Ente am Ende
Donnerstag, 27. Januar 2022
So ist das
Donnerstag, 27. Januar 2022, 19:13



Die Löwen sehen oftmals aus,

als ob sie Lea hießen;

sie gelten als dekorativ

und sind für Geld zu schießen.

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Montag, 27. Dezember 2021
Perspektive Unsterblichkeit
Montag, 27. Dezember 2021, 11:40

Gewissen Verlautbarungen zufolge ist die Wissenschaft kurz davor, einen alten Menschheitstraum zu verwirklichen und den biologisch bislang scheinbar notwendigen Tod zu überwinden. Es wäre wohl in absehbarer Zeit sogar möglich, das Altern unserer Zellen nicht nur zu verlangsamen oder gar gänzlich aufzuhalten, sondern sogar rückgängig zu machen - was bedeuten würde, wir könnten uns eine jugendliche Frische wie in unseren Zwanzigern erhalten, während wir bereits Hunderte oder Tausende von Jahren alt wären. Sterben wäre dann zwar noch freiwillig oder auch durch Krankheit, Unfall oder Mord möglich, aber eben nicht mehr unausweichlich.

Was würde ein solcher medizinischer Durchbruch aber für unser Zusammenleben bedeuten?

Vielleicht bin ich ein unverbesserlicher Optimist - aber ich glaube, dass Folge (und andererseits aber auch Voraussetzung) eines solchen Fortschritts die konsequente Demokratisierung unserer weltweiten Gesellschaft sein müsste.

Bisher leben allzu viele Menschen noch nach dem unseligen Motto: "Nach mir die Sintflut!" Die "Bewahrung der Schöpfung" bzw. die Bemühung, nachfolgenden Generationen einen halbwegs bewohnbaren und sogar lebenswerten Planeten zu hinterlassen, ist zwar in den letzten Jahren immer populärer geworden, aber noch weit davon entfernt, in politisch notwendige Konsequenzen zu münden. Wenn wir allerdings damit rechen müssten bzw. dürften, womöglich niemals an Altersschwäche einzugehen und somit theoretisch unsterblich zu sein, würden wir sicherlich mehr Verantwortungsbewusstsein im Hinblick auf unsere Mitmenschen und eventuellen Nachfahren und unsere gemeinsame Umwelt entwickeln - immerhin wären wir ja theoretisch für ewig aufeinander angewiesen.

Gleichzeitig wäre diese Option für die breiten Massen (also uns alle und nicht wieder exklusiv die "oberen Zehntausend") nur dann realisierbar, wenn wir unsere gemeinsamen Potentiale bündeln und genau darauf konzentrieren würden, anstatt in kurzsichtigem und selbstzerstörerischem Gegeneinander um die knapper werdenden Ressourcen zu konkurrieren.

Dies würde erfordern, einmal "reinen Tisch" zu machen, also die gesamten globalen Güter in Gemeinbesitz zu überführen und damit alle heutigen Gründe für Krieg, Vertreibung, Ausbeutung usw. zu überwinden, um ab dann alle anfallenden Entscheidungen gleichberechtigt gemeinsam zu diskutieren und immer nur vorläufig mehrheitlich zu entscheiden.

Entweder so, oder wir werden als Menschheit höchstwahrscheinlich über kurz oder lang (eher ersteres) zugrunde gehen.

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Alles auf den Tisch!
Montag, 27. Dezember 2021, 11:32

Es ist wohl keine allzu neue oder exklusive Erkenntnis, dass die materiellen Güter dieser Erde unter den Menschen höchst ungleich und ungerecht verteilt sind. Dies hat (wie alles) historische Gründe und bereitet uns allen immense, ja lebensbedrohliche Probleme.

Wie wäre es also, wenn wir als Menschheit einmal weltweit alles (an Grund- und Privatbesitz) auf den gemeinsamen Tisch legen und dann gerecht (anteilig nach Anzahl der ca. acht Milliarden Köpfe) aufteilen würden?

Es ist leicht auszurechnen, dass die überwiegende Mehrheit (99% der Weltbevölkerung) bei so einer erstmals in der Weltgeschichte Gerechtigkeit herstellenden Umverteilung materiell etwas gewinnen würde. Für jeden Menschen wäre ein Mindestlebensstandard (Zugang zu sauberer Luft und sauberem Trinkwasser, ausreichend Nahrung, Kleidung, Wohnung, Heizung, Elektrizität und Internet) auf dem Niveau des westlichen Existenzminimums möglich, und durch seinen Anteil an der (weitgehend automatisierten) Industrie hätte jeder Mensch auch ein existenzsicherndes Mindesteinkommen.

Es ist auch leicht, sich vorzustellen, wie dadurch die meisten Probleme unserer Zeit gelöst würden: Krieg, Migration, Kriminalität usw.
Viel Aufwand, der heute getrieben wird, um materielle Unterschiede zu schützen bzw. zu zementieren (durch Zäune, Mauern, Grenzen usw.) könnte eingespart werden.

Arbeit wäre nicht mehr individuell lebensnotwendig. Dadurch würden die weiterhin erforderlichen Arbeiten von Menschen übernommen, denen sie Freude macht und/oder die dafür am besten geeignet/qualifiziert wären. Unangenehme Arbeiten würden höher entlohnt als angenehme Tätigkeiten (welche sogar kostenpflichtig sein könnten - Angebot und Nachfrage).
Viele heutige Berufsbilder würden überflüssig: Verkauf, Marketing und Werbung; Kontrolle; Sicherung usw.

Menschen (und auch Staaten) haben sich seit Jahrtausenden mehr schlecht als recht in immer komplexer werdenden und gegeneinander konkurrierenden Hierarchien organisiert. Diesen ererbten, unerfreulichen und höchst ungerechten Ist-Zustand zu überwinden (dass z.B. manche buchstäblich auf einer Müllkippe geboren werden, während einige wenige mit einem Millionenerbe und allen Chancen zur Welt kommen), wäre dagegen kinderleicht: Alles auf den Tisch!

Aber auch die kleine Minderheit derjenigen, die heute mehr als der Durchschnitt besitzen, würde nicht nur etwas abgeben müssen (Zweitvilla, Privatinsel, Luxusyacht), sondern gewönne einiges immaterielles hinzu: Sicherheit etwa, Vertrauen, echte Sympathie (wie sie nur unter Gleichgestellten möglich ist).

Das anteilige Eigentum an der Erde und ihren Ressourcen (Luft, Meer, Land) ginge freilich auch mit entsprechender Verantwortung und gleichberechtigtem Mitspracherecht einher. Wir könnten die heute bestehenden Strukturen allmählich in einem permanenten Diskurs und Abstimmungsprozess weiterentwickeln hin zu einer maximal gerechten und selbstbestimmten Gesellschaftsform.

Was dann wohl nicht mehr ginge: Alles, was auf der Ausbeutung von (Umwelt und/oder) Mitmenschen basierte: Luxus, Massentourismus, "Powershopping" - aber ansonsten könnten natürlich alle weiterhin ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen (was dann allerdings teilweise etwas teurer werden dürfte).

Was es leider weiterhin geben würde: Ungerechtigkeiten qua Geburt (Behinderungen), Eifersucht, Neid - letzteren allerdings in viel geringerem Umfang, da es keine großen materiellen Unterschiede zwischen Individuen oder Gruppen mehr gäbe.

Ich fände das alles sehr sinnvoll - aber vielleicht bin ich ja auch nicht ganz dicht...?

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Montag, 20. Dezember 2021
Wer sollte eigentlich über eine allgemeine Impfplicht entscheiden dürfen, wenn nicht wir alle gemeinsam?
Montag, 20. Dezember 2021, 16:35

Gestern dachte ich, die Entscheidung über eine Impfpflicht wäre ein guter Anlass für einen bundesweiten Volksentscheid - und wie es mittlerweile meine Art ist, habe ich flugs eine entsprechende Petition aufgesetzt.

Die ersten Reaktionen auf Fratzbuch, sorry: "Meta" waren leider nicht überraschend: Sowohl Befürworter als auch Gegner einer Impfpflicht äußern sich meist gegen eine solche Befragung . offenbar weil sie (wahrscheinlich eine anthropologische Konstante) jeweils meinen, selber klüger zu sein als die Mehrheit der Anderen.

Mir geht es bei meinem Vorschlag um zweierlei:

1. Die momentane Spaltung der Gesellschaft in dieser Frage ließe sich durch eine gemeinsame Abstimmung nach entsprechend eingehender Diskussion ein wenig lindern, anstatt sie noch weiter zu befeuern - denn wenn es eine deutliche Mehrheit für eine Impfpflicht geben sollte, könnten deren entschiedensten Gegner zumindest nicht mehr behaupten, sie lebten in einer Diktatur, in der Politiker, die zuvor anderes versprochen hatten, sie zu etwas zwingen würden; es wäre dann eine demokratische Entscheidung (die natürlich auch anders ausgehen könnte, falls sich nach hoffentlich eingehender breiter Diskussion diejenigen durchsetzen, die eine Impfpflicht für unvereinbar mit dem Grundgesetz halten, oder überhaupt sich ein wie auch immer gearteter Kompromiss ergibt).

2. Wir sollten uns an den Gedanken gewöhnen, dass fundamentale politische Entscheidungen lieber von uns als Allgemeinheit getroffen werden sollten als von einer kleinen Gruppe Berufspolitiker, die wir alle vier Jahre als "das kleinere Übel" auswählen dürfen und die ansonsten oft wenig Expertise haben außer darin, gewählt zu werden - denn je mehr Menschen mitentscheiden, desto mehr Information fließt in die Entscheidung ein.

Entweder wir schaffen es gemeinsam und miteinander oder eben gar nicht.

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Dienstag, 14. Dezember 2021
Kein Wintermärchen
Dienstag, 14. Dezember 2021, 13:41

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Samstag, 11. Dezember 2021
Warum ist mir nur so nach Kotzen zumute?
Samstag, 11. Dezember 2021, 15:57
Könnte eventuell diese(s) BILD damit zu tun haben?



Jedenfalls lässt das nicht viel Gutes für die Zukunft erahnen...

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Donnerstag, 2. Dezember 2021
Info-Adventskalender, 2. Türchen
Donnerstag, 2. Dezember 2021, 13:14

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Mittwoch, 1. Dezember 2021
Ein Kompendium menschlicher Dummheit
(ZEIT-Magazin Nr. 48/2021 vom 25.11.2021)
Mittwoch, 1. Dezember 2021, 13:45

Möglicherweise ist es eine persönliche Alterserscheinung oder allgemein der schlimnmen Zeit geschuldet, in der wir leben (wahrscheinlich beides) - aber es fällt mir immer schwerer, die mich umgebende (und innerlich anfüllende) Ignoranz und Stupidität mit gebührender Gelassenheit und womöglich Heiterkeit hinzunehmen.

Als relativ wahlloses Beispiel soll mir hier die aktuelle Ausgabe des ZEIT-Magazins (in Folge kurz: ZM) dienen, die ich tatsächlich nur als Kompendium menschlicher Dummheit bezeichnen kann sowie als Paradebeispiel all der Ungereimtheiten, die uns als Menschheit nach aller Wahrscheinlichkeit zum baldigen Aussterben verurteilen werden.

Ich gehe Seite für Seite vor:

01: Titelblatt

02: Konsumpropaganda (in Folge kurz KP; vulgo "Werbeanzeige") für die Firma "Rolex"

03: 2. Titelblatt (eine Eigentümlichkeit des ZM)

04: KP "Amazon"

05: Inhaltsangabe + Cartoon + 1/3 KP "ZEIT Akademie"

06-07: KP "Chanel"

08: Kolumne von Harald Martenstein: Wie jede Woche amüsiert und mokiert sich dieser alte weiße gutbetuchte und über alle Maßen selbstverliebte Mann über Gendern, Cancel-Culture, Diversität und "Wokeness".

09: KP "Blancpain"

10: "Heiter bis glücklich": Kolumne mit den "Entdeckungen der Woche" (also wieder letztlich KP)

11: KP "Vardis"

12: "SELF-PORTRAIT WITH ME"; ein Selfie...

13: KP "Marmarvis"

14-26: "Hallo, Angst" (eine ziemlich private Selbstoptimierungs-Story über Panikattacken) + 2 x ¼ KP "Naturland"

27: KP "ARD Digital"

28-43: "Schönheit und Schmerz" (15 Fotoseiten + eine Textseite über Guadeloupe; i.e. Schleichwerbung für einen Fotografen und seinen neuesten Bildband)

44-45: "Bla bla bla" (über die Herkunft der Lautmalerei "Bla bla bla" und genauso relevant)

46-48 + 50-52: "Einer fehlt"; hier wird es für mich zum ersten Mal richtig ärgerlich (und daher ausführlicher). Eine Berliner Familie (der Vater "besitzt mehrere Clubs und Cafés in Berlin und führt eine Event- und Cateringfirma") vermisst einen Hund und mobilisiert dafür via Facebook "in Kreuzberg mehrmals 20 bis 40 Unterstützer" oder auch "50 Helfer in Berlin-Mitte" (unentgeltlich natürlich); der Hund wurde wohl von einem 12jährigen, der (vermutlich aus finanziellen Gründen) selbst keinen Hund haben darf, vor einem Drogeriemarkt angebunden entdeckt, mitgenommen und freigelassen. Was der betuchte Familienvater "unheimlich" findet: "Der Kleine hat gar keine Reue gezeigt, keine Gefühlsregung."
Sorry, aber die einzige Gefühlsregung, die sich bei mir angesichts solcher Upper-Class-Probleme besserverdienender Gentrifizierer einstellt, ist ein gewaltiger Ennui.

49: KP "Singulart"

53: KP "Joe Merino"

54-55: "Na danke, Spitzenköche" - ein Klagelied darüber, dass in der Küche des Verfassers ("nicht sonderlich groß, elf Quadratmeter" - da hat mancher Bauwagenbewohner oder Knastinsasse aber weniger zum Leben) kein Platz mehr ist für all die unaufgebrauchten Spezialzutaten der nachgekochten Spitzenkochrezepte; First-World-Problems at its worst.

56-60 + 62-64: Neben zwei halben Seiten KP (ein Landhotel + "Schiller Museum"): "Deutschland hat meine Mutter nie ganz losgelassen" - ein Interview mit dem Sohn der Schriftstellerin und Illustratorin Judith Kerr, die als Kind und Jüdin mit ihrer Familie 1933 Nazi-Deutschland verlassen musste, und das in eine ziemliche (und ziemlich erstaunliche) Deutschland-Lobhudelei ausartet.

61: KP "Weingut Mayer"

65-67: KP "Garmin", "Samsung" u.a.

68-70: "Luftschlösser" - über das offenbar neuerdings verbreitete Hobby, sich in Gedanken unerschwingliche Luxuswohnungen und Häuser einzurichten.

71: KP "Cubit" (Luxusmöbel)

72-81: "Im freien Fall" - Bericht über die Artistenfamilie Traber, in der seit über 200 Jahren patriarchale Traditionen hochgehalten werden. "Eine schmale Straße führt zu ihrem 5000 Quadratmeter großen Anwesen", dem "Reich der Trabers. Um einen gepflasterten Platz gruppieren sich eine weiß getünchte Kapelle, sieben große Garagen (...) und vier Häuser" (in denen insgesamt grade mal neun Leute leben, zwei davon Kinder).
"Die Trabers unterscheiden zwei Arten von Menschen: (...) 'Bauern`(...) und Leute wie sie selbst. (...) Vater (...) steht an der Spitze der Hierarchie (...) auf dem Seil (...) muss jedes Kommando widerspruchslos befolgt werden. Das wurde ihnen von klein auf eingebläut. (...) Der Patriarch (...) ist ein ebenso feinsinniger wie redseliger Mann (...)."
Eine Tochter gesteht: "Ich habe die Arbeit auf dem Seil nicht gemacht, weil ich so gerne Artistin bin (...). Ich habe das wegen der Tradition gemacht und auch wegen dem Papa."
Und dieser unglaublich gestrige, gewalttätige Familienfaschismus wird im ZM völlig unkritisch abgefeiert...

83: KP "ZEIT Shop"

84-85: KP "kauflust"

86-87: "Nicht von dieser Welt" + "Mirko Borsche testet" - kaum verkappte KP für Luxusprodukte

88-89: "Kennenlernen" - Kontaktanzeigen für die oberste Upper Class.

90-92: diverse Rätsel + ½ KP "ZEIT Hotels"

93: "Prüfers Töchter" - ausnahmsweise mal keine KP, nicht einmal durchs Hintertürchen

94: "HILFE!" - ein Psychologe beantwortet die Fragen einer gestressten High-Performerin...

95: KP "nubert" (Nobel-Boxen)

96: KP "Rado" (Schweizer Uhren)

Mein (hoffentlich nachvollziehbares) Fazit: Dieses Hochglanz-Magazin, dessen Daseinszweck ganz offenbar v.a. darin besteht, besonders hochpreisige Produkte zu bewerben und zu diesem Behufe ein wenig möglichst harmlosen, die potentielle (also besserverdienende und mehrheitlich mutmaßlich konservative bis reaktionäre) Käuferschaft nicht verschreckenden oder verärgernden Lesestoff zwischen die Anzeigen zu streuen, ist nichts weiter als materielle wie geistige Umweltverschmutzung.

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Info-Adventskalender, 1. Türchen
Mittwoch, 1. Dezember 2021, 12:23

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Sonntag, 21. November 2021
Von der "Coroner-Diktatur" zur Corona-Demokratie
Meine persönliche Meinung zu Corona, Impfungen und Impfpflicht
Sonntag, 21. November 2021, 17:36

Ich selber bin zweimal geimpft (Astra Zeneca) und habe im Januar meinen "Booster"-Termin. Ich kenne aber auch einige Ungeimpfte, von denen es manche nicht an die große Glocke hängen (und sich vielleicht irgendwann doch noch impfen lassen werden), während andere sich als verfolgte Minderheit empfinden ("Juden von heute" - was für ein elender, geschichtsvergessener, faschismusverharmlosender Unfug) und dabei ihre systemkritische Seite entdecken (als hätte es dazu nicht vorher schon reichlich und auch besseren Anlass gegeben).

Ich persönlich bin also zwar geimpft und insofern schon der Meinung, es wäre eine gute Sache, wenn sich andere auch impfen ließen; allerdings kann ich auch die vielfältigen Sorgen und Bedenken verstehen und bin (zumindest bezüglich Corona) auf keinen Fall für eine Impfpflicht. Die Idee, hartnäckige Impfgegner sollten eine Patientenverfügung abgeben können, dass sie im Falle einer Coronaerkrankung ggf. auf Intensivbehandlung verzichten würden, was dann als Äquivalent zum Impf- oder Genesungsnachweis gelten könnte, halte ich zumindest für bedenkenswert; vielleicht würde sich so die aufgeheizte Lage zwischen zwei Dritteln Geimpften und einem Drittel Ungeimpften etwas entspannen. Irgendwann wird es ja wahrscheinlich ohnehin so sein, dass fast alle einmal eine Corona-Erkrankung durchgemacht haben werden - die Geimpften wahrscheinlich mit mildem Verlauf, die Ungeimpften womöglich heftiger und gelegentlich sogar tödlich.

Aber natürlich sind Impfungen auch immer mit einem Gesundheitsrisiko behaftet und enden auch manchmal tödlich. Die Frage ist natürlich, welches Risiko wir höher einschätzen, und das ist am Ende Privatsache.

Ich bin in der Vergangenheit oft auch eher lax mit den "AHA"-Regeln umgegangen, habe mir nicht immer die Hände brav gewaschen und auch manchmal am Abstand gespart. So gesehen war ich (wie es jetzt oft über die Ungeimpften heißt) "unsolidarisch" bzw. Nutznießer der Disziplin derer, die all das ernster genommen haben und damit die Ausbreitung von COVID19 vielleicht wirksamer verhindert haben. Ich glaube aber, das dies den meisten Menschen so ergangen ist, dass sie nicht immer 100%ig auf der Höhe der offiziellen Maßnahmen (Ausgangssperren, Verweilverbote und ähnliche Ungeheuerlichkeiten) waren.

Das bringt mich zu meinem eigentlichen Punkt. Die Corona-Krise zeigt wieder einmal (wie alle anderen Krisen übrigens auch), woran unser Zusammenleben so grundsätzlich krankt: An unserer total veralteten, vordemokratischen Form der politischen und wirtschaftlichen Organisation.

Technisch wären wir doch längst in der Lage, über die allgemeinen Corona-Maßnahmen täglich basisdemokratisch und gleichberechtigt mit abzustimmen. Viele Menschen verfolgen die Diskursen der (vermeintlichen?) Experten und bilden sich ihre eigene, fundierte Meinung dazu; trotzdem werden die tatsächlichen Beschlüsse von einer kleinen, nach wenigen Tausenden zählenden Gruppe von Politikern gefasst, die sich mangels eigener Expertise von hohen Verwaltungsbeamten und v.a. Lobbyisten beeinflussen lassen.

Wieso können wir nicht die Mehrheit über jede einzelne Maßnahme entscheiden lassen? Ob und wenn ja, für wen, wann und wo welche Maskenpflicht herrschen soll; welche Veranstaltungen stattfinden sollen dürfen und wenn ja "mit wieviel G"; wieviel Freiheit wir denen, die sorgloser oder sorgenvoller als wir mit Corona umgehen, zugestehen sollen; und ob es eine gute Idee wäre, die Verpflichtungen von (nicht nur Pharma-)Industrie und Berufspolitik einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und vielleicht sogar einmal den ganzen Kapitalismus als Mutter aller Krisen zu erkennen und eine Vergesellschaftung von Grundeigentum, Bodenschätzen und Produktionsmitteln zu erreichen?

Für Letzteres wird es vielleicht vorerst keine Mehrheit geben. Entscheidend aber wäre, dass wir auf unser aller "Schwarmintelligenz" vertrauen und zumindest einsehen, dass Einzelne, die in Hierarchien (seien es ererbte oder gewählte) oben stehen, noch so gut informiert und im Sinne der Allgemeinheit wohlmeinend sein könnten (was sie ja meist nicht sind), sich und uns alle trotzdem eher in eine politische, ökonomische und gesellschaftliche Sackgasse manövrieren könnten, als eine fluide, sich ständig durch mehr Information weiterentwickelnde Mehrheitsmeinung.

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Donnerstag, 18. November 2021
Beschwerde ans ZDF
Donnerstag, 18. November 2021, 14:53

Betreff: Meilensteine der Technik: Kreuzfahrtschiffe (ZDFinfo Doku)

Normalerweise verteidige ich die öffentlich-rechtlichen Sender gegen die Kritik von GEZ-Gebühren-Gegner:innen vor allem mit dem Hinweis auf die Qualität v.a. der Dokumentationen auf 3sat, Arte, PHOENIX, One oder ZDFinfo - aber bei einem Beitrag wie diesem (zuerst am 27.4.2021 und seither ständig wiederholt gesendeten) Beitrag würde mir das sehr schwerfallen; handelt es sich doch eher um eine kaum verhohlene Werbung für die Kreuzfahrtbranche (wie ja schon seit Jahrzehnten das unsägliche Traumschiff im ZDF-Hauptprogramm).

Zwar sind die Rückblicke auf die Anfänge und die Geschichte der Transportschifffahrt durchaus informativ - um so verheerender gerät allerdings die völlig einseitig positive Darstellung der heutigen Kreuzfahrtpraxis: Kein Wort über die extremen Umweltschäden, welche die durch Schweröl betriebenen Ozeanriesen durch ihren exorbitanten Ausstoß von CO2 und vor allem auch durch ihre enorme Wasserverdrängung in den angesteuerten Häfen anrichten; keine Silbe über den Unmut vieler Stadtbewohner:innen (in Venedig, Barcelona, Dubrovnik usw.), welche die täglichen Schockflutungen durch Tausende Tages- (eigentlich ja nur Stunden-)Touristen längst nicht mehr ertragen wollen; keinerlei Erwähnung der zumeist höchst prekären Arbeitsbedingungen der überwiegend kaum sichtbaren Heerscharen Bediensteter aus Billiglohnländern an Bord - statt dessen lautet am Ende das völlig unzeitgemäße (von einem "Historiker" verkündete) Fazit: "Heute können ganz gewöhnliche Menschen zwei Wochen Kreuzfahrturlaub machen, was in früheren Jahrhunderten undenkbar war - und das ist sicherlich eine gute Sache!"

Mit Verlaub: Für derart unkritische, als "Dokumentation" getarnte Konsumpropaganda brauchen wir tatsächlich keine GEZ-Gebühren - denn das können und machen die Privaten auch.

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Donnerstag, 11. November 2021
Menschheitsrettungsversuch der Wasweißichdennnochwievielte
Donnerstag, 11. November 2021, 12:00

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Donnerstag, 4. November 2021
Aus der Liste ekliger Wörter:
Der Hingucker
Donnerstag, 4. November 2021, 18:45

Mir sträuben sich die Trommelfellhaare bzw. bluten die Augen, wenn ich dieses scheußliche Wort (v.a. in der Kopro-Variante "ein echter Hingucker" o.s.ä.) hören oder lesen muss.

Zur Begründung: Diese Ableitung von "hingucken" (welches aus unerfindlichen Gründen da mit "g" geschrieben wird, wo doch deutlich ein /k/ zu artikulieren ist) sollte eigentlich eine ähnliche Bedeutung haben wie "der Zuschauer", also "jemand, der (irgendwo) hinguckt" (bzw. "hinkuckt"), meinetwegen sogar "genau hinschaut", wenn irgendwo was Übles läuft, also da nicht "wegkuckt".

Es wird aber fast ausschließlich gebraucht im Sinne von "Blickfänger", und das ist meines Erachtens eine ebensolche Sprachschlamperei wie "lohnenswert" u.ä.

In diesem Sinne hier noch ein echter Wegkucker "würg" im doppelten Wortsinne - ein potthässlicher Vogel, der immer gerne weggeschaut (und wegschauen lassen) hat, wenn sich am äußersten rechten Rand (also seinem eigenen Sumpf) was regte...

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Montag, 27. September 2021
Leider wieder mal verwählt
Montag, 27. September 2021, 12:22

Was für ein trauriges Scheiß-Ergebnis: Der (nach allen Umfrageergebnissen bis zuletzt zumindest theoretisch mögliche) "Linksrutsch" fällt aus, die Linken fallen tatsächlich unter die undemokratische 5%-Hürde (und können - immerhin - nur dank dreier Direktmandate doch noch in Fraktionsstärke im nächsten Bundestag mitmischen), und da eine künftige Regierung ohne FDP und/oder CDU nicht zustande kommen wird, ist es wohl auch mit mehr sozialer Gerechtigkeit (z.B. Steuererhöhungen für Reiche) und konsequentem Klimaschutz (durch strengere Vorgaben an die Wirtschaft) erstmal Essig.

Meine einzige Hoffnung: Baldige Neuwahlen, weil sich weder SPD noch CDU mit Grünen und FDP (sowie auch untereinander für eine weitere "Große Koalition" nicht) einig werden (aber das kann ich mir bei der unter diesen Berufspolitiktreibenden allfälligen Pöstchenmentalität ohnehin kaum vorstellen) - dann aber müsste sich bis dahin bei den Linken noch irgendwas zum Besseren wenden. Viele haben sie wohl nicht gewählt wegen der immer erratischer agierenden Sahra Wagenknecht (und sind dann wohl zur SPD oder den Grünen abgewandert), andere ihr vielleicht ihre Bereitschaft zum Mitregieren übelgenommen (und sind dann vielleicht bei einer linken Kleinpartei gelandet oder der Wahl gleich ganz ferngeblieben).

Unter dem Strich bleibt leider nur das Fazit: s.o.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Der Volksentscheid "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" in Berlin hatte gestern Erfolg. Mehr als eine Million Berliner sprachen sich für das Vorhaben aus. Damit ist das nötige Quorum überschritten.

Ach, und bei der Gemeinderatswahl in Graz hat gestern ziemlich überraschend die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) gewonnen...

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Donnerstag, 23. September 2021

EFFEKTIVE KLIMAPOLITIK
ERFORDERT
ECHTE DEMOKRATIE

Donnerstag, 23. September 2021, 10:41

Wir wissen, dass es höchste Zeit ist, in unserer Lebens- und Wirtschaftsweise energisch umzusteuern, um uns die Erde als Lebensraum zu erhalten.

Wir wissen auch, wer gegen alle Vernunft und Erkenntnis für ein "Weiter so" plädiert: Es sind die (wenigen) Profiteure des gegenwärtigen, auf gnadenloser Ausbeutung von Menschen und endlichen Ressourcen basierenden Wirtschaftssystems - die Fürsprecher von fossilen Energien, Auto- und Chemieindustrie.

Solange wir lediglich alle paar Jahre unsere Stimme abgeben für Vereinigungen von Berufspolitikern, die von mächtigen Wirtschafts-Lobbyisten umgarnt werden und sich von ihnen die Gesetze diktieren lassen, werden die notwendigen Veränderungen zur Erreichung bestimmter Klimaziele entweder gar nicht oder aber nur allzu langsam kommen.

Daher sollten wir zwar kurzfristig eine Partei wählen, die den Schutz unserer Umwelt einigermaßen ernst nimmt, mittelfristig aber auf Echte Demokratie hinwirken - denn:

ES GEHT UM UNSER ALLER ZUKUNFT!

(Da es sich bei den oben genannten Profiteuren, Fürsprechern, Berufspolitikern und Lobbyisten großenteils um alte, weiße reiche Männer handelt, habe ich in diesem Fall aufs Gendern verzichtet.)

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Samstag, 11. September 2021
Die Linken und die Außenpolitik
Samstag, 11. September 2021, 13:18

Ich würde mich, ohne parteipolitisch gebunden zu sein, als Linken bezeichnen; und sollte ich erklären, was dies denn sei, "linke" Politik, so würde ich antworten: Der Versuch, jahrhundertealtes ererbtes und akkumuliertes Unrecht zu überwinden und einen "sozialen Ausgleich" zu schaffen, nicht nur innerhalb irgendwelcher Landesgrenzen, sondern weltweit. Insofern hat linke Politik auch immer einen internationalen, über das nationalstaatliche hinausweisenden Aspekt.

Nun wird den Linken (und damit meine ich jetzt die gleichnamige Partei) von ihren potentiellen Koalitionspartnern (Grünen und SPD) immer wieder "ein deutliches Bekenntnis zur NATO" abverlangt. Aber wieso eigentlich? Die NATO ist ein Überbleibsel des Kalten Krieges, sie wurde gegründet gegen die seit 30 Jahren nicht mehr existierende Sowjetunion, und in diesem sogenannten "Nordatlantikpakt" sind heute so atlantikferne (und fragwürdig regierte) Länder mit Deutschland verbündet wie Türkei, Ungarn und Polen.

Da in einem nach den neuesten Umfragen wohl rechnerisch möglichen Bündnis von SPD, Grünen und Linken letztere höchstwahrscheinlich leider die kleinste Geige spielen würden, stünde ein Austritt aus der NATO ja ohnehin kaum zur Debatte, auch wenn es wohl sehr sinnvoll wäre, etwaige Militäreinsätze (die in extremen Fällen, wie z.B. bei den Völkermorden in Europa 1939-1945 oder in Ruanda 1994, geboten sein mögen) über die UNO-Vollversammlung zu organisieren.

Viel wichtiger erscheint mir allerdings, endlich die globalen Probleme hinsichtlich Elendsbekämpfung und Umweltschutz anzupacken, und das geht nun einmal leider nicht mit den Besitzstandswahrern der kapitalistischen Weltordnung, für die vor allem CDU/CSU, FDP und AfD stehen.

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