Ente am Ende
Freitag, 9. Dezember 2016
С Днем Рождения
Freitag, 9. Dezember 2016, 11:38

Wird heute sagenhafte 100 Jahre alt und erfreut sich (hoffentlich) bester Gesundheit: Issur Danielowitsch Demsky alias Kirk Douglas, Sohn jüdisch-russischer Migranten aus Weißrussland in ein New Yorker Armenviertel, ehemaliger Ringkämpfer, Student (Chemie und Englische Literatur) und Hausmeister sowie Held zahlloser Filmklassiker — ich nenne hier nur meine Favoriten:

20.000 Meilen unter dem Meer
Die Fahrten des Odysseus
Vincent van Gogh
Wege zum Ruhm
(von Stanley Kubrick)
Die Wikinger
Der letzte Zug von Gun Hill
Spartacus
(ebenfalls von Stanley Kubrick)
Archie und Harry


— und auch im wahren Leben ein Vorbild, da unbequem und widerständig; Näheres dazu entnehmen Sie bitte der heutigen Tagespresse.

Vielen Dank - für alles!

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Donnerstag, 1. Dezember 2016
Betrifft: #AfD #Volksentscheid
Donnerstag, 1. Dezember 2016, 11:26

Wenn die AfD es ernst meint mit ihrer Forderung nach mehr direkter Demokratie und Volksentscheiden auf Bundesebene1 – warum formuliert sie nicht eine entsprechende Petition2, mobilisiert ihre Millionen Wähler und Sympathisanten, diese zu unterschreiben, und sorgt so dafür, dass das Thema im Bundestag und in der Öffentlichkeit zumindest diskutiert3 wird?

Oder geht es dem Führungspersonal der AfD etwa am Ende vor allem darum, gut dotierte Posten in den Parlamenten und Verwaltungen zu ergattern, ganz so wie bei den etablierten Parteien?

____________________________________________________________________
1 Grundsatzprogramm der "Alternative für Deutschland", Punkt 1.1:
Die AfD setzt sich dafür ein, Volksentscheide in Anlehnung
an das Schweizer Vorbild auch in Deutschland einzuführen.


2 Hier wäre schon einmal ein Entwurf...

3 Petitionen mit über 50.000 Unterschriften müssen im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
behandelt werden.

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Dienstag, 29. November 2016
Filmtipp
Dienstag, 29. November 2016, 12:08












         Uns ist in alten mæren / wunders vil geseit           
         von heleden lobebæren / von grozer arebeit        

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Donnerstag, 24. November 2016
Was erlaube Chulz?
Donnerstag, 24. November 2016, 11:16

Wikipedia weiß Interessantes über den Spezialdemokraten-Spitzenkandidaten in spe, Martin Schulz, zu berichten:

Mitte der 1970er-Jahre wurde Schulz als Jugendlicher zum Alkoholiker. Über diese Zeit stellte er fest: „Ich war ein Sausack und kein besonders angenehmer Schüler“. [*] Seit 1980 lebt er abstinent.

Nach einem Jahr der Arbeitslosigkeit absolvierte Schulz von 1975 bis 1977 eine kaufmännische Ausbildung zum Buchhändler.


Arbeitsloser Alki, Sausack, später Buchhändler?! Klingt für mich zumindest nicht ganz so unsympathisch wie das, was über Blödmann Siggi (Nazisohn, Zeitsoldat usw.) bekannt ist.

Aber damit keine Missverständnisse entstehen: Wählen würde ich den verräterischen neoliberalen Merkel-Wahlverein selbstredend trotzdem nicht.

Allenfalls könnte ich mir vorstellen, wenn's nicht so teuer wäre, mir vielleicht den einen oder anderen von den Sozen gelegentlich zu mieten - als Lachnummer auf Partys oder so...



_____________________________________________________________
* In dieser Zeit, im Alter von 19 Jahren und wahrscheinlich im Vollrausch, jedenfalls offenbar im Zustand geistiger Umnachtung, ist er in die SPD eingetreten. (Oder ist er womöglich erst da und deswegen dem Suff verfallen?)

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Donnerstag, 17. November 2016
Direktwahl des Bunzpräsers
Donnerstag, 17. November 2016, 11:36

„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“*, heißt es in Artikel 20 Absatz 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland; wieso wird dann aber z.B. der Bundespräsident respektive die Bundespräsidentin nicht direkt vom Volk gewählt, wie es in vielen anderen Ländern üblich ist, in denen das Amt des Präsidenten meist auch viel mehr faktische Macht bedeutet als hierzulande, wo es ja vor allem „protokollarische“ Funktion hat?

Gerade in der gegenwärtigen „Legitimationskrise“ der repräsentativen parlamentarischen Demokratie wäre es doch ein schönes Signal, wenn sich der Bundestag durchringen könnte, dem Volk einen Teil der im GG geforderten Souveränität zurückzugeben, anstatt einen vorher nach Parteiproporz ausgeklüngelten Kandidaten durchzuwinken.

Gut möglich, dass bei einer solchen Direktwahl der jetzige Favorit Steinmeier gewinnen würde – ist er doch immerhin seit einiger Zeit laut Umfragen der beliebteste deutsche Politiker; allerdings haben wir ja gerade bei der US-Wahl erlebt, wie unzuverlässig solche Prognosen sein können, und vielleicht würde es am Ende auch auf eine Stichwahl zwischen (ähnlich wie in Österreich, wo sich ein FPÖ-Rechter und ein Grüner gegenüberstehen) dem jetzigen AfD-Kandidaten Albrecht Glaser und z.B. Gregor Gysi hinauslaufen?

Ich wüsste dann jedenfalls, wem ich meine Stimme gebe – und hoffe außerdem immer noch, dass mein Lieblingskandidat Serdar Somuncu antreten würde.

Dazu gibt es auch wieder einmal eine schöne Petition, die ich wärmstens zu unterschreiben empfehle: Petition / Antrag für eine Direktwahl zum neuen Bundespräsidenten

* Vgl. dazu: Alle Macht geht dem Volke aus

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Dienstag, 15. November 2016
Warum wählen eigentlich neuerdings so viele Menschen die Rechtspopulisten?
Dienstag, 15. November 2016, 11:35

Ich glaube, darauf gibt es eine relativ einfache Antwort: sie wünschen sich mehr Teilhabe. Sie wollen nicht alle vier oder fünf Jubeljahre eine Partei wählen, deren Politik sie nicht nachvollziehen können und die ihre wirklichen Probleme (oder das, was sie dafür halten) nicht löst und oft nicht einmal thematisiert.

Denn es ist ja leider viel Wahres an den Parolen der „Wutbürger“: Politiker sind oft tatsächlich Marionetten der Macht, denn sie sind in ihrer „Gestaltungsmacht“ am Ende den ökonomischen Zwängen einer weltweit agierenden Wirtschaft unterworfen. Der globale Neoliberalismus hat nach dem Zusammenbruch des Sozialismus vor einem Vierteljahrhundert endgültig alles zur Ware gemacht, und der Wert der Ware Mensch sinkt angesichts Überbevölkerung, Automatisierung und knapper werdenden Rohstoffen zusehends. Ein Politiker, der nur im nationalen Rahmen agiert und (wieder)gewählt werden will, muss immer auch Rücksicht nehmen auf das „Machbare“, und das heißt: auf die Interessen der Wirtschaft (vertreten durch unzählige Lobbyverbände), die, wenn sie sich politisch zu sehr bedrängt fühlt, ihre Standorte (also die ach so wertvollen „Arbeitsplätze“) ins billigere oder willfährigere „Ausland“ verlegt. Die Wirtschaft agiert global, die Politik hinkt hoffnungslos hinterher; dabei sollte es doch genau andersherum sein.

Auch der Vorwurf, dass die Massenmedien lügen, ist kaum von der Hand zu weisen. Zeitungen und Fernsehsender finanzieren sich durch Reklameanzeigen, und im Zweifelsfall wird ein wirtschaftskritischer Artikel vielleicht nicht gedruckt oder (dank der Schere im Kopf vieler Journalisten) gar nicht erst geschrieben; statt dessen wird für ein besonders „werbefreundliches Umfeld“ gesorgt und mit entsprechenden Sonderbeilagen (Mode, Wellness, Pipapo) versucht, den Konkurrenten noch ein paar Anzeigen abzujagen. Der kapitalistische Wettbewerb ist immer auch ein Unterbietungswettbewerb: nicht besser, sondern billiger. Und auch die öffentlich-rechtlichen Sender, in denen noch am ehesten kritische Töne erklingen, werden natürlich von Gremien kontrolliert und regiert, die paritätisch von Politikern besetzt werden, die sich wiederum mit Wirtschaftslobbyisten arrangieren (zu) müssen (meinen).

Doch auch diese ominösen Mächtigen (die sich meist aus guten Gründen im Hintergrund halten) sind Menschen, keine außerirdischen Reptiloide oder allmächtige Thetane, sie heißen auch nicht allesamt Rothschild oder Rockefeller, sind nicht die Weisen von Zion oder Chefs beim CIA, und sie stecken auch nicht alle unter einer Decke; sie sind allerdings wie wir alle dem gleichen weltweit gültigen System unterworfen, und dessen Name lautet: Kapitalismus. Und an diesem weltweiten Organismus, der sich mittlerweile wirklich bis in die letzen Winkel, die entlegensten Pazifikinseln, die abgelegensten Flussläufe im Amazonasbecken und unzugänglichsten Hochtäler von Neuguinea verbreitet hat, sind wir alle beteiligt, mehr oder weniger; die meisten weniger, einige (nämlich die etwa ein bis fünf Prozent, die mehr besitzen als der weltweite Durchschnitt) sehr viel mehr. Aber selbst der allerreichste Mensch der Welt hätte wohl heutzutage kaum noch die Macht, dieses sich selbst verstärkende System zu stoppen oder auch nur entscheidend zu beeinflussen.

Der Kapitalismus beruht auf Konkurrenz; denn angeblich „belebt diese das Geschäft“. Wir müssen uns daher nicht wundern, wenn unsere Mitmenschen immer egoistischer, rücksichtsloser, unsolidarischer, fremdenfeindlicher und aggressiver werden: das liegt in der Logik des Wettbewerbs, genauso wie die so genannte „Tragik der Allmende“, also die permanente Übernutzung der gemeinsamen Ressourcen und damit die konsequente Zerstörung der langfristigen Lebensgrundlagen der Menschheit; und die Ausbeutung der Vielen durch Wenige ist ohnehin Grundlage des ganzen kapitalistischen Systems.

Wir Bewohner der reichen Länder sind in den letzten Jahrzehnten zum großen Teil recht gut gefahren mit diesem Vehikel, weil wir die Ausbeutung prima „outsourcen“ konnten; aber der kapitalistische Götze des „permanenten Wirtschaftswachstums“ fordert nun auch von uns seine Tribute, und die ökonomischen Risse, die vordem „nur“ Ausländer und kleine Minderheiten vom wohlhabenden Mainstream abgespalten haben, gehen mittlerweile tief und mitten durch die „Gesellschaft“ – die sich infolgedessen immer mehr aufspaltet in eine (meist relativ) gut situierte, gebildete, weltoffene, „gute“ Hälfte, in der bewusst eingekauft und sich ernährt wird, behutsamer Tourismus gepflogen und Gender-Diskussionen geführt werden, und die vielbeschworene „abgehängte“ Hälfte, deren Angehörige nicht wissen, ob und wie sie ihren nächsten Mallorca-Urlaub oder den nächsten Flachbildschirm bezahlen sollen und ob ihre Rente noch sicher ist, die „besorgt“ sind angesichts all des Unbekannten und der Neuankömmlinge, die sie nicht verstehen, und die ihre berechtigten und gefühlten Ängste in letzter Zeit nur allzu oft in Form von aggressiver Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie und dem Ruf nach schärferen Gesetzen auf die Straßen und in die Wahllokale tragen.

Es mag paradox klingen, aber ich glaube, das einzige Mittel gegen diese gefährliche Spaltung wäre es, eben allen Menschen mehr politische Teilhabe zu gewähren – selbst, wenn dabei zunächst solche rechtspopulistischen Undinge herauskommen könnten wie Minarettverbote usw. Denn das Grundübel unserer Welt – die eklatante Ungleichheit in politischer wie (natürlich untrennbar damit verbunden) vor allem ökonomischer Hinsicht – ließe sich nur so auf halbwegs friedlichem Wege beheben; und woher sollten die Menschen eigentlich Verantwortungsbewusstsein haben, wie sollten sie es jemals entwickeln, als durch tatsächliche Verantwortung, sprich: Teilhabe an der politischen Macht? Ich bin fest davon überzeugt: nur so können wir alle lernen, in größeren Zusammenhängen zu denken und zu entscheiden.

Und daher (wie schon so oft an gleicher Stelle) hier mein ganz konkreter Vorschlag zur Weiterentwicklung der Demokratie ...

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Donnerstag, 10. November 2016
Genus oder Datum?
Donnerstag, 10. November 2016, 09:25

Ein (relativ un)dramatisches Gesprächsfragment

Dramatis personæ:
   Desso il Descrittore*
   Pietro il Prescrittore*
(beide schwer bekifft)

Ort der Handlung:

   Eine verräucherte Wohnstube

D (blablabla): ... es is ja nich nur wegen dem Geld.

P (belehrend): Wegen dés Geldes!

D (irritiert): Wie? (Pause) Ach so, wegen dem Genitiv?

P (auftrumpfend): Wegen dés Genitivs!

D (leicht genervt): Jaja. Trótzdem: Dativ!

P (überheblich): Trotz dés Dativs!

D (listig): Trotzdéssen?

P (ungeduldig): Nein: trotzdém!

D (unschuldig): Trótzdem? Weswégen?

P (trotzig): Déswegen!

D (listig): Also „destrótz“?

P (überdrüssig): Nicht „destrótz“!

D (übermütig): Nichtsdestotrotz?

P (jetzt selber genervt): Nichtsdestoweniger ...
(usw. usf.)

* Über die Unterschiede zwischen deskriptiver und präskriptiver Sprachwissenschaft siehe z.B. Wolf Peter Klein: Deskriptive statt präskriptiver Sprachwissenschaft!?, in: Zeitschrift für germanistische Linguistik - Deutsche Sprache in Gegenwart und Geschichte, Band 32, Heft 3 (Sep 2004)

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Aus gegebenem Anlass
Donnerstag, 10. November 2016, 09:01
Wer meint, ein Geheimnis hüten zu müssen,
möge es bitte für sich behalten
und nicht weitererzählen.

Und wer es nicht für sich behalten kann,
sondern mit jemandem teilen muss,
möge mir bitte nicht vorwerfen,
wenn es mir ebenso ergeht.

Meine Überzeugung ist nämlich:
Information muss fließen
und Wissen ist für alle da,
nicht nur für die Herrschaft.

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Mittwoch, 9. November 2016
Ein paar ungeordnete Gedanken zur US-Wahl
(Gleichzeitig der verzweifelte Versuch, Positives zu entdecken...)
Mittwoch, 9. November 2016, 12:12


Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten“? Von wegen!

„The Donald“ – also eigentlich Onkel Dagobert – ausgerechnet dieses Sinnbild der reinen kapitalistischen Lehre (lies auch: Leere) soll nun den Opfern der neoliberalen Globalisierung ein bescheidenes Stückchen vom großen Kuchen zurückgeben?!?

Die Mehrheit hat sich gegen das Establishment entschieden; wäre Sanders gegen Trump angetreten, hätte er vielleicht gewonnen…?!

Gewonnen hat (Wahlanalysen zufolge) der Kandidat des weißhäutigen, wenig gebildeten, männlichen, unterprivilegierten, chauvinistischen Amerika – und die Rechtspopulisten in Europa gratulieren fleißig; aber da Trump seine ganzen Wahlversprechen kaum wird halten können, wird seine Amtszeit womöglich die Entzauberung des Rechtspopulismus bringen.

Oder wird Trump seine Wahlversprechen doch wahrmachen und mit dem Bau einer gigantischen Mauer Millionen neuer Jobs schaffen? #Hitler #Autobahn

Wenn jetzt viele Intellektuelle und Progressive aus den USA emigrieren, könnten davon neben Kanada auch Europa und andere Weltgegenden profitieren.

Da Pöbelei offenbar ein wahlstrategisches Erfolgsmodell ist, schlage ich den begnadeten Pöbler Serdar Somuncu zum nächsten Bundespräsidenten vor – denn der ist wenigstens schonungslos ehrlich (und nicht rechts).

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Dienstag, 1. November 2016
Was die ollen Griechen schon (bzw. noch) wussten
Dienstag, 1. November 2016, 11:36

Wenn ich dem trefflichen, prächtigen und stets mit frischen Ideen trächtigen Herrn Precht und dem Ersten Band seiner Geschichte der Philosophie (München 2015; S. 348f) glauben darf (und ich sehe keinerlei Veranlassung, dies nicht zu tun), dann hat bereits im dritten vorchristlichen Jahrhundert der vor allem als Logiker bekannt gebliebene Stoiker Chrysippos in der Tradition des hier auch kürzlich bereits lobend erwähnten Phaleas Folgendes bemerkt:

Gerade wie einer, der im Theater einen Platz eingenommen hat und alle später Kommenden verdrängt, in der Meinung, das, was für alle da ist, sei nur für ihn da: so die Reichen. Denn nachdem sie das Gemeinsame zuvor besetzt haben, machen sie es durch diese Vor-Wegnahme zu ihrem Besitz. Würde jeder nur so viel nehmen, wie er für sich braucht, um seine notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, und überließe das andere dem, der es ebenso braucht, wo wären dann die Reichen, wo die Armen?

Ein schönes Wort zum Feiertag, wie ich finde.

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Samstag, 22. Oktober 2016
#KillerClownPrank
Samstag, 22. Oktober 2016, 16:07



Most Horrible Clown In Town:



"Pfennigweise" von der ES-Pedé!
("Wer hat uns verraten?")

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Donnerstag, 20. Oktober 2016
Überflüssige Tücken des Alltags:
Der K(r)ampf an der Supermarktkasse
Donnerstag, 20. Oktober 2016, 12:49

Ich stehe im Supermarkt, habe vielleicht nur ein Teil und es womöglich auch noch eilig; nur eine von mehreren Kassen ist geöffnet, und vorne geht es aus welchen Gründen auch immer (technisches oder meist menschliches Versagen, oft auch auf Kundenseite) nicht so recht weiter. Da nähert sich aus dem hinteren Ladenbereich jemand, um eine zweite Kasse zu öffnen, und bevor ich dies auch nur bemerke, ziehen alle hinter mir Gestandenen (die bei meinem Glück gerade ihren gesamten Wocheneinkauf im Wagen haben) eiligen Schrittes an mir vorbei.

Diese ziemlich asoziale Vordrängelei, an der ich mich meist aus Schamgefühl nicht beteilige, ließe sich durch eine einfache Verengung des Vorkassenbereichs (wie in vielen Postfilialen) verhindern; allerdings ist der Platz in Supermärkten meist eh so knapp, dass dies wohl logistisch nicht immer ganz einfach zu bewerkstelligen wäre.

Nun ließe sich einwenden, dass dieses Übel nicht allzu groß sei, da ja alle mal zu den Gewinnern und mal zu den Verlierern solcher Situationen gehören (könnten). Volkswirtschaftlich absolut schädlich dagegen dürfte es sein, dass die allermeisten Preise im Einzelhandel ungerundet sind. Wie viel Lebenszeit (und Druckerschwärze auf Preisauszeichnungen) wird allein dadurch vergeudet, dass jeden Tag z.B. millionenfach „ein Euro neunundneunzig“ (sieben Silben) gesagt (oder geschrieben) werden muss anstatt „zwei Euro“ usw. (ganz zu schweigen von der Zeit, die es braucht, bis der elende Cent – der als Münze ja auch nur noch wegen dieser beknackten Preise existiert – aus der Kasse gefummelt, übergeben und in der Geldbörse verstaut ist)?!

Ich würde also vorschlagen, diese albernen Preise schlichtweg zu verbieten und (wie in Kiosken heute schon allgemein üblich) auf Euro oder 10-Cent-Beträge aufzurunden.

Soweit meine heutigen bescheidenen Vorschläge, die Welt, in der wir leben, etwas besser zu machen; was die größeren Würfe (s.u.) angeht, bin ich leider inzwischen ziemlich resigniert.

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Mittwoch, 12. Oktober 2016
Heute wieder nüchtern: Phaleas
Mittwoch, 12. Oktober 2016, 13:18

Von dem Philosophen Phaleas von Chalkedon ist nicht mehr überliefert als das, was Aristoteles über ihn referiert (Πολιτικά II,7):

Es glauben nämlich Manche, der Hauptpunkt sei eine zweckmässige Ordnung der Vermögensverhältnisse, da, wie sie sagen, immer aus diesem Anlass die Revolutionen entstehen; deshalb hat auch Phaleas der Chalkedonier zuerst dahin zielende Vorschläge gemacht. Er sagt nämlich, der Besitz der Bürger müsse gleich sein. Für Staaten, die eben erst gegründet werden, lasse sich das, meinte er, unschwer bewerkstelligen; die schon bestehenden Staaten auf eine solche Gleichmässigkeit zurückzuführen mache zwar etwas mehr Mühe, es werde aber am leichtesten dadurch erreicht, dass die Reichen Mitgift geben aber nicht bekommen, die Armen bekommen aber nicht geben.

Diese (wie mich deucht: durchaus moderne) Forderung nach Umverteilung hat aber weder Aristoteles noch sonstwo seinerzeit und seither den Mächtigen in den Kram gepasst, weshalb auch leider weder eine Schrift (nicht einmal als Fragment) noch ein Bildnis von Phaleas erhalten ist; so soll die Büste oben links den "bedeutenden Sophisten" Protagoras zeigen, von dem der schöne(?) Satz stammt: "Der Mensch ist das Maß aller Dinge"; wer aber der Kollege daneben ist, das mögen die geneigten Mitlesenden* bitte selber herausfinden.

* Zu verlieren habt ihr nichts als eure Ketten; dafür gibt es eine Welt zu gewinnen.

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Dienstag, 11. Oktober 2016
Greeks & Drinks: Alkman
Dienstag, 11. Oktober 2016, 12:51









οὐκ ἦς ἀνὴρ ἀγρεῖος οὐδέ

σκαιὸς οὐδὲ παρ' ἀσόφοισιν

οὐδὲ Σεσσαλὸς γένος,

Ἐρυσιχαῖος οὐδὲ ποιμήν,

ἀλλὰ Σαρδίων ἀπ' ἀκρᾶν.

Und wo wir grade schon so schön dabei sind, hier noch ein Auszug aus Platons Symposion ("Trinkgelage") - es spricht Alkibiades:

„Nun zu einem andern Punkt! Ihr scheint mir ja noch ganz nüchtern, Brüder! Das schickt sich gar nicht. Ihr müßt trinken! Das gilt bei uns nicht anders. Ich sehe schon, ich werde hier den Meister vom Stuhl machen müssen. Trinken sollt ihr, bis es genug ist. Ist ein tüchtiger Humpen da, Agathon? Laß ihn herschaffen. Oder noch besser! Sklave, bring das Kühlgefäß dort her." – – Er sah, daß es wohl mehr als acht Kotylen (halbe Nößel) fasse. Dieses Gefäß ließ er füllen, trank es zuerst aus, und befahl dann, für den Sokrates einzugießen.

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Montag, 10. Oktober 2016
(Nicht ganz so) Neues aus der Wirtschaft
Montag, 10. Oktober 2016, 16:51

Zwei Kölner vermissen ihren Kumpel und geben in Düsseldorf eine Vermisstenanzeige auf. Fragt der Bulle: "Hatte der Mann irgendwelche besonderen Kennzeichen?" Sagt der eine Kölner: "Doch, zwei Arschlöcher!"
- "Hä? Wie das denn?!?"
- "Immer wenn wir zusammen in die Kneipe sind, ham die Leute gemeint: 'Da kommt ja wieder der Typ mit den zwei Arschlöchern!'"
* Tusch *

Und à propos zwei Arschlöcher: Anlässlich der Verleihung des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften an zwei Profs von Harvard und MIT u.a. für "Forschung" über leistungsbezogene Bezahlung von Managern und Privatisierung von staatlichen Aufgaben möchte ich meiner Verachtung für die Tatsache Ausdruck verleihen, dass dieser 1968 von der Schwedischen Reichsbank (und nicht etwa von Alfred Nobel) gestiftete Mist, den u.a. schon Rechtsradikale wie Milton Friedman umgehängt bekamen, stets in einer Reihe mit den Nobelpreisen für wirkliche Wissenschaften wie Physik, Chemie, Medizin und Leistungen auf dem Gebiet der Literatur und für den Frieden (so fragwürdig diese im Endeffekt auch oft schon gewesen sind) genannt wird.

Dann doch lieber in dieser sauberen Wirtschaft auf den Preis verzichten und die Zeche prellen...

Wohl bekomm's!

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... ältere Einträge

Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski