Die Wahlberechtigten in der Schweiz haben sich gestern knapp für eine Begrenzung der Zuwanderung entschieden, wobei die Zustimmung typischerweise dort am höchsten war, wo besonders wenige Zugewanderte leben, im ländlichen Raum. Die Gründe dafür, dass diese Initiative der rechtspopulistischen SVP überraschend eine Mehrheit gefunden hat, werden in einer verschärften Situation auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt gesehen, also das, was wir hierzulande (nicht erst seit Agenda 2010) und in der EU (nicht erst seit der Finanzkrise) sowie weltweit zur Genüge kennen: steigende Preise, sinkende Reallöhne, zunehmende soziale Kälte – so gesehen könnte man auch sagen: die Schweizer haben ihre Stimmen gegen die Folgen der Globalisierung unter neoliberalen Vorzeichen erhoben; und dass es dabei die Ausländer zuerst trifft, liegt natürlich vor allem daran, dass die Schweiz (als Nicht-EU-Mitglied) vor allem durch ihr Dasein als Steuerparadies sehr von der schwindelerregenden und immer weiter zunehmenden Kluft zwischen Reich und Arm profitiert und um diesen letztlich unverdienten Wohlstandsvorteil bangt. Global gesehen ist die Schweiz eben ein besonders reiches (und somit, da durch ehrliche Arbeit allein noch niemand reich geworden ist, auch besonders ausbeuterisches) Land, in dem sogar die Deutschen noch als arme Schlucker und Lohndrücker gelten.
Die Schweiz hat leider ebenso wieder einmal gezeigt, dass Volksabstimmungen (wenn sie als Einzelfälle daherkommen und nicht zum allgemeinen Prinzip der Entscheidungsfindung erhoben werden, vor allem aber auch unter nationalstaatlichen Vorzeichen) auch zu höchst unerfreulichen Ergebnissen führen können. Das Problem der "Wirtschaftsflüchtlinge" bzw. Elendsmigration lässt sich doch wohl nur global lösen, nämlich mit einer großen und gerechten Umverteilung (von Macht und Geld), deren Dividende dann ein weltweiter sozialer Friede wäre, da weder Einzelpersonen noch "Länder" befürchten müssten, wegen größerer Besitztümer ausgeraubt oder ausgebeutet zu werden.
Nun dagegen riechen die Xenophoben in der BRD (AfD usw.) erst einmal Morgenluft und wünschen sich einen ähnlichen Volksentscheid. Aber wenn solche Bemühungen am Ende tatsächlich dazu führen sollten, dass mehr direkte Demokratie stattfindet, was nach meiner Einschätzung über kurz oder lang (und hoffentlich und wahrscheinlich eher kurz) zu einer Entmachtung der Privilegierten führen müsste, dann soll mir sogar eine solche Initiative der Rechten recht sein (wobei ich natürlich für ein Plebiszit, inhaltlich aber gegen jegliche Begrenzung der persönlichen "Freizügigkeit" stimmen würde).
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Denn natürlich bin ich der Meinung, dass wir dringend echte Demokratie brauchen!
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Sehr geehrte Frau Fetscher,
Sie schrieben kürzlich im Tagesspiegel:
"In allen genannten Ländern [Ukraine, Georgien, Türkei, Syrien, Ägypten...] gab und gibt es aus dem Westen Unterstützung für demokratisch denkende Intellektuelle und Menschenrechtler."
Diese Blauäugigkeit kaufe ich Ihnen nicht ab. "Der Westen" (genauer: die von Wirtschaftslobbys "beratenen" Regierungen und ihre Institutionen) unterstützt sogenannte "Demokratiebewegungen" (die aber zuweilen alles Andere als demokratische Ziele verfolgen) dort, wo sie ihm zupass kommen, um zum eigenen Vorteil die neoliberale Agenda durchzusetzen; Proteste, die sich aber in den "eigenen" Ländern zaghaft gegen diese Politik von und für die öbszön Reichen richten (Blockupy u.a.), werden dagegen ebenso robust unterdrückt, wie es den unliebsamen "Dikatoren" vorgeworfen wird.
Man muss Autokraten wie Janukowitsch oder Putin sicher nicht gut finden, bloß weil sie der Hegemonie der NATO gelegentlich ihr "Veto" entgegensetzen; und Viele von denen, die gegen deren korrupte Politik protestieren, haben sicherlich ehrenwerte Motive. Wenn allerdings hiesige Politiker und Medien ziemlich einseitig Partei ergreifen wie z.B. für Klitschko und Timoschenko, die u.a. mit Rechtsradikalen gemeinsame Sache machen, dann scheint mir die Sache doch nicht ganz koscher, und da würde ich mir statt guter Ratschläge von "Adenauer-, Ebert-, Naumann- oder Böll-Stiftung" an die Demonstrierenden eher ein bisschen kritisches Hinterfragen der Mächtigen im eigenen Land wünschen.
MfG usw.

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Außerdem bin ich der Meinung, dass wir dringend echte Demokratie brauchen!
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Irgendwann muss es doch mal klappen mit der Weltenrettung - also, nächster Anlauf: Für die Weiterentwicklung der parlamentarischen zu einer plebiszitären (direkten) Demokratie - plus Fratzbuch-Veranstalte und dem ganzen üblichen Pipapo...
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Da mir kürzlich selber auffiel, dass meine Einträge in letzter Zeit immer mehr zu Hasstiraden ausarten, möchte ich heute - als kleines Antidot - einen knackigen Vierzeiler aus der Versenkung holen, der mir dereinst als aufstrebender Jungakademiker und frischgebackener Familienvater vor über zwei Jahrzehnten aus der Feder floss:
Wir sitzen doch alle im selben Boot;wir kauen doch alle am selben Brot;
wir dauen doch alle den selben Kot;*
wir gehen am Ende doch alle tot.
* Empfindlichere Gemüter lesen hier lieber:
wir leiden doch alle die selbe Not
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Nachdem die Petititon ans ZDF kürzlich doch relativ bis sensationell erfolgreich war (auch wenn ihr - bislang? - nicht nachgekommen wurde), gibt es jetzt angesichts der empörenden Rede des Bundespräsidenten auf der Münchener "Sicherheitskonferenz" (lies: Kriegstreiberkonferenz) auch eine Petition an Bundespräsident Joachim Gauck: Bitte überdenken Sie „Deutschlands Rolle in der Welt“ oder treten Sie zurück! - und die wie immer dazugehörige Fratzbuch-Veranstaltung gibt's auch schon.
Also: auf ein Neues!
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Schröder zerreißt Nahles' Rentenpaket - denn er hält schwarz-rote Rentenpläne für unbezahlbar.
Die geplante Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren sei "ein absolut falsches Signal, gerade mit Blick auf unsere europäischen Partner, von denen wir ja zu Recht Strukturreformen einfordern" - sagt der Typ, der mit 69 als "Altkanzler", Angriffskrieger sowie Liquidator des bundesrepublikanischen Sozialstaates seine "Peanuts" fröhlich und fleißig mit gutbezahlter Lobbyarbeit für Gazprom (und damit für seinen Kumpel und Bruder im selbstherrlichen Ungeiste "Pussy Idiot" Putin) einfährt; meiner (leider immer noch und immer wieder unmaßgeblichen) Meinung nach ein Drecksack der Sonderklasse und von historischem Ausmaß, dessen beschissene Ansichten und neoliberale Politik wir uns schon lange nicht mehr leisten können (und eigentlich nie hätten leisten sollen) und auf den zu hören wir uns allemal sparen müssen.
Und hier nochmal das Lied dazu...
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Das ist ja wohl der Witz des Jahres: während der Tagesspiegel* berichtet, dass zwischen drei und fünf Millionen Anspruchsberechtigte (mehr als jeder Dritte) auf "Hartz IV" verzichten (und damit ungewollt die Regelsätze drücken) und der Focus lieber das alte Genre des Hartzvieh-Bashings bedient ("Hartz-IV-Paar kassierte mit Sexpartys eine Million Euro"), dringt aus Frankreich die absurde Kunde, ausgerechnet der (inzwischen wegen Veruntreuung vorbestrafte) Peter Hartz, der sich die ganze unselige Verelendungspolitik unter "Gazprom" Schröder ausgedacht hatte, solle jetzt La Grande Nation reformieren...
Offenbar sind Hollande die Querelen um seine wechselnden Geschlechtspartnerinnen derart schlecht bekommen, dass ihm das Hirn in die Hose gerutscht ist, denn anders ist ein derartiger Missgriff wohl kaum zu erklären. Und so möchte ich dem ebenso glück- wie konzeptionslosen Monsieur le Président in der Sprache der Liebe und im Namen seiner Landsleute zurufen:
"Foutre - Putain - Tu m’emmerdes!"
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* Edit: Dieser Bericht, der mir heute auf Fratzbuch begegnete, ist doch nicht von heute (obwohl sicherlich noch aktuell), sondern vom 1. Juli 2013, worauf mich eine aufmerksame Leserin soeben dankenswerterweise hingewiesen hat.
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"Felidae" - das Buch muss ich vor Jahren auch mal gelesen und irgendwann im Fernseh auch den Film gesehen haben, in dem immerhin Ulrich Tukur, Mario Adorf, Klaus Maria Brandauer und Helge Schneider den Zeichentrick-Miezen ihre Stimmen liehen; hat mich beides nicht sonderlich geflasht, aber es war jetzt auch nicht sooo Scheiße, und weil ich damals viel Zeit zum Lesen hatte, hab ich mir sogar noch ein paar andere Katzenkrimis ausgeliehen.
Was aber in dem Autor Akif Pirinçci mittlerweile vorgeht bzw. wer ihm so dermaßen kräftig ins Gehirn geschissen* hat, dass er sich jetzt in fleißigen Beiträgen für rechtsradikale Medien wie eigentümlich frei, Blaue Narzisse oder die Hetzblogs Politically Incorrect und islamnixgut (die ich hier alle ausnahmsweise mal NICHT verlinken möchte) als absolut widerliches, gehässiges, selbstgefälliges, deutschnationales und sexistisches Arschloch** präsentiert, das will ich eigentlich schon fast gar nicht mehr so genau wissen.
Irgendwer auf Fratzbuch meinte, der Alkohol hätte ihn so zerstört; aber das alleine kann es doch wohl kaum gewesen sein - beweisen doch Koryphäen des Alkoholismus wie z.B. Charles Bukowski, dass man durchaus ein alter, mäßig erfolgreicher und versoffener Schreiberling sowie Dirty Old Man sein kann, ohne gleich zum reaktionären Drecksack verkommen zu müssen. Vielleicht hat er sich ja auch bei einem seiner zahllosen Puffbesuche, von denen er mit befremdlichem Stolz immer wieder berichtet, was weggeholt...?
Irgendwer anders meinte, das ginge nun schon eine ganze Weile so mit dem Heini und er hieße heute in bestimmten Kreisen nurmehr "Adilf Hitlinçci" - so hat er mir am Ende wenigstens nicht nur eine große Enttäuschung, sondern auch noch einen guten Lacher beschert.
Und ansonsten würde ich natürlich ganz dringend empfehlen, seine Bücher nicht mehr zu kaufen.
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* Ich bitte um Vergebung für den unliterarischen und pöbelhaften Stil, aber er ist in diesem Fall dem Anlass durchaus angemessen bzw. nachgebildet.
** Kotzproben:
Sahra Wagenknecht (...) würde sich in Wahrheit bekotzen und Durchfall parallel erleiden, wenn sie mit dem sogenannten Proletariat tatsächlich in Berührung käme oder gar in solchen Verhältnissen leben müßte. (...) sie hat es immer zu Hummer und reichen Männern mit 5-Sterne-Hotel-Garantie hingezogen. Und sie hat ihr Leben lang vom Geld anderer Leute, also von Steuergeldern gelebt. (...) die CDU will den DDR-Sozialismus mit Gender-und-erneuerbare-Energie-Kacke und DIE LINKE Nordkorea. Vielleicht treffen sie sich ja irgendwann in der Mitte. (im russischen Gulag, im maoistischen China, im Lager der kambodschanischen Pol-Pot oder im kubanischen Umerziehungslager - sie haben die Qual der Wahl)
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Blaue Narzisse: (...) Seit 2012 schreiben Sie vor allem über „Bekloppte, deren einziger Sinn und Zweck darin besteht, Steuergelder zu schmarotzen”, so einer Ihrer Facebook-Einträge. Was ist Ihr Sinn im Leben?
Akif Pirincci: Sex natürlich!
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Prostitution gibt es (...) nicht, weil Männer dafür Geld zu zahlen bereit sind, sondern weil es Prostituierte gibt. Diesen Job kann nämlich die überwältigende Mehrheit der Frauen nicht verrichten, man muss dafür mehr oder weniger geboren sein (...) eine Frau, die sich täglich von zehn verschiedenen fremden Männern besteigen lässt, nennt man zu Recht eine Hure. Denn dieses „Talent“ ist nicht jeder Frau gegeben (...) Erst kommt die Nutte, dann der Freier. Solange es Frauen gibt, die mit einem Blinzeln dem Mann zu verstehen geben, dass er ran darf, wenn er etwas zu spendieren bereit ist, solange wird es auch das älteste Gewerbe der Welt geben. Und (...) diese Art Frauen wird es immer geben.
Katzen würden wahrscheinlich Whiskas kotzen...
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Nachdem die Schwanz-Petition allein an ihrem siebten Tag (= letzten Donnerstag) nie für möglich gehaltene 60.000 Stimmen bekommen hat (gesamt zur Zeit: 220.000), ist der Höhepunkt anscheinend überschritten, und die Zahlen der täglichen Neuunterschriften gehen zurück (wobei gestern immer noch imposante 15.000 zusammenkamen), was sicherlich auch daran liegt, dass mittlerweile viel Kritik lanziert lanciert wurde, und auch ein paar Gegenaktionen; u.a. gab es neben der rührigen Bittschrift Kein Rauswurf von Markus Lanz, die es binnen einer Woche immerhin auf 115 Unterschriften brachte, auch die Forderung Markus Lanz soll mal bitte seine Show so machen wie er will, immerhin ist er ja erwachsen (aktuell 281 Unterschriften am 3. Tag), die ausgerechnet der prominente Vertreter der Piratenpartei (einst für mehr digitale Bürgerbeteiligung angetreten) Christopher Lauer auf den Weg brachte (vielleicht, weil er ausweislich seines Wikipedia-Eintrags bei Talkshowauftritten bei Markus Lanz thematisierte, dass er wegen ADHS ein Medikament mit dem Wirkstoff Methylphenidat einnimmt), sowie eine vom mittlerweile auch einfach nur noch unerträglichen* Dieter Nuhr aufgesetzte "Anti-Anti-Lanz-Petition" Gegen digitales Mobbing, binäre Erregung und Onlinepetitionswahn, die aber gleich zu Recht wegen Nichtbeachtung der Nutzungsbedingungen gesperrt und in den Trollturm verbannt wurde.
Ansonsten war zu lesen, dass der umstrittene Moderatoren-Imitator (der offenbar ebenso wie sein Haussender ZDF fest entschlossen ist, den Shit-Tsunami wie weiland Kohl auszusitzen) unter der Kritik der vergangenen Tage stark gelitten haben soll (was ihm aber leider keine Sekunde anzumerken war), dass die Deutschen ihn nach einer Umfrage sogar noch unsympathischer finden als "Dschungelcamp"-Kandidatin Larissa und dass seine "Wetten dass"-Sendung von letztem Samstag nicht nur die mieseste Quote EVER eingefahren habe, sondern auch die erste seit Menschengedenken gewesen sei, bei der die Sendezeit nicht überzogen wurde - vielleicht, weil der ungeliebte Präsentator beim Publikum keinen Kredit mehr hat?!?
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* Damit dürfte auch in diesem Falle die Motivation geklärt sein
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Derweil sich immer mehr Menschen (so auch ich) für dauerhaft lanzfreie Abende im ZDF einsetzen und Millionen den knallharten Überlebenskampf des Promi-Prekariats im australischen Outdoor-Studio verfolgen, offenbart der Oxfam-Vermögensverteilungsbericht schier Unglaubliches (wenn auch leider eigentlich Altbekanntes):
Die 85 reichsten Menschen der Welt hätten das gleiche Vermögen wie die arme Hälfte der Weltbevölkerung auf der anderen Seite (...) Die Hilfsorganisation kritisiert unter anderem die Steuervermeidung über Steueroasen sowie staatliche Sparpolitik, die vor allem die unteren Einkommensschichten treffe. (...) Demokratie werde ausgehebelt, die Reichen könnten politische Entscheidungen beeinflussen - sowohl in entwickelten wie auch in Entwicklungsländern.
Angesichts dieser unhaltbaren Zustände fragen sich Viele (zu Recht), wieso ein vergleichsweise unwichtiges Anliegen (der Rausschmiss des Herrn Lanz - gebührenfinanziertes Einkommen derzeit angeblich jährlich 1.248.000 €) binnen weniger Tagen so viel Unterstützung bekommt wie die meisten Petitionen an den Bundestag in vier Wochen nicht...
Ich bin da allerdings zweckoptimistisch: sollten die Leute erst einmal die schöne Erfahrung machen, dass ihre Einmischung etwas bringen kann (sprich: dass das ZDF irgendwann - und sei es auch erst bei etlichen Millionen Unterschriften - gezwungen ist zu reagieren), dann werden sie vielleicht demnächst noch viel bereitwilliger die Mitentscheidung über ihre eigenen Belange suchen und betreiben, und die Welt wird so am Ende (auch dank dem doofen Herrn Lanz) ein besserer und gerechterer Ort.
In diesem Sinne: bitte weitermachen - aber darüber das Wesentliche nicht vergessen!
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Diese Petition rockt und rattert mittlerweile derartig (knapp 37.000 Unterschriften in vier Tagen, aktuell kommen sie fast im Sekundentakt - das ist kein Shitstorm mehr, das ist ein Tsunami), dass es schon fast ein bisschen unheimlich wird und allmählich mein eigenes Jagdfieber schon von der leicht paranoiden Befürchtung überschattet wird, dem offenbar weithin verhassten Moderations-Automaten stehe nicht nur die Komplett-Abschaltung bevor, sondern wegen ihm (bzw. für ihn) würde am Ende die Todesstrafe wieder eingeführt...
Na schön, so schlimm wird's schon nicht werden. Mal sehn, ob er gleich um Viertel vor Elf was zu der ganzen Sache sagt (sich vielleicht sogar entschuldigt) oder andererseits vielleicht Renate Künast oder sonstwer (das Publikum?) davon anfängt, wenn er wieder so arg frech werden sollte...
Süß aber auch: eine Gegen-Petition "Kein Rauswurf von Markus Lanz" (nein, ich werde sie nicht verlinken also gut, hier ist sie, der Objektivität halber - aber nur ganz klein ; ) hat nach jetzt über fünf Stunden gerade mal drei* Unterschriften...
* Edit: 22:40 sind es schon sechs Unterschriften

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In der heutigen FAZ ist zu lesen:
Die Ukraine schreitet voran auf dem Weg zu einem autoritären Staat (...) die Ukraine [ist] bis zuletzt keine Diktatur gewesen. (...) Die Gesetze vom Wochenende könnten dem nun allerdings ein Ende machen. (...) Der Bau von Barrikaden, Bühnen und Zelten wird von behördlichen Genehmigungen abhängig gemacht. Wer einen Helm trägt, um sich gegen Polizeiknüppel zu schützen, macht sich strafbar.
Nun hat Autor Konrad Schuller das vermutlich nicht beabsichtigt; aber angesichts der Tatsache, dass es hierzulande schon lange verboten und strafbar ist, ungenehmigt Barrikaden, Bühnen oder Zelte aufzubauen, sich "passiv zu bewaffnen" oder auch nur zu "vermummen", lässt dies wohl nur den logischen Schluss zu, dass wir in der BRD längst in einer Diktatur leben - selbst nach den Maßstäben der rechtsbürgerlichen Presse...

Barrikaden auf dem Majdan
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Als persönliche Genugtuung empfinde ich, dass der unerträgliche Schleimbeutel Markus Lanz, der schon viel zu lange nicht nur einmal monatlich den Samstagabend im ZDF ruiniert, sondern auch noch dreimal in der Woche jeweils für über eine Stunde Gebühren und Sendezeit für läppischen Blödsinn und elende Stimmungsmache verplempert und letzten Donnerstag (im traurigen Verein mit dem Stern-Schmierlappen Hans-Ulrich Jörges) die sympathisch ruhig und sachlich gebliebene Sahra Wagenknecht seltenst dämlich anquatschte (s.u., oder in einer schönen Zusammenfassung von Stefan Niggemeier), damit offenbar überfälligerweise derartig viel Abscheu erregt hat, dass sogar spontan eine Petition für seinen sofortigen Rausschmiss beim ZDF aufgesetzt wurde, die ich hier natürlich wärmstens zu unterschreiben empfehle!
Dazu gibt's natürlich auch wieder eine Veranstaltung in unser aller Lieblings-Hass-Sozialmedium Fratzbuch.
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Aus hier nicht näher zu schildernden Umständen habe ich gestern unverzeihlicherweise den Einzug ins Dschungelcamp verpasst und dies soeben durch fleißige Lektüre der allseitigen Berichterstattung notdürftig kompensiert; dabei fiel mir auf, dass die Kandidatin Larissa Marolt offenbar schon jetzt bei zeitweiligen Mitbewohnern, Berichterstattern und Pöbel Zuschauern gleichermaßen verhasst ist, wobei als Ausweis ihrer angeblichen Beschränktheit vor allem die vermeintliche "Wort-Neuschöpfung" (so die gewohnt schlecht informierende WELT) Ureinwanderer angeführt wird.
Die Häme ist aber völlig unangebracht und zeigt höchstens, dass die Hämenden selber nicht die Allerhellsten sein dürften, denn schließlich haben die gemeinten australischen "Ureinwohner", die sog. "Aborigines", vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren den Kontinent vom Norden ausgehend besiedelt und sind somit eben genau das: die ersten (also Ur-) Einwanderer; und diese Vokabel ist wissenschaftlich (nicht nur für die "Aborigines", sondern z.B. auch für die amerikanischen Ureinwanderer) durchaus gebräuchlich.
(Unpassend wäre eine solche Vokabel allenfalls für die Gegenden in Afrika, in der "die ersten Menschen" lebten und dort eben nicht eingewandert, sondern "entstanden" sind...)
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Die Jugend von heute: ständig breit, selbstverschuldet schwerhörig und von Latein schonmal überhaupt gar keine Ahnung!
Die gute Nachricht: mit diesem Menschenmaterial ist garantiert kein Krieg mehr zu gewinnen...

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Thomas Mann hat zwar in seinen jüngeren Jahren so manchen politischen Unfug (v.a. die Betrachtungen eines Unpolitischen im Ersten Weltkrieg) verzapft, aber seine Erkenntnis - im Exil am Ende seines Lebens aus leidvoller Erfahrung klug geworden - zur unseligen "Totalitarismus-Theorie" (s. dazu auch hier und da) verdient es unbedingt, immer wieder einmal zitiert zu werden:
»Den russischen Kommunismus mit dem Nazifaschismus auf die gleiche moralische Stufe zu stellen, weil beide totalitär seien, ist bestenfalls Oberflächlichkeit, im schlimmeren Falle ist es – Faschismus. Wer auf dieser Gleichstellung beharrt, mag sich als Demokrat vorkommen, in Wahrheit und im Herzensgrund ist er damit bereits Faschist und wird mit Sicherheit den Faschismus nur unaufrichtig und zum Schein, mit vollem Haß aber allein den Kommunismus bekämpfen.« (Hervorhebungen von mir)
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Ja, ist es denn die Möglichkeit: die neue "Mutter der Kompanie" will familienfreundliche Bundeswehr - da hätte ich doch eine echt bahnbrechende Erkenntnis für Sie, liebe Frau von der Leyen: am Familienfreundlichsten wäre es nämlich, die Bundeswehr komplett und ersatzlos abzuschaffen!
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Ernst Julius Waldemar Pabst (* 24. Dezember 1880 in Berlin; † 29. Mai 1970 in Düsseldorf) war ein deutscher Offizier, politischer Organisator und Waffenhändler. Er veranlasste [im Auftrag der SPD-Bosse Ebert und Noske am 15. Januar] 1919 die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Zeitlebens arbeitete er an Schnittstellen zwischen der jeweiligen deutschen Armee, rechten politischen Organisationen und Rüstungsindustrie. [...]
Im Jahre 1920 war Pabst maßgeblich am rechtsextremen Kapp-Putsch beteiligt. [...]
1940 [...] kaufte er eine Export-Importfirma, [...] mit der er aus der Schweiz und anderen neutralen Ländern Rüstungsgüter und Maschinen für die Wehrmacht besorgte. [...]
In einem bundesamtlichen Bulletin vom 8. Februar 1962 wurde die Ermordung von Liebknecht und Luxemburg als „standrechtliche Erschießung“ bezeichnet, da Deutschland, laut Bulletin, nur so „vor dem Kommunismus gerettet“ werden konnte.
Pabst stand später der NPD nahe, ohne jedoch Parteimitglied zu sein. Er starb wohlhabend im Jahr 1970.
Irgendwie hat das nicht so richtig geklappt mit der Entnazifizierung in der BRD...
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Leserbrief zum Artikel Bürgers Begehren von Jürgen Kaube in der FAZ vom 10. Januar 2014, S. 29, der mit folgendem Absatz schließt:
Es hat eine eigen Weisheit, wenn in der Demokratie alle vier Jahre nachgezählt wird, wer - und nicht: welche Ansicht - mehr Stimmen hat. Die Behauptung, es trage zu ihr bei, auch dazwischen die Meinungen der Bürger zu erheben, vor allem aber: es gebe inzwischen verlässliche Mittel dazu, ist irrig.
Natürlich ist Vieles, was uns in den Kommentarspalten begegnet, lächerlich bis erschreckend. Aber Verantwortungsbewusstsein kann eben erst entwickeln, wer wirklich auch Verantwortung trägt (bzw. zugestanden bekommt).
Der Parlamentarismus ist (wie Dietmar Dath einmal ganz richtig bemerkt hat) ein Überbleibsel aus der Zeit der Französischen Revolution, als die Höchstgeschwindigkeit der Kommunikation jene eines reitenden Pferdes und es nicht (wie heute) möglich war, Nachrichten und Entscheidungen quasi in Echtzeit (oder auch nur per Telegraf oder Telefon) zu übertragen.
Die technischen Mittel für eine echte, plebiszitäre Demokratie, in der alle Betroffenen über die sie betreffenden Fragen gleichberechtigt mitentscheiden könnten (und sei es zunächst auch nur über einen "Like/Dislike-Button"), sind längst vorhanden - es fehlt nur das gegenseitige Vertrauen und vor allem der Wille derer, die heute hinsichtlich Macht (und Geld) privilegiert sind, dies durchzusetzen.
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski