel bereitwilliger die Mitentscheidung über ihre eigenen Belange suchen und betreiben, und die Welt wird so am Ende (auch dank dem doofen Herrn Lanz) ein besserer und gerechterer Ort.
In diesem Sinne: bitte weitermachen - aber darüber das Wesentliche nicht vergessen!
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Diese Petition rockt und rattert mittlerweile derartig (knapp 37.000 Unterschriften in vier Tagen, aktuell kommen sie fast im Sekundentakt - das ist kein Shitstorm mehr, das ist ein Tsunami), dass es schon fast ein bisschen unheimlich wird und allmählich mein eigenes Jagdfieber schon von der leicht paranoiden Befürchtung überschattet wird, dem offenbar weithin verhassten Moderations-Automaten stehe nicht nur die Komplett-Abschaltung bevor, sondern wegen ihm (bzw. für ihn) würde am Ende die Todesstrafe wieder eingeführt...
Na schön, so schlimm wird's schon nicht werden. Mal sehn, ob er gleich um Viertel vor Elf was zu der ganzen Sache sagt (sich vielleicht sogar entschuldigt) oder andererseits vielleicht Renate Künast oder sonstwer (das Publikum?) davon anfängt, wenn er wieder so arg frech werden sollte...
Süß aber auch: eine Gegen-Petition "Kein Rauswurf von Markus Lanz" (nein, ich werde sie nicht verlinken also gut, hier ist sie, der Objektivität halber - aber nur ganz klein ; ) hat nach jetzt über fünf Stunden gerade mal drei* Unterschriften...
* Edit: 22:40 sind es schon sechs Unterschriften
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In der heutigen FAZ ist zu lesen:
Die Ukraine schreitet voran auf dem Weg zu einem autoritären Staat (...) die Ukraine [ist] bis zuletzt keine Diktatur gewesen. (...) Die Gesetze vom Wochenende könnten dem nun allerdings ein Ende machen. (...) Der Bau von Barrikaden, Bühnen und Zelten wird von behördlichen Genehmigungen abhängig gemacht. Wer einen Helm trägt, um sich gegen Polizeiknüppel zu schützen, macht sich strafbar.
Nun hat Autor Konrad Schuller das vermutlich nicht beabsichtigt; aber angesichts der Tatsache, dass es hierzulande schon lange verboten und strafbar ist, ungenehmigt Barrikaden, Bühnen oder Zelte aufzubauen, sich "passiv zu bewaffnen" oder auch nur zu "vermummen", lässt dies wohl nur den logischen Schluss zu, dass wir in der BRD längst in einer Diktatur leben - selbst nach den Maßstäben der rechtsbürgerlichen Presse...
Barrikaden auf dem Majdan
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Als persönliche Genugtuung empfinde ich, dass der unerträgliche Schleimbeutel Markus Lanz, der schon viel zu lange nicht nur einmal monatlich den Samstagabend im ZDF ruiniert, sondern auch noch dreimal in der Woche jeweils für über eine Stunde Gebühren und Sendezeit für läppischen Blödsinn und elende Stimmungsmache verplempert und letzten Donnerstag (im traurigen Verein mit dem Stern-Schmierlappen Hans-Ulrich Jörges) die sympathisch ruhig und sachlich gebliebene Sahra Wagenknecht seltenst dämlich anquatschte (s.u., oder in einer schönen Zusammenfassung von Stefan Niggemeier), damit offenbar überfälligerweise derartig viel Abscheu erregt hat, dass sogar spontan eine Petition für seinen sofortigen Rausschmiss beim ZDF aufgesetzt wurde, die ich hier natürlich wärmstens zu unterschreiben empfehle!
Dazu gibt's natürlich auch wieder eine Veranstaltung in unser aller Lieblings-Hass-Sozialmedium Fratzbuch.
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Aus hier nicht näher zu schildernden Umständen habe ich gestern unverzeihlicherweise den Einzug ins Dschungelcamp verpasst und dies soeben durch fleißige Lektüre der allseitigen Berichterstattung notdürftig kompensiert; dabei fiel mir auf, dass die Kandidatin Larissa Marolt offenbar schon jetzt bei zeitweiligen Mitbewohnern, Berichterstattern und Pöbel Zuschauern gleichermaßen verhasst ist, wobei als Ausweis ihrer angeblichen Beschränktheit vor allem die vermeintliche "Wort-Neuschöpfung" (so die gewohnt schlecht informierende WELT) Ureinwanderer angeführt wird.
Die Häme ist aber völlig unangebracht und zeigt höchstens, dass die Hämenden selber nicht die Allerhellsten sein dürften, denn schließlich haben die gemeinten australischen "Ureinwohner", die sog. "Aborigines", vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren den Kontinent vom Norden ausgehend besiedelt und sind somit eben genau das: die ersten (also Ur-) Einwanderer; und diese Vokabel ist wissenschaftlich (nicht nur für die "Aborigines", sondern z.B. auch für die amerikanischen Ureinwanderer) durchaus gebräuchlich.
(Unpassend wäre eine solche Vokabel allenfalls für die Gegenden in Afrika, in der "die ersten Menschen" lebten und dort eben nicht eingewandert, sondern "entstanden" sind...)
link (2 mal senf) schon 2001 x druppjeklickt senf dazu
Die Jugend von heute: ständig breit, selbstverschuldet schwerhörig und von Latein schonmal überhaupt gar keine Ahnung!
Die gute Nachricht: mit diesem Menschenmaterial ist garantiert kein Krieg mehr zu gewinnen...
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Thomas Mann hat zwar in seinen jüngeren Jahren so manchen politischen Unfug (v.a. die Betrachtungen eines Unpolitischen im Ersten Weltkrieg) verzapft, aber seine Erkenntnis - im Exil am Ende seines Lebens aus leidvoller Erfahrung klug geworden - zur unseligen "Totalitarismus-Theorie" (s. dazu auch hier und da) verdient es unbedingt, immer wieder einmal zitiert zu werden:
»Den russischen Kommunismus mit dem Nazifaschismus auf die gleiche moralische Stufe zu stellen, weil beide totalitär seien, ist bestenfalls Oberflächlichkeit, im schlimmeren Falle ist es – Faschismus. Wer auf dieser Gleichstellung beharrt, mag sich als Demokrat vorkommen, in Wahrheit und im Herzensgrund ist er damit bereits Faschist und wird mit Sicherheit den Faschismus nur unaufrichtig und zum Schein, mit vollem Haß aber allein den Kommunismus bekämpfen.« (Hervorhebungen von mir)
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Ja, ist es denn die Möglichkeit: die neue "Mutter der Kompanie" will familienfreundliche Bundeswehr - da hätte ich doch eine echt bahnbrechende Erkenntnis für Sie, liebe Frau von der Leyen: am Familienfreundlichsten wäre es nämlich, die Bundeswehr komplett und ersatzlos abzuschaffen!
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Ernst Julius Waldemar Pabst (* 24. Dezember 1880 in Berlin; † 29. Mai 1970 in Düsseldorf) war ein deutscher Offizier, politischer Organisator und Waffenhändler. Er veranlasste [im Auftrag der SPD-Bosse Ebert und Noske am 15. Januar] 1919 die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Zeitlebens arbeitete er an Schnittstellen zwischen der jeweiligen deutschen Armee, rechten politischen Organisationen und Rüstungsindustrie. [...]
Im Jahre 1920 war Pabst maßgeblich am rechtsextremen Kapp-Putsch beteiligt. [...]
1940 [...] kaufte er eine Export-Importfirma, [...] mit der er aus der Schweiz und anderen neutralen Ländern Rüstungsgüter und Maschinen für die Wehrmacht besorgte. [...]
In einem bundesamtlichen Bulletin vom 8. Februar 1962 wurde die Ermordung von Liebknecht und Luxemburg als „standrechtliche Erschießung“ bezeichnet, da Deutschland, laut Bulletin, nur so „vor dem Kommunismus gerettet“ werden konnte.
Pabst stand später der NPD nahe, ohne jedoch Parteimitglied zu sein. Er starb wohlhabend im Jahr 1970.
Irgendwie hat das nicht so richtig geklappt mit der Entnazifizierung in der BRD...
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Leserbrief zum Artikel Bürgers Begehren von Jürgen Kaube in der FAZ vom 10. Januar 2014, S. 29, der mit folgendem Absatz schließt:
Es hat eine eigen Weisheit, wenn in der Demokratie alle vier Jahre nachgezählt wird, wer - und nicht: welche Ansicht - mehr Stimmen hat. Die Behauptung, es trage zu ihr bei, auch dazwischen die Meinungen der Bürger zu erheben, vor allem aber: es gebe inzwischen verlässliche Mittel dazu, ist irrig.
Natürlich ist Vieles, was uns in den Kommentarspalten begegnet, lächerlich bis erschreckend. Aber Verantwortungsbewusstsein kann eben erst entwickeln, wer wirklich auch Verantwortung trägt (bzw. zugestanden bekommt).
Der Parlamentarismus ist (wie Dietmar Dath einmal ganz richtig bemerkt hat) ein Überbleibsel aus der Zeit der Französischen Revolution, als die Höchstgeschwindigkeit der Kommunikation jene eines reitenden Pferdes und es nicht (wie heute) möglich war, Nachrichten und Entscheidungen quasi in Echtzeit (oder auch nur per Telegraf oder Telefon) zu übertragen.
Die technischen Mittel für eine echte, plebiszitäre Demokratie, in der alle Betroffenen über die sie betreffenden Fragen gleichberechtigt mitentscheiden könnten (und sei es zunächst auch nur über einen "Like/Dislike-Button"), sind längst vorhanden - es fehlt nur das gegenseitige Vertrauen und vor allem der Wille derer, die heute hinsichtlich Macht (und Geld) privilegiert sind, dies durchzusetzen.
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"Alles Idioten - außer mir", sprach der Geisterfahrer...
In Hierarchien aber gilt nach Hammerstein:
"Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der gleichzeitig dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten."
Ein Lob der Faulheit von gänzlich unerwarteter Seite - erinnert mich auch ein bisschen an Platons Philosophenstaat...
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Oller, der nordische Gott der Skifahrer hat wieder mal zugeschlagen!
Ein Schuft, wer Böses dabei denkt...
NORDIC SKIING...
NORDIC WALKING!!!
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Eines vorweg: Vieles von dem, was die sogenannte "Wissensmanufaktur" in ihrem (von ihr selber als Grundlagentext zur Einführung empfohlenen) "Plan B" (ausgearbeitet von Andreas Popp und Rico Albrecht, v.l.n.r.) ausformuliert, konstatiert und fordert, kann ich teilen - die Beschreibung des katastrophalen Ist-Zustandes etwa und die Forderungen nach Schuldenerlass, bedingungslosem Grundeinkommen, Bodenreform und freiem Zugang zu den Massenmedien; ganz und gar nicht jedoch die letztlich elitäre und nationalistische* Ausprägung, welche ihre Protagonisten sich für die ganz persönliche (und in den neuentstandenen antikapitalistischen Widerstandskreisen rund um Occupy relativ beliebte und verbreitete) theoretische "Neue Welt-Ordnung" offenbar wünschen.
Dazu zwei Zitate aus dem (ebenfalls als Grundlagentext propagierten) "Steuerboykott":
damit auf deutschem Boden auch in Zukunft noch genügend Personal für das Erwirtschaften von Zinsen zur Verfügung steht, fördert man lieber die Zuwanderung anstatt in den eigenen Nachwuchs zu investieren. Das spart nicht nur Ausbildungskosten, sondern verwandelt vor allem das widerspenstige, starke Volk in eine durchmischte, uneinige und daher leichter kontrollierbare Menschenmasse. (S. 11; Hervorhebungen von mir)
Die neue Administration muss von geringer Personenzahl, kompetent, weise, fleißig, unabhängig und von idealistischem Charakter sein. (S. 37)
Es tut mir herzlich leid; aber die Gesellschaft, die mir persönlich als erstrebenswert vorschwebt, ist eine internationale und plebiszitäre Demokratie, nicht eine neuerliche Aristokratie (und wer entscheidet eigentlich darüber, wer kompetent, weise, fleißig, unabhängig ist?). Auch der beschriebene "Königsweg" der regionalen Strukturen (Selbstversorgung, Tauschringe usw.) scheint mir im Zeitalter globaler Abhängigkeiten nicht allzu zielführend. Und was mir dieses "Institut für Wirtschaftsforschung und Gesellschaftspolitik" ebenfalls suspekt macht: es gibt auf dessen Seite kein Forum und keine Kommentierungsmöglichkeiten...
* Entlarvend auch die Berufung auf den antisemitischen Nazi-Theoretiker Gottfried Feder, über den im "Plan B" völlig unzutreffend zu lesen ist: An dieser Stelle soll auch der Erfinder dieser Methode der Staatsentschuldung gewürdigt werden. Es ist Gottfried Feder (1883 - 1941), der diese Idee schon 1919 in seinem „Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft“ veröffentlichte. Heute wird dieser große Wirtschaftstheoretiker leider noch immer mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht, obwohl er ab 1933 keine Rolle mehr spielte und seine Zinskritik von da an von Kapitalisten, Kommunisten und Nationalsozialisten gleichzeitig bekämpft wurde.
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Auch ne Meldung: Dieter Althaus betet für Michael Schumacher...
Dieser Gipfelstürmer und Lobbyist der Auto-Industrie sollte vielleicht lieber mal was Handfestes für die Hinterbliebenen der Frau tun, die er vor fünf Jahren fahrlässig totgefahren hat und die mit läppischen 5000 Euro Schmerzensgeld abgespeist wurden.
Und à propos Lobbyismus: die gestrige Nachricht, dass Oberarsch Ronald* "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen" Pofalla nach seinem Ausscheiden aus der Politik schnurstracks zur Reichsbahn wechselt, scheint leider doch nicht nur ein schlechter(?) Scherz zu sein...
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* Wie McDonald und Reagan...
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Soso: Seehofer wies Vorwürfe zurück, Ressentiments gegen Ausländer zu schüren: "Der beste Schutz gegen rechtsradikale Dumpfbacken ist, die Probleme zu lösen, auf denen diese Leute ihr Süppchen kochen", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Das ist ja wirklich eine feine Idee: selber rechtsradikale Süppchen kochen, damit die Dumpfbacken auch weiterhin CDU und CSU wählen können und nicht zur NPD abwandern müssen...
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2014 verspricht ein Scheiß-Jahr zu werden - das sagt mir zumindest mein Silvesterkater-Orakel. Naja, immerhin soll es eine Fussi-WM geben, weshalb ich allen Werktätigen wärmstens empfehlen möchte, frühzeitig einen mindestens zweiwöchigen Sonderurlaub zu beantragen, um in aller Ruhe auch sämtliche mitternächtlichen Vorrundenspiele verfolgen zu können.
Ansonsten habe ich gerade das Gefühl, es sei bereits alles gesagt (und vieles sogar mehrfach). Ich schreibe hier jetzt überhaupt nur irgendwas rein, damit meine stets sorgenvolle Frau Mutter sehen kann, dass ich noch lebe...
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Die Torschlusspanik zum Jahresende fordert ja jedesmal ihre Opfer...
Stellvertretend für viele meist desaströse Silvesternächte möchte ich hier die Sause vor 33 Jahren anführen, als ich (mit zarten 13 Lenzen) meinen ersten Vollrausch hatte; damals war Party im Hause meiner Eltern, bei der das noch für unmündig erachtete Jungvolk auf ein Matratzenlager auf dem Dachboden verwiesen wurde (wo immerhin auch die Glotzkiste stand), während die Altvorderen im Wohnzimmer fröhlich zechten und laustark abfeierten. Auf Initiative eines (inzwischen in irgendeiner Psychiatrie verschollenen) Kumpels schlichen wir uns zu vorgerückter Stunde (nach Mitternacht) in die Küche zu den reichlich vorhandenen Alkoholvorräten und schossen uns vorsätzlich mit einer Mischung aus Sherry und Schinkenhäger (*würg*) in Nullkommanix ins Nirwana, was sich zunächst allerdings noch ganz lustig anfühlte...
Zu der Zeit war ich übrigens ein großer AC/DC-Fan, obwohl deren einzig wahrer Sänger ein paar Monate vorher mit nur 33 Jahren stinkbesoffen an seiner eigenen Kotze erstickt war; und weil die Band heute vor 40 Jahren ihren ersten Auftritt hatte, ist es wohl statthaft, hier und heute ihren ersten Hit ohne den am Suff zugrundegegangen Genius Bon Scott zu präsentieren, der damals (1980/1981) gerade in aller Munde und auf allen Plattentellern war - und morgen früh, wenn Gott resp. der Teufel will, haben wir dann schon 2014!
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Ich bin wahrlich kein Freund des Motor"sports" (und der blöden Skifahrerei), und für den Steuerhinterzieher "Schummel-Schumi" hatte ich (zurückhaltend ausgedrückt) auch nie besondere Sympathien; aber ein solches Schicksal gönne ich natürlich niemandem.
Allerdings kann ich mir auch die Anmerkung nicht verkneifen, dass ein solches Unglück eher folgerichtig als tragisch erscheint, wenn ein notorischer Speed-Freak wie Schumacher, der auch in seiner aktiven Karriere nicht unbedingt für einen rücksichtsvollen Fahrstil bekannt war und schon 2009 privat einen schweren Motorradunfall verursacht hatte, in halsbrecherischem Tempo abseits der freigegebenen Routen unterwegs ist - und dass es in dieser Hinsicht fast als Glücksfall zu werten ist, dass nicht noch Andere zu Schaden kamen.*
Während sich jetzt aber alle tierisch Sorgen machen um ihr fragwürdiges Idol, während nach den vielen anderen Opfern (nicht nur des Skisports) kaum ein Hahn kräht, möchte ich einen anderen, glimpflicher verlaufenen Unfall am Berg in Erinnerung rufen:
Reinhold Messner (...), der als erster Mensch überhaupt auf den Gipfeln aller Achttausender gestanden hat, brach sich die Ferse bei dem Versuch, seine drei Meter hohe Gartenmauer zu überwinden. Messner hatte seine Schlüssel vergessen.
In dessen eigenen Worten liest sich das so:
Ich hatte 1995 einen Unfall, bei dem ich mir das Fersenbein zertrümmert habe. Es war meine eigene Dummheit, ich bin nachts über die Burgmauer geklettert, im Dunkeln, bei Regen. Die Schlüssel waren nicht da, wir kamen nicht ins Haus, die Kinder froren, darum bin ich auf die Mauer gestiegen. Das habe ich schon oft gemacht. Aber irgendwie bin ich ausgerutscht, konnte im Dunkeln nicht sehen, wohin ich springe. Ich war fünf Jahre lang Invalide. Ich habe lange in der Klinik gelegen und bin auf Krücken gegangen.
Ob jetzt aber die Kinder wirklich dabei waren oder nicht - für ziemlich sicher halte ich, was Messner wohlweislich verschweigt, nämlich dass er bei diesem Absturz stockbesoffen gewesen sein dürfte.
Wünschen wir also dem verunglückten Ex-Rennfahrer, dass er später auch noch derlei Anekdoten berichten kann (und aber hoffentlich dem hochgefährlichen Rausch der Geschwindigkeit endlich abschwört), und dass wir Übrigen unsere vorherzusehenden Abstürze zur Jahreswende halbwegs glücklich überstehen - Prosit Neujahr!
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* Erinnert sei z.B. an den Fall des früheren thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus, der unter ganz ähnlichen Umständen eine Frau totgefahren hatte.
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski